Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 05.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190207058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020705
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-05
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
m Brannt- )undShübel üglrch der Sutsbezirke ezirkSsteuer r Schwär- da- Jahr Erlaubniß Bier- und zum Bier- i erbauen- ihm für chatten er» e;w. über eichen Be- dbuchS für eine tropische Wärme miv feuchte Atmosphäre selbst bis zu ven Polen hin. Thiere und Pflanze» wechselten wie Vie Erdschichten selbst, aber nicht alle Typen gingen zu Gründe. Dieselben Fische, deren goldene oder silberne Schuppenabdrücke in den Schiefcrbrüchen uns wie von gestern her anglänze», schwimmen auch heute noch iu de» Meeren. Selbst die Tri- lobiten, die frühesten und einfachsten Bewohner des Meeres grundes, hat die moderne Tiefseeforschung aus den heutigen Meere» hervorgeholt. Unsere Torfmoose versetze» uns gleichfalls i» die frühesten Tage der Urzeit. Sie überkleideten aller Wahrscheinlichkeit nach schon die vorweltlichen Sümpfe, die Sümpfe der Sekundärzeit, und sie bildeten die erste huinuSar tizze Bodenschicht für die kommenden höheren Pflanzen. Die in der Vorzeit den Torfmoosen zuertheilte Aufgabe, die Sümpfe mit erstem Humus zu versorgen, erfüllen sie auch heute noch. Ist von ihnen, im Verein mit einigen anderen Algen und Moosen, der Schlammboden einigermaßen mit vermoderte» und verkohlten Resten durchdrungen, so können bald andere Pflanzen sich dort ansiedeln. Erst ganz winzige Pflanzen, dann Rietgräscr und Kräuter, dann Halbsträucher — Sträucher, dis endlich selbst Bäume dort Wurzel fassen können. zerlichcn n Ufern Halme, »iderbar iewächS at man le diese es selbst dortigen auf Vie en Ge- ihre ge- ich von iben, sie Sümpfe Pflanze sam der m allen :. Diese bei den t, denn Stengel eint es, nur der nlichkeit, dagegen : Unter Del mit als eilt miolzen. erst bei Blätter Zeit an- ithalten . Die Wenden Tertiär- i heute tannen, obäume iar das als die Europas :, weich - Erde, t. Als her sich ganzen liiaffen- worden immer ! Land, ans die Augen, bäume, formen . Da- lächtige n, An- izen zu n. Die chliche» cuchteu nfarne, lanzen- m die in den gleiten, ittlosen ch aus heutige as mit och an izclnc» i zwar ie erste lüthen- >se und . Von Stein- ter der uchung ichtung wie es loschen Länder Berge >o jetzt ziehe», r und n und brütete Mammon stöchler. Novelle»« von S. Halm. „Beim Zeus, ein Paar fesche Weiber!" sagte Horst von Kossewitz, sein Monocte cinklcmmend und den beiden hohen, ganz gleich gekleideten Blondinen nachblickend. Sein Gefährte, ein dunkelhaariger Riese, klemmte Len Pallasch zwischen die Schenkel, kniff da« rechte Auge zu und lachte über das ganze joviale Reitergesicht. „Bist doch noch immer der Alte!" meinte er im gutmüthig spottenden Tone. „UebrijenS hat mir Dein Alter den Star je- stochen; willst ja wohl auf die Freite jehn? Na 'n jroßartigen Dusel hast Du ja schon immer jehabt in Bezug Deiner Erfolge beim schwachen Jcschleckt. Verplempere Dich man nicht mein Jungchen. 'S jicbt ja höllisch viel schneidije Weiber; bloS mit der Verjoldung hapert'S meistens. 