Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 22.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189809222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18980922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18980922
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Sonderbeilage auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-22
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.09.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IU — Die Zeit der langen Lbende ist dir Herrschaft der Lampe. Um die Leuchtkraft derselben zu erhöhen, legt man jeden neuen Docht vorher in eine Kochsalzlösung. Wenn er ganz durchfeuchtet ist, nimmt man ihn heran» und läßt ihu vor dem Linzirhen in die Lampe trocknen. Um da» Abtropfrn de» Lampen» schweiße» zu verhindern , legt man unter den GlaSballon ein Stück alten Filz. Dieser saugt da» Petroleum auf und läßt sich leicht erneuern. Da» Reinigen der Lampen geschehe nur durch ganz zuverlässige Personen. Nicht» ist unan genehmer, al- wenn die Lampe „blakt" oder wegen Verstopfung der Luftlöcher einen übelen Geruch verbreitet. Letztere» kann jedoch durch geringe Qualität de» verwendeten Petroleum» hervorgerufen werden. Die Lampencylinder vor de« Zerspringen zu bewahren, soll «» vortheil- haft sein, sie eine Zeitlang in Wasser zu kochen und sehr langsam erkalten zu lassen. Ein Salz zusatz zu diesem Wasser erhöht die Widerstands fähigkeit de» Glase» gegen die Hitze. —* In einer farbigen Beilage und muster haften Wiedergabe bringt der praktische Rath geber im Obst- und Gartenbau Abbildungen der für Deutschland anbauwürdigsten Pflaumen sorten. Daran knüpft die Redaktion die sehr beherzigenSwerthe Mahnung, bei Anpflanzung unserer gewöhnlichen HauSpflaumen in Zukunft mit größerer Sorgfalt als bisher dafür zu sorgen, daß nur solche Bäume gepflanzt werden, die einst große, süße Früchte tragen. Einzig und allein die Sorglosigkeit, zum großen Theil wohl auch Unkenntniß derer die in Deutschland Pflaumenbäume pflanzten, ist daran Schuld, daß, wenn wir gute Backpflaumen essen wollen, wir solche aus Bosnien und der Türkei beziehen müssen. ES ist falsch, einen Pflaumenbaum auS einem Kern zu ziehen, weil solcher Baum fast immer auSartrt und kleine, sauere Früchte bringt. Besser ist eS schon, sogen. Wurzelausläufer von solchen Pflaumenbäumen zum Pflanzen zu ver wenden, die große, schöne Pflaumen tragen. Am richtigsten aber ist eS, Stämme zu wählen, die mit Reisern von guten Pflaumenbäumen veredelt sind, weil das allein unter allen Um ständen die Sicherheit bietet, daß man von dem Baume große, süße Früchte erzielt. Die Pflaumenzucht liegt in Deutschland noch sehr im argen und eS ist dringend zu wünschen, daß in Zukunft mit größter Sorgfalt bei Anlegung neuer Pflaumenanpflanzungen verfahren wird. In diesem Sinn sei auf die nützliche farbige Beilage im praktischen Rathgeber und die sie begleitenden, belehrenden Worte hiermit hinge wiesen. x Burkau, 20. September. Am Mittwoch Nachmittag versammelten sich hier gegen 20 Kantoren und Organisten, Mitglieder des Kan toren- und Organistenvereins zu Dresden, um die neue Kirche und Orgel zu besichtigen. Er schienen waren: Falke-Kamenz, Kreher-GerSdorf, Zschaler-Bifchheim, Gnauck-Radeberg, Störzner- Arnsdorf, Förster-Schmiedefeld, Gelbke-Goldbach, Hentschke - Rammenau, Hieronymus«Lauterbach, Zschaler - Wallroda, Leonhardt - Großharthau, Noack-Pohla, Zschaler-Lößnitz, Wolf-Burkau, Sandmann und Opitz-GroßröhrSdorf, Bombach- Putzkau, Bär-Goldbach, Hörnig-Burkau. Außer dem wirkte Herr Apotheker Krätzner-BischofSwerda als Gast mit. Mehrere Kirchenvorstandsmitglieder hatten sich ebenfalls eingesunden. Mitglied Wolf führte