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Sächsische Dorfzeitung : 09.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-190503094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-19050309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-19050309
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-09
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.03.1905
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Leite 3. - „Sächsische DorfzeitM." - Z März 1905. worden. In der alten Kirche war Einäscherung nur den zur Kirchenbuße Verurteilten vorgeschrieben. Ein Nach- siang an diesen alten Brauch ist die in Leipzig immer noch vereinzelt bestehende Sitte des „Ascheabkehrens". Bunt geschmückte Reiser von Tannenbäumen tragen die Kinder zu Eltern und Verwandten, arme Kinder auch zu wohl habenden Leuten, um bei ihnen „die Asche abzukehren". In verschiedenen Sprüchen und Reimen wünschen sie den Erwachsenen Gesundheit, Glück und Wohlergehen und hoffen dabei auf eine Gabe für ihre guten Wünsche. — Mit dem März sind wir in der Tageslänge schon dem ersten Drittel des Oktobers gleich, die Temperatur freilich ist im Durchschnitt gegen diese herbstliche Zeit an Lärme und Beständigkeit noch sehr bemerkbar zurück, sie ist durchschnittlich der vom November gleich, nur hat dieser mehr Nebel und trübes Wetter und jener mehr Helle Tage. Diesmal aber gleichen sich November und März ziemlich auffällig, denn der Nebel, der am 1. d. M. einsetzte, ist auch heute noch nicht geschwunden; kein freundlicher Sonnen blick durchdringt das trübe Gewölk, aus dem zeitweilig feiner Regen herniedergcht. — Die Landesversammlung des Bundes der Landwirte für das Königreich Sachsen findet am morgen den Donnerstag mittags 2 Uhr im Etablissement „Tivoli" an der Wettiner Straße zu Dresden statt. — Der Gesamtverein Dresden der Evangeli schen Arbeitervereine, welcher zurzeit 16 Gruppen umfaßt, hielt gestern Dienstag, abends '^9 Uhr, in Helbigs Etablissement (roter Saal) am Theaterplatz unter dem Borfitz des Herrn Sekretär Stadtverordneten Haupt seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Nach dem vom Schriftführer Herrn Faktor Golbs vorgelegten Jahres bericht zählte der Gesamtverein am Schluß des Jahres 1904 4880 Mitglieder (gegen 5039 im Vorjahre). Sämtliche Gruppen (außer Löbtau und Trachau) haben eine Ver minderung an Mitgliedern zu verzeichnen. Leider hat sich auch die Zahl der Vertrauensmänner von 248 auf 230 verringert. Ein erfreulicheres Bild bieten dagegen die Kusfenabschlüsse. Tie Gruppenkasscn schlossen Ende 1904 bei 22,296 M. 99 Pf. Einnahmen und 16,055 M. 50 Pf. Ausgaben mit einem Bestand von 6241 M. 49 Pf. ab. Demnach hat sich das Vermögen der Gruppen trotz der verminderten Mitgliederzahl um 570 M. 60 Pf. gehoben. Die Unterstützungskassen wiesen an Einnahmen 5085 M. 48 Pf., an Ausgaben 2797 M. 61 Pf., somit 2287 M. 8? Pf. Kasscnbestand auf. Auch hier kann ein Steigen des Vermögens festgestellt werden. Au den Weihnachts- fparkasfen beteiligten sich 1795 Mitglieder, welche 76,264 M. 48 Pf. sparten, gegen 72,563 M. im Vorjahre 1903. Durchschnittlich entfielen auf den einzelnen Sparer im Jahre 1902: 34 M. 50 Pf , 1903: 37 M. 50 Pf. und IM: 42 M. 50 Pf. Diese Steigerungen beweisen, wie die sozialen Einrichtungen des Vereins sich einbürgern. Der Beitritt zur Wirtschaftssparvereinigung ist durch Weg fall des Eintrittsgeldes jedem zugänglich gemacht