'Na in so einem Bad wie Lakolk jiebtS ja ne schwere Menge MammonStöchtcr. Ich vertraue auf Deinen Dusel, Horst. Sollst leben, Klcener und auch die Zu- künstije! ! Apropos, kennst Du die Wallküren von vorhin ? Sahen ja riesig feudal aus, taxirc Urahn au« der Zeit der Kreuzzüge bekannt — aber Draht — nicht in die la »nein!" „Falsch gerathen, alter Eribert." „Thu mir den eenzijcn gefallen und lasse das Jeutze mit dem Eribert", murrte der Kürassier. „Schlicht weg Hans, wie s ollen Märker — Stoppelhopser in spe kleidet, wenn ich bitten darf." „Na also alter Hans, diesmal stimmt Deine Nota nicht. Bloß GcheimrathStöchter, aber aus der schwersten Finanz." Graf HanS spitzte die Lippen zum Pfiff. „Aha, ich wittere Schwefel. In welcher Hexenküche hast Du Dir den Zaubertrank denn zu Jemüthe jeführt?" „Beim Onkel Halluschenen." „Aha, und die Frau Tante haben da ganz fein diplomatisch ein wenig Beziehungen eingefädelt, he?" Der Rittmeister lachte. „Kenne die Dame. Obgleich meine Verwandtschaft mit ihr nur etwa» sehr weitläufig ist, hat mich die jute Alte doch auch schon mal so jul wie verkuppelt, da« heißt — vorbeiverlobt. Denn sie, ich meine meine Exzukünftije, wollte schon; aber ich biß nicht an, ha ha." „Ne, ne Hans," entgegnete Horst, wie'S dem Andern scheinen wollte etwa« kleinlaut, „so weit sind wir nun noch nicht. Nebern Grüßfuß kam « bislang nicht hinaus. Weiß der Kuckuck, ich laufe doch sonst nicht vor einem Weibcrrock davon; aber die Eine, Boltcnhuscn, Du verstehst mich Gletscheratmosphäre, hol mich der Geier — — trau mich nicht heran." „Schau mal an!" sagte der Rittmeister, die Brauen hoch ziehend, „da kommen sie übrigen« gerade. Wie heißen sie denn?" „Grutkow." .gottlob wenigstens keine Müllers oder Meyers. Und wer ist denn die Glctschermaid, die rechts oder links?" Die Damen passirten hier den Tisch der Freunde; Beide erhoben sich und grüßten militärisch. Al« die Mädchen außer Hörweite, gab Horst Auskunft: „Die Dich fast mit dem Kleid streifte, ist die Aettcre, von der ich mit Dir sprach; Fräulein Wanda ist zugänglicher." „Sieht man. Unternehmende« Acußere. Wie heißt renn die Heilige?" „Editha." „Deine Flamme?" Der Infanterist hob abwehrend die damenhaft zierliche Hand, aus die Boltenhusen lachend seine breite Pranke legte. „Würde auch schlecht zu Dir paffen, Kleener. Die Wanda ist doch nur drei oder vier Centimeterchen jrößer als Du und dann die Andre . . . Jotl . . . Eharm hat sic . . . bloß keine Frau für Dich. Wunderbarer Wuchs. Wie wär-, Hörstchen, willste mich den Damen» nicht mal vorstellen? Vielleicht son- dire ich mal 'n bischen Terrain oder beschäsrije doch die Gletscher maid soweit, daß Du Dich an Deine Erkorene ranpürschen kannst." „Ja, wenn Du da« wolltest!" sagte der Infanterist dankbar. „Machen wir!" entschied Hans gefällig. „Hab schon so manchen störrischen Jaul klein jekriegt, warum denn nicht solche MammonSjöhre! Kommt nur auf die richtije Behandlung an. Also die Wanda für Dich, da« Vollblut für mich. — Abjemacht! Weeß Jott, mein olle» Reiterherz bubbert schon. So 'n klcener Flirt ... na, warum denn nicht?" . . . * * * Die Damen saßen in ihren Strandkörben. Sie unterhielten sich gerade über Len Leutnant Kossewitz . . . „Ich begreife nicht, was Du gegen ihn hast," meinte Wanda, nachdem sich die Schwester nicht eben freundlich über den Be sprochenen geäußert. „Ein liebenswürdiger, flotter Offizier ist er doch." „Und ein Mitgiftjäger wie all die Andern." Wanda lachte. „Aber Liebste, daß Dich da» noch immer ausregt! Umworben zu sein, da» schmeichelt doch immer einer Frau. Da» Motiv kann uns doch gleichgültig bleiben." „Du weißt, ich denke ander» über den Punkt." „Puh! Gleich die Falte auf der Stirn. Da» macht häß lich, Marie. Gott, was