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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 27.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190910275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091027
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-27
- Monat1909-10
- Jahr1909
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— Leipzig, 25. Oktober. Der 46jährige Tischler Ernst Hartmann in Leipzig-Lindenau, der seit einiger Zeit arbeitslos ist und von seiner Frau getrennt lebt, erschoß heute nachmittag seine 19jährige Tochter Gertrud und dann sich selbst. Hartmann hat mit der von ihm Er schossenen, ebenso mit seiner l7jährigen Tochter Frieda uner laubten Verkehr unterhalten. Er hatte die Mädchen durch Drohungen dazu gezwungen. Heute ist er nun wegen seines Vergehens angezeigt worden, was jedenfalls der Grund zum Mord und Selbstmord ist. Hartmann war Vater von sechs Kindern, von denen noch vier die Schule besuchen. — Leipzig. Der Sächsische Verkehrs-Verband hält Sonntag, den 14. November, vormittags 'ftll Uhr in Leipzig — Hotel Sachscnhof — eine Sitzung in Verkehrs- Angelegenheiten ab Auf der Tagesordnung sind verschiedene wichtige Punkte verzeichnet, welche das Interesse aller Rei senden erwecken, und ist eine rege Beteiligung auch seitens Nichtmiiglieder erwünscht. Es ergeht daher an alle Stadt- und Gemeindeverwaltungen, sowie an alle Vereine, die In teresse an der Hebung des Verkehrs haben, die dringende Bitte, Vertreter zu entsenden. Gäste sind willkommen. — Falken stein, 24. Oktober. In unserer Stadt herrscht in den Stickereibeirieben jetzt Arbeitermangel an Hilfskräften. Namentlich sind es weibliche Arbeiterinnen, die viel begehrt werden. Falkenstein i. V., 24. Oktober. Herr Stadt rat Friedrich Bley er, Per, hat aus Anlaß des 90. Geburtstags seiner Mutter die von ihm bereits frü her errichtete „Johann Friedrich Blcyer- Stiftung" in Höhe von 3000 Mark auf lOOOO Mark erhöht. Die Zinsen dieser Stiftung sollen älteren und Hilfs bedürftigen Webern und Stickern zugute kom men. — Zittau, 24. Oktober. Ein schweres A utomo- bilun glück ereignete sich in der Nacht zum 22. d. M. in Zittau dadurch, daß der Werkmeister Riedel mit seinem Kraftwagen in das auf dem Heimweg be findliche leichte Fuhrwerk des Brauereibesitzers Böthig fuhr. Das Pferd im Werte von 1400 Mark wurde schwer verletzt, sodaß es jedenfalls abgestochen werden mußte. Der Kraftwagenführer wurde durch den Anprall aus dem Wagen geschleudert und verletzt. Prinz Max von Sachsen in Konstan tinopel. Der „Osmanische Lloyd" schreibt: Der Pro fessor des kanonischen Rechts an der Universität Freiburg in der Schweiz, Prinz Max von Sachsen, der z. Z. in Konstantinopel weilt, begab sich am Sonntag morgen in die unierd griechische Kirche der Hajia Trias in Pera und assistierte bei der Zelebrierung der grie chischen Messe. Als ausgezeichneter Kenner der grie chischen Kirchenmusik sang der deutsche Prinz im Prie sterrock die griechische Liturgie mit. Nach dem Evange lium betaut er den Ambon und hielt, den Zeugnissen griechischer Blätter zufolge, in ausgezeichnetem Grie chisch eine P r edigt über einen Text aus dem Galater brief. Nach