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Sächsische Dorfzeitung : 09.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-190503094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-19050309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-19050309
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-09
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.03.1905
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- —.— , — Seite 6. — „Sächsische Dorszettung." — 9. März 1905. guten Mutes. Die Tibetaner waren sehr freundlich zu ihnen und auch von den räuberischen Nomaden, die nach Mitteilungen mancher Reisenden diese Gegenden unsicher machen sollten, merkten sie nichts. Die Ein geborenen kamen vielmehr zitternd zu ihrem Lager und überreichten ihnen zum Zeichen deS Frieden- Spicke schlechten weißen Musselins und etwa- aerbstete Graupe. Sie blieben dann mit offenem Munde und heraus- gesteckter Zunge stehen, womit sie anzeigen wollten, daß sie eine Anrede erwarteten; dann »atzten sie sich am Ohr, was bedeuten sollte, daß sie wohl hörten und verständen, und streckten ihre Daumen in die Luft, um ihre Ergebenheit auszudrücken. Bisweilen wurden sie auch in die niedere schmutzige Hütte deS Häuptlings' geladen, aßen dann etwas Graupe, mit ranziger Butter und schlechtem Salz anaemacht, und tranken dazu schlechten Ziegeltee. Da- Land ist sehr spärlich bewohnt und arm und der Handel wird nur unter großen Schwierigkeiten betrieben. Nur Borax und Wolle wird rui nach Indien gehandelt. " * ' Tages - Ereignisse. — Breslau.' Die Bergung der 14 Bergleute, die ihren Tod im Jellaschacht der Preußengrube gefunden haben, hat bis jetzt noch nicht erfolgen können, obgleich die Aufräumungsarbeiten unausgesetzt gefördert werden." Wie aus Zabrze gemeldet wird, sind vier Schachtpumpen, die Wasser aus dem Schacht zutage hoben, mit in die Tiefe gerissen worden. — Halle (Saale). Im anhaltischen Dorfe Mein- darf überfielen drei betrunkene Burschen aus Roßlau den Nachtwächter, schlugen ihn nieder und verwundeten den zu Hüfe eilenden Gemeindevorsteher Dost schwer durch 17 Messerstiche. — Wittenberg. Einen grauenvollen Selbstmord verübte Montag nacht ein in den 90er Jahren stehender Mann auf dem Bahnkörper von Wittenberg nach Coswig. Der Selbstmörder hat sich wahrscheinlich von dem um '/<12 Uhr fälligen Zuge überfahren lasten. Frühmorgens wurde der Körper des Lebensmüden schrecklich verstümmelt aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt und dann noch einmal von den Rädern durchschnitten. Größere und kleinere Gehirnteile, mit Blut gemischt, lagen umher. In der Taschenuhr des Toten war der Name „H. Ampi mann" eingraviert und im Notizbuch fand sich der Ver merk: „Bitte dies meiner Braut mitzuteilen. Aus Ver zweiflung. Adresse: Marie Ludwig, Merseburg." — Erfurt. Recht schlimm erging es dem Lehrling des Fleischermeisters Rösner. Als der junge Mann, um nach dem städtischen Schlachthause zu fahren, den großen Hund anspannen wollte, fiel dieser wütend über ihn her und zerfleischte ihm Arme und Beine. Der Schwerverletzte mußte sofort zum Arzte gebracht werden. — München. Im Bürgerspital