willst Du denn? Wir sind nun doch einmal reich. Wäre es Dir lieber, arm zu sein?" „Vielleicht!" klang es herb zurück. „Dann wüßte man sich doch au« Liebe umworben." „A bah!" machte Wanda verächtlich. „Glaub nur nicht, daß da« da» Glück ist. In den meisten Fällen erstickt die häus liche Misere die ganze große Liebe oder so ein Courmacher denkt: ich nehme, wa» ich bekommen kann, aber hcirathen ist nicht." .Pfui!" „Was willst Du? Ich denke eben praktisch." „Und kaufst Dir einen Mann!" „Warum nicht, wenn ich mir ein „von" und einen Leutnant erringen kann?" „Ich glaube gar, Du denkst im Ernst an diesen albernen kleinen Leutnant, der mehr Schulden al« Haare auf dem Kopse hat." „Aber Liebste, da« ist ja meine Sache. Still, da kommt ja der Wolf au« der Fabel, und den Kürassier ha« er bei sich. Gefiele Dir der besser? Mir würde Angst um meine Knochen im Gedanken an seine Umarmungen." „Albernheiten!" murmelte Editha, indem sie ihre abweisendste Miene aufsetzte ; denn die Herren machten allerdings herankommend Front vor den Schwestern. Nach der Vorstellung rekelte sich Boltenhusen wie selbstverständlich neben Editha in den Sand. „Amüsiren sich gnädigste wirklich hier?" fragte er zu ihr aufschcnd. „Zweifeln Sie daran?" erwiderte sie ablehnend. „Jott, ich kalkulirte bloß nach — wie sajen die Modernen doch jleich? richtig, nach 'nem Heidenmenschen sehen Sie mir nicht au«." „Soll da« eine Schmeichelei sein?" erkundigte sich Editha spöttisch. „Jott bewahre! Wissen Sie, gnädigste, unsere Mark ist bloß 'ne jroße Streusandbüchse, aber kcen Süßholzbehälter. Und wenn sich doch mal schon eener von unsre Jung« auf da« Metier ver steht, — so'n oller Landsknecht wie ich — da ist Hopfen und Malz dran verloren." Halb indignirt, halb interessirt betrachtete die Schöne den Kolossalmcnschen. Da« war doch mal ein anderer Typ. Viel leicht ein bischen zu sehr Krautjunker; doch die Art wirkte er frischend. Und da« Unerhörte geschah: Fräulein Editha Grutkow, die Unisormfresserin, wie man sie ihrer Aversion gegen alle Offi ziere halber getauft, dieselbe Editha begann nut dem sonderbaren, ungeschliffenen Han« ein Gespräch, da« sich bald zu solcher Leb haftigkeit entspann, daß Horst die Kühnheit hatte, Fräulein Wanda zu einer Promenade auszusordern. Erst al« da« Paar mit etwa« hastigem Gruß davonging, schien sich Editha ihrer vernachlässigten CerberuSpflichten zu erinnern. Sie machte Miene, den Aus reißern zu folgen; allein Han« — Eribert, Graf zu Boltenhusen, hielt sein Opfer fest. „Aber jnädigste« Fräulein, lassen Sie doch die beiden Leut chen! Wem nicht zu rathen ist, ist eben nicht zu helfen. Jeder denkt nicht wie Sie und ich. Jemüthsmenschen wie wir, sind rar." Editha sah sich den Rittmeister mit einem Staunen an, da« deutlich den Zweifel verrieth: „Soll ich mich mehr über seine Unverschämtheit oder über seinen Freimuth wundern?" „Woher wissen Sie oder vielmehr woher wollen Sie wissen, wie und wa« ich denke?" Graf Hans lächelte pfiffig. „Jnädigste, ich bin eben 'n bischen Jedankenleser. Man sieht Ihnen leicht was vom gesicht ab." „Sie sind etwa« . . ." der Mund verstummte; aber die hochmüthige Miene vollendete. „Eigenmächtig meinen Jnädigste? Jotl sehn Sie, wenn man so viel mit störrischem Pserdematerial zu lhun hat, wird man 'n bi«chen Rauhbein, 'n Salonmensch bin ich mal nicht, aber 'n ehrlicher Kerl, na und Sie laxire ich so: Sie jehn noch mit Scheuklappen vor den Ojcn; richtiger wär schon freie Dressur. Pardon, machen Sie lieber nicht so ein jar zu hoheit-volle« gesicht. Wohin kann ich Staubjeßorener mich noch verkriechen? Licjc ja schon im — na Staub kann man just nicht sajen Sand ist mir auch lieber, schon von wejen der märkischen Anklänge, wissen Sie." 