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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 07.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190805079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19080507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19080507
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- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1908
- Monat1908-05
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mehr durch die revolutionäre Bewegung in Indien selber. Der „Corning Standard* meldet aus Kalkutta, daß die Be hörden einer revolutionären Verschwörung gegenüberstehen. Die beschlagnahmten Dokumente enthüllten u. a. einen An schlag gegen das Leben Lord Kitcheners und anderer hoher Beamten. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 6. Mai. Neulich veröffentlichten wir die Verordnung des Kgl. Finanzministeriums über die vom I.Mai ab eingeführten Verbesserungen der Zugsverbindungen auf der Aue-Adorfer Linie, die Herrn Kaufmann Max Lud wig zugegangen war. Nachstehend drucken wir nun noch den von der Kgl. Generaldirektion der sächsischen Staatseisen- bahnen bei dem hies. Stadtrate in der betr. Angelegenheit eingegangenen Bescheid ab: Dresden, am 4. Mai 1908. Auf die Eingaben vom 27. November zu Nr. 3822/1 und vom 17. Dezember zu Nr. 4138/1 teilen wir ergebenst mit, daß vom 1. Mai ab der Zug 1781 bereits von Jägers grün aus geführt wird und auf der Strecke Meinersdorf- Chemnitz Südbahnhof beschleunigt worden ist. Die Abfahrt des erwähnten Zuges von Jägersgrün erfolgt vorm. 5°°, von Eibenstock unt. Bf. 5°", von Aue i. Erzgebirge nunmehr erst 6^' und die Ankunft in Chemnitz Hauptbahnhof vorm. 8°°. In Eibenstock ist Verbindung mit dem ob. Bahnhof einge richtet worden. Die neue Verbindung ermöglicht die Er reichung sämtlicher Anschlüsse, wie sie von den Gesuchstellern gewünscht wurden. In der Richtung nach Eibenstock wird der nachm. 6'' von Chemnitz Hauptbahnhof abgehende Per sonenzug 1778 nunmehr bis Muldenberg geleitet werden. Die Abfahrt von Aue erfolgt 8'b nachm. In Muldenberg ist sofortiger Anschluß nach Klingenthal und Adorf geboten. Wir geben anheim, die Beteiligten hiervon in Kenntnis zu setzen. (Unterschrift.) — Eibenstock, 6. Mai. Schon wieder hallte Feuer lärm durch unsere Stadt I Gestern abend gegen 10 Uhr ging die am Nonnenhäuselwege gelegene, der Frau Brand gehörige Scheune mit einer selbst für die nächsten Anwohner verblüffenden Schnelligkeit in Flammen auf. Waren auch dir darin geborgenen Futtervorräte nicht sehr bedeutend, so fand in ihnen die Flamme doch so ausgiebige Nahrung, daß sie in raschester Zeit das ganze Gebäude in Schutt zu legen vermochte, sodaß sich die Tätigkeit der Feuerwehr nur auf Aufräumungsarbeit beschränken konnte. Dank günstiger Windrichtung waren die in nächster Nähe gelegenen Wohn gebäude nicht ernstlich gefährdet. Die Entstehungsursache »st zur Zeit noch unbekannt, doch soll auch hier Brandstift ung vorliegen. — Eibenstock, 6. Mai. Daß Totgesagte manchmal doch wieder vom Tode auferstehen und noch recht lange wei terleben, hat man schon oft gehört, und auch hicrselbst haben wir einen Beweis davon. In unserer Dienstagsnummer brachten wir die Nachricht, daß der neulich hier von einem Fuhrwerk überfahrene Böhme Gmnd aus Oberlumitz ge storben sei, und gestern erhielten wir die Nachricht, daß der Landstrabenonkel mit seinem fahrenden Kleidermagazin gesund wie ein Fisch im Wasser im Krankenhause sitzt und bald entlassen wird, um wohl und munter seine Reise auf