zu Erding leben vier Pfrüudnerinnen, die zusammen 368 Jahre alt sind. Nur die älteste, am 2. September 1806 geborene Euphro- sine Peutenrieder beklagt sich, daß sie mit freiem Auge nicht mehr lesen kann. — Eine robuste Natur hat der Sattler Josef Stelzhammer in Simbach a. I. an der bayerisch-österreichischen Grenze. Er ließ sich 5—6 Haut teile aus dem linken Oberarm zur Uebertragung auf den Körper des Privatmannes Michael Rettmeier ausschneiden, strich 15 Mark Schmerzensgeld dafür ein und begab sich nach vollzogener Operation in aller Gemütsruhe nach dem Wirtshaus zum Abendtrunk. — Lindau. Der Gärtner des Rentners Jenny fiel vom Baum und spießte sich auf dem eisernen Garten- geländer auf, wo er unter gräßlichen Schmerzen verschied. — Essen (Ruhr). Der bei der Firma Gebr. Kamp mann iu Wattenscheidt augestellte Bureaubeamte Sartor erhob auf einen gefälschten Scheck bei der Reichsbank in Gelsenkirchen 49,000 M. und wurde flüchtig. In Köln wurt>e Sartor durch einen Kriminalbeamten verhaftet; seine Absicht, sich vor der Verhaftung zu erschießen, wurde von dem Beamten vereitelt. Prag. Das Schwurgericht in-Reichenberg ver urteilte die 16 jährige Arbeiterin Marie Hradetz, welche die ihr befreundete Prostituierte Marie Diwok mit einem Kälberstrick meuchlings erdrosselt und ihr Sparkassenbuch über 700 Kronen geraubt hatte, wegen meuchlerischen Raubmordes zu zwölf Jahren Zuchthaus. — Budapest.. Der Hausbesitzer Darmstädter wurde von seinem 32 Jahre alten Sohne mit einem Mester über- fallen und schwer verletzt. Der Vater riß sich los, holte einen Revolver und gab auf den inzwischen von Haus- genoffen und Polizisten festgenomwenen Sohn zwei Ähüste ab, die diesen sofvrt töteten. Der Vater ringt mit dem Tode. Die Ursache liegt in Geldforderungen des Sohnes. — HelsingforS. Wie die Blätter melden, sind am Sounabend und Sonntag in der hiesigen Umgegend mehrere Menschen ermordet und ausgeplündert worden. — Lissabon. Der spanische Dampfer „Billaleire", von Middlesborough kommend, mit der Bestimmung nach Genua, ist 25 Meilen von der Küste gegenüber Aveiro gekentert. Das Schiff und die Ladung sind verloren; 12 Leute von der Besatzung sind gerettet, 13 werden vermißt. — New-Kork. Ein Denkmal für einen — Apfel. In Wilmington (Massachusetts) hat may ein Denkmal er achtet, um den Baldivina-Apfel zu ehren, der dort ent- standen ist. Der Baldwina - Apfel ist namentlich für den Export der wichtigste Apfel für die Vereinigten Staaten. Neber das Denkmal wird der Apfel sich natürlich kolossal freuen Larch- und Volkswirtschaftliches. — Die Berfütterung der Magermilch an Ferkel als Nebenfutter erweist sich nicht nur durch den eigenen hohen Nährgehalt als empfehlenswert, sondern durch die der Milch eigene Begleiterscheinung, die Verdauung der übrigen Futtermittel zu befördern. '—Was können wir bei schlechter Witterung tun? Wenn die Witterung nicht das Arbeiten im Freien gestattet, so richten wir unser Augenmerk auf die Vorräte an Baumpfählen, Bändern rc., es läßt sich hier an schlechten Tagen viel vorbereiten. Wir schälen, spitzen, brennen und teeren die Baumpfähle, welche jetzt in den Forsten billig zu