Der sächsische Erzähler : 08.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190409087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19040908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19040908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-08
- Monat1904-09
- Jahr1904
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- Der sächsische Erzähler : 08.09.1904
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104 Donnerstag, den 8. September. 1004 Der sächW FrMer, Bezirksanzeiger Mr Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshan-ttmumschast, da Kgl. Schulinspeltim u. des Kgl. Hauptzollamtes zu Buche«, sowie des «gl. Amtsgerichts und des Stadttores zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wvchentlich drei Mal, MtoXtna», Lmum«it«O» und Emmabo»», und typest einschließlich der Sonnabend» erscheinendm „belle- twifttfche« «eUage" vierteljährlich Marl i.bv Pf. Nummer der Zeitung-Preisliste Sd»7. S-rufpä-chstatt, «r. »». Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutsch« Reiches, für Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. «chtundf»»f»tgst-r Jahr«»««. SMstwMt«, wttch. in diesem Blatte di. vrttrfie «erbrettung Men, werd« bi» Montag, Mittwoch mü> tzreita, fM » Uhr angenommen und lostet die viergespalteu« «orputzeUe 10 Psg., unter „Eingesandt" 20 Pf. erringst« Juseratrnbetrag so Pf. - Emzelnr Nummer 10 Pf. Das Einlagebuch unserer Sparkasse No. 30 052, auf Gustav Adolf Tteglich in Niederncukirch lautend, ist abhanden gekommen. Wir fordern den etwaigen Inhaber dieses Buches hiermit auf, seine Ansprüche bei deren Verlust innerhalb drei Monaten bei unserer Spar- kasscngcschäftsstelle anzumeldcn. Bischofswerda, 5. September 1904. DerStadtrat. „ I. V.: R. Mich, Stadtrat. L. Die Besserung der Reichsfinanzen und ihre Rückwirkung auf die Finanzen der Bundesstaaten. Die Schlußabrechnung der Reichshauptkasse hat für den Reichshaushalt des Jahres 1903 nur einen Fehlbetrag von 6 V, Millionen Mark fcstgestellt, dieses finanzielle Ergebnis ist zwar noch kein rein freudiges, denn es bleibt ja immerhin noch ein Defizit zu decken, aber es bedeutet doch eine große Besserung in den Finanzen des Reiches, in denen in den früheren Jahren 30 und 48 Millionen Mark Fehlbeträge vorkamen. Die Verminderung des Defizits im Reichshaushalt vom Jahre 1903 auf 6'/, Millionen befreit vor allen Dingen aber die deutschen Bundesstaaten in ihren Matrikularbeiträgen für die Reichskasse von den beängstigenden Mehrausgaben, welche in den früheren Jahren die Finanzen vieler Bundes staaten schwer belastet, ja in Unordnung gebracht hatten, und man kann aus der gebesserten finanziellen Lage des Reiches deshalb auch auf eine Besserung in den Budgetverhältnissen aller Bundesstaaten schließen. Zum Glück für die Reichsfinanzen und für das finanzielle Verhältnis der Bundesstaaten zum Reiche, wie es in den Matrikularbeiträgen verfassungs gemäß geregelt ist, hat ferner der letzte Rechnungsabschluß auch ergeben, daß die Ueberweisungseinnahmen aus den Zöllen größer gewesen sind, als man nach dem ersten Viertel- jahrsabschlusse annahin. Zölle und Tabaksteuer haben ein Plus von 34,7 Millionen Mark er geben. Ihm steht ein Minus aus der Brannt- wcinverbrauchsabgabe und den Reichsstempelabgaben von rund 12 Millionen Mark gegenüber, so daß sich ein Ueberschuß von 22,7 Millionen Mark ergeben würde. In normalen Zeiten hätten die Einzelstaaten diese Summe erhalten, jedoch ist, da der Etat für 1903 eine Zuschußanlcihe nötig gemacht hatte, gesetzlich bestimmt, daß ein etwaiger derartiger Ueberschuß zur Minderung dieser An leihe zu verwenden ist, und dem Gesetze muß Folge geleistet werden. Uebrigens