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Der sächsische Erzähler : 12.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188702129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18870212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18870212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-12
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 12.02.1887
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stunden beschränkt werden. ES sind näm! Lehrer eingezogen worden, während ein 6. kv Deutsches Reich. Ueber den Unfall, der Se. Königl. Hoheit den Prinzen Friedrich August betroffen, theilt man dem „Dr. Anz." aus Großenhain von zuständiger Seite Folgendes mit: Bei einer am 7. d. M. stattgefundenen Felddienstübung des 1. Husaren-Regiments Nr. 18 stieß Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August in der Nähe des Dorfes Roda ein leichter Unfall zu. Derselbe kam als Führer einer Offiziers-Patrouille Leim Reiten über einen festgefrorenen Sturzacker durch einen Fehltritt des Pferdes zu Fall und war, obgleich er letzteres sofort wieder bestieg, Loch infolge stechender Schmerzen in der rechten Schulter nicht im Stande, den Heimritt nach der Garnison auszuführen. Durch einen von dem -Gutsbesitzer Kittel in Roda in bereitwilligster Weise gestellten Wagen wurde er in letztere zurückgebracht und ergab die durch den Regiments- orzt Oberstabsarzt vr. Hirsch sofort vorgenommene Untersuchung eine Contusion der rechten Schulter, welche Se. Königl. Hoheit zwingen wird, voraus sichtlich 8—10 Tage dem Dienst fern zu bleiben. Bischofswerda, 10. Februar. Auf Ver anlassung des konservativen Vereins für den Hl. Reichstagswahlbezirk wird Herr vr. Oertel aus Leipzig Sonnabend, den 12. d. M., im Saale Les Gasthauses zur goldnen Sonne allhier einen Vortrag über die bevorstehende Reichstagswahl Mr die Wähler des genannten Wahlbezirks halten, worauf wir noch an dieser Stelle mit dem Be merken besonders aufmerksam machen, .daß diesem Vortrag, wie uns aus sicherer Quelle mitgetheilt wird, auch der bisherige Abgeordnete für den m. Wahlkreis, Herr Rittergutsbesitzer Reich auf Viehla, welcher wiederum als Candidat für diesen Wahlkreis aufgestellt worden ist, beiwohnen wird. * Bischofswerda, 10. Febr. Amgestrigen Abend feierte der hiesige land- und forstwirth- schaftliche Verein das Jubiläum seines 40jährigen Bestehens im besonders geschmückten Saale des Rasthofes zum „goldenen Engel" durch ein belebtes Festmahl und durch einen Ball. Der Herr Vorsitzende, Landtagsabgeordneter Ritter rc. Päßler-Belmsdorf gab in höchst entsprechender Rede die Geschichte des Vereins, gedachte in "Wchmuth der Geschiedenen und mit Freuden des jüngeren Zuwachses und übermittelte zwei anwesenden Mitbegründern des Vereins, den Herren Förster Wemme in Putzkau und Lehrer Mutschink in Thumitz-Demitz, vom Direktorium Les landwjrthschaftlichen Kreisvereins mit voll zogene Ehrcndiplome, durch welche die beiden zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt wurden. (Zu den 3 noch lebenden und unausgesetzt dem Verein angehörigen Mitgliedern gehört auch der Herr Vorsitzende selbst.) Die Tafel war durch zahl reiche ernste und heitere Toaste gewürzt. Im Saale Prangten u. A. die Bildnisse des Kaisers, des Reichskanzlers und des ersten Vorsitzenden, des »erstorbenen RittergutSbesitzerPäßler auf