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Der sächsische Erzähler : 14.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190210145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19021014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19021014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-14
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.10.1902
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iso. D« «r^chtrr. Set» » LV«». leutr unter Vermittelung der Präfekten in Einigung»- < Verhandlungen mit den Grubengesrllschaftrn der beiden Departement- einzutreten. i In der Bretagne tobt der »Kulturkampf" weiter. Da- bischöfliche Diücesanblattsvwaiav rttigivrrsv" in Brest erklärt, die Geistliche« der Diverse würden, unbekümmert um die ihnen an gedrohten GehaltSsperrungen und SuSpendirungrn, fortfahren, den Religionsunterricht in bretanischer Sprache zu rrtheilen. Die Beziehungen zwischen der Pforte und Rußland gestalteu sich gegenwärtig wieder einmal recht freundlich. Fast unmittelbar nach dem Besuch des Großfürsten Nikolaus Nikolaje witsch beim Sultan ist eine türkische Sonder gesandtschaft von Konstantinopel nach der Krim abgerrist, um den Czaren zu begrüßen; am 9. Oktober traf die Gesandtschaft in Malta rin. — Eine zweite außerordentliche Mission, au- mehreren höheren Militär- bestehend, hat der Sultan, wohl anläßlich der mazedonischen Unruhen, in da» Lilojet Saloniki geschickt. — England und Frankreich sind der Pforte mit diplomatischen Reklamationen, betreffend die Fischrreirechte der Ausländer in den türkischen Gewässern, auf den Leib gerückt; andere Mächte wollen diese« Beispiel folgen. — Schon wieder fielen Arnau ten in ferbische- Gebiet ein, wobrt sie den Weg über da- Kopavnikgebirge einschlugen; die Ein dringlinge mußten sich aber schließlich unter Verlust von drei Tobten wieder über die Grenze zurück ziehen. Noch immer stehen sich in dem Bergarbeiter ausstand in Nordamerika die beiden zu nächst bethriligten Parteien, die Grubenbesitzer und die Streikenden, schroff gegenüber, kein Thril will nachgrbrn. Such der Versuch hervorragender republikanischer Parteiführer, die Grubenbesitzer, welche fast durchgängig der republikanischen Partei angehören, durch den Hinweis darauf zur Nach giebigkeit zu bewege», daß bei einer Fortdauer des Streiks um etwa 14 Tage der Erfolg der repu blikanischen Sache bei den bevorstehenden Kongreß wahlen in den Staaten Pennsylvanien und New- Jork ernstlich gefährdet werden würde, hat nichts gefruchtet. Die Grubenbesitzer erklärten, die Politik dürfe sich nicht in ihr Geschäft mischen, rin Standpunkt, gegen den sich freilich nicht viel ein wenden läßt. Der russische Finanzminister Witte ist am S. Oktober in Wladtwostock, dem östlichen Ausgangspunkte der transsibirischen Eisen bahn, ringetroffen. Der Minister brauchte zu dieser Fahrt von Petersburg 1b Tage, wobei aber sein Aufenthalt in TomSk, Irkutsk und Charbin eingerechnet ist. Nach Fertigstellung der Bahn um den Baikalsee wird die Eisenbahnreise Peters burg—Wladiwostock nur noch zehn Tage be anspruchen. Berlin, 12. Oktober. In seiner Rede beim gestrigen Kolontalbankrtt führte Staatssekretär Frhr. v. Richthofen auS: Zur Durchführung der kolonialen Pläne und «Entwickelung bedürfen wir des Qvrvus rsrum. Dieses Geld kann die Re gierung allein und können auch die kolonialen Vereine nicht beschaffen, dazu bedürfen wir der werkthättgen Mithülfe drS Reichstage-. Bon dem gegenwärtigen Reichstag erhoffen und er warten wir noch Biele- und Wichtige-. Aber der neue Reichstag steht vor der Thür; da sorgen Sie dafür, daß der Kandidat, den jeder von Ihnen zu wählen beabsichtig, welcher Partei er auch ange hört, mit einem Tropfen de- kolonialen Oele- be dacht ist, der erwünscht ist, damit die Reichsmaschine auch in dieser Richtung glatt, schnell und segens reich laufe. Und dann tragen Sie in die deutschen Gaue von diesem Kolonialkongreß hinaus da- Gefühl drr Kolonialfrrudigkrit, wie eS sich vorbild lich ausprägt in der Person drS erleuchteten Präsidenten des Kongresse-, der sein ganzes Sei» in den Dienst der Kolontalsache gestellt hat und dem «rite Kreise des deutschen Volke- nicht ver« grssrn werden, daß er selbst in der Zeit, während die Regierung seine- Lande- auf seinen Schultern lastete, da» Präsidium der Deutschen Kolonial gesellschaft beibehalten hat. Berlin, 12. Oktbr. Die Eisenacher Konferenz hatte in ihrer letzten Tagung in der Ueberzeugung, daß rin enger Zusammenschluß der deutschen evan gelischen Landeskirchen, insbesondere zur Wahrung und Förderung der gemeinsamen evangelischen kirchlichen Interessen nach Außen dringend wünschens« werth ist, und in der Absicht, diese Angelegenheit in Ueberetnstimmung mit den deutschen evangelischen Kirchrnregierungen thunlichst zu sördrrn, zur Be arbeitung der Angelegenheit einen besonderen Aus schuß bestellt. Am 10. Oktober trat dieser Aus schuß in Wittenberg vollzählig zusammen. In den an diesem und dem folgenden Tage dort im Luther- Hause abgehalteurn Sitzungen wurde über die grundlegenden Bestimmungen eine Berständigung erzielt. Dir an die Konsrrenz zu richtenden Vor schläge werden von dem Ausschuß in einer zweiten Lesung endgültig festgestellt werden. Heilbronn, 11 Oktober. Das Schwurgericht verurtheilte heute nach zehntägiger Verhandlung Direktor Fuchs von der Gewerbrbank-Heilbronn zu 8 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust, Direktor Kerker zu 4 Jahren 3 Monaten Zucht- Hau» und den Prokuristen Krug zu 3 Jahren 2 Monaten Zuchthaus. Jedem der Angeklagten wurden 10 Monate al» durch die Untersuchungs hast verbüßt augerechnet. Der Staatsanwalt hatte beantragt, gegen Fuchs S Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust, gegen Kerfer 6 bez. 8 Jahre, gegen Krug 5 bez«. 6 Jahre. Genf, 12. Oktober. Die an dem allgemeinen Ausstande bethriligten Arbeiter beschlossen Nach mittag» unter Protest gegen die Maßnahmen der Polizei und der Truppen, die Arbeit wieder auf« zunehmen. Nach amtlicher Mitthrilung sind bei den Unruhen 50 Soldaten leicht verletzt worden; 230 Verhaftungen wurden vorgenommen und 110 Ausländer auSgewiesrn und an die Grenze abge schoben, darunter 45 Italiener, 30 Franzosen und einig« Deutsche. Genf, 12. Oktober. Am Sonnabend Abend und in der letzten Nacht war Alle» ruhig. Die Stadt nimmt ihr gewohnte- Aussehen wieder an. Infolge drS Beschlusses mehrerer Sewerkschasten, wieder zu arbeiten, scheint der TrsammtauSstand überhaupt sein Ende erreicht zu haben. Alle Tageszeitungen erscheinen heute wieder. Pari«, 11. Okt. Der Kronprinz und die Kron prinzessin von Sachsen sind tncognito hier eingetroffen und von dem deutschen Botschafter Fürsten von Radolin, dem Gesandten von Schloezer und den übrigen Mitgliedern der deutschen Botschaft am Bahnhof empfangen worden. Paris, 11. Oktober. Präsident Loubet ist heute Abend nach Valence abgereist. Valence, 