ist zum gleichen Zwecke bereits aus dem Abschlüsse für 1902 eine Summe von etwa 8 Millionen Mark zur Ver fügung gewesen, so daß von den 72 Millionen Mark der Zuschußanleihe für 1903 rund 31 Millionen Mark aus Ueberschüssen gedeckt wären. Bei der noch immer bedrängten finanziellen Lage der Bundesstaaten wäre es vielleicht richtiger ge wesen, die 24 Millionen Mark Mehreinnahmen an den Zöllen ihnen in den Matrikularbeiträgen gut zu rechnen. Wenn eS aber nicht geschehen, so muß man sich damit trösten, daß sich um diesen Betrag die Zuschuß-Anleihe, also die Reichsschuld vermindert hat. Ein Ueberschuß aus früheren Jahren konnte zuletzt in den Etat für 1901 mit 32,6 Millionen Mark eingestellt werden. Im Etat für 1903 mußte bereits ein Fehlbetrag und zwar in Höhe von 1,8 Millionen Mark gedeckt werden. Im Etat für 1903 belief sich derselbe Posten auf 48,3 Millionen Mark, im Etat für 1904 auf 30,6 Millionen Mark. Insofern wird da- Ergebnis für 1903 den Etat für 1905 be deutend weniger belasten. Der Fehlbetrag von 6,3 Millionen ist hauptsächlich auf Mindererträge bei der Zuckersteuer, Maischbottigsteuer, Brau- steuer uud Schaumweinsteuer in Höhe von zu- Millionen Mark zurück« zuführen. Sie konnten auch durch die gewaltigen Ueberschüssc, die diesmal die großen Reichsbetriebs- verwaltnngen, und zwar die Postverwaltung mit 9,8 Millionen Mark, die Reichseisenbahnverwaltung mit 7,3 Millionen Mark erzielt hatten, nicht aus geglichen werden. Insgesamt sind übrigens trotz dem infolge anderweitiger Mehreinnahmen 3,5 Millionen Mark über die Etatsanschläge aufge kommen. Da aber die Mehrausgaben 9,8 Millionen Mark ausmachten, so mußte schon ein Fehlbetrag für die Reichskasse von 6,3 Millionen Mark fest gestellt werden. Er wird im Etat für 1905 zu erscheinen haben. ' Q Sachsen. Sr. Majestät der König hat nachstehenden Befehl erteilt: „Mit Rücksicht auf die durch außergewöhn lichen Wassermangel für di« Bevölkerung ver Lausitz eingetrrtenen Mißstände bestimme Ich, daß die für dieses Jahr beim XII. (1. Königlich Sächsischen) Armeekorps angesetztrn KorpS- manöver ausfallen. Pillnitz, 5. Septbr. 1904. gez. Georg". Diese hochherzige Entschließung, die in den beteiligten Kreisen freudigst und dankbar begrüßt werden wird, ist mit Rücksicht auf die durch außer gewöhnlichen Wassermangel für die Bevölkerung der Lausitz eingetretenen Mißstände herbeigrführt worden. Hierzu wird von maßgebender Seite noch mitgeteilt, daß rS sich nur um die KorpSmanövrr handelt, also um diejenigen Hebungen, die während der Tage des 22. bis mit 24. Septbr. dsS. IS. bet Bautzen stattfinden sollten. Dresden, 6. Sept. Se. König!. Hoheit der Kronprinz, kommandierender General des XII. (1. K. S.) Armeekorps, fuhr gestern 2 Uhr 31 Min. nachm. ab Dresden-N. nach Röderau und begab Sich von da mittels Wagen nach dem Truppenübungsplatz Zeithain, um dem Brigade- Rennen der 32. Kavallertebrigade beizuwohnen. Se. König!. Hoheit übernachtete im Barackenlager des Truppenübungsplatzes und wohnte heute vorm. der Besichtigung der 3. Kavallerirbrtgade Nr. 32 bei. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte heute gegen mittag. Dresden, 7. September. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hat da» Protektorat über die II. Erzgebirgischr Gartenbau-Ausstellung in Chemnitz 1905 übernommen. Dresden, 6. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg ist heute früh 7 Uhr 8 Min. au» Gmunden wieder hier ringrtroffen. Dresden, 7. September. Ihre Königliche Hoheit die Herzogin Cäcilie von Mecklenburg- Schwerin, die Braut de» deutschen Kronprinzen, weilte ost in Dresden. Sie wohnte mit ihrem Bruder, dem jetzigen Großhrrzoge, der hier da» Bitzthumsche Gymnasium besuchte, in der Reichs straße zusammeo. Hier und in Cannes genoß sie «n der Hauptsache ihre Erziehung. Wie man au« Schwerin schreibt, ist die Herzogin eine hohe, stattliche Erscheinung, da» außerordentlich freund lich, Gesicht wird von mittelblonde« Haar um- rahmt. Sir hat viel Humor und Gemüt. Eiae herzltchr Anhänglichkeit bringt sie ihre» alten Dienerinnen entgegen, «S ist ihr eia wahrhafte» Herzensbedürfnis, diese durch »eine Ausmerksamketten zu ersreuen. Als Kind war sie eine sogenannte „wilde Hummel". Wenn beim Großherzoge Kindergrsellschast war, dann überlegten sich die Mütter der eingeladenen Kinder sehr, ob diese auch das beste Kleid anzirhen sollten; denn meisten» kamen sie in einem Zustande zurück, der nur daraus schließen ließ, daß die Kinder furchtbar „getollt" hoben mußten. Die Prinzessin Cäcilie, die vorzüglich Kopfschießen konnte, war stets die Aniührerin von allen Streichen. Die Prinzessin hat, wie schon bemerkt, viel Humor und Mutter witz, manche treffende und schlagende Antworten sind von ihr bekannt; sie wird im Volke sehr verehrt. Mit ihrem Großvater, dem 72jährigen Großfürsten Michael Nikolajewitsch von Rußland, der die muntere Enkelin besonders in sein Herz geschlossen hat, weilte sie in diesem Frühjahre in Baden-Baden. * Bischofswerda, 7. September. Die k Oekonomische Gesellschaft im Königreich s Sachsen zu Dresden wird auf mehrfach ge äußerten Wunfch durch zeitweilige Veranstaltungen von DiStussionSvrrsammlungrn wiederum Gelegen heit geben, zu Verhandlungen und Besprechungen landwirtschaftlicher TageSlragen. Die nächste derartige Versammlung findet Freitag, den 16. September, nachmittags 4 Uhr, in der Deutschen Schänke zu den 3 Raben in DreSdrn-A., Morien straße 20, statt. uo. — Zum 8. September. Mariä Geburt, ziehn die Schwalben furt! Wenn die Schwalben eS mit ihrer Abreise auch nicht auf Tag und Stunde allzu genau nehmen, so ist doch mit dem September die Zeit gekommen, in der sie uns verlassen, nicht, um heimwärts zu ziehen, wie rS in dem virlgesungenrn Volksliede heißt, sondern um den Winter über dahin zu gehen, wo ihnen da» Finden von Nahrung leichter gemacht ist. Und da» ist im Süden. Daheim aber Ist und fühlt sich dir Schwalbe weit eher bei uns, als in den seinen, heißen Ländern, wa« sich auch in ihrem ganzen Wesen und Gebühren ausspricht. Denn hier bei un» singt und jubelt und brütet sie, hier allein ist ihr in Fülle geboten, wa» sie da unten fast völlig entbehren muß: ein naher Anschluß an den Menschen und Zulaß und freudige Aufnahme in dessen Hau». Und so wird Brehm wohl recht haben, wenn er sagt, daß die Schwalbe nur not gedrungen die Wanderung nach dem Süden antritt, sonst bliebe sie wohl ganz gern für immer bei un». Flugübungen macht vor allen Dingen jetzt die zweite Brut, die erst im August flügge ge worden ist. Im Geleit der Eltern sammelt sich jetzt da» liebe Bölklrtn, genau wie Brehm erzählt, mit anderen Familien derselben Art, bi» in einer Nacht, die bestimmt »st, alle von dannen ziehen. ua. — Zum 8. September. Zu den Jüngern de« „Schwäbischen DichterkreiseS", die sich um Meister Uhland scharten, gehört auch Eduard Rörike, der heute vor einem Jahr hundert al» Sohn eine» Arzte» zu Ludwigsburg da» Licht der Welt erblickte. Nach Beendigung seiner Schulzeit auf de« Gymnasium zu Stutt gart, bezog er da» evangelische Seminar zu Urach, um sich dem Studium der Theologie zu ergeben, allein die Dichterfürst«« Schiller und Goethe zogen schon damal» de» Jüngling» phautasirvollra Geist dnarr in dm Bannst,1» ihr« unsterblichen Werst, daß sich dttz Snntnarist fltt» nur »st Ausbietung
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