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Der sächsische Erzähler : 17.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190205179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19020517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19020517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Sonderbeilage auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-17
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.05.1902
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36,107. 38,746. 40,888. 42,001. 43,244. 43,786. 43,813. 44,01V. 46,816. 48.7S2. 49,398. 49,884. Die Hauptgewinne fielen in die Kollektionen von Paul Unger, Konditor, Neustädte! bei Schneeberg, Adolf-Linke, Leipzigs Max Braun, Dorfchemnitz, — Der diegjährtgr (1V.) Verband«tag de» vitzküg Vom Landtage. Dresden, 14. Mai. Der heutigen Sitzung der Ersten Kammer wohnten Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister v. Mrtzsch und vr. Rüger bei. Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg berichtete für die zweite Deputation über die Petition der Stadtgrmrinde Pirna und 69 Gen., die Errichtung einer Kaianlage mit SleiSverbindung zur Bahn in Pirna auf Staatskosten betr. Ohne Debatte beschloß die Kammer, in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer die genannte Petition der Kgl. StaatSrezierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. Des weiteren berichtete Se. König!. Hoheit Prinz Georg über die zu Kap. 79 Tit. 19 de« ordentlichen Staatshaushalt» - Etat» für 1902/03, Straßen- und Brückenbauten betr., ein gegangenen Petitionen. Nachdem Herr Bürger meister Thiele betreffs der Petition der Gemeinde Döbeln um Gewährung einer Beihilfe zurPflasterung der Bahnhofsstraße sein Bedauern über das De putationsvotum, die Petition aus sich beruhen zu lassen, ausgesprochen hatte, trat die Kammer allenthalben den Deputationsvorschlägen zu diesem Gegenstände bei. Die Kammer bewilligte sodann Tit. 3 und 4 des außerordentlichen StaatShauS- haltS-EtatS sür 1902/03, Neubau für die fünfte Kreishauptmannschaft in Chemnitz und die Amt»- houptmannschaft daselbst (erste Rate) betr., sowie Erbauung eines Dienstgebäudes für die Amts- Hauptmannschaft OelSnitz betr., nach der Vorlage und ließ die zu letzterem Titel eingegangene Pe tition des Baumeisters Alfred Schneider in OelSnitz auf sich beruhen. Ebenso wurde Tit. 5 des außerordentlichen Staatshaushalts - Etats sür 1902/03, Erbauung eines Dienstgebäudes für die AmtShauptmannschaft Plauen betr., nach der Vor lage bewilligt. Die Berichte zu diesen Titeln gab Herr Domherr Trützschler Frhr. zum Falken stein. Durch Herrn Kammerherrn v. Schön berg erfolgte noch die Anzeige über eine für un zulässig erklärte Petition. Der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wohnten Ihre Exzellenzen die Herren StaatS- minister v. Metzsch und vr. o. Stydrwitz bei. Auf der Tagesordnung standen 1. die Schluß- berathung über den schriftlichen Bericht der Finanzdrputation über Kap. 91 und 92 des ordentlichen Staatshaushalts.Etats für 1902/03, Departement des Kultus und öffentlichen Unter richts betr., 2. die Schlußberathung über den mündlichen Bericht derselben Deputation über das König!. Dekret Nr. 34, einen zweiten Nachtrag zu dem ordentlichen StaatShauShaltS-Etat auf die Finanzprriode 1902/03 betr., und zwar zu Kap. 106, Vertretung Sachsens