Schusters Rappen fortzusetzen. Unsere erste Nachricht erhielten wir von einer Seite, die uns als sehr glaubwürdig bekannt ist. Nun kann der vom Tode auferstandene alte Pennbruder sich wieder seiner Lieblingsarbeit, dem „Tippeln* zuwenden; nur raten wir ihm, den Z 11 zu beobachten. — Wie uns aber ferner berichtet wird, war es nur eine Verwechslung; gestorben ist nämlich doch ein Angehöriger der edlen Zunft .,?or p6äo8 apostulorum", der 57 Jahre alte Christian Matthäus Tunger, seines Zeichens Bierbrauer, aus Münchenreuth bei Hof, dem wir den letzten Handwerksburschengruß „Kenn Kunde* ins Grab nachrufen. — Eibenstock, 6. Mai. Am Sonntag gegen mittag ereignete sich hier auf freiem Felde ein recht bedauerlicher Unglücksfall. Ein junger Bursche namens W. von hier machte sich mit einer Waffe zu schaffen, wobei das Geschoß losging und die Kugel dem Burschen in den Unterleib drang. Seine Ueberführung ins Kreiskrankenstift machte sich noch am selben Tage nötig. — Eibenstock. Es wird manche Leser interessieren zu hören, daß unser heimischer Luftschiffer Emil Ger st er am vergangenen Sonntag seine erste Auffahrt in diesem Jahr bei herrlichem Frühlingswetter in Schleiz unternommen hat. Die Auffahrt und Landung erfolgten glatt, nicht etwa in gefährlicher Weise, wie dies so oft Reklame halber ge schildert wird. Die Landung erfolgte in Kloschwitz b. Plauen. Die nächste Auffahrt findet in Reichenbach statt. — Schönheide. In der Nacht vom Montag zum Dienstag früh 1 Uhr wurde das große Gebäude mit Hinder- aebäude der Frau verw. Emmerich, in welchem Bürsten fabrikation betrieben wurde und wo bereits vor 3 Wochen ein Brand auSgebrochen war, durch Feuer vollständig zerstört. Dasselbe wurde noch im Parterre von dem Gemüsehändler Bretschneider bewohnt. Da die Bewohner meistens im Schlafe lagen, wurde das Feuer spät bemerkt. Zu gleicher Zeit brannte auch die Werkstätte, ein neues Gebäude, des Tischlers Mothes nieder, wobei die Maschinen vernichtet wurden. Letzterer betrieb Möbeltischlerei und Fabrikation von Bürsten brettern. — Dresden, 5. Mai. Der präsidierende Bürger meister von Hamburg, Dr. Burchard, ist heute nachmittag 4'/. Uhr hier eingetroffen und als Gast des Königs im Residenzschlosse abgestiegen, woselbst um 6 Uhr Diner stattfand, bei welchem der König und der Bürgermeister Trinksprüche wechselten. Di. Burchard gab in längerer Rede seiner Freude über den ihm bereiteten Empfang Ausdruck. — Das „Dresdner Journal* meldet: Dem Vernehmen nach ist Herrn RegiemngSrat von Nostitz-Wallwitz bei der Kreishauptmannschaft Dresden, der einen ehrenvollen Ruf als vortragender Rat im großherzoglich sachsen-weimarischen Ministerium des Innern erhalten hat, die erbetene Ent lastung für den 1. Juni dieses Jahres bewilligt worden. — Leipzig, 4. Mai. Ein Mei neidS prozeß, wie er wohl in der deutschen Strafrechtspflege einzig dasteben dürfte, beginnt am Mittwoch, 6. Mai vor dem Schwurgericht Leipzig. Die Verhandlungen dauern mindestens 6 Wochen. Drei Geschworenenabteilungen wurden ausgelost, weil der Prozeß in drei Etappen stattfinden wird. Angeklagt deS Meineids bzw. der Meineidsoerleitung usw. sind nicht weniger al» 17 Personen. Die Angeklagten befinden sich seit mehr al» Jahresfrist in Untersuchungshaft. Die falschen Eide wurden meist bei Forderungsprozessen geschworen, um die Schulden abzuleugnen oder Zahlungen vorzuschwindeln. — An na berg, 3. Mai. Eine Chauffeuse wird in diesen Tagen auch in unsrer Stadt ihren Einzug halten. Der Unternehmer des hier zu errichtenden Stadtautomobil verkehrs wird statt