dem Gottesdienst empfing er die griechische Geistlichkeit und verschiedene angesehene Griechen, un ter ihnen den Deputierten für Mytilene IN. Michael Saltas» denen er seine Freude darüber ausdrückte, in der Sprache des Gregorms und Chrysostomus zu ei ner griechischen Gemeinde sprechen zu können. Um 2 Uhr nachmittags vollzog der Prinz mit Erlaubnis des Erzbischofs Sardt die Taufe eines syrischen Kindes, wo rauf er sich nach Stapchul begab, um einige byzantini sche Bauwerke in Augenschein zu nehmen. Der Prinz hat im ökumenischen Patriarchate dem Patriarchen einen Besuch ab,gestattet; die Unterredung dauerte etwa eine halbe Stunde und wurde in griechischer und deutscher Sprache geführt. Erörtert wurden verschiedene theo logische Fragen. D i e P a r o l e f ü r d i e L a n d t a g s st i ch w a h - len. Den Konservativen sind jetzt die Nationallibera len mit einer Kundgebung zu den Landtagsstichwahlen gefolgt. Der Vorstand» des Nationalliberalen Landesvereins 'hielt am gestrigen Sonntag in Leip zig eine Sitzung ab. Es wurde folgender Beschluß gefaßt. „Der Vorstand des Nationalliberalen Landes vereins verweist auf die große Tragweite des Ergeb nisses der bevorstehenden Stichwahlen und fordert die Parteifreunde auf, mit aller Kraft auf den Sieg der Kandidaten der nationalen Parteien, einerlei, ob rechts öder linksstehend,, hinzuwirken. — Auch der Landes vorstand der Mittelstandsvereinigung trat am vergangenen Sonntag im Künstlerhause zu Leipzig zu einer Sitzung zusammen, um zu den Stichwahlen Stel lung zu nehmen. Nach längerer Aussprache wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, cn deren Schluß bemerkt wird: „Nicht rückwärts sehen und kla gen oder zürnen! In dieser schweren Stunde der Ent scheidung maß das Vaterland über die Partei gestellt werden. Wit: empfehlen deshalb den Wählern des Mit telstandes, in der Stichwahl die bürgerlichen Kandi daten einmütig zu unterstützen". — Von den neuen Talern, die vorige Weihnachten wieder auf der Bildfläche erschienen sind, gibt eS bereits wie der eine Sorte „S t e r b e t a l e r.* So wurde jetzt ein Drei markstück geprägt, das durch Porträt und Aufschrift „Karl Günther, Fürst zu Schwarzburg-Sondershausen * 1830 f-1909* dem Gedächtnis dieses Ende Minz dieses Jahres gestorbenen Bundesfürsten gilt. — Eger, 24. Oktober. Zur Schwindelaffäre de.r Brüder Bambach. Die beiden flüchtigen Chefs der Firma Bambach u. Co-, in Roßbach, die be kanntlich Kohlenbriketts statt Webwaren nach Kalkutta sandten, sind, wie sie in einem Briefe an in Bayern wohnende Bekannte Mtteilen, schon vor längerer Zeit in Amerika angekommen. Die Befürchtung, daß die Brüder Bambach außer der einen Sendung nach Kal kutta auch noch weitere betrügerische Lieferungen nach Indien abgefertigt haben, war nicht unbegründet. Vor gestern erhielt nämlich ein Hamburger Exporteur aus Bombay eine Depesche mit der Mitteilung, daß die dort angelangten Kisten der Firma Bambach u. Co. durch wegs mit Briketts angefüllt seien; auch auf diese Sen dung hatte Christoph Bambach in Hamburg einen gro ßen Betrag als Vorschuß in Empfang genommen. Es unterliegt wohl nunmehr kaum noch einem Zweifel, daß auch die noch unterwegs befindlichen Sendungen Briketts statt Webwaren enthalten. 16. Ziehung 5. Klasse 156. König!, -ächs. Tands»-Tatterte, gezogen am 23. Oktober 1909. 5006 M. auf Nr. 15366 19925 «9613 104242 108272 3060 M. auf Nr. 1400S 14489 15577 18166 26212 »38565 49854 50662 53406 55351 56549 57347 58543 61484 63880 682138 79001 79889 79899 84501 85189 88187 89165 104082 2606 M. auf Nr. 4274 4947 12597 12660 13150 19408 24520 33187 34204 86667 448613 45321 47216 48218 57036 57415 65712 66287 68883 73458 74636 75741 7863295926 102216 104675105458. 1900 M. aus Nr 1781 2386 7015 9174 9517 12471 13557 13823 14450 14525 14686 16708 17713 18225 18580 25737 33380 33935 37474 38174 38883 43281 44816 45288 45303 51498 52046 52291 58755 60154 60192 60707 63180 66097 66161 68191 71778 73143 79540 81999 82122 84975 85426 85851 87752 91022 91700 91842 93404 97582 99137 101197 101863 103506 108394. 590 M. auf Sir. 5951 8573 9498 10484 14596 15586 20032 20933 21563 23773 25046 26648 28131 34530 34825 35491 39157 39534 42974 44279 44323 46899 48136 51702 52854 53787 53807 55406 57298 58626 60583 62993 63184 65323 67143 68310 71095 75467 75591 79920 82348 83450 88506 88552 91422 92230 92459 93304 95276 9582998745 100007 100348 100734 101170 103047 103304 104639 Bezirkstag der König!. Amlshauptmannschaft Schwarzenverg. Unter dem Vorsitze deS Herrn AwtShauptmann Demmering fand Sonn abend, den 23. Oktober, von miitagS 12 Uhr an im Saale bei Hotel- Rats keller in Schwarzenberg ein Bezirkstag statt, an dem 32 Abgeordnete deS Bezirks sowie der Vorstand der Bezirksanstalt Grünhain teilnahmen und den auch Herr KreiShauptmann IN. Fraustadt aus Zwickau mit seiner Gegen wart beehrte. Der Herr Amtshauptmann begrüßte zunächst die Erschienenen herzlichst und gab dann einen Ueberblick über die gegenwärtige Lage deS Bezirks, hier insbesondere den Stand der Sache, Errichtung eines Elektrizitätswerks betr., hervorhebend. Sodann trat man in die eigentliche Tagesordnung ein, die 20 Punkte umfaßte. Richtig gesprochen wurden: 1) die Bezirkskaffeirrechnung auf 1908, 2) die Bezirksanstaltskassenrechnung aus 1908. 3) die Rechnung über Verwendung der Zinsen der Schwarzenberger und Eibenstocker AmtSarmenkasse auf 1907 und 1908. Genehmigt wurden: 1) der Verteilungsplan für die Zinsen der cbengenannten Kass« aus die Jahre 1907 und 19' 8. 2) der HauShaltplan für die Kasse deS BezirkSverbandeS aus 1910, 3) der Haushaltplan für die Berzirksanstalt Grünhain aus 1910. 4) ein Nachtrag zu dem Regulativ über die Pensionierung der Be zirksbeamten im Bezirk« der Kvnigl. Amtshauptmannschaft Schwar zenberg. Für Fürsorgeerziehungszwecke wurden 3000 M. als Reserve fonds zur Verfügung gestellt, zur Beschaffung von Diphtherie-Heil serum für arme Kranke 100 M. bewilligt. Aus dem Wegeneu baufonds wurden der Gemeinde Albernau 2500 M (Ausbau des Weges nach Zschorlau) und der Stadtgemcinde Johanngeorgenstadt 900 M. (Verlegung des Hammerbergwcges) Unterstützung zuge sprochen. Als Vertrauensmänner für die Ausschüsse zur Wahi der Schöf fen und Geschworenen wurden die vom Bezirksausschüsse vorge schlagenen Herren bestimmt. Herr BlaufarbenwerkS-Direktor vr. Hiller in Schindlers Werk wurde als Mitglied