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Der sächsische Erzähler : 03.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190812036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19081203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19081203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-03
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.12.1908
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Der sAchftfch-«yLhler. Sette« dem Oberboden im vsi «eksrle V»» r, HubertuSburg; Nutzen, Grunau, der bekannten Broschüre „Kathreiners Entlarvung" ist mit voller Absicht und Ueberlegung gewählt worden, um dadurch die angegriffene Firma resp. deren Geschäftsführer zu einer Klage zu zwingen. Die Firma soll als Kläger und nicht als Beklagter erscheinen, damit der volle Wahrheitsbeweis angetreten werden kann. Anscheinend war aber der Ton der Broschüre noch wicht scharf genng, denn die erhoffte Klage ist bisher nicht erfolgt, und Herr Kommenrzienrat Aust scheint es vorzuziehen, die gegen ihn erhobenen schweren Beschuldigungen uner widert zu lassen. merkte Wüstner zu dieser Feststellung. DaS Gericht verurteilte Wüstner zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, Kalkbren ner zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust. 8. Dresden, 2. Dezember. General z. D. Bucher f. Im Jahre 1899 veröffentlichte Generalmajor Alexander Bucher eine interessante Schrift: „Aus Dresdens Maitagen vor fünfzig Jahren", die in frischer und lebendig darstellen der Weise seine Jugenderinnerungen an diese denkwürdige Periode wiedergibt. Denn ein we sentlicher Teil dieser Begebenheiten spielte sich im Vaterhause des alten Generals, nämlich im alten Dresdener Hauptzeughause ab und das gab jener Schrift den erhöhten' Wert. Jetzt ist der Verfasser ebenfalls zur großen Armee abgerufen worden. Er ist heute fast 71 Jahr alt in Dres- den gestorben. Buchers Vater, ein alter Kämpe auS den Napoleonischen Feldzügen, war bei der Geburt deS Verstorbenen Hauptmann und Ober zeugwärter im Dresdener Hauptzeughause; er trat 1850 als Oberstleutnant in den Ruhestand und starb 1855. Bier seiner Söhne traten in den sächsischen Militärdienst. Alexander, der jüngste, wurde 1856 zum Leutnant befördert. Beim AuSbruch deS Feldzuges 1866 wurde er der 2. zwölfpfündigen Granatkanonenbatterie deS Hauptmanns Herin-Göppingen zugeteilt, die bei Königgrätz mit solcher Bravour schoß und manö- verierte, daß der Feind von ihr als der „sächsischen Heringsbatterie" mit ganz besonderem Respekt sprach. Die Batterie tat an diesem heißen Tage 136 Schuß, von allen glatten Batterien die größte Zahl. Am 26. Dezemeber 1870 traf Alexander Bucher, der inzwischen zum Hauptmann befördert worden war, vor Paris ein und nahm an der Beschießung der Forts teil. Hauptmann Bucher hatte sich in diesem Feldzuge das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens mit der KriegSdeko- ration und das Eiserne Kreuz 2. Klasse erworben. Am 1. Mai 1872 wurde er als Batteriechef in das 1. Feldartillerie-Regimept Nr. 12 nach Dresden versetzt; kam aber knapp drei Jahre später nach Metz, als am 21. Januar 1875 seine Ernennung zum Major und etatmäßigen Stabsoffizier im Fußartillerieregiment Nr. 12 erfolgte. Am 23. Februar 1877 erhielt Major Bucher das Kom mando des 2. Bataillons, avancierte am 1. April 1881 zum Oberstleutnant, wurde am 20. Dezbr. 1886 Kommandeur des Regiments und in dieser Eigenschaft am 14. Januar 1887 Oberst. DaS Metzer Garnisonleben wurde wiederholt unter brochen durch Kommandos zur Artillerieschieß- schule in Berlin und zur Teilnahme an Schieß versuchen daselbst. Am 1. Februar 1889 erfolgte Buchers Ernennung zum Kommandeur deS 2. Feldartillerieregiments Nr. 28 in Pirna. Damit hatte seine 15jährige Wirksamkeit in der gewal tigen Grenzfestung an der Mosel ihr Ende er reicht. Am 30. März 1890 trat Oberst Bucher in den Ruhestand, bei welcher Gelegenheit dem in Krieg und Frieden treu bewährten Offizier der Charakter als Generalmajor verliehen wurde. In den letzten Jahren widmete sich der Verstor bene zahlreichen gemeinnützigen Bestrebungen. 