des bisherigen Chauffeurs einen weiblichen Autolenker aus Essen a. R. anstellen. — Plauen, 3. Mai. Ueber das Vermögen des Bau unternehmers Karl Hermann Petermann hier ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Der Verein der Bau lieferanten und Bauhandwerker will gegen ihn gerichtlich vor gehen, weil Petermann schon seit vorigem Jahre keine Bücher mehr geführt und durch Ueberschreibung von Wertobjekten auf seine Frau die Gläubiger erheblich geschädigt habe. — Der 42 jährige verheiratete Handarbeiter Möckel war schon längere Zeit ohne Beschäftigung und litt zuletzt an Verfolgungs wahn. Am Montag entfernte er sich, bekleidet mit drei Hemden, drei Hosen usw. von seinen Angehörigen und irrte seitdem in der Umgebung unserer Stadl umher. Gestern wurde der Aermste in einer Scheune nahe der Leuchtsmühle tot aufgefunden. Wie es scheint, hat ein Herzschlag dem Leben des Mannes ein Ziel gesetzt. — Falkenstein, 4. Mai. Im benachbarten Bergen probierte ein junger Mann den für das Walpurgisschießen bestimmten Revolver. Hierbei entlud sich die Waffe und die Kugel drang dem Sticker Gottschald neben dem rechten Auge in den Kopf. — Markneukirchen. In Schönau wollten zwei Bäckerlehrlinge den Sohn des Schornsteinfegermeisters Braun gard „ausräuchern*. Als der junge Mann die Esse der Bäckerei bestiegen hatte, um sie zu reinigen, stopften die Bengel in die Esse eine größere Menge Stroh, zündeten dieses an und schlossen die Essentür. Durch die starke Rauch- und Glutentwickelung wurde Braungard fast besinnungslos. Da sich die Esse nach oben verengerte, mußte der junge Mann nach unten durch das Feuer ins Freie zu gelangen versuchen, und zu diesem Zwecke die versperrte Tür aufbrechen. Hier bei hat er sich schwere Brandwunden und eine Rauchvergiftung zugezogen. Der Streich der beiden Bäckerlehrlinge wird ge richtlich geahndet werden. — Jägersgrün, 4. Mai. Der am hiesigen Bahnhof angestellt gewesene Stationsasststent d'Alinge hatte sich vor einigen Tagen Urlaub erbeten, von dem er nicht zurückkehrte. Heute lief aus Altenburg die Nachricht ein, daß sich der in den 30cr Jahren stehende Beamte dort erschossen habe. Herr d'Alinge, ein lebenslustiger Mann, war der Sohn eines in Deutschland gebliebenen französischen Kriegsgefangenen. Man vermutet, daß finanzielle Angelegenheiten die Ursache zum Selbstmord gewesen sind. — Bockau, 4. Mai. Feuerlärm ertönte gestern abend in der 10. Stunde durch unfern Ort. Es brannten die Scheunen des Herrn Gutsbesitzers Heinrich Engelhardt und der Frau Gutsbesitzerin Elise Lorenz fast vollständig nieder. Das verheerende Element ergriff auch die beiden Stallgebäude nebst Schuppen, die ebenfalls vom Feuer zerstört wurden. Nur mit Mühe konnten die beiden Wohngebäude, die auch schon Feuer gefangen, sowie die angrenzende Niederlage des Herrn Kaufmanns Gustav Baumgarten erhalten werden. — Lichtenwalde, 4. Mai. Im wiedererstandenen Schloß Lichtenwalde hielten am Sonntag nach mittag Se. Exzellenz Herr Oberstmarschall Graf Friedrich Vitzthum von Eckstädt nebst der Frau Gräfin und dem kleinen 3'/,jährigen Erbgrafen, begünstigt von schönem Maien wetter, ihren Wiedereinzug. — Halle, 6. Mai. In Al! stedt erhängte sich im Gefängnis der Schuhmachcrmeister Günther, der auf die Anzeige seiner eigenen mißhandelten Frau am Sonnabend verhaftet morden war, unter dem Verdachte, unlängst die Schwestern Witwen Rein und Becher ermordet, beraubt und ihr Haus angezündet zu haben. Reichstag. Sitzung am 4. Mai, 12 Uhr. Auf der Tagesordnung steht nach Erledigung einiger Rechnungssachen