'Nun mußte Editha doch lachen. Der Mensch entwaffnete sic einfach mit seiner halb treuherzig-tollpatschigen, halb überlegen ironischen Art. Und dies Lachen so mädchenhaft natürlich, weckte im Reiter herzen de« Grafen Hans ein Echo, das ihn, sein ganzes Wesen derartig schüttelte und rüttelte, daß er seiner Verwunderung in einem kräftigen „Donnerwetter" Luft machte. Und die« Donner wetter erzielte eine neue Salve von Lachströmen, die so hell über den Lakolker Strand hinschwebten, daß sich etliche Badegäste sehr erstaunt und interessirt nach der unzugänglichen Millionärstochter umwandten, bei der ein königlich preußischer Rittmeister ein der artige» Wunder vollbrachte. — „Donnerwetter!" sagte am Abend Hans Boltenhusen zu Horst, „Donnerwetter, ist da« ein Weib! Ne Jungchen, für d>e Vermittlung jrolle ich Dir nicht. Also so jut wie verlobt bist Du mit der niedlichen Wanda? Na jratulire herzlich. Ja wer doch auch erst so weit wäre! ..." Der Seufzer klang so echt, daß Horst ein sehr gedehntes: „Auch Du?" hören ließ, und der Rittmeister nickte kläglich unter einer greulichen Grimasse. Dann aber sagte er gedankenvoll: „Und da saje mir noch Eener was jejen die Mammonstöchter!! 'S muß eben nur die rechte sein, die 'S Jold nicht nur im Portemonnaie hat!" Und ganz in den Berliner Jargon verfallend: „Na, ick Lenke, ick bin uff dem besten Weje, ooch die andre Joldjrube zu entdecken. So 'n könig lich preußischer Offizier braucht nur den rechten Mumm. Soldaten, Jäulc und Weiber — da muß Drill hinein. 'Na Prosit, Hörst chen, sollst leben, schon wejen der Idee, mich hierher nachzuschleifen. Sollst leben, und unsre MajoratSherrinnen in spe. Bloß halt der Deinen die Zügel kurz. Weiß der Jcier, daß uns doch so'n niedliche Erjänzung unsrer Person an« Herz wächst!! — Na ick bin ein oller Reitersmann — ick werde sie mir schon erziehen. Ick jlobc, ich werde am Ende noch ein janz juter Ehemann." Vermischte Nachrichten. — Graudcnz, 3. Juli. Der „Gesellige" meldet aus Eydrknhncn: Der um 4's, Uhr Nachmittags hier fällige gestrige Schnellzug von Petersburg traf mit mehr als Ilstündigcr Verspätung erst heute früh hier ein. Der Grund der Verspätung ist ein großes Eisenbahnunglück. Der Schnellzug stieß bei Gatschina mit einem LergnügungSzug zusammen. Der Lokomotivführer, der Heizer und mehrere Passagiere sind todt, über 60 Passagiere schwer verletzt. — Zu einer eigenartigen Ehrenrettung unserer Marine haben sich, wie nachträglich bekannt wird, gelegentlich der letzten UebungSreise de» Ersten Geschwader» zwei Leute vom Linienschiff „Brandenburg" veranlaßt gesehen. Beim Aufenthalte de» Geschwader» in Dublin veröffentlichte ein dortige« Blatt einen Artikel, in welchem die deutschen Gäste der irländischen Hauptstadt einer Kritik unterzogen wurden, und u. A. behauptet war, unsere Marinemannschaften sähen verhungert au«. Eine solche Behauptung, die Jeder belacht, der unsere Blaujacken, insbesondere vom Maschinenpersonal, kennt, glaubte der Bottelier Feder von der „Brandenburg" nicht auf der Flagge sitzen lassen zu sollen. Er selber, der seine 260 Pfund wiegt, nahm einen Materialverwaltcrmaat von 240 Pfund mit sich, begab sich auf die Redaktion de« Blatte» und