Der sächsische Erzähler : 06.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189008062
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-06
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- Der sächsische Erzähler : 06.08.1890
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Meine Ll, ÄS» idigkeit den hren wachs c wollte sie n anbrechen leuchtete ihr geschlummert de» Mund vie man eS l paar arm- Lady Alice war es ein : hatte nicht , aber hatte i anders zu hr los. sich vorge- und nichts lachen. Sic 'iner dunkeln ) sühnte die ch wie nur ohne irgend Kragen mit llt, und sic r eine Gräfin chung folgt.) n geschlafen, s war ihr, nt. Gleich lebendig — s? ceckte, so er- Lager. Wie ewande, das g um Stirn :iner krampf- arhang noch Antlitze der qualvollen namenloser das? Der zu nehmen? neben Lucy ßen würde." och nicht so, sich weigern, »ehr von ihr g, daß der oar, als sein and mußte vermieden werden, die Ver- Dicse Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal SMttwoW und S»m«che»»S, und kostet einschli -er Sonnabends erscheinenden »belletristische» Beil vierteljiihrlich 1 Mark SO Pf. Einzelne Nummer 1t Politische Weltschmi. Von den nordischen Gestaden nach Deutsch land zurückgekehrt, hat Kaiser Wilhelm die verflossene Woche, von Regierungsgeschästen in Anspruch genommen, an Bord der Kaiseryacht „Hohenzollern" in Wilhelmshaven verbracht. Dock bereits ist er wieder unterwegs, um zunächst in Ostende dem Könige der Belgier gegenüber seinen Repräsentationspflichten zu genügen und dann dem nahe verwandten englischen Hofe einen Besuch abzustatten. In Ostende sowohl wie in Osborne House harrte seiner ein ebenso glänzen der wie herzlicher Empfang. Namentlich hat König Leopold von Belgien die umfassendsten Vorbereitungen getroffen, um seinen hohen Gast, der zum ersten Mal den belgischen Boden betritt, rnit fürstlichem Glanze zu empfangen. Vier belgische Minister haben sich nach Ostende begeben, um dem deutschen Kaiser dort aufzuwarten. Außer der officiellen Begrüßung war dem Kaiser noch eine herzliche freiwillige, die gleichzeitig eine Sympathie-Kundgebung für Deutschland sein sollte, von Seiten der vlämischen Bevölkerung zu- Hedacht. Sie wurde jedoch aufgegeben, weil die Socialiste» mit einer republikanischen Gegen demonstration drohten, die jedenfalls sehr uner freulich gewesen wäre. Neben Sr. Majestät dem Kaiser ist in den letzten Tagen noch der Regent des zweitgrößten Bundesstaates, Prinz Luitpold von Baiern, viel genannt worden und zwar aus Anlaß eines Unfalls, der das Leben Ves Prinzen in die größte Gefahr gebracht hat. Der Wagen des Prinz-Regenten hatte nämlich auf der Fahrt nach dem bei München gelegenen Schloß Nymphenburg mit der Dampfstraßenbahn colliditt, wobei der Fürst mit seinem Adjutanten herausgeschleudert wurde, ohne jedoch irgend rvelchen Schaden zu nehmen. Aus Anlaß dieser glücklichen Errettung aus großer Gefahr sind dem Regenten die erhebendsten Sympathiekund gebungen zu Theil geworden. Als ein Ereigniß in der Zeit politischer Stille ist von allen Seiten die seit längerer Zeit schon angekündigte Ver öffentlichung der amtlichen Denkschrift über das deutsch-englische Abkommen aufgefaßt worden. Die Veröffentlichung erfolgte unmittelbar, nach dem das englische Parlament seine Zustimmung LU der Abtretung von Helgoland gegeben. Den Hauptinhalt dieser amtlichen Darlegung haben wir in mehreren Artikeln mitgetheilt. Das hohe Interesse, welches man von allen Seiten der Veröffentlichung entgegenbrachte, erklärt sich zur Genüge daraus, daß in der Denkschrift zum ersten Male von deutscher Seite eine officielle Kundgebung über die Veranlassung, den Zweck und die Bedeutung des Abkommens erfolgt ist. Es ist unverkennbar, daß die Denkschrift in weiten Kreisen einen günstigen Eindruck hervor gerufen hat; selbst die enragirtesten Colonial politiker haben sich den Gründen der sachlichen Darstellung nicht ganz zu entziehen vermocht. Vor Allem wird sich Niemand der Einsicht ver schließen können, daß die deutsche Regierung mit Ernst und Umsicht bei der Einleitung sowohl Ivie bei dem Abschluß der Verhandlungen zu Werke gegangen ist. Es waren Erwägungen