der Nachtragsetat wegen der Ostmartenrulagen. Bei der ersten Lesung ent« spinnt sich «ine länger« Debatte. Kommissarische Beratung ist nicht bean tragt. Di« zweite Lesung, di« heut« noch nicht auf der Tagesordnung steht, folgt also demnächst gleich im Plenum nach. Es folgt die zweite Beratung der Maß- und Gewichtsordnung. Die ersten fünf Paragraphen werden de- batteloS genehmigt und sodann die Paragraphen 6 bis 8 und 14 in der Debatte zusammengefaßt. Jene Paragraphen behandeln den Eichzwang zum Messen und Wägen im öffentlichen Verkehr. Der 8 14 stellt fest, welche Maße und Gewichte ausschließlich zur Eichung zuzulafsen seien. Die betr. Paragraphen werden unverändert angenommen. Ebenso der Rest deS Ge setzes. ES folgt der Nachtragsetat betr. Teuerungszulagen. Di« Kommission beantragt unveränderte Bewilligung und schlägt eine Resolution vor betr. eine angemessene Erhöhung der Bezüge von Arbeitern, Handwerkern und Hilfsarbeitern in Reichsbetrieben. — Abg. Erzberger (Ztr.) kritisiert, daß der Schatzsckretär Namens der verbündeten Regierungen jede, selbst di« geringste Abänderung der Vorlage für unannehmbar erNärt habe. Was solle man da gewärtigen, wenn im Herbst die Besoldungsvorlage kommt! — Schatzsekretär Sydow: Di« Regierungen wollen den Rechten deS Reichstages nicht zu nahe treten. Die Anträge in der Kommission forderten zu viel, sie gingen weit über die 23 Millionen hinaus. Wären die Regie rungen darauf eingegangen und dem nicht von vornherein entgegengctreten, so wäre wieder «ine Konkurrenz der Parteien zu Gunsten der Beamten ein getreten. Redner habe von vornherein den Standpunkt der Regierungen klar legen wollen. Der Schatzsekretär geht dann noch im Einzelnen auf di« in der Komm ssion erörterten weitergehenden Anträge ein. — Abg. Beckh - Heidelberg (Ntl.) legt dar, daß seine Freunde mit Bedauern auf alle ihre Wünsche über die Vorlage hinaus verzichtet hätten, weil sie die Vorlage daran nicht wollten scheitern kaffen. Aber er müsse nur dringend mahnen, daß unter allen Umständen die Besoldung-Vorlage sofort im Herbst einge. bracht werde, und zwar «in« auSgiebige. — Abg. v. Richthofen lKons.) teilt die praktischen Bedenken, von denen die Regierung eine Erweiterung der vorliegenden Vorlage ablehntr. Hoffentlich werde man im Herbst zu einer befriedigenden Lösung kommen. — Abg. Eickhoff (Ars. Vp.) be dauert, daß die von Kopsch bei der ersten Lesung geäußerte Hoffnung, den Krei» der Empfänger zu erweitern, unerfüllt geblieben sei. Sein« Freunde würden den Beschlüssen der Kommission zustimmen, insbesondere auch der Kommissionsresolution. — Rach unwesentlicher weiterer Debatte wird der Nachtragsetat genehmigt, ebenso die Resolution. Sitzung am 8. Mai, ll Uhr. Der Abg. Schwabach (Natl.) hat sein Mandat niedergelegt. DaS Verbot der Verwendung von weißem (gelbem) Phosphor zur Anfertigung von Zündhölzern wird in zweiter Beratung genehmigt. ES folgt die erste Beratung von drei am 17. Juli 1805 im Haag unterzeichneten Abkommen über das international« Privatrecht a) über gewiff« eherechtliche Bestimmungen, b) über Entmündigung, v) über den Zivikprozeß, die einstimmig angenommen werden. ES folgt dir zweite Beratung der PostdampsersubventionSvorlage. Di« Kommission beantragt unveränderte Genehmigung der geforderten Hal- den Million. Di« in der Vorlage gefordert« Summ« wird g«g«n National- liberale, Freisinn und den größten Teil der Konservativen abgelehnt und sodann der Antrag Lattmann, nur 230000 Mk. zu g«n«hmigen, für den sich auch di« übrigen Konservativen, di« wirtschaftlich« v«r«inigung