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Der sächsische Erzähler : 08.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188710082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18871008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18871008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-08
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.10.1887
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NIE billigste ttlustrirte Irltschriftl eine 'ochenschiE dem der P«i» pro Eaartak wirklich gedieg«- n«« Unterhaltungs- hlattl Außerordent lich billiger Preis. <A«rl. Feodendl.) zangen. Ber iovembersonne Gute Romane, intereffante feuille- tonistische Schilde- rvngen. Illustra tionen entsprechen den strengsten künst lerischen Anforde rungen. (Umkdd. Allg.-8tg.) Mospattung und Wchcklß vorzüglich. Mlhaft billig. in reicher Livree, die n für einander, der blonde schlanke . „ de» Süden», dessen sprühende dunlle Augen so wenig zu dem blaugrauen nordischen Himmel paßten. daß ich Dich so lange zurückhirlt — komm." Ihre weiche Stimme, der bittende Blick schienen ihn noch mehr zu erregen. Er zog ihren Arm au» dem leinen, winkte dem Diener und stürmte hinaus. Planlo» trieb e» ihn vorwärts, in den lautesten, sonst so gern gemiedenen Theil der Großstadt, al» könne da» Hasten und Toben da draußen den wilden Aufruhr in seinem Innern übertäuben. Warmer FrühltngSregen tröpfelte hernieder, in der Ferne grollte leiser Donner, der verwöhnte Mann merkte e» nicht. Er überschritt die Linden, ohne aufzublicken, und bog in eine der stillen Seitenstraßen ein. Da lag e» vor ihm, da» kleine Hau», da» freund lich aus seinen ersten LiebeStraum geschaut hatte. Wieder neigte Bestellungen zum Preise VON ) Alk. Pl'O CULktal nehmen sarnmlliche Wuchtzandlungen und Wost-Anstalten entgegen Post-Ieitungs-Latalog II. Nachtrag Nr. 2672». Helene. Eine wahre Geschichte von Herman «ham.^ Die große Kunstausstellung war eröffnet. In den hohen Räumen de» Polytechnikum» drängte sich eine bunte, schaulustiae Menge. Mancher Blick solgte in neu-'"*-" jungen Paar, da», gefolgt von einem Säle durchschritt. Sie schienen wie gei Mann neben dem zarten 5! 'Hier und da wurde eine" Be merkung laut. „Kennen Sie da» Paar?" „Gewiß, es ist der Le- gationsrath Baron Waldburg, der schon vor ein paar Jahren kürze Zeit hier war. Er hat kolossales Glück gehabt; reizende Frau, dabei enorm reich, der Alte ist mehrfacher Millionär. Nun, man kann » dem prächtigen Kerl gönnen." Auf den Gesichtern dieser Be- nridenSwerthen war nichts davon zu lesen. Der LegationSrath sah müde und gelangweilt, die junge Frau an seiner Seite gereizt und unbefriedigt au». Fast unwillig suchte er im Katalog die gewünschten Bilder und sagte endlich: „Ich dächte, Irma, wir hätten für heute genug Kunst genossen. Alle Hochachtung vor solchen Werken, aber Du weißt, wie Wenig ich davon verstehe und daß ich nur Dir zu Liebe hier bin." „Traurig genug," versetzte sie verletzt, „daß unsere Neigungen so auseinander gehen. Ich habe Dir , entschieden erklärt, daß ich die Aus stellung nicht eher verlasse, bis ich das vielbesprochene Werk von Pro fessor Elden: „Mutterliebe" ge funden habe. Gehe meinethalben, wenn Du befriedigt bist; Johann ist ja hier, um mich an den Wagen zu geleiten." ! Johann nahte — den Hut in der Hand — er hatte da» Gewünschte ! glücklich herausgekundschaftet und war stolz, seine gnädige junge Herr schaft führen zu dürfen. Gleich daraus stand da» junge Paar vor Professor Elden'S neuester Schöpfung, die sie so lange gesucht hatten und die von Beschauern gleich sam umlagert war. Mit vollem Entzücken schaute Irma auf die beiden Gestalten, die in blendendem Marmor vor ihr austauchten. Wie ^wunderbar hatte der Meister jene» ! heiligste Gefühl im, Herzen de» Meide» zu verkörUMDWußt. Eine junge Mutter, dWMNberströmen- dtn Gefühl de» Mucke» ihr