Schmölln. Da« ganze Fest kann als ein sehr wohlgelungenes bezeichnet werden. Bischofswerda. In Groß-Harthau biß der vor einen Schlitten gespannte Zughund des Bäckers Neumann die vorübergehende 16jährige Gäbler so in die linke Brust, daß sie sofort obn- mächtig zusammenbrach. Nun brachte ihr der wüfhende Hund noch anderweite Verletzungen bei. Der Arzt hat sämmtliche Wunden ausgebrannt. Psiedrr. Ein imperative« Mandat geben wir ihnen nicht mit, sondern überlassen ihnen, nach teste« Wissen und Gewissen das Richtige zu Pressen. 2) Wir bekämpfen die Mittclpartei, Lurch welche da« Centrum matt gesetzt und brach «letzt werden soll, unterstützen aber die Frei« sinmgen." Nach alledem scheint der Gewinn, den der neueste Schachzug de- Fürsten Bismarck bringen dürfte, nicht sehr bedeutend und der Thurm L«S CentrUm» noch keineswegs ernstlich bedroht. ES giebt deutsche Männer genug, denen die vati kanische Empfehlung des SeptennatS ebenso wenig Freude macht als da- Zusammengehen der Deutschfreisinnigen mit einer Partei, welche die Zurückführung der Jesuiten nach Deutschland al» ihr Lieblingsziel ansicht. Wer jede römische Beeinflussung dcS deutschen Lebens verhindert sehen will, der gebe am 21. d. M. seine Stimme nur einem entschieden reichsfreundlichen Candidaten. DaS Zustandekommen einer echt regierungsfreund lichen Reichstagsmehrheit, welche dem Reichs kanzler jede andere Bundesgenossenschaft entbehr lich macht, ist das einzige und beste Mittel, neue weitgehende Zugeständnisse auf kirchenpolitifchem Gebiete zu verhindern. zählt v» der L. Ammer gegen 20 Mitgliedes e» habt» also gegen 17, trotz «ine» flehentlichen Circular« von August Walter-Dresden, ihre Unterschrift verweigert. Unter diesen 17 befinden sich langjährige treue und hochgeachtete Fort« schrittSmänner; wir nennen nur die Herren Vitt« Präsident Oberbürgermeister Streit m Zwickau, die Abg. Philipp und May in Dresden. Rur drei LandtagSabaeordnete unterzeichneten: eS sind die» die drei Laaptzer BöhnS, Hemze und Weigang. Diese Lausitzer vermochten sich nicht patriotisch zu erwärmen. Wie recht hatte doch vor 4 Wochen der Abg. Starke, al» er schrieb, daß er, obwohl er sich nicht in Verbindung mit seinen politischen Freunden gesetzt hätte, doch keinen Augenblick daran zweifelte, daß die Mehrheit der alten sächsischen Fortschrittspartei nicht die unpatriotische Haltung Eugen Richter» theile. Li mb ach, 8. Januar. Die gestrige überaus zahlreich besuchte socialdemokratische Wähler versammlung war insofern von besonderem In teresse, al» diesmal, auf Grund der Heraus forderungen des socialen Redners Herrn Lieb knecht, eine energische Widerlegung durch Herrn Cantor Bretschneidcr erfolgte, indem Letzterer die Abstimmung des Reichstages über die Militär vorlage, die Nothwendlgkeit des SeptennateS, dessen Geschichte u. A. m. in eingehender Weise erörterte. Nach einem Beschlüsse des Stadtrathes zu Lößnitz sollen daselbst Viehmärkte nicht mehr abgehallen werden. Pachtfrei werden die BahnhofSrestaura- tionen zu Cossen am 31. Juli, Zschopau und Pockau-Lengefeld am 31. August, OelSnitz i. B. am 4. September, Zwenkau am 6. September, Markneukirchen, Mittweida, Deutschenbora und Ebersbach am 30. September, Arnsdorf und Dürrröhrsdorf am 15. October, Riesa, Aue, Döbeln (Bahnhof) Königstein, Lichtenberg, Mulda, Marienberg und Narsdorf am 31. December