und das Zentrum erheben, angenommen. SS folgt die zwrit« Beratung deS NachtragS«tatS für die Kolonialbahnen. Abg. Ledebour (Soz.) erklärt, seine Freunde lehnten alle dies« «ahnen ab, denn diese dienten nur groß kapitalistischen Jntereffen. Ohne jede weiter« Debatte wird der Nachtrags- etat genehmigt. ES folgt di« zweit« Beratung deS NachtragSetatS über die Ostmarken-Zulagen. Abg. Pachnicke (freis. Ber.) befürwortet einen Antra der link-liberalen Gemeinschaft, Antrag Ablaß, di« angeforderte Summe um 210 Ovo Mk. zu kürzen, der auch angenommm wurde. In einer weiteren Abstimmung werden dann die Zulagen auch für die Postbeamten bewilligt mit 13« Stimmen bei I Enthaltung. Letzter Gegenstand der Tagesordnung ist der Entwurf betr. Aenderung de» tz «3 de» Handelsgesetzbuchs betr. Gchaltsaiisprüche der Handlungsgehilfen bei unverschuldeter Behinderung, namentlich bei Krankheit. Di« bisherige DiSpositiv - Vorschrift, wonach sie auf 3 Wochen Gehalt beanspruchen können, soll fortan obligatorisch sein. Dafür wollte di« Vorlage, daß sich di« Gehilfen fortan ihnen gesetzlich zu- stehende» Krankengeld auf ihren Gehaltsanspruch anrechnen lassen müssen. Di« Kommission hat beschlossen, daß der Gehilfe nicht verpflichtet sei, sich da» Krankengeld anrechnen zu lassen. Staatssekretär Nieberding er klärt, die verbündeten Regierungen würden nicht in der Lage sein, einem Gesetzentwurf in der von der Kommission beschsoffenen Fassung, wonach ein« Anrechnung de» Krankengelde» nicht stattfinden dürfe, zuzustimmen. Letz tere» wäre wirtschaftlich unhaltbar und sittlich bedenklich. Nahezu einstim- mig wird fodann da» Gesetz in der Fassung der Kommission angenommen. Morgen I I Uhr: Wahlprüfungen, Petitionsberichte. Bom Landtag. Dresden, 4. Mai. >V. Die 2. Kammer erledigte heute zunächst die Petition de« Di rektorium» de- Verein» sächsischer Gemeindebeamten zu Leipzig wegen nach träglicher Anrechnung der Militärdienstzeit bei Berechnung der Pension der im Ruhestand befindlichen Gemeindebeamten. — Abg. Kl ein Hempel (Ntl.) bittet, die Frage der Errichtung einer LandeSpenstonSkaffe für Ge- mcindebeamtcn im Auge zu behalten. Die Kammer beschließt, die Petition auf sich beruhen zu lassen. Zur Vchlußberatung steht hierauf Kapitel 10 de» Etat» 1908/09 Braunkohlenwerk zu Leipnitz betreffend. Die Kammer bewilligt die Einnahmen mit 104 750 M. und die Ausgaben mit 101 880 M, darunter 40 000 M. künftig wegfallend zu bewilligen und überweist die Pe- tition der Beamten de» Kohlenwerks um Gleichstellung mit den Beamten de» Steii.kohlenwerkS zu Zauckerode der Kal. Staatsregierung al» Material zur Verwendung bei der Neuordnung der Gehälter. Auf eine Anfrage de» Abg. Gl ei »berg (Ntl.) über die Mächtigkeit und über die Zeit der Nach haltigkeit de» Kohlenlagers erklärt der RegierungSkommiffar Geh. Bergrat Wahle, daß di« Mächtigkeit etwa» über 5 Meter betrage und da» Kohlen feld sich ungesähr aus 35 Hektar auSdehne, sodaß auf einen Ertrag von 7 Millionen Kubikmeter Kohle gerechnet werden könne. In den nächsten 100 Jahren werde voraussichtlich ein Kohlenmangel in Leipnitz nicht ein treten. Er bitte aber, da bei derartigen Berechnungen immer Zufälle mit spielen könnten, diese Zahlen sehr vorsichtig aufzunehmen. Die Kammer besaßt sich hierauf nochmal» mit der Petition für die Betriebsbeamten de» Kgl. Steinkohlenwerkes zu Zauckerode um Verbesserung ihrer Besoldungs verhältnisse. Die Kammer beschließt ohne Debatte ihren in der Sitzung vom 27. März 1908 gefaßten Beschluß, diese Petition der Regierung zur