verlangte Widerruf der beleidigenden Behauptung, widrigenfall» er und sein Kamerad ihre Photogra phien einer Konkurrenz-Zeitung zweck« Veröffentlichung zur Ver fügung stellen und dadurch den Lesern die Windigkeit der gedruckt erschienenen Verleumdung acknculos demostriren würden. Angesicht» der 500 Pfund Lebendgewicht machte der Redakteur de» bedrohten Blatte» gute Miene zum bösen Spiel, entschuldigte sich wegen de» Jrrthum» seine« Reporter« und erklärte sich bereit, selber die Bildnisse der beiden Deutschen zu veröffentlichen und die frühere Mittheilungen de» Blatte« zu berichtigen. Dm Prinzen Heinrich, der von dem Vorfall erfuhr, amüsirte die Geschichte; er ließ die beiden Leute zu sich kommen, belobte sie wegen der rettenden That und erklärte, auch dem Kaiser Mittheilung davon machen zu wollen. — Die Haft de» Domänenpächter» Falkenhagen, der bekanntlich den Landrath v. Bennigsen im Duell erschoß und später zu 6 Jahr Festung verurtheilt wurde, die er in Weichselmünde verbüßt, ist in Bezug aus die Freiheit der Bewegung ein wenig verschärft worden. Der Verurtheilte, der am 6. März von zwei hannoverschen Kriminalbeamten dort eingelicscrt wurde, mußte Anfang« krankheitshalber vielfach einen Danziger Arzt konsultiren und erhielt dazu den bei FestungSgeiangenen üblichen Urlaub. Von dieser Vergünstigung machte Falkenhagen aber einen etwa« sehr ausgiebigen Gebrauch, und mit Recht erregte e« Befremden, daß man den mit einer verhältnißmäßig so hohen Strafe belegten Gefangenen fast täglich in den Hauptstraßen der Stadt spazieren gehen und sich gelegentlich an öffentlichen Orten in lustiger Gesellschaft vergnügen sah. Da« hat seit einiger Zeit vollständig aufgehört und Falkenhagen ist mit vorübergehenden Ausnabmen auf den eigentlichen Ort seine» unfreiwillige» Aufenthalte«, die Citadelle, beschränkt. Kirchliche Aachrichtm aus der ^karochie Eibenstock vom 29. Juni bis 5. Juli 1902. Aufgeboten: 54) Ernst Gustav Zeitzer, Hausmanns hier, ehel. S. des Albert Bernhard Zeitzer, Hausmann hier und Johanne Marie Rau hier, ehel. T. des Friedrich Theodor Rau, Schuhmachers hier. Getauft: 154) Paul Rudolf Hendel. 155) Max Emil Stephan. 156) Johanne Christine Schönfelder. 157) Erich Rudolf Huster. 158) Hilda Irene Weigel. 159) Karl Erich Heinz. 160) Klara Hilda Schmidt. 161) Martha Johanne Windisch, unehel. 162) Kurt Moritz Stemmler. 163) Rudolf Johannes Scheiter. 164) Curt Walter Siegel. 165) Else Jugelt. 166) Meta Flechsig. 167) Paul Alfred Meyer in Wolfsgrün. Gestorben: 80) August Friedrich Hofmann, Maurer hier, 81 I. 6 M. hier, ein Ehemann, 58 I. 11 M. 20 T. 82) Paul Gustav, ehel. S. des Gustav Magnus Ungethüm, Streckenarbeiters hier, 1 M. 12 T. 83) Her mann Eduard Rohner, ans. B. und Oekonom hier, ein Ebemann, 48 I. 3 M. 14 T. 84k Gottfried, ehel. S. des Paul Hermann Weiß, Zimmer manns hier, 5 M. 10 T. Am 6. Sonntage nach Trinitatis: Borm. Predigttext: Röm. 6, 3 — 11. Herr Pfarrer Gebauer. Beichte und heil. Abendmahl bleiben ausgesetzt. Rachm. 1 Uhr: KindergotteSdienst für die Knaben im Alter von 10 — 14 Jahren. Herr Pastor Rudolph. AbendS 8 Uhr: IünglingSverein. Nächsten Montag vormittag st Uhr: Wochenconnnnnion. Herr Pastor Rudolph. Kirchennachrichte» aus Schönheide. vom. VI post 'I'rinit. (Sonntag, den 6. Juli 1902.) Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst für Aeußcre Mission. Herr Pfarrer Hartenstein. Da« Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. Vhsmnitzer Marktpreise am 2. Juli 1902. Weizen, fremde Sorten,' 8 Mk. 65 Pf. bis 9 Mk. — Pf. pro 50 Kilo > sächsischer, 8 , 75 - . 