erste» Kind in den Armen hält und ver sunken in feinen Liebreiz Alle» um ich her vergißt. Da» Ganze wär u seiner Einfachheit so rührend chön, daß e» die Herzen der Um- tehenden auf'» Tiefste ergriff. Irma'» Augen füllten sich mit Lhränen. Ihr war, al» müßte sie den todten Stet« beneide«, al» flttffe an» ihm eine Quelle voll wunder barer Kraft. — Mutterliebe, Mutter sorge, sie hatte sie noch nicht kennen gelernt. Ihr sonst so aufmerksame» Auge bemerke nicht, daß da» Ant litz ihre» Manne» plötzlich bleich grvorden war und seine Brust sich ln raschen, gequälten Athemzügen hob. „Entschuldige mich, Irma," sagte er heftig, „die schwül« Lust hier, die dielen Menschen machen mich krank; P» wird draußen vorübergehen." .«vollen wir fahren, Ernst?" RE sie ängstlich. „Ich bin gern VdEtz «» »ar nicht recht von mir. der sie miteinander gesessen, der junge Student mit dem stolzen altadeligen Namen und Helene, der armen Wittwe Kind, die sich und die kranke Mutter mühsam durch ihrer Hände Arbeit ernährte. Dort oben am Erkerfenster de» schmucken Gegenüber hatte er ost gestanden und auf die liebliche Nachbarin gewartet, die in den Abendstunden die fertige Arbeit forttrug, bl» er endlich zu der Mutter hinüberging und feierlich um Helenen'» Hand bat, mochte auch die Kranke besorgt den Kopf schütteln. Sein Vater war ja so gut und hatte dtm einzigen Sohn noch nie einen Wunsch ver sagt. — E» war die alte Geschichte von „vergessener Lieb' und ge brochener Treu". Wenn auch Waldburg sich im Besitze seiner Gattin glücklich fühlte, so tauchte ' doch dann und wann vor seinen , Augen ein blondes Köpfchen auf, / die Fliederblüthen raunten einander l ' lwehmüthige Erinnerungen zu, bis heute mit einem Mal Professor X Eldcn's „Mutterliebe" ihn gewaltig . > l' ., anfgerüllelt hatte. Tas war Helene, seine holde, keusche Blume, die er hüten und halten wollte wie sein höchstes Kleinod. Hob sich nicht - - der Mutter Hand aus dem Grabe „ ° W gegen den Meineidigen, der ehrlos „ ' sein Wort brach? Helene ohne Schutz und Halt in , der weiten Welt, vielleicht durch Noch zum Modcllstehcn getrieben, den leichtfertigen, sinniichen Blicken , junger Künstler ausgesetzt, vielleicht s ! Gr schauderte, warf sich in eine Droschke und hielt bald vor der Villa des berühmten Meisters; er wollte, mußte Gewißheit haben! ; Vielleicht konnte er noch sühnen, W was er in unverantwortlichem Leicht- . sinn verschuldet. — Die Ausknnst wurde il,>n nicht. Professor Elden war schon feit Wochen mit seiner Familie in Italien, der Portier konnte nicht einmal die augenblickliche Adresse / seines Herrn angeben. Ernste, trübe Wochen waren über . das HauS des Baron Waldburg " versuchte „die schon lange unberührten Vorhänge z» dringen, die ängstlich jeden Licht strahl von dem Bett der schwer kranken Frau zurückhielten. Blieb denn keine Hoffnung, dieses junge, reich begnadete Leben zu retten, war die Kunst der Aerzte dem furcht baren Fieber ..... s... zarte Körper erliegen mußte, macht los? Müde und theilnahmslos starrte da» Auge des Barons aus die Wiege, hinter deren duftigen Vorhängen ein Kind dem Leben entgcgciischlummerte. Sein Kind, sein erstes ersehnte» Töchterchen, aber um welchen Preis! Aufmerksam lauschend beugte sich die Pflegerin, Schwester Rosalie, über die Kranke und flüsterte: „Wir dürfen den Muth nicht sinken lassen, HerrBaron; mit Gotte» Hilfe kann eS doch noch gut werden. Wenn nicht Alles täuscht, hat der Herr Professor heute früh Recht gehabt; der Pul» ist ent schieden kräftiger, auch der Athem ruhiger. Wir dankbar würde ich fein, wenn noch vor meinem Fort gehen" — „Müssen Sie uns wirklich ver lassen, Schwester Rosalte?" unter brach sie Waldburg ernst. „Sie haben in aufopfernd«- «keife für meine Frau gesorgt, di- Kranke wird .Vie vermissen." — , .Da» nicht, H-rr «-»«," ver-^
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