d. I. Die Verpachtung erfolgt auf sechs Jahre unter den auf allen Stationen einzufehendeu Beding ungen. Pachtgebote sind bis zum 18. d. M. an die Königliche Generaldirection einzusenden. Ehrenfriedersdorf. Das hiesige „AmtS- und Wochenblatt" berichtet: Sicherem Vernehmen nach wurde ein aus einem Nachbarorte stammender Soldat, welcher s. Z. unter Mitnahme seines Repetirgewehres desertirte und dasselbe an Frank reich verkaufte, am Dienstag früh 8 Uhr in Metz standrechtlich erschossen. Die im November und December v. I. in Rusdorf bei Zittau stattgefundenen Brände, welche durch die gegenwärtig in Bautzen in Haft be findliche 13jährige Plaschke angelegt waren, haben noch ein Opfer gefordert. Die verehel. Kretschmer, bei welcher der letzte Brand stattfand, verfiel in Wahnsinn und sollte in einer Irrenanstalt unter gebracht werden. Am Sonntag wurde jedoch die Unglückliche durch den Tod von ihrem Leiden erlöst. OelSnitz im Erzgebirge, 7. Februar. Ver gangene Nacht wurde eine Frau in NeuölSnitz von einem Bergmann, welcher wohl etwas an geheitert von einem Bockbierfeste kam auf offener Straße angefallen und in den Straßengraben geworfen. Auf ihre Hilferufe kam denn auch sofort ein in der Nähe wohnender Bergarbeiter Namens Pilz aus NeuölSnitz zur Stelle, um die Frau auS ihrer kritischen Lage zu befreien. Leider mußte dieser sseine guten Absichten mit dem Leben büßen, denn er wurde von seinem Gegner mit einem Messer mehrere Male in den Leib gestochen, so daß sich Pilz,wohl noch bis in eins der nächsten Häuser schleppen konnte, wo er bald darauf verstarb. Der Mörder, welcher heute als Reservist eintreffen sollte, ist bereits verhaftet. Werfführer Werner in der Hartmannsdorfer Mühle bei Crossen wurde beim Abeisen vom Rade an die Wand gepreßt und ihm die Knochen im Leibe zerdrückt. Er starb und hinterläßt Frau und 4 Kinder. Am Sonnabend Nachmittag fand inan beim Grundgraben des Haak'schen Hauses in Neuy- dorf in einer Tiefe von noch nicht eine» Meter» drei menschliche Gerippe. Dieselben, besonder» die Schädel, waren noch gut erhalten und ist aus den guten und vollständigen Zähnen, welche dieselben aufweisen, zu vermuthen, daß e« gefallene russische oder ftanzösische Soldaten au» dem Kriege von 1813 sind. Wegen Einziehung der Reservisten müssen in der VottSschule zu Frankenberg die Unterrichts stunden beschränkt werden. E» sind nämlich 5 Lehrer eingezogen worden, während ein 6. krank ist Der Hund wurde der Thierarzneischule zur Be obachtung übergeben. Dem Fraueuerwerbsverein in Dresden wurde durch Ihre Majestät die Königin der Auftrag zu Theil, für Ihre K. K Hoheit die Frau Erz- Herzogin Maria Josefa eine complete Kinder- auSstattung anzufeptigen, da die jugendliche Erz herzogin im Laufe de» Sommers einem sroken Ereigniß euttzegensehrn darf. Damit bestätigt sich, wa» sich Anfang« Januar alsbald nach der Rück kehr Sr. Kgl. Hoheit de« Prinzen Georg au» Wien zunächst nur al» Gerücht im engeren Kreise verbreitet hatte und damals auch mit getheilt worden war. Da» ganze Sachscnland wird an dem frohen Ereigniß herzlichen Antheil nehmen. 