zunächst vaS herrliche Orgelwerk allen Zuhörern in trefflicher Weise vor. Frau Wolf erfreute durch schönen Gesang die Anwesenden. Durch weitere Gesänge zeichneten sich aus die Mitglieder Gelbke und Zschaler. Mehrere Violin- Vorträge mit Orgelbegleitung brachten angenehme Abwechslung ins Programm. Das Schlußstück spielte Organist Mitglied Falk-Kamenz. Hierauf vereinigte noch ein geselliges Beisammensein dir Mitglieder auf dem Butterberg. Im nächsten Jahre gedenkt man Stolpen einen Besuch abzu statten. Voll befriedigt über das, was man in Burkau gesehen und gehört hatte, kehrte man zurück. Bautzen, 19. Septbr. Herr Kreishaupt- ««m von Schlieben ist vom Urlaub zurück- uckhrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. Bautzen, 20. September. Se. Majestät der König haßen Allergnädigst geruht, dem Wirth- fchastSbesitzer Ernst Gotthrlf Wobst in Oberneu. kirch L.-S. in Anerkennung seines langjährigen gemeinnützigen Wirken» das allgemeine Ehren zeichen zu verleihea. Herr Wobst bekleidet seit laugen Jahren die Aemter eine» Kirchenvorstand». Mitgliedes, SchulvorstandSmitgliede» und Mit gliedes de» GemeinderathS und hat auch 12 Jahre MWMWWWVWWMWWWW da» Amt eine» Kkmriukkältesten verwaltet. DK treue Pflichterfüllung, durch die er stch jederzeit ausgezeichnet und die gemeinnützige, wohlthätige Gesinnung, die er immer bewiesen hat, finden durch die ihm jetzt zu Theil gewordene Auszeich nung, die überall in der Gemeinde mit Freude und Venugthuung begrüßt wird, den wohlver dienten Lohn. Die Auszeichnung wurde Herrn Wobst gestern im Gasthose zur Krone in Ober- neukirch durch Herrn Amtshauptmann vr. Hempel in Gegenwart de» Herrn Pfarrer« Konsistorial- rath v. d. Trenck vor versammeltem Gemeinderache feierlich auSgehändigt. (B. N.) Bautzen, 20. September. Gestern feierte unser hochverehrter Mitbürger Herr Stadtrath Reinhold Klemm ein seltene» Jubiläum. Fünfzig Jahre waren an diesem Tage seit seiner Aufnahme in die hiesige Kaufmannsinnung vergangen. Nach 11 Uhr erschienen zu seiner Beglückwünschung die Herren Vorstandsmitglieder Gustav Britze, Kommerzienrath Eduard Weigang und Bankier Moritz Urban. Herr Britze gedachte in seiner Ansprache zunächst der großen Verdienste, die der Herr Jubilar um die Innung, insbesondere um die Gründung und Förderung der HandelSlehr- anstalt stch erworben, eröffnete demselben, daß die Innung ihn in Anerkennung dieser Verdienste zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt habe, überreichte ihm das von Herrn Elßner, hier, entworfene und ausgeführte sehr schöne Diplom und schloß mit herzlichen Segenswünschen für den Herrn Jubilar. Derselbe war sichtlich von dieser Ehrung gerührt, dankte von ganzem Herzen und schloß mit dem Wunsche, daß die Innung und die Handrlslehr- anstalt auch fernerhin blühen und gedeihen möchten. (B. N.) L Bautzen, 17. September. Mit Beginn des Winterhalbjahrs werden an der hiesigen öffentlichen Handelslehranstalt zwei Lehrerstellen neubesetzt und zwar diejenige für Deutsch, Ge schichte und Geographie, welche Herren vr. pkil. Küntzel, Lehrer an der höheren Handelsschule zu Gera und diejenige für Handelswissenschaften, Rechnen und Korrespondenz, welche Herrn Schuster, Lehrer und Handelshochschulstudent zu Leipzig, übertragen wurde. Ein Lehrer der Anstalt, Herr vr. plnl. Stoltenburg, verläßt dieselbe mit Schluß des SommerhalbjahrS um eine Lehrer stelle am König!. Gymnasium zu Bromberg zu übernehmen. — Da hier vor Kurzem abermals ein Hund eingrsangen wurde, der nach thierärzt licher Untersuchung als tollwuthkrank befunden wurde, so ist die Hundesperre für den hiesigen Stadtbezirk und die umliegenden Ortschaften bis Anfang Dezember verlängert worden. Kamenz. Laut