ernster, politischer Art, welche der Regierung die einzuhaltende Richtung vorschrieben. In der Einleitung der Denkschrift findet man sie in wenig Sätzen niedergelegt. „Mit der durch die Ausdehnung unserer überseeischen Beziehungen und colonialen Bestrebungen gegebenen Brr- mehrung der Berührungspunkte mit anderen Staaten, namentlich mit England", heißt es da, hatte auch die Wahrscheinlichkeit, verstimmende Reibungen, weiter wirkende Differenzen nicht immer vermeiden zu können, zugenommen. Solche Zusepute, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bis Dienstag und Freitag früh S Uhr angenommen und kostet die dreigespaltenr Corpuszeile 10 Pf., unter „Eingesandt" 20Ps. Genngster Jnseratenbetrag 25 Pf. daß dieselbe durchaus nicht geneigt sei, etwaigen neuen Erwerbungen ihren Schutz zu gewähren. Aber auch nach dieser Richtung hm findet die Denkschrift ein versöhnendes Wort, wenn sie auch manche Hoffnungen vernichten muß. Alles in Allem genommen, kann man nur bedauern, daß die Umstände es nicht gestattet haben, die Denk schrift früher der Oeffentlichkeit zu übergeben. Manchem Mißverständniß wäre dadurch vorge beugt worden. Herzerquickend ist es, zu sehen, mit welch' herzlichem Empfinden die Völker Oesterreich- Ungarns theilnehmen an den Vorgängen in ihrem Herrscherhause. Mit Ausnahme vielleicht der „czechischen Nation", bei der der nationale Fanatismus alle anderen Gefühle überwuchert und crtödtet hat, haben sich alle Stämme der Monarchie eine aufrichtige Verehrung für das Herrscherhaus bewahrt, die in diesen Tagen aus Anlaß der Hochzeit der LieblingStochter Kaiser Franz Josephs, der Erzherzogin Valerie— „der Valerie", wie die Wiener nicht anders sagen — mit dem Erzherzog Franz Salvator wieder ein mal hell zu Tage trat. Minder erfreulich — wie immer — sind die Vorgänge in Böhmen. Wie erinnerlich, hatte der Vollzugsausschuß der deutschen Abgeordneten Böhmens im Hinblick auf den „HeinrichSscandal" den Deutschen die Be- r schichrng der böhmischen Landes - Ausstellung empfohlen, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß der deutsch-böhmische Ausgleich zu Stande käme. Dieser Beschluß hat der czechischen Presse die schon im voraus gezogenen Zirkel arg zerstört. Den Deutschen jetzt die Schuld an der Zerstörung des Ausgleiches aufzuhalsen, geht nun doch nicht an, und am liebsten möchte man jetzt die Be schickung der Ausstellung als „Provocation und Hinterlist" ausgeben, wie vordem die Nichtbeschick ung. Indessen wird auch dieser Beschluß, so gut es gehen will, für die Agitation gegen den Aus gleich nutzbar gemacht. Wenn die Deutschen, meinen die jungczechischen Organe, einen so hohen Preis wie die Ausstellung für den Ausgleich zu zahlen bereit sind, welch hohen Werth muß er für sie haben! Die „Politik" sagt so ziemlich dasselbe, indem sie es als eine verfehlte Speku lation bezeichnet, auf die Czechen einen Druck zur Annahme des Ausgleiches üben zu wollen. Die Wiener Regierungsorgane können nicht um hin, die Mäßigung der deutschen Parteileitung anzuerkennen, und beschwören die Altczechen, sich weder von der jungczechischen Agitation noch von der Presse davon abhalten zu lassen, die Ausgleichs-Vereinbarungen ins Leben einzusühren. Inzwischen schreitet der Proceß der Aufsaugung der Altczechen durch die Jungczechen stetig fort. Das Organ der Altczechen, die „Politik", erklärt offen, daß in Bezug auf den Ausgleich jeder Unterschied zwischen ihr und der jungczechischen Partei aufgehört habe. DaS ganze Volk wende sich gegen die beabsichtigte Vergewaltigung. Selbst das offiziöse Wiener „Fremdenblatt" be zeichnetes als sehr merkwürdig, „Vergewaltigung" nennen zu hören, was die Führer der von der „Politik" bisher vertretenen Richtung, die Ver trauensmänner der Altczechen, mitberathen und schließlich unterzeichnet haben. Wenn die czechischen Leser ein so widersinniges Urtheil gläubig hin nehmen, dann steht eS freilich schlecht um den Ausgleich; es ist ein trauriges Schauspiel zu sehen, wie den Parteiblättern angesichts der juna- czechischen Agitation nicht nur der Muth fehlt, die feierlich bekräftigten Anschauungen Rieger« zu vertreten, sondern wie sie