wohlwollendsten Kenntnisnahme zu überweisen, fallen zu lassen und den Beschluß der I. Kammer, die erwähnte Petition der Regierung zur Kennt- nisnahme zu überweisen, beizutreten. Zum Schluß erledigte man Kapitel 36 des Etat- Oberrechnungskammer betreffend und beschließt, die Ausgaben mit 208 038 M. zu bewilligen. Der Berichterstatter erwähnt in einem Re ferat, daß diele Behörde im vorigen Jahr den Tag ihres 20vjährigen Be stehens habe begehen können, denn sie sei 1707 als erste derartige Einrich tung in Deutschland geschaffen worden. Dresden, 5. Mai. ^V. Die I. Kammer erledigte zunächst verschiedene Kapitel de» Etat» nach der Vorlage und in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der 2. Kanimer. Bei Kapitel 58 Armenkrankenpflege und sonstige Ausgaben im öffentlichen Interesse regt Kammerherr Dr. v. Fr e g e-We l tzie n an, der staatlichen Krüppelfürsorge in Zukunft eine größere Aufmerksamkeit zu zuwenden, und zwar solle man in vorbeugender Hinsicht für die Krüppel sorgen. — Staatsminister Graf v. Hohenthal sagt die wohlwollende Behandlung dieser Angelegenheit feiten» der Regierung zu. Hierauf erklärt sich das HauS mit dem Bericht über die Verwaltung der LandeSbrandver- sicherungSanstalt in den Jahren 1904 05 für befriedigt und vertagt sich nach Erledigung einer Petition auf morgen II Uhr vormittags. L. Kammer. Auf der Tagesordnung steht die Schlußberatung über den Bericht der GesetzgebungSdeputation über den Entwurf eine» Gesetze» über die Fürsorgeerziehung. — Der Berichterstatter Abg. Kühlmorgen (Kons.) stellt fest, daß der zur Beratung stehende Gegenstand im ganzen Lande großem Interesse begegne. — Abg. Brückner (Freik.) drückt ferne Freude aus, daß die Regierung gewillt sei, die mit der Einführung deS Gesetze- verbundenen nicht unbeträchtlichen Kosten zu decken. Im Berichte sei leider der Mitarbeit der Aerzte bei der Fürsorgeerziehung keine Erwäh- nung getan worden. — Abg. Bär (Freis.) erklärt, daß er mit seinen poli tischen Freunden für das Gesetz stimmen werde, obwohl e« noch viele Lücken aufwcise. — Abg. Zöphel (Ntl.) beklagt, daß die Mängel, die der Re- gierungSentwurf aufweise, durch di« Deputationsberatung keine Abhilfe ge funden hätten. — Abg. Nudelt (Kons.) betont, daß durch das neue Ge- setz wiederum eine Schmälerung der Autonomie der Genieinden eintreten werde. Die Gemeinden würden auch in finanzieller Hinsicht benachteiligt. Er bitte die Regierung um Erhöhung der bisher den OrtSarmenverbänden zugebilligten Verpflegsätze für OrtSarme. — Abg. Starke (Kons.) gedenkt dankbar der Tätigkeit der inneren Mission in Sachsen. Man hätte den An- regungen, die von dieser Seite gekommen seien, mehr nachgehen sollen und insbesondere die Fürsorgeerziehung bis auf das 18. Lebensjahr auSdehnen sollen. — Abg. Langhammer (Ntl.) erklärt namens seiner Fraktion, daß diese für das Gesetz stimmen werde und eS als einen außerordentlichen Fortschritt anerkenn« in Bezug auf die Jugendfürsorge. Nachdem der Be richterstatter gegenüber den verschiedenen Entwürfen der Debatteredner den Standpunkt der Deputation vertreten hat, wird der grundlegende § 1 an genommen. Nach längerer Spezialdebatte wird das Gesetz im ganzen mit den beschlossenen geringen Abänderungen angenommen. Nächste Sitzung morgen vormittag 10 Uhr. Zehn Jayre Deutscher Atottenverein. In diesen Togen hat sich ein stilles und ungefeierteS Jubiläum vollzogen: der Deutsche Flottenverein blickte auf ein zehnjähriges arbeits-, aber auch erfolgreiches Bestehen zu rück. Noch vor wenigen Wochen hatte es den Anschein, als