deS Wasseramtes und Herr Direktor Pfeil in Georgenthal als sein Stellvertreter gewählt. Ferner sand die Neuwahl eines Mitgliedes zum KreisauSschuß an Stelle des mit Ablauf dieses Jahres infolge Auslosung aus scheidenden Herrn Bürgermeisters Or. Kretzschmar in Aue statt. Der Genannte wurde wiedergewählt. Schließlich nahm der Bezirkstag von dem ersten Nachtrag zu dem Regulativ über die Verwaltung der Schwarzenberger und Eibenstocker Amtsarmenkaffe, von dem Bericht des Herrn Bür germeisters Zieger, Lößnitz, über die Revision der Naturalverpfleg station Schneeberg sowie von dem Bericht des Herrn Gemeinde vorstands Haupt, Schönheide, über die Revision der Naturalver pflegstation Schwarzenberg Kenntnis. Die übrigen Punkte der Tagesordnung entbehren des öffentli chen Interesses. Vor dem Bezirkstage batte eine kurze Bezirksausschußsitzung stattgc- sunden, in der u. a. beschlossen wurde, den von der Gemeinde Sofa auf gestellten I. Nachtrag zum Regulativ über die Erhebung von Besitzveränder ungsabgaben daselbst zu befürworten. Lustschiffllhrt. Köln. Zu den M i li l ä rlu f t s ch if f m a n ö v e rn, die Ende dieser Woche beginnen werden, wird die Presse, d. h. die Oeffentlichkeit, nur in beschränktem Umfang Zutritt haben. Man sieht daraus, daß den Manövern, den ersten dieser Art, eine he-vorragende Bedeutung beizumessen ist, die wichtigen Lehren, die aus ihnen gewonnen werden, sind als militärisches Geheimnis zu behandeln. Mit der Verwendung des Luftschiffs im Militärdienst sind bekanntlich im diesjährigen Kaisermanövei sehr wertvolle Erfahrungen gemacht worden, damals war es der „Groß II*, der zur Aufklärung des Geländes verwendet wurde, in Köln wird auch das Reichs luftschiff „Z. II* zur Geltung kommen. Berlin. Eine wohlgelungene Fernfahrt machte der Freiballon „Hewald* des Berliner Vereins für Luftschiffahrt. Mit zwei Insassen bemannt, flog er von Berlin bis Oeland in Schweden, wo er glatt landete. Die Fahrt wurde Sonn tag früh angetreten und Montag mittag beendet. Petersburg, 25. Oktober. Der russische Militär- len kballon, dessen Uebergabe an die Militärbehörde heute erfolgen sollte, ist gestern durch einen bei der Prüfung der Motore entstandenen Brand nahezu vollständig zerstört worden. Die Kohlcnschätze der Erde. Von den Schätzen,, die uns die- Natur spendet, ge hören die „schwarzen Diamanten,", die Kohlen nicht nur zu den unentbehrlichsten, sondern auch zu den kost barsten. Nach Angaben, die Professor Artur Binz in seinem kürzlich erschienenen, Büchlein .Kohle und Ei sen" zusammengetragen hat, betrug die Weltproduk- tion, d. h die Summe der in allen Ländern erzeugten Mengen an Kohle 941015 000 Tonnen. Ihnen standen nur gegenüber an Eisen, 52565000, Petroleum 27 096 000, Salz 14 251000, Feinsilber 5547 000, Blei 874000, Kupfer 738000, Zink 638000, Feingold 580999, Zinn 95000 und Aluminium 11500 Tonnen. Nimmt man nach dem Durchschnittswert in, Nordamerika, Groß britannien uiyd Deutschland einen Mittelwert von 7 Schilling für eine Tonne Kohlen an,, so betragt der Wert der oben angeführten Wektprodnktion 6i/° Milliarden Mark, wogegen die Webtproduktion an Roheisen nur auf 2,8 Milliarden anzusetzen ist. Im Jahre 1901 