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Der sächsische Erzähler : 22.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190809224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19080922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19080922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-22
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.09.1908
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Vertreter der verbündeten Regierungen um nach drücklichste Förderung der mit dem so notwendi gen Werke einer Neugestaltung detz deutschen Fi nanzwesen» zusammenhängenden Arbeiten. Die leitend« Minister der Eiuzelstaaten, voran der bayerische Ministerpräsident Freiherx v. OodewiÜ, gaben nacheinander die Erttäruugab, daß ihre Regierung in voller ^Uebereinstsmnnjng mit dar Darlegungen de» Reichskanzler» gewillt seien, einmütig an die Lösung der mft d« ReichSfinanz- reform gestellten Aufgabe mitzuarbeiten. Als dann wurden die auf dieRrform« bezüglichen Ge- setzentwürfe den zuständigen Ausschüssen über wiesen. - Der Reichskanzler beginnt mit den Blockpar teien des Reichsparlamentes wegen der geplanten anderweitigen Finanzreform allmählig Fühlung zu nehmen. Zunächst waren die Abgeordneten Liebermann v. Sonnenberg und Lattmavn zu Be sprechungen mit dem leitenden, Staatsmann über diese Frage eingeladen worden. Dann erschien bei. ihm zu gleichem Zweck der konservative Abge ordnete Freiherr v. Richthofen, die übrigen vom Kanzler eingeladenen konservativen Parlamen tarier hatten auffälligerweise keine Zeit — und weiter haben dann die natioNalliberalen Abgeord neten Basiermann und Hieber mit dem Fürst« Bülow Besprechungen gehabt. lieber di« Beru fung auch , freisinniger Parlamentarier zum Reichskanzler verlautet noch nichts sicheres. . Der Geveralinspetteur der 6. ArmeeHnfpek- tion, General der Infanterie, Freiherr v. d. Goltz, ist vom Kaiser -um Generalobersten befördert worden. Man darf wohl in dieser Beförderung des hoch verdienten Generals deri Ausdruck der besonderen kaiserlichen Zufriedenheit niit der Lei tung der ostpreußischen Manöver durch Freihetrn v. -. Goltz erblicken. General der Kavallerie, E v> Lylander in München, früher Kommandeur deS 2. bayerischen Armeekorps, beging üm Montag sein 60jährigeS Militärjubiläum. Der Jubilar steht im 73. Lebensjahre, er trat mit 13 Jahren älS Kadett in die bayerische Armee ein. Dem vielgenannten Bürgermeister vr. Schücking von Husum ist jetzt die Anklageschrift zugestellt worden. Sie umfaßt nicht.weniger als 70 Seiten mit engbeschriebener Maschinenschrift. In Oldenburg haben die Wahlmännerwahlen zuM Landtag stättgefund«, wobei die Sozial demokraten in einigen Wahlkreisen die Mehrheit «rlangten. Die interparlamentarische Konferenz in Ber lin hielt am Sonnabend ihre Schlußsitzung ab. Der Präsident, Prinz Schönaich-Carolath, gab in seiner sehr kurz gefaßten Schlußrede der Hoff nung Ausdruck, daß die soeben beendigte Berliner Konferenz mit das ihrige zur Förderung der fried lichen Beziehungen zwischen den Völkern beitragen werde. Nachmittags waren die Konferenzteilneh mer die Gäste des Reichskanzlers bei einem von ihm ihnen zu Ehren veranstalteten Gartenfeste, wobei er sich mit einer ganzen Anzahl der Einge ladenen unterhielt. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag zu Nürnberg sind die süddeutschen Verfechter der Budgetbewilligung trotz energischster Verteidi gung ihrer Ansichten gegenüber der bewilligungs feindlichen Mehrheit des Nordens unterlegen. In der Freitagssitzung gelangte die mehrtägige hitzige Debatte über das Budgetbewilligungsrecht zum Abschluß, worauf zunächst ein dem Standpunkt der Süddeutschen entgegenkommender Bermitte- lungSantrag Frohme mit 217 gegen 160 Stim men abgelehnt wurde. Alsdann gelangte die vom Parteivorstande beantragte Resolution, welche scharf die Bewilligung der einzelstaatlichen Bud gets durch Sozialdemokraten verurteilt, mit 258 gegen 119 Stimmen zur Annahme, waS also die Niederlage der budgetfreundlichen süddeut schen Revisionisten bedeutet. Letztere ließen dann durch den bayerischen Abgeordneten Segitz eine von 65 Delegierten aus Bayern, Württemberg, Baden und Hessen unterschriebene Erklärung ab- geben, wonach sie zwar die Zuständigkeit deS all gemeinen Parteitages in allen Reichsangelegen heiten anerkennen, jedoch betreffs der Landesange legenheit die einzelnen Landesorganisationen als maßgebende Instanzen bezeichnen. — Am Sonn abend erfolgte der Schluß des Parteitages. An diesem letzten VerhandlungStag gelangten u. a. die Reichsfinanzreform und die Jugendorganisa- tion aufS Tapet. Nach Erledigung zahlreicher Resolutionen wurde die Neuwahl deS Parteivor stande» vorgenommen, welcher die Wiederwahl des bisherigen Vorstandes ergab, worauf Singer die Schlußrede hielt. Zum Orte des nächstjährigen Parteitages wurde Leipzig gewählt. V e ft e r r e tz jh - U « g ar«. In Oesterreich mehren sich di» Ausschreitungen von slavischer Seite Ma« die Deutsch«. In Laibach, der Hauptstadt dtz» übervjiegend slvveni- schm Kronlande» Ar-sD, k«d« Mn-t «Bends schwere Exzesse --S flovenifchenPötzel^gegendie deutsche vevölkeruna stztt, so daß schließlich Gen-, darmetk und MLlWv gegen Ift Ä»mnltui««de MMgr vorgehen mußch. E» tyuktzen zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. < In Ungarn find Umtriebe gegen Deutschland und den Dreibund aufgedeckt worden: ihr Urheber ist der französische, GsWßaRvnsul -in »«dopest, Marquis de Fontenay. Infolgedessen steht die Abberufung de»>M»rgtzi» dnrch die sranMsche Regierung zu erwartet« v a l r a « h a l b i « s e l. Kaum hat der Streik der Angestellten der Anatolischen Bahn sein« Beilegung erfahren, so find dieAngestellten der OrieukVahnen wegen Ableh nung ihrer Forderung« stiten» der Direktion in Konstantinopel ausständig geworden. Der Ver kehr auf den Streck« der Oripntbahnen stockt be reits vielfach. > Der diplomatische Konflikt »Wischen Vulgarien und der Pforte gilt.infolge der Srneunung Rat- schowitsch'S anStelle deS abkMustysoGeschawzum diplmEchm Ag«t« VÄlgarim» in Konstanti nopel als beigelegt. ...... . .---MM.^4'a'« ! In Petersburg rafft man: sich jetzt «blich zu energischer BekämpfttNg der Ehoterä auf. Hierzu gehört qpch die Bewilligung einer Million Mark für genannte Zwecke seitens d« Petersburger Stadtverordnetenkollegiums. Vom 18. September mittags bis 19. September Mittags kamen in Petersburg 365 neue Eholeraerkrankungen vor und erlagen 128 Personen dieser Seuche. V«-"raAA Die Unionsregierüng hat durch ihren Gesand ten in Peking dem dortigen Auswärtigen Amte mitteilen lasten, ftp. beabsichtige, -en Rest der an- läßlich des BoxerausstandeS georderten Entschädi- gungssuntme zu