worden. Die Jahrcsfestfeier des Gesamtvercins wird am Sonntag, den 19. Mürz, nachmittags 4 Uhr, im großen Saale des Ausstcllungspalastes an der Stübel-Allec, abgehaltcn werden. — Bezirksliste geschützter Erfindungen. Mit- geteilt vom Patentbureau O. Krueger k Co., Dresden, Echloßstraße 2. Christiane Emilie Ritschel, geb. Guhr, Copitz b. Pirna; Handschuhform mit einzelnen umklapp baren Fingern. (Pat.) — Karl Laube, Niedersedlitz; Stellvorrichtung für Lüftungsflügel, Kippflügel n. dergl., bestehend aus einem Gehäuse mit Zahn, einer Hulse und einer Zahnstange mit Griff. (Gm.) — Paul Fröhlich, Laubegast; 167,582. (übertr. Gm.) — Reinhard Lehner, Deuben, Bez. Dresden; Sargfüße usw. (verl. Gm.) — Eine vierfache Kindesmörderin stand jetzt in der Person des 23 Jahre alten Hausmädchens Anna Rane Sophie Stein vor dem hiesigen Schwurgericht. Das Mädchen diente nach seiner Entlassung aus der Schule in den verschiedenen Orten des Vogtlandes, es mußte aber jedesmal seinen Dienst verlassen und kam nicht weniger als viermal in Elternhaus zurück. Es wird ihr nun zur Last gelegt, daß sie vier Kinder, denen sie das Leben gab, — 1902 ein Knabe, 1903 ein Mädchen und Keuilleton. Das Spiel ist aus! Romay von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (55. Fortsetzung.) Sowohl unten auf dem Platze selbst, als oben am Geländer der Terrasse, von wo aus man die Schützen freilich nicht gewahren konnte, drängten sich die An gehörigen aller Nationen, um stundenlang, mit unermüd lichem Interesse dem Knallen der Büchsen zuzuhören und die Todeszuckungen der Tauben unter den Zähnen der wohldrefsierten Hunde zu betrachten. Die Schützen selber «hörten.in ihrer weitaus größten Zahl der eng lischen Nation an, derselben, welche die Fuchshetzen und Hahnkämpfe protegiert und die Vivisektion gleicherzeit mit frommem Fanatismus bekämpft. Auch Fürst Alexander llorsakofs sowie mehrere Herren aus der Gesellschaft, die sich in der Villa seiner Mutter an den Empfangsabenden Mmmenzufinden pflegten, besanden sich unter denen, die mit dreißig Treffern ebensoviele tausend Frank zu ge winnen versuchten. Neben ihm, aber ohne Büchse, stand Morn von Versen, den er bei seiner Rückkehr aus der «wa Monrepos im Hotel de Paris abgeholt hatte, um 'b« mit einer neuen Zerstreuung bekannt zu machen, die M derzeitiger Aufenthalt bot. .An, wie iffS?" fragte der Fürst eben, die Büchse, m Seite stellend, „wetten Sie auf mich, Versen? Natür- A^ranf, daß ich fehle, sonst könnte ich selbst das *-mal sprelen und Sie verlieren lassen* — 1904 ein Zwillingspaar — gleich nach der Geburt durch Zudrttcken des Halses getötet hat. Ihren Eltern schwindelte sie entweder vor, die Kinder seien gestorben, oder sie seien bei einer Ziehmutter untergebracht. Erft bei der Tötung des Zwillingspaares kamen auch die beiden anderen Mord taten ans Tageslicht. Die Kindesmörderin legte vor dem Schwurgericht ein reumütiges Geständnis ab. Sie gab zu ihrer Entlastung an, daß sie sich in großer Not be funden habe und nicht in der Lage gewesen sei, ihre Kinder durchs Leben zu bringen. Die Geschworenen be willigten ihr bei der Bejahung der Schuldfrage mildernde Umstände. Der Gerichtshof erkannte auf 5 Jahre Ge fängnis und 5 Jahre Ehrenrechtsverlust. — Die städtische Leihamtsgeschäftsstelle in Dresden-Neustadt, Hauptstraße 1, bleibt Montag, den 13., und Dienstag, den 14. März d. I., wegen Reinigung geschloffen. Fällt der Fälligkeitstag eines Pfandscheines auf einen dieser Tage, so gilt als solcher bestimmungsgemäß der nächste Werktag, sonach Mittwoch, der 15. März. Die Geschäftsstelle in Altstadt, Maternistraße 17, bleibt an diesen Tagen für das Publikum geöffnet. Die Geschäfts- zeit besteht sonst in beiden Amtsstellcn an allen Wochen tagen für das Publikum durchgehend von 9-3 Uhr. O Dresden-Pieschen, 8. März. In geheimer Sitzung des Dresdener Landgerichts wurde der 38 Jahre alte, nicht weniger als 69 mal vorbestrafte Händler Gustav Adolf Griesbach von hier wegen versuchter Blutschande unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 5 jährigem Ehrenrechtsvcrlust verurteilt. — Dresden-Pieschen, 8. März. Im hiesigen Naturheilverein findet am nächsten Freitag, abends >,^9 Uhr, im Gasthofe ein Frauenvortrag von Fr. Olga Schommler aus Leipzig über Skrophulose und Elternsünden statt. Im übrigen sei auf die betreffende Anzeige in dieser Nummer verwiesen. X Dresden-Pieschen, 8. März. Das im Grund buche für Pieschen Blatt 1468 auf den Namen der Handels gesellschaft Wend L Knoblich in Großzschachwitz eingetragene Grundstück soll am 21. März 1905, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, .Lothringer Straße 1,1., Zimmer 131, zu Dresden, im Wege'der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchc 5,2 Ar groß, auf 55.850 M. geschätzt, besteht aus einem freistehenden, massiven Wohnhaus mit Hofraum und Hinterland und liegt in Dresden-Pieschen, Uorkstraße 2. — Aus der Lößnitz, 8. März. Die Stenotachy- graphen von Dresden, Radebeul, Kötzschcnbroda und Meißen haben erstmalig Sonntag, den 12. März, nachmittags 4 Uhr, in der „Meierei" Lößnitzgrund eine Zusammen kunft. Hierselbst anschließend Tanz und Unterhaltung. Alle Lößnitzer Stcnotachvgraphen, sowie Freunde und Gönner sind herzlichst eingcladcn. — Radebeul, 8. März. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Februar 1173 Einzahlungen im Be trage von 77,804 M. 2.5 Pf. bewirkt, dagegen von ihr 574 Rückzahlungen im Betrage von 69,477 M. 58 Pf. geleistet. (:) Blascwttz, 8. März. Abschluß der Sparkasse auf 1904. Die Einnahmen bestehen in 1,051,494 M. 24 Pf., worunter 847,281 M. 30 Pf. Einlagen in 8290 Posten, 78,207 M. 38 Pf. kapitalisierte Zinsen, 106,318 M. 4 Pf. Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien und Wertpapieren, 16,115 M. 62 Pf. vorgetragcner Kassenbestand, 3571 M. 90 Pf. verschiedene Einnahmen. Die Ausgaben betragen 1,034,787 M. 1 Pf., und setzen sich zusammen aus 524,275 M. 92 Pf. Rückzahlungen in 4083 Posten, 78,207 M. 38 Pf. den Einlegern gutgeschriebenc Zinsen, 425.850 M. für neu ausgeliehene Hypotheken und angc- kaufte Wertpapiere, 1861 M. 36 Pf. zu gemeinnützigen Zwecken verwendete Ueberschüsse des Jahres 1903, 2700 M. Besoldungen und 1892 M. 35 Pf. sonstiger Geschäfts aufwand usw. Der Ende 1904 verbliebene Kassenbestand beläuft sich auf 16,707 M. 23 Pf. Der erzielte Netto- Ueberschuß beträgt 21,280 M 46 Pf., welcher dem Re servefonds zugeschlagen worden ist. Das Vermögen der Kasse besteht in: 2,572,000 M. Hypotheken und Lombard darlehen, 280,853 M. 85 Pf. Wertpapieren, 16,707 M. Eugen hatte auf das graue, unbewegte Meer hin ausgeblickt, über das ein Kahn mit mehreren Fischern hinglitt, denen die Aufgabe zugeteilt war, die Tauben einzufangen, die flügellahm geschossen und dann ins Meer herabgefallen waren. Jetzt wandte er sich nach dem Sprecher um, sah zerstreut auf und erwiderte: „Das