betrug der Wert in Millionen Mark bei Kohlen 7200, Eisen 3200, Petroleum 1600, Gold 1175, Diamanten und Edelsteinen 800, Kupfer 600, Silber 525, Zinn 240, Salzen 200, Zink 160, Blei 200. Die Steinkohlenbeföriderung betrug im Jahre 1905 in den Bereinigten Staaten, 335, in Großbritannien 205, in Deutschland 130 Millionen, Tonnen, für 1907 lau teten die Zahlen 425, 272 uüd 143, erst in weitem Ab stande kommen Oesterreich und- Frankreich. England ist von der langte innegehabten ersten Stelle von Ame rika verdrängt worden- in der Roheisenproduktion und in der Eisen-und Stahlindustrie ist es »on Deutschland überflügelt worden. Bei dem stetigen Steigen des Kohlenbedarfs für die Industrie hat man sich die Frage vorgelegt, wie lange die Vorräte ausreichen werden, d. h nach der Ausdeh nung der Bodenschätze, die wir geologisch ermitteln können., und nach der Tiefe, bis zu der wir sie, ohne durch die steigende Temperatur gehindert zu werden, ausbeuten können. Das tiefste Bohrloch, das bis jetzt vorhanden ist, geht 2003 Meter hinab; es ist in Ober schlesien. Als normale Tiefe aber ist 1500 Meter an zunehmen. Unter diesen Voraussetzungen werden die Kohlenvorräte erschöpft sein inZeiftral-Frankroich, Böh men, Provinz und Königreich Sachsen und Nord-Eng land in 100—200 Jahren, in den übrigen englischen Kohlenfeldern, im WaldenbnrgEchatzlarer Revier in Oesterreich und in Nord-Frankreich in 200—300 Jah ren, in Saarbrücken, Beizgien in Aachen und im Ruhr- Revier und in Nordamerika in 600—800 Jähren, und schließlich in Oberschlesien in mehr als 1000 Jahren. Diese Zahlen haben auf die Notwendigkeit hinge- wiesen, für die Wirksamkeit der Kohle anderweitigen Ersatz zu ersinnen. Dor.allem sind die Wasserkräfte in weit höherem Maße auszunutzen zur Umsetzung der Elektrizität in Wärme und Licht, als es bisher geschieht, und mannigfach sinh Pläne hierzu in letzter Zeit auf getaucht; vor allem wstrd auch die Notwendigkeit be tont, daß die Regierungen selber solche Unternehmun gen schaffen, damit sie der Allgemeinheit, nicht einzelnen Kapitalisten zugute kommen. In der Schweiz sind S- B. von 750000 Pferdekräften nur ein, Drittel ausgenutzt. Welche Mittel sich werden finden lassen,, um die Sonnen wärme auszunutzen, Üst noch zu sagen. Aber wie rasch auf dem -Gebitzte der Technik Berechnungen umgestoßen werden können, hat vor wenigen Jahren die überra schende Entdeckung des Radistuns nn,d der Radioaktivität gezeigt, und so ist Binz der Meinung, daß trotz der Koh lenabnahme ein gewisser Optimismus berechtigt ist. Drr Sonntagsjäger. Roman von Fritz Skowronnek. (II Forlsctzuiig.) Das Wort „Landrat" war schnell von Mund zu Mund geflogen. Jetzt drängten sich die Weiber um ihn und haschten nach seiner Hand, nach seinen Rock zipfeln, um sie zu küssen. Die Männer standen mit abgezogener Mütze dahinter und verneigten sich einmal über das andere. Auf masurisch rief Dora ihnen zu: „Geht alle zum Krng und wartet vor der Tür, bis wir kommen. Ihr dummen Weiber, laßt mal den Herrn Landrat in Ruhe. Er wird euch >chon helfen". Mit vielen Danksagungen zogen die Leute ab, schon halb getröstet. Inzwischen hatten sich auch die Herren eingesunden. Sie waren erstaunt, den Assessor hier zu sehen, und freuten sich darüber, insbesondere, als er erklärte, daß er sofort eine energische Hülfsaktion für die Abgebrannten einleiten werde. Als die Gesellschaft nach längerem Gespräche zum Dorskruge kam, war Dora schon in voller Tätigkeit. Sie hatte den Gemeindevorsteher und ein paar Bauern herbeigeholt, stand aus dem Leiterwagen und verteilte mir ihrer- Hülfe die Liebesgaben. Jede Familie muß te herantreten und erhielt nach! der Kopfzahl ihrer Mitglieder Brot, Speck und Käse. Einige Familien saßen oder lagerten schon ringsumher auf dem gras bewachsenen Dorfanger und stillten ihren Hunger. Ver gnügt rief Dora den Herren zu,: „Es wird reichen! Der ersten Not ist gewehrt. Nun sorgen Sie, Herr Land rat, daß die Bauern- die gange Abendmilch verschaffen. Die werden wir, Lotte und ich, von unserm Taschengelde bezahlen. Für das andere müssen Männer sorgen". Nach einer Weile — die Herren saßen schon bei einem Glase Bier in der Krugstube — kamen die beiden jungen Damen herein. Doras erstes Wort war: „Haben Sie noch nicht daran gedacht, wv alle die Menschen heute nacht bleiben sollen? Es wird schon ganz eklig kalt, da können die Leute mit den kleinem Kindern doch nicht im Freien liegen". Die Herren sahen- einander etwas verblüfft an. Sie hatten schon über alles mögliche beratschlagt, wie das Geld zum Aufbau der Häuser beschafft werden sollte, und wie die sicher zu erwartenden milden Gaben zu verteilen wären; aber daran, an das Nächstliegende, hatte roch niemand gedacht. .„Darf ich mir im Rate der Männer einen Vor schlag erlauben?" fragte Dora mit etwas schalkhafter Miene. - Die Herren lachten> und Vater Dernburg meinte: „Wollen wir das Kind mitsprechen lassen? Sie scheint bereits eine Idee zu haben". „Also darf ich? Nun denn: Bei uns stehen in den Jnsthäusern sage und! schreibe zwölf Wohnungen leer. Da können zwölf Familien schlafen. Für Kopf kissen, Gesindelaken und Decken will ich sorgen. Die Pfer-e können heute mal ohne Decke im Stalle stehen. Bist du einverstanden^, Väterchen?" ' „Mit Vergnügen, mein Kimd!" > „Onkel Brpun, wie viele Wohnungen hast du leer stehen?" „Ich kann zehn Familien aufnehmen". „Um die wirst du dich kümmern, verehrte Walküre. Nun bleiben etwa noch neun bis zehn Familien und ebensoviele Einzelpersonen zu versorgen. Die können auf der Scheune beim Schulzen Table d'hote schlafen. Etwas dürfen auch die Herren Bauern für ihre ab gebrannten Nachbarn tun. Nicht wahr, Herr Gemeinde vorsteher?" Der Bauer, den das Vertrauen seiner Standes- genossen zum Schulzen gemacht hatte- schien mit die sem Vorschläge sehr wenig einverstanden. Er nahm dio Mütze ab und kmtzte sich gewohnheitsmäßig mit der Ha rat ein „T setzen! in Ihr Baueyn Noch a ist zum wa ein nehmen D Verlass! komm, nebst F ren! L Vor di Bo die sie ' ten sich schaffte waren L sie im 2 vorbei ! Au Damen angere-g schehen los: „L Ms wm die arm bekomm „Jc „N. Befehl, die Dai merksan wir ank nicht vi er vor durch e, Blinde man da Lot voller ( durch ei ihm nick die allg gebracht ihm das „Dc nicht o-h „Jcl muß abt schlns st au ein Bi Dar sührung, Liegend ei Die haft men, so ten. 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