Der sächsische Erzähler : 29.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-186909290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18690929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18690929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-29
- Monat1869-09
- Jahr1869
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.09.1869
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1869 Mittwoch, den 2S. September Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich l2'j, Ngr. seinem Orden ausgetreten und will Weltpriester werden. Er bittet seinen Ordensgeneral in Rom, ihm den Austritt zu gestatten und hat den be treffenden Brief, den er nach Rom richtete, gleich zeitig durch die Zeitungen veröffentlicht. Der muthige Pater erhebt darin in der würdigsten Sprache einen eindringlichen Protest gegen die in Rom herrschende strenge Richtung, die durch das bevorstehende Concil noch gekräftigt werden soll. Er warnt vor den mittelalterlichen Tendenzen, die das Concil verfolgen werde, er beschwört das Concil, sich nicht in Wider spruch zu setzen mit der ganzen modernen Zeit, dem jetzigen Staat, ver jetzigen Gesellschaft und er pro- testirt laut gegen die Geistesknechtung, die durch das Concil eingeweiht werden soll. Dieses mannhafte, aus der Mitte der katholischen Geistlichkeit kommende, von einem als frommen Katholiken und ehrenwerthen Character bekannten Manne ausgehende Wort hat zündend in den Herzen der Pariser eingeschlagen. An Stelle der carlistischen Revolution ist in Spanien die republikanische getreten. Die repu blikanische Partei hat jetzt die Ehre, den Haß ter jetzigen Machthaber auf sich geladen zu haben. Der republikanische General Pierrad wurde verhaftet nach einem mißlungenen Aufstande, das Ministerium, das angeblich freiheitliche, hat beschlossen, republikanische Manifestationen nicht mehr zu dulden, der Gouverneur von Madrid hat den dasigen republikanischen Club aufgelöst, weil dieser — man staune — eine gegen die Monarchie gerichtete Resolution gefaßt hat. Als ob ein republikanischer Club im Sinne der Monarchie agitiren sollte! Aus Allem ergiebt sich, daß jetzt Spanien eine Reihe Erschütterungen bevorstshen, denn die Republikaner werden sich die Ohrfeigen einer Rundschau. Napoleon hat seine Aerzte auf Reisen geschickt, man wird endlich nicht mehr die kleinen Familien- Scenen und Vorkommnisse aus der Krankenstube zu hören bekommen, welche wochenlang das Futter der Pariser bildeten. Eugenie rüstet sich, dem Sultan in Constantinopel einen Besuch abzustatten, vorausgesetzt, daß ihr Geldbeutel es erlaubt, unv Hunderte von Damen der Pariser Halbwelt wollen sie begleiten. Diese leichtfertigen Pariser Grisetten gedenken jedoch nicht im Harem eine bleibende Anstellung zu suchen, wie man vermuthcn sollte; nein, sie schwenken in Italien rechts ab und gehen nach Rom, um dort das Concil mit anzusehen. Sie hoffen dort gute Geschäfte zu machen. In Paris inzwischen ereignet sich wenig. Ein halbministerieller Deputirtcr, Graf Keratry, fordert seine College» auf, nicht abzuwarten, bis es der kaiserlichen Regierung gefällt, das Par lament einzuberufcu, sondern kraft eigner Macht vollkommenheit zusammenzutreten und das Parlament für eröffnet zu erklären. Der Kaiser, der während Eugeniens Abwesenheit sich nach Schloß Pau an den Pyrenäen begeben will, scheint jedoch über diesen kühnen Plan sich wenig Sorge zu machen. Der Aufruf Käratry's hat nicht viel Anklang gefunden und die Regierung wird das Parlament so spät als nur irgend möglich zusammenberufen. Inzwischen beschäftigt ein Brief des talentvollen Carmeliter- mönchs Pater Hyacinth die Gemüther von Paris. Dieser mit einer außerordentlichen Rednergabe und tiefen Wissenschaft ausgerüstete Pater war und ist der Lieblingsprediger-der Pariser. Er ist jetzt aus . ? < Limmdzwaazigster Jahrgang. Zu dein mit nächster Nummer beginnenden neuen Quartale des „sächsischen Erzählers" mit belletristischer Beilage laden wir zu neuen Bestellungen andurch ergebenst ein und werden dieselben bei allen Post-Anstalten, in der Expedition dieses Blattes, sowie bei unseren Boten entgegengenömmen. Inserate finden bei der sich neuerdings wieder sehr gesteigerten Auflage dieses Blattes eine weite Verbreitung-. Bischofswerda, den 28. September 1869. Vie Lxpe61tion Zes „säelisisetien ikrräliiers". Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Stadtrathes zu Kifcholswer-a.
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