Bekanntmachung der Kgl. Kreishauptmannschaft Bautzen ist Herr Bezirks thierarzt Weigel Hierselbst wegen Krankheit bis auf Weiteres beurlaubt und mit seiner Stell vertretung Herr BezirkSthierarzt König in Bautzen beauftragt worden. Zittau, 19. September. Se. königl. Hoheit der Prinz Johann Georg hat dem Fleischer meister Zestermann in Zittau das Prädikat eines „Prinzlichen Hoflieferanten" verliehen. Zittau, 19. Septbr. Schwer verunglückt ist gestern auf der Rennbahn in der Weinau hier der Radfahrer Schwedler aus Görlitz. Derselbe fuhr mit einem hiesigen Herrn auf einem Zweisitzer in schnellster Gangart, als an einem Rade der Reifen sprang. Dadurch kamen beide Fahrer zu Fall, und Herr Schwedin hat ganz schwere Verletzungen im Gesicht, namentlich an der Nase, erlitten. Zwei zufällig anwesende Lazarettgehilfen leisteten ihm die erste Hilfe und verbanden ihm etwa eine Stunde lang die schweren Wunden, worauf sie ihn per Droschke zu einem Arzte begleiteten. Der hiesige Rad fahrer, welcher weniger schwer verletzt ist, mußte sich ebenfalls mittels Droschke in seine Wohnung bringen lassen. Dresden, 21. Sept. Se. Excel!, der Herr Kriegsminister, General der Infanterie v.d. Planitz, feierte gestern seinen 61. Geburtstag. Er wurde am genannten Tage im Jahre 1837 zu Hohengrün bei Auerbach geboren und trat mit seinem 15. Lebensjahre in die Artillerieschule zu Dresden ein. Später wurde er Artillerieoffizier und bei der Mobilmachung 1863 zum General stab kommandirt. 1867 wurde er zum Adjutanten Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen Albert, unsere« jetzigen König», ernannt, ebenso fungirte er später al» Chef de» Generalstabes und al- sächsischer Militärbevollmächtiger in Berlin. Die größte Aufmerksamkeit aller militärischen Kreise erregte sein bekannter RrkognoSzirungSritt am 18. Aug. 1870, der auf dem Kriegerdenkmal in Auerbach durch ein dort angebrachte» Relief den späteren Geschlechtern in» Gedächtniß zurück. -ernfenwirb DäS sLchstsch« tzeer^AA deShalft" henk mit dankbarer veretznmg feine» Krieg». Minister« gedenken, dessen reiche ErftchrOtz «f militärffchemGebiete ihn zu feiner Verantwortung»- reichen Ktellung in hervorragncher Seift befähigen. Ihre Exzellenz«, Hetv^md Frau KrkgSmlntster v. d. Planitz, begingen am gleichen Tage die Feier ihrer silbernen Hochzeit. Herr Senat-Präsident Lößnitzer ist zum Prä sidenten de» königl. sächsischen ObrrlandeSgerichtr» ernannt worden. Dresden, 19. September. Der GebirgS- verein für die sächsische Schweiz hielt gestern in Dresden seine 21. Generalversammlung ab, welche von den Vertretern und Mitgliedern! der 39 Sektionen zahlreich besucht war. Abend» vorher fand im Tewerbehause großer EmpfangS- kommer» statt, zu dem stch auch die Herren Oberbürgermeister Geheimer Finanzrath Beutler und Stadtverorduetenvicevorsteher Rechtsanwalt" vr. Stöckel eingrfunden hatten. Die beiden Längs- seiten deS Saales zeigten in ihrer ganzen Ausdehnung: zwei große Wanddekorationen, die Luchsenburg und das Dorf Milleschau mit dem Milleschauer darstellend. Ein Theil des Orchesterraums war in eine Theatrrbühne um gewandelt, deren Vorhang die Fassade des Basteihotels naturgetreu wiedergab. Vor dem Podium erhob sich die Büste des hohen Protektors deS GebirgSvereinS, deS Prinzen Georg , umgeben von einer Blattvflanzengruppe, während die Galerien mit Ranken von grünem Tannen reisig geschmückt waren. Eingeleitet wurde der Kommers mit einem durch das Trompeterchor deS Königl. siichs. Gardereiterregiments vorgetragenen Jägerschen Marsche „Die Welt ist so schön", und mit einer Reihe von Ton bildern aus der Oper „Der Freischütz". Der Vorsitzende des Festausschusses, Herr Lehrer