8 . 90 ... . Roggen, nieder!, säcbs., 7 , 90 « » 8 * ----- i . preußischer, 7 , 90 . . 8 . — . » / , diesiger. 7 » 65 » s 7 . 75 , . , r k . fremder, 7 . 80 . . 7 . 90 - -.'s Z.Z- Braugerste, fremde, — » — , , — « - - - - - VZ-Z-- - sächliche, — r — r » — , — s , , - ca» Futtergerste 6 » 75 - * 7 » --- Hafer, inländischer, 8 . 40 - . 8 . 55 .... » » verregnet, — » — » » — , — .... I Kocherbsen 10 » — x . 11 . 50 ... , Mahl» u. Futtererbsen 8 . 50 , . 9 . Heu 4 , 50 . . 5 - — , « r » Stroh, Flegeldruscb, 3 , 50 - » 4 . SS» I Maschinendrusck», 2 » 40 - . 3 . 30 ... . Kartoffeln 1 . 75 . . I . 80 ... . Butter 2 . 20 . - 2 . 60 . . 1 . Neueste Nachrichten. (Wolff'S Telegraphisches Bureau.) — Kiel, 3. Juli. Der Kaiser empfing an Bord der „Hohenzollern" denKronprinzen vonSachjen, der die Noti fikation der Thronbesteigung König Georgs überreichte. Bei dem hierauf folgenden Galadiner trank der Kaiser aus da« Wohl de« König« Georg und seine« Hauses, indem er zunächst mit Worien wärmster Dankbarkeit de« verewigten König« gedachte. Derselbe habe seiner Zeil dem Kaiser Friedrich und ihm selbst versprochen, ihm stet« ein väterlicher Freund und Berather zu sein, und er habe die« Gelöbniß in jeder Lebenslage, auch in den kleinsten Dingen, bis an sein Lebensende treu gehalten und der Kaiser bewahrte ihm dafür eine stet« herzliche und ehrerbietige Dank barkeit. Auch der jetzt regierende König, der gleich seinem ver ewigten Bruder Gelegenheit hatte, an dem Aufbau de« Deutschen Reiches mitzuwirken, habe in dem Nolifilationsschreiben in so herzlicher Weise den Willen kundgegcben, die altbewährten Tra ditionen zu ihm und seinem Hause und dem Reiche aufrecht zu erhalten, daß er mit vollem Vertrauen in die Zukunft blicken könne. Die Umstände hätten e» gefügt, daß die heutige Be gegnung auf den Gewässern der Kieler Föhrde angesichts der Schiffe der deutschen Marine stattsindc. Er freue sich, daß der Kronprinz die Stellung L in suite der Marineinfanterie an genommen und damit ein neue« Band zwischen dem Hause Wettin und der deutschen Flotte geknüpft habe. — In seiner Erwiderung dankte der Kronprinz sür den gnädigen Em pfang und sür die ihm durch die ü iu suite - Stellung der Marineinfanterie erwiesene hohe Ehre. Er könne im Auftrage seines Vater» versichern, daß König Georg dem Kaiser und seinem Hause in gleicher Liebe und Treue zugethan bleiben werde, wie sein verewigter Oheim. Seinen Gefühlen dankbarer Verehrung für den Kaiser gab der Kronprinz in warmen Worten Aus druck und leerte da« Gla« auf da« Wohl Le- Kaiser» und der Kaiserin. — Wien, 4. Juli. Der Äemeinderath nahm die Vor lage an, betreffend die Eingemeindung von Floridsdorf und mehreren am linken Donauufcr gelegenen Ortschaften. — Rom, 3. Juli. Der jetzt in den englischen Gewässern befindliche italienische Kreuzer „Carlo Alberto" hat Befehl er halten, sich nach Kronstadt zu begeben. — London, 3. Juli. Der heute Abend au»gegebene Krankheit»bcricht lautet: Der König verbrachte den Tag gut, und da« Allgemeinbefinden machte weitere Fortschritte. Die Wunde bereitet jetzt nur noch wenig Schmerzen. — Athen, 4. Juli. Gestern sind ein Gendarm und zwei Bauern, welche im Mai d. I. einen Einbruch in die König liche Villa zu Dekali» verübten, zu je zehn Jahren Gefängniß verurtheilt worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder