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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190910034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091003
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-03
- Monat1909-10
- Jahr1909
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— Leipzig, 1. Oktober. Gestern abend wurde im Kellerraum des Hauses Kürstenstraße 9 k>er 12 Jahre alte Schulknabe Karl Ernst von dem Fan- ge das Opfer eines Messeralltentats. Während der Knabe, dessen Mutter, die Privata v. d. Hauge, ihren Umzug aus dem Hause Fürstenstraste 8 vor nahm, Kohlen aus dem alten in den neuen Keller trug, bemerkte ,er in einer Ecke des Kellers einen jungen Menschen stehen. Der Knabe wollte flüchten, erhielt aber von dem Manne einen Stoß vor die Brust. Darauf entfloh der Attentäter und entkam. Bei der näheren, Untersuchung stellte sich heraus, daß der Knabe mit einem Messer einen Sttch in die Brustseile erhalten hatte, so daß ein Arzt feine Ueberführung nach dem Krankenhaus anordnete. Der Täter hat eine auf fallende Ähnlichkeit mit jenem Menschen, der seiner zeit die Messe gatt em täte aiuf Frauen — u. a. die Blut tat im Johannistai! — aus geführt hat. — Reichenbach i. V., l. Oktober. Durch einen Un fall um ein Auge gekommen ist am Donnerstag nach mittag eine in der Altstadt wohnende Arbeitersehefrau. Die Frau hatte Lauge geholt, war auf der Straße nach dem Verlassen des Geschäfts zum Stürzen gekommen, wobei der Steinkrug, in dem sich die ätzende Flüssigkeit befand, zersprang. Dabei verbrannte sich die Frau das eine Auge derart, daß die Sehkraft darauf verloren ging. — Plauen i. V., 1. Oktober. In einem Beschluß, den der Lohnschiffchenmaschinenbesitzerverein in semer am Mittwoch abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung gefaßt hat, heißt eS u. a.: »Falls bis zum 9. Oktober 1909 der in der Generalversammlung vom 23. August beschlossene Lohn nicht gezahlt wird, hat derjenige Maschinenbesttzer, der den Lohn nicht erhält, am 9. Oktober seinen Arbeitern für den 23. Okto ber zu kündigen. Wer diesen Beschluß nicht einhält, verwirkt eine Konvennonalstrafe von 50 M. für jede arbeitende Ma schine. — Falken stein, 30. September. Emen selt samen Sachhaft hatte jüngst der Perfonenzug Leipzig- Hof aufzuweiisen. Em Nat urapostel, nur mit wei ßem Gewand und Sandalen bekleidet, ohne Kopfbe deckung, dagegen mit langem, wallendem Haar und Vollbart, dessen Frau und Töchterchen ebenso gekleidet Waren, erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Besonders Has dreijährige Töchterchen,, ein sehr hübsches Kind, strotzend von Gesundheit, war her Gegenstand allseitiger Bewunderung. Der seltene Reisende, den man zu nächst für den Naturmenschen ,-gustav nagel" hielt, war ein Photograph aus Blankenburg am Harz, der seine in Falkenstein lebende Mutter anläßlich deren 75. Geburtstages besuchen wollte. Manche beherzi genswerte Mahnung, nach der Natur zu leben, konnten die Mitfahrenden aus dem Munde des „Naturmenschen" verr ehmen. — Jrfersgrün, 30. September. Beim Fischen eines zum hiesigen Rittergute gehörigen Teiches wurde kürzlich auf dem Boden des Teiches eine fast einen Zentner schwere eiserne Kassette mit abgesprengtem Deckel aufgefunden. Festgestellt wurde, daß die Kassette von dem eines Nachts im Oktober vorigen Jahres auf der hiesigen Haltestelle ver übten Einbruch herrührt, wobei die an der Wand befestigte Geldkassette losgesprengt und mit dem Inhalt gestohlen wurde. Als Täter vermutet man die beim Zwickauer Land gericht in Untersuchungshaft befindlichen Bürstenfabrikarbeiter Müller und Genossen aus Schönheide. — Hinterhain. Am Freitag feierten hier Herr Pri vatier Johann Schrader und Gemahlin in fast ungebeugter Rüstigkeit das seltene Fest der diamantenen Hochzeit im fröh lichen Kreise einer stattlichen Zahl von Kindern, Enkeln und Urenkeln. Die zahlreich eingegangenen Glückwünsche, Tele gramme usw. legten beredtes Zeugnis ab, welcher allgemei nen Wertschätzung sich das greise Jubelpaar erfreut. Möge ihm ein noch lange währender schöner, friedlicher Lebensabend beschieden sein. — Nossen. Glück im Unglück hatten hier drei Dachdecker. Sie stürzten am Müllerschen Fabrikneubau ab und retteten sich auf sonderbare Art. Der eine Arbeiter konn te sich an einem offenen Fenster anklammern, der andere er faßte seines Kollegen Beine und der dritte wieder deS zwei ten Beine. Andere Arbeiter retteten die Verunglückten aus der gefährlichen Lage. — DieJagdimOktober. In Sachsen begann mit dem 1. Oktober nicht allein die Hasenjagd, sondern auch die Abschußzeit für Fasanen. Außer dem wewlichen Rehwild, das noch bis zum 15. Oktober, und den KrametSvögeln, die noch bis zum 15. November Schutz genießen, darf von die sem Termin an innerhalb des Königreichs Sachsen alles Wild abgeschossen werden. — Hummelshain, 1. Oktober. Wie das herzogliche Hofmarschallamt bekannt gibt, beabsichtigt der König von Sachsen dem Herzogspaar in Altenburg einen Besuch abzustatten. Die Ankunft erfolgt am 11. Oktober nachm., die Rückreise ist für den 12. Oktober mittags in Aussicht ge nommen. Sitzung des ZSezirksausschusses der Königlichen Kmtshaupl- mannschaft Schwarzenberg am 30. September 1909. Unter dem Borsitz« de» Herrn AmtShauptmannS Demmering wurde über Sb Gegenständ« verbandelt. Genehmigt bzw. dedingungStveise genehmigt und befürwortet wurden: L. die Stauanlage der Firma Richter L Heinz in Niederschlema, d. der Vertrag zwischen ForstfiSkuS und der Gemeinde Waschlrithr, Wasserleitung betreffend, o. da- Anlagenregulativ der Gemeind« Sofa, <i. di« Besitzwechselabgabeordnung für Oberaffalter, e. das Gesuch des Rich. OSkar Schönherr in Oberfiützengrün um Uebertragung der Erlaubnis zur/Ausübung der Gastwirtschaft, Branntweinschank, Kritzpensetzen, zur Abhaltung von Gartenkon zerten für die Dauer deS Pachtverhältnisse» mit dem Konkursver walter «Kataster Nummer 7» für Oberstützengrün), k. da» Gesuch de» August Hermann Theodor Rötzsch in Langenberg um Uebertragung der Erlaubnis zur Ausübung der Gastwirt schaft, zum Branntweinschank, Tanzmusikhalten, Ausspannen, Krip pensetzen, zur Abhaltung von Singspielen und Theater von Fall zu Fall lFörstel), x. di« Dismembrationen der Grundstück« Blatt 407 für Beierfeld, Blatt >S7 kür Zschorlau, Blatt 10 kür Zschorlau, Blatt 3 für Neuwelt, Blatt 86 sür Oberstützengrün, Blatt 142 sür Bockau und Watt 122 für Zschorlau, d der HauShaltplan der Bezirksanstalt Grünhain auf» Jahr lSlv, i. die Rechnung über die Verwaltung der Schwarzenberger und Eibenstocker AmtSarmenkäffe aus» Jahr 1907, le. da» Gesuch de» Restaurateur» und Fleischermeisters Richard Otto Siegel in Johanngeorgenstadt um Uebertragung der Erlaubnis zum Bierschank, I. di« Biersteuerordnung sür Hundsdübel, m. da» Gesuch de» Schankwirt» Reinhardt Richard Dedore» in Beier feld um KonzesstonSerweiterung aus den neuen Anbau sowie zur Abhaltung von Singspielen, n. der IV. Nachtrag zum Regulative über di« Pensionierung der Bezirksbeamten im Bezirke der König!. AmtShauptmannschaft Schwarzenberg, - o. der HauShaltplan für di« Kass« de» BeztrkSverbandeS Schwarzrn- b«rg auf» Jahr 1910, p. der Nachtrag zum OrtSgesetze über di« Zusammensetzung deS Se- meinderat» zu Lauter vom 29. Oktober 1906. In folgenden Angelegenheiten wurde den Vorschlägen der König!. AintShauptmannschast zugestimmt: ». Durchschnittswerte der Naturalbezüge der Betriebsarten (Geschäfts- sührer, Betriebsleiter) in Holzschleifereien und Pappenfabrik««, d. Wahl der Vertrauensmänner für di« Ausschüsse zur Wahl der Schöffen und Geschworenen, o Wahlen von je 4 Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten für die Invalidenversicherung. DaS Gesuch der Stadt Lößnitz um Gewährung einer StaatSbrihilf« zu den Kosten der Lößnitzbach-Regulierung wurde befürwortet. Dem Schank wirt Friedrich Eßbach in Bockau soll Genehmigung zur Errichtung einer Kantine anläßlich des Straßenbaues Aue-Bockau in Aussicht gestellt werden. Herr Direktor l)r. Hiller in Schindler» Werk soll als wirkliche« Mit- glied und Herr Direktor Pfeil in Georgenthal als stellvertretende- Mitglied de» WasseramteS der Bezirk-Versammlung vorgeschlagen werden. Abgelehnt wurden: L der erste Nachtrag zum Regulativ für die Gemeinde Auerhammrr, di« Entschädigung der daselbst angestellten Bezirkshebammen bei Hinzuziehung auswärtiger Hebammen betreffend, d. da» Gesuch de» Bäcker« Georg Hermann Seidel in Wildenthal um Erlaubnis zum Bier- und Branntweinschank und zur Verabreichung von Speisen, c. da- Gesuch de» Verein» „VolkShauS", e. G. m. H, in Johann georgenstadt um Erlaubnis zum Hotel- und Gasthauibetrieb und zum Tanzmusik halten. Von der Tagesordnung abgesetzt wurden der erste Nachttag zum Regulativ über die Erhebung von Besitzveränderungsabgaben in der Gemeinde Breitenbrunn und 1 SnlagenrekurS von Raschau. Die Beschlußfassung zu den übrigen Gegenständen entbehrt de» öffent- lichen Interesses. Bon hoher Felsenwarte. Nachdruck verboten Wenn ain afles Stück aus längst vergangener Zeit uns mit träumerischen AuMn anschaut, dann ist's meist wewigsr die Sache selbst, die unsere Phantasie beschäf tigst, als vielmehr das Drum und Dran, die unsicht baren Fäden, die den betreffenden Gegenstand mit seiner Umgebung oinst verbunden haben. „Jedes Lebenszeug nis aus antiken, gotischen, aus Renaissance- und Rokoko jahren spricht uns vom bemühten,, flüstert uns aber zugleichpom unbewußten Wesen ihrer Zeit", so sagts Avenapius noch klarer. Dies Wesen wars, was mich kürzlich, als ich «anläßlich des Hänel-Clauß-Konzerts in Schneeberg weWe, ben ganzen Tag über im seinen Bann gezogen hatte, hiesse leise MoyiH von Schwind-Melodie, die Mich keine Minute verfließ und auch später noch lange im mir nachstönte. Schon als am mir beim Eintritt in die Stadt auf dem holperigen Pflaster langsam die gelbe Postkutsche vorüberrolltd, da nahm mich Frau Phantasie bei der Hand und redete mir von lieben alten Tagen, Statt der nüchternen Postpakete iah ich in dem ehrwürdigen Postwagen ein Hochzeitspaar, mit stillen, feierlichen Gesichtern, sie m der reizenden luf tigen Tracht der Ue'bevgangszoit von Empire zum Bie dermeier, er im liebenswürWgen Biedermeierkostüm, dem blauem Frack mit dem silbernen Knöpfen und dem riesigen grauem Cyliintder. Ich sah auch, — wie er ihre feinen schmalen Hände nahm und nach sanftem Druck an sein' Lippen führte, — sah, wie sie sich in die Pol ster zu rücklehn de uüd selig durch« das Fenster über die hereinnickenden ,Giebel hinweg in die Sonne träumte — immer tiefer führte mich „unsere liebe Frau" in ihr Land, und schließlich war ich gpr selbst der Hochzeits reise nde .... Weiter führte mich der Weg hinauf zur alten Kirche, an ehrwürdig stolzen Barockhäusern vorbei, wie an kleinen Hütten, aus deren Fenstern Helle Mädchenköpfe herparlügstn — wie recht hat doch Martin Bölitz, wenn e.- sagst: „Schweift mir mit eurer Großstadtschwärmerei, Ihr kennt sie nicht, die stillen, wmkelschiefen Gaffen, An jede Hund möcht man ein Mädchen fassen, AuS allen Ecken lugt die Träumerei. Und nun gar in dar herrlichen, einzigen Kirche selbst, die stimmungsvolle Musst. Hier fühlte ich, so recht, wie man sich durch Kritik doch um einen großen Teil des Genusses dringt. Gewiß waren Viole Mängel vor- hander,, wie bei Main Dilettantenwerk konnte von „künstlerischen Großtaten" rc. natürlich keine Rede sein, aber gerade deshalb mußte man zu vollem Genuß des Ganzen auch voll und ganz der Poesie,, der Stimmung sein Herz erschließen, und wieder wars das „unbe wußte Wesen" der alten Zeit, welches mich umflüsterte, und zwar nicht nur einer bestimmten Zeit, sondern ganzer Zeitalter. Während über mir aus den Fen stern der eigenartigen Galerien weißgepuderte Allon geperrücken herausschauten, und reichgekleidete Men schen der Zeit des großen Sonnenkönigs einander ar tig verbeugten, faß tief unter mir eine große Gemeinde von tiefernsten, im steten Kampf mit der Natur ei- senfest gewordenem Gestalben, den Bergleuten. Wie gläubig klang aus ihrem! Munde das Lied vom klei nen Jesusknäblein, das sie doch alle, die sich vor nichts fürchteten, beherrschte. Und während sie fangen, ruh ten die schwieligen Finger auf den dickleibigen Ge sangbüchern und lasen eifrig beim Lichte der selbst Mitgebrachten Kerzen die großen Zeiten mit, die den scharfen wasserblauen Augen zu entziffern so schwer wurden, die »aber doch jeder im Kopfe hatte. Und als nun ihr Choral zu Ende ist, da bewegt sich die schwarze Altardecke, und.aus dem Schlund des darunter aus- Mündenden Stollens — die Bergleute hatten das Haus ihres Gottes gerade auf demjenigen Erdstücke aufge baut aus dessen Ginge weiden sie schon so unendlich viel des silbernen Bcrgsegens zu Tage gefördert hatten — tritt der greise Kantor, von dem die Sage geht, daß «r sichst vor seinen Widersachern in den Stollen geflüchtet ist, hervor, unsd zu ihm treten seine Schüler, und bald MNgts feierlich von silbernen Stimmen ge tragen