8. Dresden, 2. Dezember. Die falsche Gräfin Sturdza. Der Prozeß gegen die Hochstaplerin Irma Tihanyi geb. Freuer alias Gräfin Sturdza ist bereits am Dienstag zu Ende geführt worden. Nachdem der medizinische Sach, verständige die Angeklagte für geistig zurechnungs- fähig erklärt hatte und neue Beweisanträge der falschen Gräfin vom Gerichtshof abgelehnt worden waren, hielt das Gericht die Angeklagte auf Grund der Beweisaufnahme für überführt und verurteilte praktisch gezeigt, daß sich die so gefährdeten Mauern durch kräftige Kühlung von außen erhal ten lassen. Diese Erfahrung fand u. a. auch bei dem kürzlich vorgekommenen Ziegeleibrand im nahen BrieSnitz ihre Bestätigung. Sie bedeutet einen bedeutenden Fortschritt bei der Bekämpfung des entfesselten Elementes. Der Vortrag fand starken Beifall. Die übrige Beratung trug in ternen Charakter. 8. Dresden, 1. Dezember. ZweiStraßen- räuber vor dem Schwurgericht. Wegen gemeinschaftlichen Straßenraubes haben sich zu verantworten der 1886 in Schreibersdorf bei Gör litz geborene Gelegenheitsarbeiter Wilhelm Karl Kalkbrenner und der 1875 in Leipzig geborene Stallschweizer Friedrich Artur Wüstner. K. ist wiederholt wegen Diebstahls vorbestraft und wurde erst am 1. September aus der Strafanstalt Bautzen entlassen. W. verließ erst am 5. Septbr. nach längerem Aufenthalt die Korrektionsanstalt. Am Sonntag, den 6. September, nachmittags 1 Uhr, stand K. auf dem Freibergerplatz und traf daselbst den Mitangeklagten W., den Artisten Schubert und den Arbeiter Schübel. Die beiden letztgenannten sind bisher nicht ermittelt worden. Schübel hatte den ihm bekannten 61jährigen Ar beiter Jatzke herbeigeholt, der die Absicht äußerte, zur Kirmes zu gehen. Die 5 Genossen kehrten zunächst in einer Schankwirtschaft auf der Rosen straße ein. W. entlieh von Jatzke einige Mark und gab eine Runde Bier zum Besten. Dabei äußerte I. unvorsichtig, daß er früher bestohlen worden sei und deshalb jetzt sein Geld in einem Beutel auf der Brust trage. Nachdem sich Schübel und Schubert von der Gesellschaft getrennt hatten, wanderten K., W. und I. gegen 5 Uhr nachmit tags weiter und kehrten nochmals im Restaurant „Zur Sorge" ein. I. bezahlte das Bier und W. nahm aus Dankbarkeit eine Flasche Schnaps mit, die gemeinsam geleert wurde. In der „Grenz burg" wurde die Flasche nochmals gefüllt und dann ging es einmütig weiter an der Bienert- mühle vorbei nach Döltzschen zu, obwohl I. nach Gittersee wollte. Unterwegs bemächtigte sich K. des Spazierstockes Jatzkes und will Obst von den Straßenbäumen geschlagen haben. K. blieb eine Strecke Wegs zurück, währenddem brach der kräf tige W. mit dem älteren und schwächeren I. einen Streit vom Zaune. Im Verlaufe des Streites warf W. in einer Schlucht zwischen Döltzschen und Roßtal den I. zu Boden, entriß ihm den Brust- beutel mit 14 Inhalt und warf das Geldtäsch- chen dem untätig dastehenden oder vielleicht wache haltenden K. zu: Nun müssen wir aber ausreißen; dem habe ich ein paar Tüchtige in die Fr... ge geben", äußerte W. Die beiden Gauner ergriffen die Flucht, teilten unterwegs die Beute. Auf der Löbtauer Straße trennten sie sich. Kalkbrenner ging nach der Zentralhalle zur Tanzmusik, wäh- rend Wüstner die ganze Nacht durchzechte. Am anderen Morgen wurde K. aus dem Bette geholt und verhaftet. Er legte auch bald ein umfassen des Geständnis ab, behauptete aber bis zuletzt, von den geraubten 14 nichts bekommen zu haben. Wüstner, der erst am 8. Oktober erwischt werden konnte, schob alle Schuld auf Kalkbren- ner. W. hat sogar bis in letzter Stunde versucht, den Alibibeweis zu erbringen, jedoch vergeblich. Aus der Vernehmung des geschädigten Zeugen Jatzke geht hervor, daß die über den Raubanfall von K. gegebene Darstellung im Allgemeinen rich- tig ist. Von feiten eines Kriminalbeamten wird Wüstner für einen arbeitsscheuen, verkommenen und trunksüchtigen Menschen erklärt, der 18 Mal vorbestraft und 5 Mal in der Arbeitsanstalt ge wesen ist. „Das ist doch reine Privatsache", be ¬ ste Seife gegen alle uiakeiteu u. Harrt- Mtooeor, Naaaa, sie zu 4 Jahren Gefängnis, 6 Wochen Haft und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Damit hat der Roman der Gräfin Sturdza, die den Gerichten unendlich viel Mühe und Arbeit g'emacht hat, sein Ende erreicht. Dresden. Nach dem vom Jesuiten Krose her ausgegebenen „Kirchlichen Handbuch der kath. Kirche" zählt Deutschland 5010 katholische Ordensniederlassungen mit. 58500 Mitgliedern. Dazu stellt Sachsen 16 Niederlassungen mit 152 Schwestern und zwar: 1. Graue Schwestern in Dresden, Leipzig-Plagwitz, Ehemi 2. Borromäerinnen in Dresden, Reichenau, Ostritz; 3. Cisterzienserinnen zu Marien thal und Marienstern in der Oberlausitz; 4. Ursu linerinnen zu OelSnitz i. E. Ehemnitz. Im hiesigen Krematorium sind im Monat November 1908 56 Einäscherungen erfolgt. ES waren 34 männliche, 22 weibliche Personen. AuS Chemnitz stammen 19, von aus wärts 37. Seit der Inbetriebnahme (16. Dezbr. 1906) fanden 970 Einäscherungen statt. Aue. Am Montag abend 9 Uhr brach auf dem Oberboden im Hause deS Herrn Strumpf wirkers Bochmann in der Bahnhofstraße ein Schadenfeuer aus. Trotz sofortigen energischen Eingreifens der Feuerwehr konntm die vier an grenzenden Wohnhäuser, den Herren Landgraf, Bachmann, Seinig und Wiudisch gehörig, nicht gerettet werden. Die Entstehungsursache ist zurzeit noch unbekannt. Zwickau. DaS SächsischeBundeskegel- fest soll im Juni 1909 in Zwickau stattfinden. Man hofft, daß sich an ihm über 6000 Kegler be- teiligen werden. Zwickau. Herr Stadttat Dr. Köhler hier ist am Montag auf Lebenszeit als besoldetes Ratsmitglied hier verpflichtet worden. — Zwefi Erpresser hatten eine hiesige Dame brieflich unter der Drohung, Fehltritte, die sie ihr andichteten, ver öffentlichen zu wollen, zur Hergabe erheblicher Geldsummen zu bestimmen gesucht. Als die Gauner kamen, das Geld zu Holm, gelang es, einen fest- zunehmm. Saum glaublich V"«" U jemanden geben kann, der sich Kognak, Rum, Liköre, Punschexttakte rc. noch nicht selbst bereitet und sich die ungeahnt großen Borteile noch nicht zu Nutze zu machen versteht. Man mache nur einmal im Selbstinteresse einm aufklärenden Ver such mit den berühmten „Original-Reichel- Essenzen " — natürliche Destillate und Extrakte — und wird »Wächst ganz überrascht sein, wie es möglich ist, sich ohne die geringste Schwierig keit in wenigen Minuten die feinsten Liköre her zustellen, die mit dm teuersten Weltmarken jeden Vergleich aushaltm und ein Hochgenuß für alle Kenner und Feinschmecker sind. Man weiß dann sicher, was man trinkt, und spart das Doppelte bis Dreifache, ost sogar bis um das Zehnfache. Ein Mißlingen ist hierbei gänzlich ausgeschlossen, vielmehr jeder einzige Versuch ein Meisterstück. Reichel-Essenzen sind überall in Deutschland in den bekannten durch Niederlags - Schilder kennt lichen Drogerien, auch in Apotheken zu haben, woselbst auch die wertvolle Broschüre mit Hunderten erprobten Rezepten „Die Destillierung im Haus halt" kostenfrei abgegeben wird und wo nicht erhältlich, von der Fabrik Otto Reichel, Berlin 80, Eismbahnsttaße 4, zu beziehen ist. Man lasse sich jedoch nicht durch Nachahmungen täuschen und nehme nur „Reichel-Essenzen" die einzig echt mit Marke „Lichtherz" sind. P-ss ist jeder von der vorzüglichenWirkung der Earbol-reerschwefel-Seife von Vergaramr ch So., Stadebenl mit Schutzmarke: Steckenpferd ES ist die bes " Arten Hautuurei auSfchläge wie Mittvdaa, Soslodttplvkol, kstmloin rQ L St. 50 Pfg. in Bischofswerda: «. Lhefsel, Paul Schocher«, in der Stadt-Apotheke, in De«ttz»rh. r Iah Weineck, in Nenftadt: Apotheker Bogel.
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