würde ich Ihnen nicht zutrauen, Fürst" — Der andere biß sich auf die Lippen und lachte dann gezwungen. „Oorriger la lortuns," sagte er achsel zuckend, „übrigens veranlasse ich Sie ja selber dazu, dies Dilemma zu vermeiden. Ich setze zehntausend Frank darauf, daß ich die nächste Serie gewinne, und Sie wer den mir zugeben, daß das außer meiner Macht steht. Halten Sie die Wette?" „Ich setze zu großes Vertrauen in Ihre eben erst bewiesene Geschicklichkeit, Fürst, um akzeptieren zu können. Die Chancen wären ungleich" — „Ah!" machte der Fürst, sichtlich unangenehm berührt, „Sie schmeicheln und verletzen zu gleicher Zeit" - „Verletzen?" „Dadurch, daß Sie die Chancen in einer von mir proponierten Wette für ungleich erklären —" Eugen wollte auffabren. „Ich denke, es wird mir freistehn, jeden Ihrer Vorschläge abzulehnen, Fürst," sagte er endlich kühl. Der andere zuckle leicht zusammen, lächelte dann aber wieder in seiner verbindlichsten AU und verbeugte sich höflich. „Ohne Zweisel, das steht Ihnen frei. Und da Henle Ihre Laune infolge des trüben Wetters ge litten hat, ziche ich's vor, mit allen weiteren Bor-' 23 Pf. Kassenbestand und 400 M. rückständigen Zinsen, zusammen 2,869,961 M. 8 Pf. dem 2,730,453 M. 42 Pf. Guthaben der Einleger und 139,507 M. 66 Pf. Betrag des Reservefonds Ende 1904 gegenüber stehen. Die Zahl der am Schlüße des Jahres 1904 noch laufenden Einlage bücher betrug 6597 Stück, wovon 2390 bis zu 60 M., 999 über 60 bis zu 150 M., 775 über 150 bis zu 300 M., 953 über 300 bis zu 600 M. und 1480 über 600 M. Einlage aufwiesen. 1904 wurden 1023 Bücher neu ausgestellt und 520 Stück erloschen. (:) vfasewitz, 8. März. Im Jahre 1904 betrug der tägliche Durchschnittsverbrauch an Wasser rund 1424,3 Ku bikmeter. Der gesamte Verbrauch betrug 521,293,26 Kubik meter, das sind rund 37,237 Kubikmeter mehr als 1903. Der höchste wöchentliche Verbrauch fand mit 23,166 Kubik metern in der Zeit vom 15. bis 21. Juli statt. — Briesnitz, 8. März. Ein junger Briesnitzer trat vorigen Sonnabend eine Seereise um die Welt an. Allerdings nicht als „Globetrotter" gewöhnlichen Schlages, sondern als wohlbestallter Backsteward aus dem Lloyd- dampfer „Apolda", der an diesem Tage seine auf sechs Monatc berechnete Ausreise in Hamburg antrat. Es handelt sich um den Bäckergesellen Bruno Petzoldt, der hier bei dem Bäckermeister Herrn Suschke, Bergstr., seine Lehrzeit absolvierte. Die Reise geht bis nach Sydney und Melbourne (Australien) und wendet sich alsdann nach Ostasien, Schanghai und die Häfen des gelben Meeres Vermutlich bekommt hier der reiselustige Briesnitzer noch etwas von dem Finale des russisch-japanischen Krieges zu sehen. Das Schiff trifft am 23. Oktober wieder in Ham burg ein. o Cossebaude, 8. März. Im Februar hat die Hebeanlage des Gemeindewafferwerkes 4590 Kubikmeter Wasser nach dem unteren und 456 Kubikmeter Wasser nach dem oberen Hochbehälter gehoben. — Durch Vermittelung der hiesigen Ärmenbehörde sind die von dem Zigarren reisenden Dietrich im Gasthofe zurückgelassenen Kinder im Orte hier in geeignete Pflege gegeben worden. — DöhltN, 8. März. Ein auf der Dresdner Straße wohnhafter Glasmacher erhängte sich vorgestern abend in seiner Wohnung an einem Bettpfosten. — Dobritz, 8. März. Die Freie Vereinigung von Freiwilligen Feuerwehren zwischen Dresden und Pirna hielt am Sonntag nachmittag im hiesigen Gasthos ihre Versammlung ab, die von etwa 40 Kameraden, welche 13 