Fickenwirth. begrüßte hieraus die Fest-Versammlung mit herzlichen Worten,, woran sich ein von Herrn Rupprecht vorgetragenes Posaunensolo von W. Hill (DaS Herz am Rhein) an schloß. Den von Herrn Alfred Müller verfaßten Prolog sprach Frl. Thomas. Nach dem Vortrag zweier histo rischer Märsche hielt der stellvertretende Vorsitzende der Sektion Dresden, Herr Oberlehrer Martin, eine be grüßende Ansprache. Die im Anschluß daran von Frau Käthe Merbitz vorgetragenen zwei Lieder für Sopran fanden stürmischen Beifall. Nach dem Vortrag des Triumphmarsches und Finales aus der Oper „Aida" von Verdi stimmte die Versammlung ein von Herrn A. Lingke gedichtetes allgemeines Lied, „Unsere Fahrten", an, das reichen Beifall emtete. Hierauf begrüßte der Vorsitzende deS CentralauSschusseS, Professor vr. Lehmann, die Fest versammlung und insbesondere die erschienenen Vertreter der Stadt Dresden, worauf Herr Oberbürgermeister Beutler die Versammlung Namens der Stadt Dresden willkommen hieß und ein dreifaches Hoch auf den Ge birgsverein ausbrachte. ES folgten Vorträge Reuterschev Couplets durch Herrn Voigt, zwei Duette für Sopran und Tenor von Wildach und Schumann, gesungen von Frau Merbitz und Herrn Paul Wolf, und der Einakter „Im Kuhstall" von Eduard Dietrich. DaS humorvolle Stück wurde von den Bereinsmitgliedern sehr gut gespielt und erzielte vollen Beifall. Der zweite,3Heil brachte außer verschiedenen Konzertstücken eine schauer- und trauervolle Räuber-, Ritter- und Geisterkomödie in vier Akten, betitelt „Die Gründung des Trompcterschlößschens in Dresden", und gedichtet von A. Lingke. Auch diese Leistung errang den beabsichtigten Lachersolg. Großen Betfall fand auch ein weiteres Lied „Sei mir gegrüßt, Gebirgsverein" von Herrn A. Lingke, aus den Herr Professor vr. Lehmann zum Zeichen des Dankes eiu kräftiges Hipp, hipp, hurrah ausbrachte. Das ganze Fest, das die Theilnehmer bis in die ersten Morgen stunden beisammenhielt, war bis zu Ende von Frohsinn und echt deutscher Gemüthlichkeit getragen. — Gestern früh V,9 Uhr vereinigten sich die Fest- theilnehmer mit ihren Damen zu einem Wald frühstück im König-Albert-Park, worauf um V,12 Uhr die 21. ordentliche Generalversammlung im Saale der Waldschlößchenbrauerei abaehalten wurde. Der Vorsitzende de» CentralauSschusseS, Professor vr. Lehmann, eröffnete die Versamm lung mit begrüßenden Worten und brachte den Jahresbericht für 1897/98 zur Vorlage. Mit Befriedigung vermag der Gebirgsverein abermals auf da» jüngste Berichtsjahr zurückzublicken. Aw die Sektionen wurden als Baubeihilfen und Unterstützungen über 2000 Mark auS der Central kasse bewilligt. Aus Antrag de» vr. Thrile-Losch- witz wurde die Anlegung einer botanischen Statiön aus dem Lilienstein beschlossen. Ein« neue Sektion wurde in Oelsen-Oelsengrund mit 20 Mitgliedern begründet, welcher später noch die neueste Sektion DürrröhrSdorf mit 26 Mitgliedern folgte, sodaß der GebirgSverrin jetzt 39 Sektionen mit 3411 Mitgliedern zählt. Die JahrrSrechnung schließt bei 11,314,33 Mk. Einnahmen und 6602,90 Mk. Ausgaben Ende 1897 mit einem BermögenSbrstand von 4711,33 Mark ab, wovon jedoch AuSgaben- Reste von 2497,12 Mark abzuzirhra sind, so daß: ein reiner Ueberschuß von 2213,41 Mark ver bleibt. Auf Antrag der Sektion Pechhütte, welch« die Rechnung geprüft und für richtig befunden Hot, wurde einstimmig Entlastung erthrilt. Der HauShaltplan für da» Jahr 1898 wurde i« Einnahmen und AuSßabm auf 10,628 MI. fest» «fetzt. ES fotzten nunmehr die Wahlen für de» CentralauSschuß. Oberlehrer Martin.DrrSde», hielt alsdann rin« längeren Vortrag über „die- Geschichte der EntwickelMtz de» Touristenverkehr»-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder