Der sächsische Erzähler : 14.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187106144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18710614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18710614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-14
- Monat1871-06
- Jahr1871
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.06.1871
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. für , Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt pes Königlichen Verichtsamtes und -es Kta-trathea zu Dischofswerda. Viele Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mai, Mittwoch« und Sonnabend«, und kostet einschließlich der Sonn, abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'j, Ngr. Inserate werdea bi« Dienstags und Freitag« früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum 8 Pfennige. " ^7. Mittwoch, den 14. Juni l 1871. Politische Umschau. In der Freitagssitzung des Reichstags sand die 2. (bez. 1. und 2.) Lesung einer ganzen Reihe von Gesetzentwürfen statt, welche jedoch nur bei dem einen zu einer wesentlichen Abänderung führte. Die Gesetze, um welche es sich handelte, sind meist nur für gewisse Zeit oder gewisse Kreise von größerer Wichtigkeit; sie betrafen: 1) den Ersatz der Kriegs-- schäden und Kriegsleistungen (hierbei ward bestimmt, daß für zerstörte Grundstücke und Effecten voller Ersatz, für nur beschädigte Sachen aber nur eine Werthausgleichung gegeben werden soll); 2) die Bei hilfe an die aus Frankreich ausgewiesenen Deutschen; 3) die Entschädigung der deutschen Rhederei; 4) die Bestellung des Bundesoberhandelsgerichts Leipzig als obersten Gerichtshofes für Elsaß-Lothringen; 5) die Erweiterung des Dienstgebäudcs des Reichscanzler- amtes und 6) (1. und 2. Lesung) die Beschaffung von Betriebsmitteln für die (bekanntlich ohne Loco- motiven und Wagen abgetretenen) Eisenbahnen von Elsaß-Lothringen. Die Nachricht, daß dem Reichstage noch ein Ge setz über die Belohnung der deutschen Oberseldherrn, welche sich im ruhmreich beendeten Kriege ausge zeichnet haben, zugehen werde, ist vollkommen be gründet, nicht aber die Angabe, daß nur preußische Heerführer mit einer solchen Auszeichnung bedacht werden sollen. Es ist gewiß, daß außer Männern wie Werder, Kirchbach rc. auch mehrere süddeutsche Generäle den Dank des Vaterlandes erfahren werden. Die Vorlage wird übrigens mit einem die den Landwehrleuten und Reservisten zu ge währenden Unterstützung betreffenden Gesetze in Verbindung stehen und soll das Ganze gewissermaßen einen würdigen Abschluß des großen Siegeseinzuges in Berlin vorberciten. Nach der Vorlage werden 1) für den Kaiser rund 4 Millionen zur Ver leihung der Belohnungen oder Dankesbezeugungen nachgesucht und 2) ebenfalls 4 Millionen den Bundesregierungen aus der Kriegsentschädigung be hufs Unterstützung bedürftiger Landwehrleute und Reservisten zur Verfügung gestellt. Damit wird dem bekannten Hunsen'schen Anträge mit der Abänder ung genügt, daß nicht das Reich, sondern die Einzelregierungen die Unterstützung verleihen, S«chsundz«anzigst»r Jahrgang. In der Sitzung vom 7. Juni hat das-Gesetz, betreffend die Pensionirung und -Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres und der kaiserlichen Marine, sowie die Unterstützung der Hinterbliebenen solcher Personen, im-Reichstag die zweite Lesung passirt. Eine wesentliche Verbesserung hat der Ge setzentwurf infolge der Bemühungen der Liberalen durch den Beschluß erfahren, daß Unteroffizieren und Soldaten, welche nachweislich durch' den Krieg ganz invalide geworden sind — nicht blos, wie die Regierungen wollten, den durch Verwundung vor dem Feinde invalide gewordenen — eine Zulage von 2 Thalern monatlich zu gewähren. Bei dieser Gelegenheit versetzte eine Aeußerung des preußischen BundesbevollmKchtigten, Hauptmann v. Plötz, den Reichstag in große und berechtigte Aufregung. Der selbe suchte die in der Vorlage beliebte Bevorzugung der Offiziere durch die Behauptung zu motiviren, „daß in einer bestimmten Anzahl von Offizieren ein größeres Capital von Ehrgefühl steckt, als in einer gleichen Anzahl von Mannschaften." Der von Hrn. v. Plötz geltend gemachte Umstand, daß die Lazarethe in dem letzten Kriege nicht an unverwundeten Offizieren, dagegen aber an unverwundeten Soldaten überfüllt gewesen seien, ist auf ganz andere Ursachen, wie bessere Kleidung, "Nahrung rc. eher zurückzuführen, als auf das reizbarere Ehrgefühl der Offiziere, 'die wahrlich nicht aus besserem Stoff gemacht sind als die hclrenmüthigen Söhne unserer Mitbürger, welche von der Werkstatt, dem Comtoir, vom Bureau, vom Pfluge hinweg in den heiligen Krieg zur Ber- theidigung des Vaterlandes geeilt sind. Die Partciströmungen im Elsaß fangen an, sich lebhaft geltend zu machen. Der neuen Regierung haben sich nicht Wenige zugewandt, die früher dem französischen Kaiserthum eifrig dienten. Auch die großen Industriellen zeigen sich gefügiger, als erst angenommen wurdet Natürlich verfallen diese Ele mente vielfach des gehässigen Urtheils der elsässischen Republikaner. In Metz geht die Auswanderung der Franzosen, die dort großentheils ikit militärischen und Beamten - Familien Frankreichs verwandt und sonst verbunden sind, massenhaft vorwärts. Dagegen ist der Anzug Deutscher, besonders kleiner Gewerbs leute nach Metz sehr bedeutend und überall tauchen deutsche Namen und Läden für den Kleinverkehr auf:
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