durch den Kirchenraum,: . . . „Gottes Sohn, o, wie lacht Lieb aus «deinem holdseligen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Ehr ist, in deiner Ge burt". . . . Was? Ist's denn schon Weihnachtszeit? Ich erwache aus meinen Träumen — unter brausendem Orgelklang klingt gerade der große Schlußsatz des „Halleluja, Amen" gewaltig, pathetisch aus goldenes Sonnenlicht flutet «durch die gedämpften Fenster in die erdämmernbe Kirche. — Ich glaube, .einer hat sich heut über einen seiner treuesten Freunde.etwas geärgert, das ist mein alter Getreuer von.der ragendem Warte auf dem Felsen. Er wollte mir heute von praktischen Dingen reden, und da bim ich ihm geflüchtet zum poesievollen' Schnee berg. Mia verschieden sind doch disse beiden sonst gleich großer Städte von einander. Schneeberg mit seinen Schulen, seiner gering«» Industrie, aber großen Klein stadtpoesie auf der einen Seite, Eibenstock mit seiner gut entwickelten Stickerei-Fabrikation, seinen modernen, aber nüchternen Bauten auf der andern Seite. Hier Wohlstand, dort Kampf nm wirtschaftliche Besserung, und doch, welcher von beiden Städten gebührt der Vor rang, dem poesievollen Schneieberg mit seinen vielen winzigen Häuschen, oder dem industriereichen Eiben stock, der modernssn Kleinstadt? Der Materialismus, der in der heutigen Zeit seine Orgien feiert, sagt vielfach von der Kunst: „Zu viel Kunst verdirbt die Natürlichkeit, wir brauchen sie nicht". Leider, leider. . . Eusediu» Feldmann Per erste Kuß. Humoristische Novellen« von Heinz Si lvanuS, Nachdr. ck verboten. Wir waren in der Sommerfrische. Der Regen hat te aufgehört, umsd die untevgehende Sonne beleuchtete mit ihrem goldenen Strahlen die violetten Wolken, wel che am Himmel dahingegen, während am Horizont die Hügel sich im Nebel verloren,, wie von einem Schleier pinsgehMt. „Kqmrn, wir wollen ansgechen", sagte mein Weibchen zu mjir, die Zeitung» in der ich zerstreut gelesen hatte, wir aus den Händen nehmend, „ich habe Lust, heute abend eine Fußtour zu machen, und zwar recht weit, weit". ' Und ohne Antwort abzuwarten, stand sie nach kur- zew, im 'ihren Mantel gehüllt, an meiner Seite und legte ihre Hand in meinen Arm. Und. so zog sie mich auf die Straße, die durchs Dorf führt. Zuweilen fühlte ich ein leises Zittern in ihren Gliedern, wenn wir einer Viehherde begegneten, die von der Weide heim kehrte oder ein Trupp Gänse mit vorgebogenen Häl sen und ausgebreiteten Flügeln uns schnatternd die Pas sage streitig machte. Da hüpfte mein Frauchen von einem Fußsteig zum andern, flink wie eine Gazelle über die Wasserpfützen springend oder dicht an den Mauern der Häuser hinhuschend- während, die Hirten, lächelnd über die Furcht der kleinen Großstädterin, uns freund lich guten Abend wünschten. Wie glücklich war mein Aennchen! Wie sog sie in vollen Zügen die reine, balsamische Luft ein! Flink ging sie neben mir her und verlängerte ihre Schritte, um uiit mir Schritt zu halten. Ms wir die letzten Häuser des Dorfes hinter ums hatten, zog sie mich hastig in einen Seistnweg«, der sich, zwischen Hecken und Obstpflanzungen hsnschlängelte, und wir war eil auf freiem Felde: Der Wind hatte nachgelassen und nur aim frisches Lüftchen fächelte uns Kühlung zu; an jedem Zweige der OUstbäume, welche an dem Fuß steige standen, hin geb die Regentropfen und glänzten Edelsteine in den Strahlen der scheidenden Sonne. Eme gute Fee schien Diamanten, Rubine und Smaragde über den grünen Teppich ausgestreüt zu haben, der sich, soweit das Auge reichte, vor uns ausbrettete. Ueber uns sangen die Vögel dem scheidenden Tagesge stirn ihren Lobgesang, und die von Blatt zu Blatt niederfallenden Regentropfen murmelten ihre geheim nisvolle Sprache. Munter schritt mein Weibchen neben mir her, tiefe Spuren ihrer kleinen Füßchen im feuch ten Sande zurücklassend. „Mch, wie schön ist's hier, lieber Hans!" sagte sie zu mir; „'wie reizend, hier so allein zu sein, nur Wir beide. Vor ungefähr einem Jahre waren wir auch hier; erinnert sich mein Herr Gemahl noch da ran ?" .„Ja, es scheint mir. auch so", antwortete, ich ßn scheinbarer Gleichgültigkeit; ,Mer war es, wo du. mir den ersten Kuß gabst". „Sage lieber, tziex war es, wo du. mich zum ersten Male geküßt hast!" erwiderte sie; »Mott! wie viel Trä nen hat Mich dieser Kuß gekostet". Und so begann mein kleines Frauchen, die süßesten Erinnerungen wachzurufen. „Erinnerst du dich nvch daran? Es war im vorigen Jahre im Monat.Juli; ich war frühzeitig aufgestamden und im den Garten gegangen. Du warst schon dort und klagtest über Schlaflosigkeit." , „Ich werde sicher von dir geträumt haben, mein Aennchen!" „Wirklich?" „Aber gewiß, kleine Ungläubige!" „Dann machtest du mir den Vorschlag, einen Spa ziergang durch, dre Felder zu machen. Wenn du wüßtest, sagtest du, wie schön es jetzt draußen in den Fluren ist, wie Herrlich, die Luft ist, und wie süß die Blu men düsten! Und ich- in meiner Unbesonnenheit, lasse mich, nichts ahnend, überreden, und wir befinden uns plötzlich allein im dichten, vom Tau noch feuchten Grase. Die Sonne stand schön hoch über dem Horizonte, die Bäume hoben sich von dem roten Hintergründe deS Himmels ab und aus den Wiestn und Haferfeldern, vom frischen Morgenwinde sanft bewqAt, stieg ein be rauschender Düst empor. Mit fröhlichem Gesänge er hob sich die Lerche gegen den HimMel, sich fast in den rosa angehauchten Lstlken verlierend, während ick Mohnblumen, Lichtnelken und Maßliebchen pflückte und zum Strauße band. Du aber wiederholtest immer wieder: Sieh Eoiüsinchen, dort unten! ... O da Unten, etwas weiter, stehen noch! viel, schönere Blumen! Und ich ließ mich ich weiß nicht durch welchen Zauber, wie hypnotisiert von dir weiter führen und würde dir bis ans Ende der Welt gefolgt sein, ohne Ahnung von de Wolf, l du bist dem B zahlen du so i - mir vo Augen, Augen davon ten, ur „U Leide n um Gr lvren h nicht h sehen l wollte ft Strolch sagtest Cousin, nach dk eine Bc ich dir als du test: „ „I Seufze: du es ) dend, l, närrisck langen stürmst auf der Schrei „U Grund' ung sta Zeuge i Wie un. wünscht jemand, weiter Heu da, den Fin Weine ' schmettk kleinen zu reize „G, hielt ich sich woh hatten aller W So inzwisch Anna d geben h der Ueb bestimm Stimme nicht do damals „G, „eis ist r gestellt! „D, sagt!" i weinen UnL Iden Hai Rosenm und ohn davonsll mittag z der Mai aus, we! in der P den. D löse. D 1. a S-L 3. tz wö in allen Gr treffendes? Pa»l f «he
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