solle dem größten deutschen nationalen Verein kurz nach seinem zehnjährigen Bestehen das Sterbeglöcklein geläutet werden. Es ist deshalb mit lebhafter Freude zu begrüßen, daß dank der Mäßigung aller bisher im Widerstreit lebenden Anschauunyen und Wünsche ein Ausgleich stattgefunden hat, der eine Einigung und dann den endgültigen Friedensschluß in Danzig vorzubereiten berufen ist. Als durch die kaiserlichen Weckrufe „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser* und „Bitter not tut uns eine starke Flotte* eine ganz neue, dem deutschen Volke zunächst noch ungewohnte Politik eingeleitet wurde und im Jahre 1897 nach harten Kämpfen im Reichstage das Flottengesetz zu stande kam, stieß die neu« Politik vielfach teils auf Miß trauen, teils auf blinden prinzipiellen Widerspruch, und es war daher sehr dringend nötig, planmäßig populäre Auf klärung in die breitesten Schichten deS Volkes zu tragen. Dieser Aufgabe sollte sich der Deutsche Flottenverein unter ziehen, der am 30. April 1898 im Beisein von 51 Männern aus allen Teilen Deutschlands unter dem Vorsitz des Fürste» von Wied in Berlin gegründet wurde. Der Verein war als ein- nationaler, jedoch m jeder Beziehung unpolitischer gedacht, als dessen ausschließlichen Zweck die Satzungen angeben: das Verständnis und daS Interesse de- deutschen Volkes für die Bedeutung und die Ausgaben der Flotte zu wecken, zu stärken und zu pflegen. Auch wollte der Verein für die An gehörigen der Flotte und de» im überseeischen Auslands dienste Verwendung findenden Landheeres namentlich da fürsorgend eintretend, wo die Gesetzgebung und die Ver waltung des Reiches eine ausreichende Fürsorge nicht ge währen könne. Auf Gmnd diese» politisch völlig neutralen Programm» übernahm Prinz Heinrich von Preußen in lieber- einstimmung mit seinem kaiserlichen Bmder daS Protektorat über den neuen Verein, der betreff» seiner Mitgliederzahl einen in der Geschichte de» VeretnSwesen» wohl einzig da stehenden Aufschwung nahm. Denn bereit» im dritten Jahre seine» Bestehen» zählte er 245000 direkte und 350000 kor porative Mitglieder. 1904 war die Zahl 800000 überschritten. und geg< (324710 Daß recht gew Haupttag im vorig „Der Kai idealen E daS Inte und zu p deutscher Flotte zu Präsidiun geleistet. Stolz üb« eins mög« vermögen 1901 geg 116104,«» Unterstütz, gezahlt. ' afrika-For Krieger ui von l49! Verein an jährlich v Vorträge führten m den etwa Schülern der See f Der sammenset deutschen Bestehens und ausbc Tas c und gefüh Menschen, zu werden, zwischen ih daran soll, le doch vo Zorn besä nimmer gei Wahr« mcrnden E sagen, daß zutreten. S gebrochen rr doch nahm nach dem! durfte sie d< sagung wi sie leise, u empfahl H ihrem Vate In de ersehnten S liebten und von den W hatte. So immer so st Verhängnis Der Seeler imnier und verbinden, hatte ihm schworen, d um dieses Z wünschungei schwedische 1 gab. Ruda Das Angstgi heute wieder die auch sei Kriegsmann Aehnlichkeit drohend die sein ganzes In sein „Gott, Gott, ich Dich ver armen Kind« Das G« ihn aus. E ein Bild; ab sah er sich, , über ihnen ausbreitete. Etwa ze Ruda mit j neue zusamn von vielen gc und so erhi Vorfalls, ein nach deni Gc in Gemeinsch den Gerichts) liche Vorfall schwersten w Kilko getroffe gegensah. E Tochter zusar heit dazu ge Verwunderur umflorten Bl sie oftmals j wenn sie voi und zeigte stci früher her vo Henrik n mußte er noel froh, daß der an seinem Bi die scheue Zri zu lassen, da schüttelte den ihrer gedrückt« dann gleich d verabschieden.
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