ihn nun auch al« Mit schuldigen an einer Vergewaltigung der eigenen Nation darstellen. Daß die alten Gegner des Ausgleiches rüstig fortarbeiten, ist unter solchen Der säcUche LrzäW, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «ud Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshmiptmannschaft, der Kgl. Schaliaspectio« ». des Kgl. HauptsteaeramteS zu Bmtzm, sowie des Kgl. Amtsgerichts uud des Stadttathcs zu Bischasswerda. Bestellungen werden bei allen Postanstalten deS deutschen Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. Wirkungen sich nicht bis auf die allgemeine Politik fortsetzen und diese dadurch gefährden zu lassen, mußte das vornehmste Ziel der Verhand lungen sein. Der Gedanke, um eines colonialen Zwistes willen in letzter Instanz zum Zerwürfniß mit England gedrängt werden zu können, durste keinen Raum gewinnen. ES konnte nicht zweifel haft sein, daß unser colonialer Besitz materiell bei Weitem nicht werthvoll genug ist, um etwa gar die Nachtheile eines den beiderseitigen Wohl stand auf das Tiefste erschütternden Krieges aufzuwägcn. Aber nicht blos der Krieg mit den Waffen in der auch die Verfeindung der Nationen bitterung der Stimmung in weiteren Interessenten kreisen, die diplomatische Fehde durfte in unserem colonialen Besitz keinen Boden finden. Wir wünschen dringend, die alten guten Beziehungen zu England auch auf die Zukunft zu übertragen. (Genau dieselben Gesichtspunkte hatte übrigens bei früheren Colonialdebatten Fürst Bismarck entwickelt.) ES wurde daher diesseits als für uns leitender Gesichtspunkt hingestellt, daß die verschiedenen streitigen Gegenstände als ein un trennbares Ganze» behandelt und daß als Tausch objekte diejenigen Punkte verwerthet werden sollen, deren relativer Werth für die beiden Staaten ein verschiedener war, so daß das Jntttiffe 4>e» mit*HH»' d«S «ndern-^b» einem Umtausche vereinigt werden konnte. Es erschien wohl möglich, einen Vertrag zu Stande zu bringen, in welchem zwar keiner der beiden Theile alle seine Wünsche befriedigt sehen würde, in welchem aber auch jeder von beiden einen Gewinn gerade an denjenigen Stellen zu ver zeichnen hatte, welche von seinem besonderen Standpunkte aus die werthvolleren waren. Auch in dcm Nachweis der Zweckmäßigkeit der deutschen Erwerbungen war der Verfasser der Denkschrift, als den man wohl nur irrthümlich den Reichskanzler selbst nennt, entschieden glück lich. In den Kreisen der Colonialfreunde hörte man bisher vielfach die Behauptung, daß der Be sitz der ostafrikanischen Küste sür die Deutschen bei Weitem nicht den Verzicht auf die Abtretung Zanzibars an England aufwiege. Was über diesen Punkt, namentlich über die Bedeutung der deutschen Hafenplätze an der ostafrikanischen Küste in der Denkschrift ausgeführt ist, wird nach dieser Beziehung gewiß beruhigend gewirkt haben. Nicht minder entnehmen wir au« der amtlichen Darstellung, daß der Besitz von Helgoland in strategischer Beziehung für Deutschland von hohem Werthe ist. Auch hierin gingen bekannt lich die Meinungen auseinander. In der Denk schrift nimmt nun die Regierung das Urtheil der Kaiserlichen Admiralität von 1883 wieder auf, in welchem erklärt wurde, daß erst durch den deutsche» Besitz Helgolands der Nordostsee canal seinen vollen Werth erhalten werde. Die Denkschrift betont daher gleichfalls die Bedeutung der Insel für den Kriegsfall, zugleich aber ihren hohen Werth im Frieden als Zufluchtshafen für Handrls- und Fischereifahrzeuge. Für beide Zwecke wird allerdings die Vornahme umfassender Bauten erforderlich sein, welche zunächst die weitere Auf merksamkeit und die Beschlußfassung der gesetz gebenden Factoren beschäftigen, zugleich aber auch den Bewohnern der Insel die Aussicht auf eine für sie ersprießliche Entwickelung ihrer Verhält nisse eröffnen wird. Wenn eS dann in der Denkschrift noch heißt: „Die Periode deS Flaggen hissens und des VertraaSschließen« muß beendet werden, um das Erworbene nutzbar zu machen," so sagt die Regierung damit nichts Neue», denn bereit» al» vr. Peter» zu seinem kühnen Unter nehmen auSzog, ließ man von Seiten der
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