Der sächsische Erzähler : 02.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188006029
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- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18800602
- OAI
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-02
- Monat1880-06
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.06.1880
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gesprochen, dahingegen wegen fahrlässigen Falsch eide» zu 3 Monaten Gesängnißstrafe verurtheilt. In der am 27., 28. und 29. Mai abgehaltenen Hauptverhandlung wurde der Zimmermann Ehregott Gustav Tausch au» Tautewalde, welcher angeklagt war, in der Nacht vom 22. zum 23. Oct. 1879 die Gartennahrungsbesitzerin Anna Richter in Wilthen in ihrer Behausung beraubt und hierbei vorsätzlich getödtet zu haben, auf Grund des be- jaenden Wahrspruchs der Geschworenen zu lebens länglicher Zuchthausstrafe verurtheilt, dahingegen der Mitangeklagte Andreas Krenz aus Wilthen von der gegen ihn erhobenen Anklage der Mittäterschaft bei diesem Verbrechen freigesprochen. (Forts, folgt.) U Umschau in der Lausitz, 29. Mai. Den 23. ist zu Sohland a. d. Spree der 60jährige Weber Schindler gestorben, weil er in 5 Minuten 1 Liter Schnaps getrunken. — Den 26. hat sich in Ober-Neukirch der Weber Steglich, Vater von 5 Kindern, selbst getödtet und zwar indem er sich mit einem Rasirmesser die Kehle durchgeschnitten. — Den 24. wurde auf Oderwitzer Flur ein ca. 30jähr. Unbekannter todt aufgefunden, der sich erschossen. —- In Klitten (pr. L.) hat sich der Stellmacher Rieger selbst entleibt. Desgleichen wurde der frühere Pro visor der Apotheke zu Hoyerswerda im Freien todt aufgefunden. Er soll sich vergiftet haben. — In Zittau wurden verurtheilt: die 23jährige Fabrik arbeiterin Bergmann aus Zittau wegen Rückfalls diebstahl zu Jahr Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenverluft; desgleichen der 15jährige Gustav Conrad Zimmermann aus Bernstadt au» gleichem Grunde zu 1I Jahren Gefängniß. — Bei der am 26. zu Bautzen abgehaltenen Conferenz sämmtlicher Geistlichen der Lausitz hielt Herr Kircheorath vr. Schmidt die Eröffnungsansprache. Herr Pastor Klemm aus Kemnitz hielt einen Vortrag „über den Chiliasmus nach seiner Geschichte, seinem Rechte und und seiner Bedeutung für das kirchliche Leben der Gegenwart." — Herr Pastor Prim. Schweißer aus Zittau sprach über „das evangelisch-lutherische Pfarr amt und die innere Mission". Beehrt wurde die Conferenz u. A. durch die Gegenwart des vormals dortigen KirchenrathS, Herrn Ober-Consistorialrath vr. Jentsch aus Dresden, durch den Krcishauptmann von Beust rc. Anwesend waren ca. 90 Herren. — Den 27. feierte zu Zittau der Böttchermeister Krug sein 50jährigcS Bürgerjubiläum. — Am 30. Mat Nacht« brach im Hause de- HutmacherS Berndt in Neusalza Feuer au«, wodurch dies Hau« und zwei Nachbarhäuser abgebrannt und ein viertes Haus stark beschädigt worden sind. Am 29. d. Mts. ist der Senior des Bünau'schen Geschlechts, der Generalmajor a. D. Herr Rudolph von Bünau nach langem schweren Leiden auf dem Stammgute Bischheim bei Kamenz sanft verschieden. Das bedeutende Erbe geht in den Besitz des einzigen Sohnes, des Rittmeisters und EScadron-Chef» im Gardereiter-Regiment Rudolph von Bünau über. Am 1. Juni trafen die zu einer zwölftägigen Uebung eingezogenen Landwehrmannschasten bei den Truppen ein, die darunter befindlichen Offiziere und Unteroffiziere bereit» am Montag, den 31. Mai. Aus diesen Mannschaften wird ein besondere« Bataillon gebildet, zu dem die außer dem Comman- deur noch erforderlichen