2. Bautzen. (Strafkammersitzung des K. Landgerichts.) Am 29. Oktober 1886 brach in der Scheune des WirthschaftSbesitzerS Friedrich Emil Rietschel zu GrißmannSdorf ein Schaden feuer aus, durch welches nicht nur diese Scheune, sondern auch das ungefähr 20 Schritt dieser gegenüber gelegene Wohnhaus Rietschel's sowie das Wohn-, Scheunen- und Schuppengebäude des Gutsbesitzers Emil Bruno Berger und das Wohngebäude des Gutsbesitzers Clemens Albin Berger zerstört wurden. Die der That dringend verdächtige Dienstmagd Rietschels, die im 16. Lebensjahre-stehende Emma Auguste Teich, ge stand bei ihrer Vernehmung auch zu, diesen Brand vorsätzlich angestistet zu haben und wurde dieselbe deshalb in der am 9. Februar statt gefundenen Hauptverhandlung zu Gefängnißstrase in der Dauer von 1 Jahre und 6 Monaten verurtheilt. Kamenz, 8. Febr. Einen glücklichen Fund hat heute ein Knabe armer Eltern in Wiesa, Namens Berndt, gemacht. Er fand aus dem Thonberge ein dem Vernehmen nach einem Manne in Jauer gehöriges Sparkassenbuch der land ständischen Bank zu Bautzen, dessen Einlage- Capital sehr bedeutend war, sowie verschiedene Werthpapiere. Der Gesammtwerth soll sich auf 118,000 Mark beziffern. (K. W.) Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 11. Februar. Durch Feuer wurden vernichtet: im böhmischen Grenzorte Neustadt 2 Häuser, (dabei wurde der Nachtwächter des Ortes, Vater von 8 Kindern, durch den Einsturz einer Esse erschlagen); die Wirtschaftsgebäude des Nahrungsbesitzers Wittig in Dalkau; die Gebäude des Gutsbesitzers Mosig in Ebersdorf bei Löbau; die Gebäude des Stein metz Schluckwerder zu Ottenhain bei Löbau; die Gebäude des Nahrungsbesitzers Wagenknecht und die Scheune des Häuslers Michael und das Wohnhaus der Wittwe Schöbel zu Schadendorf; ein in der Webwaarenfabrik von Markus Krahl in Kirschau ausgebrochenes Feuer wurde im Entstehen gedämpft; ein Theil des Getreides in der Koppel'schen Scheune zu Halbau. — Der. Bierschröter Schubert aus Sohland a. R. fiel von seinem Wagen, wurde überfahren und ge fährlich verletzt. — Der am 30. v. M. zwischen Spremberg und Fugau von einem Grenzaufseher beim Widerstand verwundete Pascher Gärtner ist gestorben. — Der Knecht des Mühlenbesitzers Matthes aus Querbach wurde in Mühlseifen er starrt aufgefunden. Er starb noch in nämlicher Nacht. — Auf dem Rittergute Pirl ist eine 18- jährige Dienstmagd durch vorzeitiges Schließen der Ofenklappe erstickt. — Der Stellmachermeister Neudeck zu Altwasser machte einen Mordversuch an seiner Frau und verwundete sie an Hals und Händen. — Zu QuoSdorf mußte die Schule wegen Masern und Diphtherie geschlossen werden, weil nur ein Achtel der Kinder zur Schule kommen konnte. — Auch in Bühlau ist die Schule wegen Diphtherie geschlossen. — Der Kgl. Kreis- schulinspector und Superintendent, Herr Stange in Eulo, feierte sein 25jähriges Jubiläum als Geistlicher. — Die goldene Hochzeit feierten: Herr Weihrauch zu Nimmersatt und Auszügler Theurich zu Leopoldshain. — Herr Fabrikbesitzer Reinhold zu Seidenberg und Görlitz ist mit dem Titel „Commerzienrath" beehrt worden. — Der Vorschußverein zu Halbau, der 461 Mitglieder zählt, hat einen Reingewinn von 3010 Mark gemacht und konnte eine Dividende von 6 Procent gewähren. — Herr Hauslehrer Kröhne wurde durch Herrn Oberkirchenrath vr. Schmidt in Löbau feierlich ordinirt und in sein Amt al» DiaconuS eingeführt. Dresden. Der tragikomische Wahlaufruf der deutsch-freisinnigen Pattei hat nur drei Unter schriften von sächsischen fortschrittlichen Landtags abgeordneten gefunden. Die Fortschritt-Partei
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