im BundeSrathe, 3. die Schlußberathung über den schriftlichen Bericht der Finonzdeputation L über das König!. Dekret Nr. 24, mehrere Eisenbahnangelegenheiten, und zwar zu unter I, die Erbauung einer Eisenbahn Wiesen bürg—Wildenfels betr., ferner die Schluß- berathungrn über die mündlichen Berichte derselben Deputation, 4. über daS König!. Dekret Nr. 32, mehrere Eisenbahnangelegenheiten, und zwar zu 0, Umbau der Bahnanlagen in Gera betr., 5. über Tit. 44 de» außerordentlichen StaatShauShaltS- EtatS für 1902/03, Erbauung eines BetriebS- ElektrizitätSwerk« für die Leipziger Bahnhofs anlagen (erste Rate) betr., endlich 6. über Tit. 33 des außerordentlichen StaatShauShaltS-EtatS für 1902/03, Erweiterung drS Bahnhofs Weischlitz (erste Rate) betr. Die Deputationsberichte erstatteten zu 1 Herr Abg. Seh. Oekonomirrath Hähnel.zu ! 2 Herr Abg. Däbritz-Nischwitz, zu 3 Herr Abg. Rentsch, zu 4 und 5 Herr Abg. Klützer und zu 6 Herr Abg. Teichmann. Zum Kap. 91, Universität Leipzig, richtete Herr Abg. Gräfe die Frage an die Regierung, wie sie sich zu dem Problem stelle, ob die Abiturienten der Real gymnasien zum juristischen Studien zuzulassen seien. Herr Vizepräsident Geh. Justizrath vr. Schill sprach in Anschließung an einen bei der theologischen Fakultät in Leipzig vorgekommenen grgentheiligen Fall den Wunsch au», daß gegen die Vorschläge der Fakultät Berufungen nicht er folgen möchten. Herr Vizepräsident Seh. Hofrath Opitz trat für juristische Zwischenprüfungen ein und erklärte sich gegen die Zulassung von Real- gymnafialabiturtenten zum juristischen Studium. — Eingegangen ist bei der Ständeversammlung da» König!. Dekret Nr. 36, einen Nachtrag zum außerordentlichen Staat»hau»halt» - Etat auf die Finanzperiode 1902/03 betr. . Sn der Sitzung d« Ersten Kammer am Donnerstag gab znnächst ein Mitglied der vierten Sitzungen beiwohnen können, so ist dafür Prinz Georg einer der ständigsten Thrilnehmer an den Sitzungen. Außerdem bethätigt sich Prinz Georg aber auch an den Deputation-arbeitea, und daß hier von ihm keine untergeordnete Thätigkeit ver langt wird, beweist schon allein der Umstand, daß Prinz Georg der Vorsitzende der wichtige« zweiten Deputation (Finanzdrputation) ist. Sein Stell vertreter ist Oberbürgermeister Beutler. An der Berichterstattung nimmt der Prinz ebenfalls theil und hat erst unlängst über eine große Anzahl von Kapiteln de» Departement» der Finanzen referiert. Auch Prinz Friedrich August gehört einer Depu tation an, und zwar der vierten (Beschwerde- und PetitionSdeputation). Daß Prinz Georg mit großem Interesse an den Kammerverhandlungen thrilnimmt, ersieht man schon daraus, daß er ost seinen Platz verläßt, um in unmittelbarer Nähe eine» Redner» dessen Worten bester folgen zu können. — Mit dem 15. Mai geht in Sachsen auch die Jagd auf Schnepfen, sowie Auer-, Birk- und Haselwild zu Ende, und bi» zum 1. Juli hin, an welchem Tage die Abschußzeit für männliche» Edel- und Damwild, nicht minder sür Rehböcke und Wildenten auf» neue beginnt, hat alle« nutzbare Haar- und Feder wild- Schonzeit, während sowohl in Preußen al» in Oesterreich die Jagd auf Rehböcke bereit» wieder aufgegangen ist und Hähne von Auer-, Birk« und Haselwild noch bi» zum 31. Mai erlegt werden dürfen. Raubzeug aller Art, Füchse, Iltisse, Wiesel, vor allem auch Raubvögel, Habichte, Würger, Elstern, Raben, Krähen, Dohlen, Häher dürfen auch während der Schonzeit de» nutzbaren Wildes verfolgt werden. — „Nicht aus den Rasen setzen!" Diese Mahnung schärfe man in jetziger Zeit, wo da» erste junge Grün auf den Wiesen und Weg rändern so verlockend zum Niedersetzen einladet, den Kindern allen Ernste» ein, wenn sie hinaus- eilen in» Freie, um dort im fröhlichen Spiele sich zu tummeln. DaS Erdreich ist noch feucht und kalt, schwere Erkrankungen, wie Rheumatismus, Scharlach und Masern können die Folgen de» Niederseyen» auf dem Rasen sein. Mögen alle Eltern u. s. w. darum diese Warnung ihren Lieb lingen immer und immer wieder mit auf den Weg geben und für deren strengste Befolgung ein wachsame» Auge haben. — Den Unfug, Wald und Flur durch weg geworfene» Butterbrotpapier u. s. w. zu verunzieren, rügt der Creselder Wanderbund in folgendem Gedicht: Kaum noch zeigt in Wald und Fluren Schüchtern sich de» Lenze» Zier, Und schon fliegen Millionen Lappen Butterbrotpapier! Kaum verschwunden von den Bergen Ist der Schnee, des Winter» Kleid, Und statt seiner auf den Höhen Liegt Papier nun weit und breit. Dunkles Moo» im Tannengrunde, Traute, grüne Einsamkeit, Blum'ge Wiesen, klare Bäche, Wurstpapier hat euch entweiht. Ach, ich möchte mich verbergen In Neuseeland» Bergrevier, Dort nur ist Natur auf Erden, Wo kein Mensch und kein Papier! Fade Bummler, Waldvrrhunzrr, Ohne Rücksicht und Manier! Daß Euch doch der Kuckuck hole, Euch mit Euerm Schandpapier! — Die Hauptgewinne der 27. Dresdner Pferde - Ausstellung» - Lotterie, welche am 13. diese« Monat» gezogen wurden, sind: Nr. 1. Ein eleganter Landauer mit 4 Pferden aus Nr. 13,058. Nr. 2. Eine Equipage mit 2 Pferden auf Nr. 39,424. Nr 3. Ein eleganter Einspänner auf Nr. 29,128. Nr. 4. Ei» zweffpäuniger Ernte- wagen auf Nr. 22,112. Pferde fielen auf folgende Nummern: 64. 1325. 4090. 4218. 5262. 5474. 6073. 7798. 11,905. 14,008. 16,077. 17,723 23,162. 27,152. 27,456. 29,712. 29,820. 30,301. 36,107. 38,746. 40,888. 42,001. 43,244. 43,786. 43,813. 44,015. 46,816. 48,792. 49,398. 49,884. Die Hauptgewinne fielen st, die Kollektionen von Paul Unger, Konditor, Neustädte! bei Schneeberg, Adolf Linke, Leipzig, Max Braun, Dorfchemnitz, uud Otto Zschaler, Leubrn bei Niedrrsedlttz. — Der die»jährtge (15.) verband»»«- de» sächsischen JnnuugSvrrbaude» soll Ku Just in Zittau abgihaltrtt werden. Für dir vitzurig Sachsen. Bischofswerda, am 16. Mai 1902. — Station Pfingsten! Alle» au»- st eigen! Wenn Feiertage Haltestellen auf der hastigen Fahrt durch'S Leben sind, so ist Pfingsten ein romantisch gelegener Bahnhof im irischen Grün, bet welchem es sich lohnt auSzusteigrn au» dem engen Coupöe, um nach des Werktag» ernstem Schaffen einen vollen Athrmzug zu thun in der stärkenden Naturgabe, der reinen, lungrnstärkenden Luft, um sich neu zu beleben für die Weiterfahrt de» bereit» wartenden Zuges. Zur zweckdienlichen Ausnützung der Feiertagsruhe gehört Berständniß! DaS Schönste in der Mußezeit ist da» Gefühl der Sorglosigkeit, das Bewußtsein von „aller Pflichten ledig". Die sorglose Beschaulichkeit ist Arznei für Seele und Geist, das beste Mittel zur Nervenstärkung, besonders in unserer Zeit der Nervosität, erzeugt von der Hast und Unruhe, wozu oft das geschäftliche Leben und Treiben nöthigt. Beim Vergnügen, beim geistigen Genuß, beim Ergötzen in der Natur sei die GemüthSruhe in den Tagen der Muße stet» unser