Wehren vertraten, besucht war; zwei Wehren fehlten. Als Ehrengast war Herr Gemeindeoorstand Kirsten-Tobritz an wesend, welcher bei Eröffnung der Versammlung vom Vorsitzenden Herrn Brandmeister Drögemüller - Laubegast neben den Erschienenen noch besonders bewillkommnet wurde. Herr Kirsten versicherte seinerseits sein Interesse für das Feuerlöschwesen und brachte ein freudig aufgenommenes Hoch auf den Prorektor von Sachsens Feuerwehren Seine Majestät König Friedrich August aus. Beschloßen wurde u. a. die Aufnahme der neuen Wehr des Sachsenwerkes zu Niedersedlitz in den Verband. Im weiteren besprach man ausführlich die nächsten kombinierten Hebungen. Es sollen wieder zwei dies Sommerhalbjahr ausgeführt werden, wobei die Wehren in der in voriger Versammlung be schloßenen neuen Zusammensetzung beteiligt sein werden. Durchs Los wurde die zweite Abteilung, bestehend aus den Wehren von Wüm'che-Reick, der Gardinenfabrik, sowie der Gemeinden Reick, Dobritz, Leuben, Laubegast und Kleinzschachwitz, welchen sich cvenl. noch die Wehr des Sachsenwerkcs freiwillig anschließen wird, bestimmt, die Frühjahrsübung, für welche der 30. Llpril festgesetzt wurde, auszuführen. Ebenfalls durchs Los wurde die Wehr Kleinzschachwitz zur Bestimmung eines Uebungsobjektes auscrsehen. Neu wird bei dieser Hebung sein, daß hierbei die stellvertretenden Kommandanten der übenden Wehren einmal selbständig arbeiten sollen. Klotzsche, 8. März. Ein hier wohnendes 24 jäh riges Mädchen ist vor 14 Tagen abends auf dem Wege von Dresden nach hier Mutter geworden und hat, da niemand zugegen war, das angeblich totgeborene Kind gleich im Walde an Ort und Stelle verscharrt. Die Stelle weiß sie heute nicht mehr anzugeben. Am Sonntag nach- schlägen hintanzuhalten. Auf ein ander mal, Herr von Versen —" Er nahm seine Büchse wieder auf und mischte sich unter die übrigen Schützen, die in aufgeregtem Ton durcheinander sprachen, wetteten und stritten. Eugen sah ihm mit einem finstren Blick nach. Jener hatte ja recht: es war heute eine gereizte Stimmung über ihn gekommen, deren er nicht Herr werden konnte. Er schwankte hin und her, fand nirgends Ruhe und wußte nicht, was er tun sollte, um seine innere Erregung zu dämpfen.. Und daß dies alles so war und er S nicht ändern konnte, erbitterte ihn nur immer mehr. Erhalte Blanche seit dem gestrigen Ausflug nicht wiedergesehn. Am Abend hatte er an den Fürsten und Herrn Dss- cloisons beträchtliche Summen im Quinze und im Baccarat verloren. Nach einer unruhig verbrachten Nacht war er zum Hotel de la Terasse gestürmt, hatte aber dort den Bescheid erhalten, Madame de Berny fühle sich leidend, werde heute das Bett nicht verlassen und könne ihn tagsüber nicht sehn. Der Verdruß über die Hinauszögerung einer Entscheidung, die nun fallen mußte, die Ungewißheit, zu der er sich verurteilt sah, der dunkle Regentag, der einem so sonnenhellen Früh lingstage folgte und jeden Aufenthalt im Freien verbot; das alles versetzte ihn in einen Zustand nervöser Ueber- reizung, für die er ein Gegengewicht hatte in der Auf reizung des Spiels finden wollen. Nach den bedeutenden Verlusten, die er sowohl bei der Bank als im Privat spiel erlitten, mußte ihm ohnehin daran liegen, durch die Roulette wieder zu gewinnen. Aber er hatte aber mals verloren, jeder Einsatz hatte fehlgeschlagen. Und alS er wieder einmal ein paar Nummern besetzt hatt
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