erlast«. Sachs«« Bischofswerda, 21. September. Der Herbstst eht vor der Tü r,am kommenden Mittwoch, -en 23. September, soll ihm laut 5ta- lender der Sommer Bie Herrschaft für dieses Jahr abtreten. Schon mancherlei Anzeichen haben uns auf den rauheren Gesellen, der uns zum Winter überleit« soll, vorbereitet. Zeigte doch am Sonn abend früh zum Beispiel da» Thermometer ein Nachttemperatur-Minimum von drei Grad CelsiuS an. Da ist eS nicht verwunderlich, daß von hier und dort Meldung« über ersteReif- ansätze einlauf«. Aber noch tausenderlei an dere Anzeichen verkünden den Abstieg des Jahres. Zeitig sinkt die Dämmerung herein; ein festlicher Glanz liegt in dem Lichterschein des frühen Abends, der die Menschen in großer Zahl aus den Häusern lockt und sie auf die Straße führt an den in blendender Lichtfülle prangenden Schau fenstern vorbei, wo die prächtigen Neuhei - tenderSaisondie Wünsche entstehen lasten, die dann in den Herbsteinkaufen auSklmgen. Während hier die Menschen zu neuem Leben sich regen, schleicht sich draußen im Freien der h e r b st- liche Tod langsam in die Seelen der Blumen und Gräser. In der Natur mach« sich allent halben die herbstlichen Färb« bemerkbar. Der wilde Wein hat sein wunderbare» Rot bereits an gesetzt, und Baum und Strauch haben für daS frischgrüne Blattkleid de» SoMmerS ein mattgel- beS eingetauscht. Viele Hunderte markloser Blä- ter wirbeln zur Erde nieder, sobald der herbstliche Wind in den Baumkronen rüttelt. Auf den Bl ü - tenflor unserer Anlagen hat die vorge schrittene Jahreszeit erfreulicherweise bi» jetzt nur wenig nachteilig eingewirkt. Diele gibt'S, die gerade den Herbst ob seiner Eigenart am meisten lieben. Sicherlich ist et Mit seiner angenehmen Kühle zum Wandern so recht geschaffen. Ein fri sches Lüftchen, daS über die Stoppeln streicht, ist schließlich eher zu begrüßen, al» eine brennende Sommersonnenglut, in der sich kein Mensch auf die Straße wagt. Also sei er un» immerhin will- kommen, der nahende -erbst! Wer ihn zu nehm« weiß, der wird Freude an ihm erleben. 8 Bischofswerda, 21. September. Zum heutigen Viehmarkt waren in den Stallungen der hiesigen Hotels und Gasthöfe zum Berkaus gestellt: 364 Stück Rinder und 96 Stück Kälber. Zum Auftrieb gelangt« hiervon jedoch nur 144 Stück Rinder und 43 Stück Kälber, während der übrige Teil von den Händlern schon vor Beginn des heutigen Biehmarkte» an den Mann gebracht wurde. Außerdem war der heuttgeDtthmaekt mit 102 Stück Ferkeln, 86 Stück LSutzMMW, Pferden aber Dicht betrieb«, Wohl MwWnm von den letzter« 85 Stück ebenfalU fti den Mal lung« der hiesig« HoktzlS und WasthöA Hum Verkauf gestellt. Der DßtWhuitttpret» M da» Pckar Ferkel betrug 25 bü 80 Mark. Der nächste Liehniarktfindtt am 19.syktobchstatt, - B i s ch o f Swerda, Ak. SWtmber. Der dies jährige Herbst-Jährmarkt in unserer Stadt wird nächst« Sonntag uyd Montag abae- hoüten werd«. Schon jetzt sMd voy auswärtig Verkäufern zahIreHe LmnttduHg« an znstä»- diger Stelle eingegangen, so daß aüch dieser Markt ein« stark« Besuch von Verkäufern von Waren aller Art aufweis« wird. — Die VgtznHäfHwidt« hab« Wesiung er- halten, bei d« in diesem Herbste bevorstchmden Nekmtei^ und Reservistpwefdrderunaen keine geistigen Getränke «-«Zügen un-ind« Wartesälm ftihubtet« «Ber zu verabreich«. Hierdurch stllert unliebsam« Vorkommnisse ver mied« werden. — Die