Begleiter. Sie ist die Harmonie, die das Wohlbefinden der Menschen auSmacht, in welcher der Mensch sich selbst findet und sich selbst angehört. — Baumbluth! Der junge Lenz hat all seine Pracht über die Erde auSgegossen, Millionen zarter Blüthen haben sich dem glänzenden Sonnen schein geöffnet, um mit verschwenderischem Reize weite Gegenden mit einem Kleide von reinstem Weiß, vermischt mit zartem Roth, zu bedecken und mit der Farbe der Reinheit und der Innigkeit zu überziehen. Jede einzelne der unzähligen Blüthen lacht den sinnigen Beobachter freundlich an und lehrt ihn daS Zarte im Wunderreiche der Natur verstehen. Jeder einzelne Baum ist eia riesen hafter Blumenstrauß, der nur in der großen Stube der Natur Platz findet. Der an Größe bescheidenere Pfirsich-Baum glänzt durch sein strahlendes Blüthenroth, da» sich geschmackvoll von der schwarzen Färbung deS Astholzes abhebt. Neben dem aus zahlreichen weißen Sträußchen be stehenden mit zartem Grün durchwobenen Bouquett des Kirschbaumes prangt der blüthenreiche Apfel baum und die Vlumrnpyramide der schwesterlichen Birne. Die schematische Naturgeschichte lehrt, all diese Blüthen seien dazu da, die Früchte zu bilden. Da» kann nicht der einzige Grund sein! Nur eine ganz geringe Zahl dient diesem Zwecke; sonst würden all dir schönen Bäume der übergroßen Last erliegen. Die bedeutend größte Zahl dieser herrlichen Gebilde dient dem Schmucke der Natur und dem Ergötzen der Menschen. Sie ver anschaulichen, daß in der Schöpfung nicht nur das Nützlichkeitsprinzip geltend ist, sondern daß im Jammerthal der Erde die vernünftigen Ge schöpfe sich auch freuen sollen. Darum kann der eingeengte Stadtbewohner, der in dunkleren Räumen mit nur meist todtem Schmucke verweilen muß, zur jetzigen herrlichen LenzeSzeit nicht» Bessere» thun, al» sich zu jeder freien Stunde in die freie Natur zu begeben, zu seiner Gesundung an Leib, Geist und Gemüth, und die Eltern sollen nicht vergessen, ihre Kinder auf die Frühling«- blüthenpracht aufmerksam zu machen, von denen jede einzelne eia Wunder ist und deren Menge alle Menschenhände der Welt nicht im Stande wären, hrrzuzaubern. - Alle volljährigen sächs. Prinzen sind auf Grund unserer Verfassung zum Eintritt in die Erst« Kammer berechtigt, und so sitzen zur Zeit drei Mitglieder de» kgl. Hause», nämlich die Printzen Georg, Friedrich August und Johann Georg in dieser Körperschaft. Denn auch die zuletzt grnaautea beiden Prinzen schon infolge ihrer militärischen Beruf«pflichten nicht regelmäßig den Bischofswerda, de« 17 Mai IVOS. Deputation eine bemerkenSwerthe Erklärung gegen die Unterstellung einer Dresdner Zeitung ab; de» Weiteren sprach sich im Verlause der Debatte über die Petition der Kaufleute P. Herrmann und El. Götze-DreSden betreff» Gewährung einer Ent schädigung au» Staatsmitteln Herr Staatsminister v. Metzsch über die prinzipielle Stellung der Re gierung gegenüber Beschwerden gegen ministerial- instanzliche Entscheidungen au». In der Zweiten Kammer wurden wichtige Etsenbahnangelegenheiten, z. B. der Umbau der Leipziger Bahnhöfe, be- rathen. Bedeutsam war im Laufe der Verhand lung die Erklärung de» Herrn Staatsminister vr. Rüger, daß die Regierung bereit fei, auch bei Etatsüberschreitungen bi« 5 Prozent im Rechen schaftsbericht eine kurze Rechtfertigung zu geben.
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