12. Oktbr. Präsident Loubet ist heute Vormittag zur Grundsteinlegung der Brücke über den Rhomfluß hier eingetroffen. Trotz de» schlechten Wetter» hatte sich eine zahlreiche Volks menge auf dem Bahnhofe und auf den Straßen angrsammelt, die den Präsidenten mit lebhafte» Zurufen begrüßte. Beim Empfange in der Prä fektur stellte der Seneralvikar für den erkrankten Bischof die Geistlichkeit vor. Er äußerte mit einer Anspielung auf den Zweck der Reise de» Präsidenten, daß derselbe überall zur Unter drückung jeglichen Hader» Brücken schlagen möge. In seiner Erwiderung erklärte Loubet, er habe die Zuversicht, daß die Geistlichkeit die Regierung unterstützen werde, indem sie Achtung vor dem Gesetze predige. General Sraffet, der die Offiziere der Garnison vorstellte, erklärte, daß da» Offizier- korp», wenn dasselbe auch mehrfach unverdient kritisirt worden sei, und wenn auch anderer seits thatsächlich einige Fälle von Pflichtvergessen heit vorgrkommrn seien, die Truppen immerfort Treue und Disziplin gegen die Regierung und die Republik lehre. Loubet erwiderte, er kenne keine Institution, die gegen eine Kritik geschützt sei, aber er wünsche im Interesse der Armee, daß sie, wenn sie selbst Kritik übe, nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit verfahre. Valence, 12. Oktober. Zu Ehren de» Präsidenten Loubet veranstaltete die Handels kammer heute Mittag rin Festmahl bei dem Loubet eine Rede hielt, die sich lediglich mit den Interessen der Industrie und de» Handel» der Stadt und der Umgegend beschäftigte. Er sprach darin sein Bedauern au-, daß die Landwirthschaft keine organistrte Vertretung besitze, wie Handel und Industrie, um die Fragen der Produktion und de» Absätze» und der Besserung der Lage der Fabrik- und Landarbeiter zu prüfen, damit auf diese Weise die Harmonie zwischen Kapital und Arbeit wieder hergrstellt und allen Interessen Schutz gesichert werde. Len», 11. Oktober. Zwischen Ferfay und Estr-e - Blanche wurde, wie man anuimmt, von ausständigen Grubenarbrtttrn, der Versuch gemacht, einen Zug dadurch zum Entgleisen zu bringen, daß ein großer Eteinblock auf die Schienen ge wälzt wurde. Die Maschine entgleiste und wurde beschädigt, Menschen stad nicht verunglückt. Len», 12. Okt. Im Kohlengrubenbezirk de» Pa» de Calais ist die Nacht ruhig verlaufen, nur ein in einem Graben aufgestellter Posten wurde durch Steinwürfe am Kopfe verletzt. Auch im Kohlenbecken Norux war die Nacht ruhig. In den Reihen der Ausständigen macht sich eine ge wisse Abspannung bemerkbar. Saint Etienne, 11.Oktober. Nach amt licher Feststellung hat der Vorfall in Terre-Noire mit drm Au-stande nicht- zu thun. Der Vorgang hat sich folgendermaßen abgespielt: Drei junge Leute gingen am Freitag auf einem Privatwege, den sie für einen öffentlichen hielten. St« wurden vom Vertreter de- Eigeathümer» zum Weitrrgehen aufgrfordert. E» entspann sich dabei rin Wort wechsel, in dessen verlaus der Vertreter de» Eigen- thümer» einen Revolver zog und einen der junge« Leute verwundete, «l» Gendarmen die beide« Anderen fortsührtrn, zum Zweck gerichtlicher Fest stellung, sammelte sich eine große Menschenmenge an und eS kam zu den gemeldeten Unruhen, da die Menge die Ursache de» Vorfälle» nicht kannte. Der Gendarm, welcher eine Person tödtete, wurde verhaftet, ebenso der Vertreter de» Eigrnthümrr» de» Privatwege». Charleroi, 12. Oktober. Da» heute hier zusammrngrtrrtrne NationalkomitS der Gruben arbeiter der 