Weichenwärter der Lönial. Sächs. Staatseisenbahnen hab« ein« sich Über ganz Zachftn. «streckten Dresden zur Währung und Förderung chrer Stande», and dienstlichen JnterG« ^und zur Unterstützung iw UnMckS- NNd motfälkNt-Mter ' Vermeidung j«er politischen TätMeit, aber auf nationalem Boden stehmd, errichtet. . Die DlvisionSmanöver beim Xll. <i. k g l. s s ch s.) A r m e e k orps spiel« sich gegenwärtig in der Gegend Hob LHWnratzsch^ Meißen - Sr o h enhain ab. Am' Freitag manövorierte die 32. Division (Infanterie-Regi ment« 108, 178, Schützen-Regiment 108, Zager bataillone 12 und 13, UnteckfstzierschüU vetsSrkt lmrch Raschüwnaewebräbteistlna 12, Husarm-Re- giwent« 18 Und^i^FeldarnMie-Regimenter 38 und 6^, die 3. und 4. Kompagnie de» Pionier bataillons 12 und die Korp»telegraph«abteilung) bei Groß«hain und am Sonnabend die 28. Divi sion '(Grenadiere, Infanterie-Regimenter KL, 107, verstärkt durch durch Gardereity:, Ulanen- Regim«t 17, FeldartWrie-RegiiMstdr 12 und 48, sowie die 1. und 2. Kompagnie LeS Pionier bataillon» IN bei Lommatzsch, ^öaw Monövean wohnten Se.Maj. König FriedrichAugust und Erb prinz Bernhard von SEeä-Meining« beü Der Letztere hat seitHreitag.sein Quartier in Meißen nufgeschlagen. Am Mittwoch werden die KorpS- manüver die Uebungm abschließen. Heute MoNtag war ein kriegsmäßiger Uebergang über die Elbe «der Meißner Gegend geplant. An den beiden letzten Manövertag« werden die Schlachten bummler nicht auf die Kosten komm«, denn an diesen Tagen wird der wesentlich« Teil des Manö- vergeländeS für das Publikum gesperrt sein. Am Mittwoch wird auch Se. Mäj. der König dem Manöverabschluste beiwohnen. — Die in Plauen stattgehabte sozialdemokratische Landesversammlung hat besonders unter den Genossen deS 17. Reichstagswahlkreises (Glau chau-Meerane), viel böses Blut gemacht. Fort während find« im Kreise Versammlung« statt, die sich mit der beschlossenen Beitragserhöhung, sowie mit dem Antrag der Leipziger Genoss« über „Die Neueinteilung und Reorganisation der Presse" beschäftigen. Dieser Lage fand« wieder Versammlung« in Meerane und Oberlungwitz statt. Mit der Einführung der erhöhten Steuer erklärte man sich nicht einverstanden. Dit An- griffe auf den 17. Kreis seien auch ungerecht ge- wesen, insbesondere sei die aufgestellte Beitrags statistik des Genossen Braune-DreSden falsch. In allen bisherigen Versammlungen wurde von den Anwesend« scharf getadelt, daß der 17. Kreis jederzeit nür Prügelknabe gewesen sei. Für die Zukunft wolle er da» nicht mehr sein. Auch von der Neueinteilung der' Kreise wegen der Presse will man nichts wist«. * <f NeUkirch, 20. September. Bekanntlich werden zum 1. Oktober beide hiesige Bahnhofs wirtschaften neu besetzt. Die Bahnhofsrestauration Oberneukirch ist Herrn Paul Kunze, bisher Koch in Riesa, übertragen worden, während an Stelle von Herrn Pietschmann, Niederneuktrch, der bekanntlich nach Sebnitz geht, Herr Heim, bis her Oberkellner im Tenttal-Hotel zu Leipzig, kommt. Bautzen, 21. September. Mit Ge nehmigung Gr. Majestät deS König» ist deM StaatSfiSkuS im Königreiche Sachsen zu der im Interesse der Sicherheit und Ordnung des Eisen bahnbetriebe» erforderlichen Erweiterung de» Bahnhof» Bautzen und Umgestaltung der Ueberführung der Neusalzaer Straße am Westende diese» Bahnhof» nach dem von den
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