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Der sächsische Erzähler : 07.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187808079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18780807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18780807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-07
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.08.1878
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ünv 0 pfz. 11878 l-mzeii, stSlHt8lt». lpoekae nnsln. pe» Ver- N8lf. ei»- Zum Glück wissen wir die Ehre der deutschen Nation in guten Händen bewahrt. Fürst Bismarck wird die clerikale Fremdherrschaft nicht wieder auf richten, die er umgestürzt hat. Indessen wollen wir auch nicht verschweigen, was in dieser Hinsicht ein sonst ernstes politisches Blatt sagt. Die„Nat.-Ztg." schreibt nämlich: „In Regierungskreisen wird mit einem conservativ-clerikalen Bündniß bereits als mit einem bestimmten Factor gerechnet. Der Empfang des päpstlichen Nuntius Masella bei dem Fürsten Bismarck in Kissingen, den, wie man jetzt ziemlich unumwunden ausfpricht, der baierische Minister präsident von Pfretzschner vorbereitet haben dürste, läßt hierüber kaum noch Zweifel. Es heißt — und das klingt auch glaublich, an der bestehenden Gesetz gebung im Reiche und in Preußen, welche die letzten Jahre zur Sicherung der Autorität des Staates gegen die Uebergriffe der römisch-katholischen Kirche geschaffen haben, cherde nichts geändert, sondern nur ein Ausgleich getroffen werden, welcher die möglichst laxe Ausführung der betreffenden Gesetze bewirken möchce. Wie dem auch sei, darüber ist man in Berlin einig, daß jeder derartige Ausgleich den Rück tritt des CultuSministers Falk unausbleiblich machen müßte. Außerdem giebt man sich und zwar ziemlich allgemein der Erwartung hin, daß auf ein Bündniß mit den Clerikalen vorläufig nur eine Probe gemacht werden soll, um nach einem Gelingen des Versuches den Reichstag nochmals aufzulösen und mit der dann gewonnenen Majorität alles Erreichbare durch- zusetzen." Die österreichischen Truppen sind nun in Bosnien und der Herzegowina eingerückt. Bisher ist diese Occupation unblutig verlaufen, aber die Truppen stehen noch nicht in den Hauptstädten dieser GebietStheile- Sie werden jedenfalls erst am Schluffe dieser Woche die Hauptstadt Bosniens, Serajewo, erreichen. Dort finden sie eine nach allen Grund sätzen über die Regierungsgewalt organifirte Revo lution vor. An der Spitze derselben steht ein Räuber hauptmann, Namens Hadschi Loja, dessen Wirksam keit in Bosnien schon seit vielen Monaten die Schwäche der türkischen Localbehörden, die Machtlosigkeit dtr ottomanischen Funktionäre bewies. Run hat dieser, von einem riesigen Anhang in der muselmännischen Bevölkerung unterstützte „Revolutionär" Hadschi 8öga Politische Weltjchau. Eine historische Woche liegt hinter uns: Kaiser Wilhelm trat in ihr die Reise in das Bad Teplitz an, wo er mit Gottes Hilfe die völlige Genesung finden wird. Am Tage darauf wurden im ganzen Reiche die.Neuwahlen zum Reichstag voll zogen. Das Resultat ist ein recht erfreuliches. Die Betheiligung war überall eine so starke, wie sie früher nie zu bemerken war. Den Socialdemokraten sind etwa zwei Drittel ihrer Sitze abgenommen. Wenn die „staatserhaltenden" Parteien einmüthig zusammen wirken, werden die Socialdemokraten in dem neugewählten Reichstage höchstens in einer Stärke von vier Mann erscheinen, einige ihrer gefährlichsten Schreier, wie Most, Bebel, Kapcll, Motteler müssen auf Sitz und Stimme im deutschen Reichstage verzichten, falls ihnen nicht die Stich wahlen noch zu einem Mandat verhelfen. Ein klarer Ueberblick über das Gesammtresultat im ganzen deutschen Reiche ist augenblicklich noch unmöglich; doch scheint es, daß die liberale Partei daraus als Majorität hervorgehen wird. Zwar hat sowohl die Fortschrittspartei, wie die nationalliberale Partei einige Sitze verloren, doch nicht so viele, daß sie deshalb in die Minorität gerathen oder „an die Wand gedrückt werden" dürfte. Der Stimmenverlust der liberalen Partei möchte dadurch mehr als ausgeglichen werden, daß sie geschlossener und zugleich geeinigt erscheint, was ein erfolgreicheres Auftreten möglich macht. Zwar werden Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Lagern des Liberalismus nicht auS- bleiben, doch kaum mehr jene Höhe erreichen, daß über kleinlichem Parteigezänk ein gemeinsames Vorgehen gegen die Bestrebungen der Gegenparteien außer Acht gelassen wird. Ein solches Zusammengehen dürfte schon deshalb dringender werden, weil die durch die Luft schwirrenden Gerüchte von einer Beseitigung des CulturkampfeS der ultramontanen Partei die Loosung; „Null für die Regierung!' in den Mund geben könnte. Während in Deutschland die Wahlschlacht geschlagen wurde, reiste bekanntlich der päpstliche Nuntius beim Münchener Hofe nach Kissingen zum Fürsten Bismarck. ES handelt sich um die Herstellung eines mockos vivencli (Vereinbarung über geschäftlichen Verkehr) Echt" dem Staat und der römischen Kirche. Dreiunddreißigster Jahrgang. msvosll'. thek, sowie lig gesucht. Wochenblatt ) für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er Kgl. Amtshauptmannschaft und -er Kgl. Schulinspection zu Pautzenj sowie -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zu Dischofsw«r-a. Dies, Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabends und kostet einschließlich der Soun- L abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark SO Pfg. (IS Ngr.). Inserate werden di« Dienstag« ,s' und Freitags früh 8 Uhr angenommen. i 64.1 Mittwoch, den 7. August
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