Offiziere und Unteroffiziere au» dem Friedensstande befehligt werden. Ein Beschluß de» König!. OberlandeSgericht« hat gegen Erlegung einer Caution von 20,000 M. die Entlassung de« vormaligen Betriebsdirector« auf Himmelfahrt Fdgr., Herrn Wengler in Freiberg au» der Untersuchungshaft verfügt und ist derselbe am Sonnabend entlassen worden. Die eingeleitete Untersuchung hat selbstverständlich ihren Fortgang; dem Vernehmen nach wird aber die Hauptverhandluog erst nach den Gerichtsferien stattfinden. Am 26. Mai hat in Meißen die constituirende Versammlung de« „Gebirgsverein« Meißen" statt« _' ' " I > den „Gebirgsverein für die sächs.-böhm. Schweiz" einen wichtigen Moment gedeihlicher Entwickelung erblickte, beschloß man doch, diese Frage zu vertagen, um vorher noch eingehendere Informationen vom CrntralauSschuß de» erwähnten Verein« einholen zu können. * Bor Kurzem feierte zu Potschappel bei Drr»den der Herr Oberlehrer Fritzsche sein 40jähr. Amt«- jubiläum. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm von Sr. Majestät da« Verdienstkreuz verliehen. Ein ungenannt sein wollender Gönner hat ihm für die Dauer seiner Amtirung eine jährlich« Zulage von Sachsen. Se. Majestät der König hat dem Amtshaupt mann Berndt zu Dresden unter Ernennung desselben zum Geheimen RegierungSrath die Stelle de« 1. RatheS bei der Kreishauptmann schäft zu Bautzen übertragen. Se. Majestät der König hat dem AbtheilungS- ' director im Finanzministerium, Geheimen Rath Otto Theodor Meusel, das Ritterkreuz I. Classe des Ver dienstordens verliehen. Bischofswerda, 31. Mai. Trotz des ganz ungünstigen Wetter« war der am Sonntag Nach mittag H2 Uhr gestellte Güterzug mit Personen beförderung bis Nieder-Neukirch mit nahe an 300 Personen besetzt, natürlich hätte sich bei günstiger Witterung die Zahl der Passagiere um ein Bedeu tende« erhöht; es dürfte dies gewiß ein Beweis sein, daß man die Beibehaltung dieses Zuge» nicht nur für hier, sondern für weit und breit mit Dank willkommen heißen würde. — 1. Juni. Wohl selten noch wird sich da« ^Steigen der Barometer für Eintritt günstigen Wetters so trügerisch erwiesen haben, al« gerade am ver flossenen Sonnabend. Schon früh standen die Quecksilbersäulen auf „schön Welter" und gegen die Mittagsstunden stiegen dieselben ruhig immer weiter auf „Beständig" hin. Trotzdem blieb der Himmel ohne Unterbrechung von düsteren Wolken umflort und periodisch erfolgten bi« Sonntag früh nasse Niederschläge. — j. Juni. Bei der gestern in Dresden in Berbindung mit der Pferde-»uSstellung stottgehabten Berloosung find auch zwei Gewinne, bestehend in zwei schönen Pferden, in eine hiesige Collection ge fallen; ein Gewinn kam in hiesige Stadt, der ändere nach RothnauSlitz. tz Bautzen. (SchwurgertchtSverhand- Inn gen.) Am 24. Mai begann unter dem Vorsitz dr« Herrn Kammerdirector vr. Wiesand die zweite diesjährige Schwurgerichtsperiode und sind derselben „ IS Fäll« gegen 17 Angeklagte zugewiesen. Die gefunden. Obwohl man allseitig im Anschluß an «ste-egen den WirthschaftSgehilfen Theodor Stange «^.1.« au« Kleindrebnitz wegen Meineide« abgehaltene Hauptvrrhandlung endete» nachdem von den Ge schworenen die Schuldfrage verneint worden, mit der Freisprechung de« Angeklagte»; in der Haupt verhandlung am 25. Mat wurde der Bergarbeiter Gustav Hermann Dittman« au« Olbersdorf wegen Versuch« de« in tz 177 de« Straf-Gesttz-Buch« «dachten Verbrechen» unter Annahme mildernder »«stände zu I Jahr 3 Monate« Gesängnißstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die ' ^ka«r von 2 Jahre», sowie an demselben Tage der 200 M. »»«gesetzt und die Getmknde Wermttmm IHM ein Couvert mit so viel Geld, al« zo de, vmm ihm beabsichtigten Badereise und Cur erforderlich war. Am Donner-tag Vormittag ist die von dem- königl. Ministerium de« Innern dem Branddirector Lothar Weigand in Chemnitz wegen der von ihm: am 19. März d. I. in Chemnitz stattgefundrnew Brande mit außerordentlicher Geistesgegenwart, hohem Muth und eigener Lebensgefahr bewirkte» Rettung dreier Personen vom augenscheinlichen Tode verliehene goldene Lebensrettungsmedaille, und dem Commi« Heinrich Richard Voigt in Chemnitz zur Anerkennung seiner ausgezeichneten Leistung bei der Rettung mehrerer Personen vom Tode de« Ersticken« verliehene silberne Lebensrettungsmedaille mit der Erlaubniß, dieselben am weißen Bande zu tragen^ durch Hrn. Oberbürgermeister vr. Andrä im Sitzung«- saale de« Rathhause« in feierlicher Weise auSgehändkgt worden. Das Resultat der am Sonntag stattgefundenrw- Prämiirung der Pferde der Pferde-Ausstellung iw- Dresden, welche letztere trotz de« sehr ungünstigen: Wetter« überaus zahlreich besucht war, ist folgende« r: Für Reitschlag: 1. Preis (silberner Becher): Stall meister Schulz-Dresden für Fuchs-Wallach; 2. Preis (silberner Trinkkrug): Commerzienrath Elkan-Berlin für hellbraune Bleß-Stute. SilberneMedaille» wurden für den gleichen Schlag zugetheilt: Stall meister Geidner-BreSlau für FuchS-Wallach, Vollbluts Bieler und Bujarskh-Leipzig für schwarzbraune Stute; Commerzienrath Elkan-Berlin für schwarz braune Stute; Stallmeister Schulz-Dresden für Trakehner-Stute; S. u. F. Berg-Berlin für braune Stute. Bronzene Medaillen erhielten ebenfalls die Reitschlag: Carl Rhode-DreSden für FuchSstnte Stallmeister Geidner-BreSlau für braune Stutep. Ferd. Freund-Breslau für Wallach; Vogel-Plauen i. V. für braune Stute; I. Freund in Wien für Rothfuchs-Hengst; Gebrüder Hirschlaff-Dresden für hellbraune Stute. Für Wagenschlag wurden prämiirt: 1. Preis (silberner Becher) Gebrüder Hirschlaff- DreSden für Viererzug (Braune); den von Herrn Th. Körner-Chemnitz gestifteten Preis, in einem Regulator bestehend, I. Freund in Wien für Vierer zug (Braune); 3. Preis (silberner Trinkkrug) Der selbe für Zweispänner, Radautzer Gestüt. Silberne Medaillen erhielten für Wagenschlag: Körner- Chemnitz für braunen Hengst; Schulz-DreSden für ein Paar Rappen; S. L F. Berg-Berlin für eine» russischen Schimmel; I. Freund-Wien für braune Jucker; Hirschlaff-Dresden für zwei Rappen. Bronzene Medaillen erhielten für den gleiche» Schlag: Ferd. Freund-Breslau für ein Paar Füchse; Rhode-DreSden für ein Paar Braune; Schulz-Dresden für einen braunen Einspänner ; S. L F. Berg-Berlin für Viererzug, braune Jucker; August Schänder-- Görlitz für rin Paar Rappen. Für Arbeitsschlag erhielten: 1. Preis (silberner Becher) A. BrauwerS- Braunschweig für rothbraunen Wallach; 2. Prei« (silberner Trinkkrug) F. Heinze sen.-Nossen für zwei Fuchs-Tiger-Wallach. SilberneMedaillen- empfingen für Arbeiteschlag: Heinze jun.-Nossen für Rapp-Stute und Rapp-Wallach (205 und 206); Ad. BrauwerS-Braunschweig für*rothbraunen Wallach (421); E. Kempe-Döltzschen für braunen Wallach (303); H. Strehle-Zaußewitz bei Strehla für Fuchs- Wallach (384). Bronzene Medaillen erhielten , für Arbeitsschlag: H. Otto-Chemnitz für braunen Wallach (397); Bär und Sohn-Jüterbogk für Fuchs- Wallach (457); Julius Gebhardt-B aruth für zwei rolhbraune Wallachen (465 und 466). — Für Sächsische Zucht erhielt den 1. Preis (silberner Becher und eine von Sr. Majestät dem König aus gesetzte goldene Remontoiruhr) Guthknecht-Dahlen für braune Stute (492); 2. Preis (silberner Trinkkrug). Julius Stockmann-Nauheim bei Hartha für dunkel braune Stute (533); silberne Medaillen er hielten: Gustav Mittag au« Breititz bei Bauhm für hellbraune Stute (508); K. F. Kaul-Röderau für braune Stute (521); Rittergutsbesitzer Juliu« Stengel-Schönbrunn für Schimmelstute (537); E. Mögel-Oberwartha für Fuchshengst (511). Bronzene Medaillen erhielten: H- Ulbrich-Hilmsdorf bei Geringswalde für hellbraunen Hengst (532); von GraissowSky auf Rittergut Zöpen bei Kieritzsch für braunen Wallach (556); R. Kreher-Gablenz bei Chemnitz für Schimmelhengst (509). Bet der Aus stellung gewerblicher Erzeugnisse erhielten silberne Medaillen: Gebr. Eberstein, Hofwagenbauer Gläser,- C. G. Leuner in Bautzen für Kutschgeschirre, H. Altner-Leipzig für Geschirre, Methe L Cowp.-Dresdea für Pferde- und Wagendecken; droncene Medaillen: Th. Weiner-DreSden, Ernst Kleeberg-Meißen und- M. Herrmann-DrrSden für Wagen, F. A. Döring- DreSden, B. BiruS-Kamenz, H. Uhlrich-Chemnttz' und Gebr. Langenickel für Geschirre, Rordmaam Dresden für Stempel und Petschaft (Reitxeitsch«» , mit Monogramm), M- F. Brandt für GoMM'f^ ^wmvßea leide» dMwter am »eiste», und dir Dienfiknecht Johann Reotsch mW Holschdubrau Profibitiv-Politik de« Czaareureiche« verschuldet zu» wegen desselben Verbrechen« unter Annahmr mildernder großen Theil die Nothstäudr» welche daselbst auf- Umstände zu I Jahr 2 Monaten Gesängnißstrafe treten. E« ist natürlich schwierig, auf die Ent- und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die schließunarn der russischen Regierung, welche die Dauer von 2 Jahren verurtheilt; am 26. Mat Zollerhöhungen al« eine interne Sache betrachtet, wurde der Einwohner Karl August Gruhl au« Einfluß zu gewinnen, aber e« mag endlich einmal Großdehsa von der Anklage de» Meineides frei- «oustatirt werden, daß die Wirthschast« - Feindschaft Oosrrr« Nachbars ein schlechte« Mittel Ist, dem Welt frieden zu dienen. Chinesische Mauern pflegen durch Gr Lege zerstört zu werden. E» erhält sich die Meinung, daß noch im lau fenden Jahre und zwar zu Beginn de« Monat- September, die Vollendung de« Kölner Dom« festlich begangen werden wird. Der Kaiser selbst wünscht . auf da« Lebhafteste, der Feier zu asfistiren, und bei der Kaiserin findet er mit diesem Plane die wärmste Unterstützung. Die Vorbereitungen für da« Fest find auch bereit« so weit getroffen, daß auf Ver anlassung de« Centralvorstande« de« Dombauverein« vnd mit Wissen und Willen de« Kaiser« eine Me daille geprägt worden ist, welche da« Bildniß der kaiserlichen Majestäten darbittet. Der neue „Reichsanzeiger" veröffentlicht da« Gesetz, betreffend den Wucher. Die eben fertiggestellte Kriegsfregatte „Freiherr von Stein" ist auf der Fahrt von Stettin nach Kiel bei Rügen auf einen Fels aufgelaufen und ' nicht unerheblich beschädigt worden. Der Fels ist auf den Seekarten verzeichnet. Unsere Marine hat entschieden Unglück! Wie man aus Petersburg unterm 30. Mai berichtet, publicirt das „Journal de St. Petersbourg" ^ein Schreiben de« Fürsten Gortschakoff, in welchem derselbe seine unmittelbar bevorstehende Abreise nach dem Auslande anzeigt und allen Denjenigen, welche ihm während seiner Krankheit ihre Sympathie be kundeten, herzlichen Dank ausspricht. — Dem „GoloS" zufolge wird der Minister des Innern, Makoff, am 2. Juni eine Reise in das Innere Rußlands antreten. Derselbe wird u. A. die Städte ' Rybinsk, Nischni-Nowgorod, Tschistopol, Kasan, Ufa, , Astrachan, Zarizin besuchen.
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