kaufen sind. Auch die Geräte werden ausgebessert. Gemeinnütziges. — Gut gekaut ist halb verdaut. Die Wahrheit dieses alten Volkswortes hat eine glänzende Bestätigung durch einen wohlhabenden Kaufmann, Horaz Fleischer in Venedig, gefunden, der über die Erhöhung der Nährkraft der Speisen infolge gründlichen Kauens jahrelang Versuche anstellte. Die Erfolge seiner menschenfreundlichen Arbeiten waren derartig, daß es ihm, dem Laien, gelang, eine Reihe bedeutender Gelehrter zu seinen Resultaten zu be kehren. Fletscher fand, daß, wenn man sich die Mühe macht, seine Speisen vier- bis fünfmal so lange als ge wöhnlich zu kauen, die Nahrung vielmehr ausgenützt wird und ihre Verdauung eine viel geringere Energie als sonst erfordert. Im Sinne Fletscher- gut gekaute Nahrung spart also Lebensenergie und macht sie frei für andere Aufgaben. Eine andere Beobachtung von ungeheurer Tragweite ist das Fehlen von Gäruugs- und Fautnispwzesten im Magen und den Därmen bei solcher Ernährung. Wie viele akute und chronische Krankheiten nehmen in der Fäulni» unverdaulicher Nahrung im Darme und den daraus entstehenden Selbst- giften ihren Ursprung. Die kleinen Reste dagegen, die nach gründlichem Kauen den Darm wieder verlassen, sind von merkwürdig geringer Giftigkeit. Dir Fäulnisgase fehlen fast ganz. Der Mensch erfreut sich, von diesem Druck bc- freit, einer Leichtigkeit und Gehobenheit des Denkens, diu wunderbar ist. Daß daraus auch wirtschaftlich nur Segen entspringen kann, wenn so viele Krankheiten, die aus diä- tetischen Kehlern entspringen, vermieden -werden, ist klar,, auch daß die »Herabsetzung des RahrungSbedürfnistes um ein Drittel bis zur Hälfte ganz unberechenbar günstige soziale Folgen haben muß. Eltern sollten dieser Sache ihre Aufmerksamkeit widmen, da es leicht ist, Kinder zu dieser guten Gewohnheit zu erziehen. In prattischer Mr- digung der großen Bedeutung von Fletscher- Entdeckung hat die Militärverwaltung der Vereinigten Staaten 20 Soldaten zur gründlichen Erprobung seiner Idee für mehren Monate abgeordnet. — Uebertragen von Muster. Muster überträgt man entweder, indem man Blaupapier (für dunkle Stoffe gibt es auch weißes und rotes Oelpapier) mit der Farb seite auf den Stoff legt, dann das Muster darauf feststeck und mit einem Bleistift nachzieht oder man durchsticht die Linien des Musters mit einer Stopfnadel, legt die so ge wonnene Pause auf den Stoff und reibt, bei Hellen Stoffen Kohlenpulver, bei dunklen Zinkweiß mit einem Läppchen darüber, hebt die Pause ab und zieht die Muster mit dem Bleistift, mit Master- oder mit Oelfarbe, je nach Art des Stoffes, nach. Weiße Stoffe kann man auch mit Benzin befeuchten, sie werden dann, wenn sie nicht allzu dick sind, das Muster durchsehen lassen, so daß man es, rasch natürlich, nachzeichnen kann. . Hellen Sammel hält man mit der Vorzeichnung gegen eine Fensterscheibe und zieht nach — Einfaches Mittel für üble Ausdünstun gen. Man zerschneide zwei oder drei hinlänglich große Zwiebeln und stelle sie auf einem Teller auf den Boden des Gemachs. Sie ziehen in unglaublich kurzer Zeit alle üblen Ausdünstungen in dem Krankenzimmer rc. an sich und find jedenfalls den üblichen Räucherungen dorzuziehen, welche die Men Gerüche nur verdecken aber nicht ver treiben. Man sollte die Zwiebeln alle sechs Stunden wechseln. — GebackenerSeehecht. Bereitungszett 2'/.