4 belgischen Kohlenbecken beschloß, eine 15°/,ige Lohnerhöhung zu verlangen. Der Beschluß wurde zu Gunsten der ausständige« französischen Grubenarbeiter gefaßt, um die Lieferung belgischer Kohle nach Frankreich zu ver hindern. Le Man», 11. Oktober. Ormeschöville, der RrgierungSkommifsar beim KrirgSrathe de» 4. Armeekorps, ist seines Amte» enthoben worden. Sofia, 12. Oktober. General Zontschew, der Vizepräsident de» macedonischen KomitSS, der nach seiner ersten Flucht au» Drenovo auf» neue verhaftet und wiederum dort interniert vordr« war, ist am 8. Oktober abermals entwichen. Er soll sich nach Macedonien gewandt haben. Petersburg, 12. Oktober. In Sewastopol ist, wie der „Nowoje Wrrmja" gemeldet wird, der rumänische Kreuzer „Elisabeth" mit dem General inspektor der rumänischen Marine, KoSlinSki, a« Bord eingetroffen, um den Besuch de» russische« Geschwaders in Konstantza zu erwidern. Petersburg, 12. Oktober. Jokohama ist amtlich für prstverseucht erklärt worden. Den russischen Personendampfrrn, die zwischen den russischen Häfen in Ostasien und den pestverseuchtea Häsen in Korea, Japan und China verkehren, wurde die Verpflichtung auferlrgt, Aerzte an Bord zu haben. Sysran (Souv. Simbirsk), 12. Oktober. Bei einem Grade Frost herrschte in der Nacht auf Sonnabend ein starker Schneesturm, der die Dächer vieler Häuser abdeckte. Die Eisenbahnzüge blieben 5 bi» 8 Stunden in den Schneemoffen stecken. Auch au» Simbirsk wird gemeldet, daß die Züge mit mehreren Stunden Verspätung ein- trafen. Sachsen. Am Freitag Abend 7 Uhr haben sich Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen incognito zu einem 14tägigen Aufenthalt nach Part» begeben. ^s. Bischofswerda. (Ausstellung vom 12. bi» 15. Oktober.) Am Sonntag früh pünktlich V,11 Uhr fand die Eröffnung der Ausstellung statt. Dank der umsichtigen und intensiven Arbeit der betreffenden AuSschußmitglieder war dieselbe bereit» am Sonnabend Abend 9 Uhr in allen ihren Thetlen fertig und die Vorarbeiten ge troffen für die Herren Preisrichter, die schon am Sonntag früh V,7 Uhr ihre» verantwortungs reichen Amte» walteten. Al» solche funatrttn aus wärtige, also vollkommen unparteiische Herren, die einstimmig ihr Grsammturthrtl dahin lautend ab gaben, daß die Ausstellung eine in allen Theilen gelungene sei. Ueberrascht waren dieselben von der Fülle der ausgestellten Gegenstände und ganz besonder» von der Menge und Güte der ihnen zu PrämiirungSzwecken zur Verfügung stehende« Preise, lieber die Prämitruug selbst berichte« wir in einer der nächsten Nummer». Pünktlich r/,11 Uhr eröffnete der Vorsitzende de» Obst und Gartenbauverein«, Herr Rittergutspachter Schuhknecht in Großharthau, die Ausstellung durch eine nach Form und Inhalt vorzügliche Rede, in der er besonder» den Zweck und die zu erhoffende« Ziele darlegte, den Herren Preisrichtern für freund liche Uebrrnahme ihre» verantwortung-reiche« Amte» und den geladenen Gästen für ihr Er scheinen dankte. Anwesend waren die städt. Collegien, an ihrer Spitze Herr Bürgermeister vr. Lange und Herr Stadtvrrordnrtenvorstrher H. Gräfe. Ein auf Se. Majestät den König Georg ausge brachte» Hoch schloß die Ansprache. Nach der die Ausstellung al» eröffnet, erklärendem Worte de» Herrn Schuhknecht ergriff der Lor- - sitzende de» vautznrr BeztrkSobstbauverein», Herr OberregierungSrath von Döring, da» Wort und sprach seine hohe Befriedigung über da» so
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