> Stun den. Für 6 Personen. Zutaten: 1'/. Kilo Seehecht, 100 Gramm Butter, 50 Gr. Speck, 20 Gr. Liebigs Fleisch extrakt, 1 kleine Taste saurer Rahm. Das Mittelstück eine großen, frischen Seehechts, ungefähr l'/z Kilo, wird ent- häutet, vorsichtig in 2 Hälften von den Gräten gelöst nnd bleibt mit Salz bestreut, eine Stunde stehen. Dann bräunt man in einer Bratpfanne einige dünne Scheiben Speck und 50 Gramm Butter, legt die Hechtstücke hinein und schiebt die Pfanne in einen gut geheizten Bratofen. — Hat sich der Fisch von oben etwas gebräunt, begießt man ihn mit einer kleinen Tasse saurem Rahm und 20 Gr. in einem Eßlöffel heißem Wasser aufgelöstem Liebigs Fleischextrakt und würzt die Sauce mkt einigen Zitronenscheiben. — Die Zeit des Backens beträgt unter recht häufigem Begießen 1 Stunde. Man garniett den Fisch mit Petersilie und Zitronenscheiben w O - 3 k >7 .s, Arbcitßpsndc, dabei ein paar egale schwarzbr., 5 jährig, sowie 4 gute Tauschpferde, für Land- - wirte paffend, stehen z. Verkauf. Dresden, Niedergraben, neben Stadt Bautzen. f25s Steurel. Apfel schimmWt, 167 om hoch, 7 jähr., ein- u. zweispämnß sicher, schönes Pferd, habe preiswett zu« Berkaus. Dresden, Martin Luther-Str. i. Ls Verösö Ls Ventura A ML» ;Ll Vspor 'Msus-5cl»u§5 ^Lo jkejor 6ötterLvte-5ortiment M 7.5Ü. — Vie kreise verstellen siok per 100 Ztiieic. Freitag, den R« Marz, abends '/,9 Uhr, im Gasthof zu Pieschen WM- W ruuen-Vortrux von Fr Olga Schommler, Leipzig, über SKropHutofe unö KLternfünden. Mitglieder freien Zutritt, Gäste 20 Pf. Entree. Bei Anmeldung zur Mitgliedschaft am Saaleingange 2 Personen frei. ULKollkrrmUisitsll al8: Versottlsimunx, Lrdrsoksn, 8odbrennsn, Raxenkrampk, ^ppstitlosik- kett und katarrhalische Raxon-^Kektionen werden xedessert sv. dsssM durch den seit vielen dadren erprobten und dewLkrten Lachmsov- sehen Raxvvtss. Derselbe Ist In evxros von 3 Paketen (L Pak. IN.) LvinLühlau-^VelksrHirsck, Vautrvsr 8tra6e Ur. 28, ru deriottsa. fiar sebt, wenn ^vdv8 kakst mit der 8chutuvarks „vackrnann" verketten ist. i Not« S^OO. U»8«dvtt«o 5,00. Worivntt»« —,500. 10,00. S.V» r»voL»I«>»i»vr» 8,»00. Os«t. 10,00. NovksoMUtsu 8,00. XrMK»dN1t«o 1,500 Ud»- b»rd«r 1,500. r»o»«oL^11Iä«n^r»rit 0,500. XvssdlLttor S,00. WlurULoläsrkosr«» 10,00. Nii»cksirdNtt. l«M wegen kl. Lähm Wfero s Rabener Str. S. WWWMMMWWWMWMM hivKrUnckvt Svbraww L Loktsrmo^vr, Vrvsckvn-L. 27. ssernsprsvbsr 8r. 3289. emplettien ikre vosviixliek Hirten, teilweise sott ^»hr »ahnten bekannten Hgsrrsn-Marken: privat-Bekanntmachungen IS»tiirIlotIvoroill riasoLou. »VSr nac/> Vresciea «j <^fl t. h Ni(V. < - Damen- ! ss tv I! a Staate/ „ ' - Ni. - >l. 5.7«. 5perislitst1u.2 P. 7.—. Lar Intim» »l. 7.50 S.7«. sing stng „ 7.-. Vslerorr ,, r- „ -.7». ertrellr »evs „ 7LV. Drill» » s- „ r.7«. LrerLesris » 7L0. Lsrinor ,, s- „ 6.5«. fumsL»r » 7.50. Hells Ludsns „ s.-. 6L«. Llies » 7.50. Lpicvro »io.-.
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