Der sächsische Erzähler : 16.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191002167
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19100216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-16
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- Der sächsische Erzähler : 16.02.1910
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s sei iegie- aerr aner rden con egen- Nach- hrere c hat Küste g der )amp- »üch« tu diesem Blatte dir weiteste verbreit», !en, «erd« bi« vorm. 10 Uhr angenommen, gröber, ie die leidet, hilipp tltrige seine ir und Kopf durch Plan orden. )ester- n be- lobil wde- l die ZelS- ngs- ekom- l See stsäcke Wert- nister talma e De- meral Ker säcWche Lrzähker, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend be 30 licher- schast, g er- Amtßblütt der Kgl. Schulinspettion und des Kgl l des um- der Kal. Amtshauptt zu Bautzen, sowie > Lv^a^üsw« Bestellgeld. Nummer der Lritungdpnidlipr SKS7. Deutsches Reich. Die diesjährigen deutschen Kaisermanöver werden zwischen dem l. (ostpreußischen) und dem 17. (westpreußischen) Armeekorps in den Tagen vom 7. bis 10. September stattfinden. Der Schauplatz der Kaisermanöver ist die Gegend an der unteren Passarge, wo das 17. Armeekorps Feldbefestigungen anlegen und sich gegen die An griffe des 1. Armeekorps verteidigen wird. Ver stärkungen von anderen Armeekorps her sollen die gegeneinander manöverierenden Korps, ent gegen dem sonstigen Brauch, diesmal nicht er halten. In zahlreichen preußischen Städten wurden am Sonntag sozialdemokratische Straßeademou- strationen gegen die Wahlreformvorlage des Herrn von Bethmann Hollweg veranstaltet. Der artige Kundgebungen werden u. a. gemeldet aus Berlin,Magdeburg, Halle, Kiel, Köln, Königsberg, Breslau und noch anderen Städten. Die Be teiligung an diesen Kundgebungen war überall eine sehr starke: in Berlin z. B. nahmen min destens 50000 Personen an den Straßenumzügen teil. Im allgemeinen verliefen die Demonstra tionen ruhig, obgleich es hierbei an Zusamnlen- stößen zwischen den Demonstranten und der Poli zei nicht fehlte. Nur in Halle a. S. trugen die sozialdemokratischen Kundgebungen gegen die Wahlreformvorlage einen ernsten, an Aufruhr grenzenden Charakter. Es kam dort zu förm lichen Straßenkämpfen zwischen der Polizei und den Demonstranten, wobei es viele Verwundete gab; zuletzt mußte Militär zur Wiederherstellung der Ordnung eingreifen. Die Wahlreform-Borlage ist am Schluß der Abgeordnetenhaussitzung vom vorigen Sonnabend einer besonderen, aus 28 Mitgliedern bestehenden Kommission überwiesen worden. Es werden zweifellos Monate vergehen, ehe die Vorlage wie- der an das Plenum zur Spezialberatung zurück gelangt, auch gilt es als sicher, daß der Regie- rungSentwurf in der Kommissionsbehandlung er- hebliche Abänderungen erfahren wird. Inwie weit die Regierung diesen Abänderungen zustim men wird, das muß sich erst noch zeigen; einst- weilen ist das Schicksal der preußischen Wahl- reform ein höchst ungewisses. Prinz Ludwig von Bayern hat sich, wie be stimmt verlautet, kürzlich privatim scharf gegen die preußische Wahlreform ausgesprochen und sie als ein recht gewagtes Experiment bezeichnet, das leicht bei den nächsten allgemeinen Reichstags wahlen. angesichts der tiefgehenden Erregung der Bevölkerung eine regierungsfeindliche Zusam- mensetzung des Reichstags nach sich ziehen könnte. — Mit dieser seiner Auffassung von den mög lichen Wirkungen der preußischen Wahlreform steht der bayerische Thronfolger durchaus nicht allein da; in, den maßgebenden Berliner Regie rungskreisen allerdings scheint man an derartige weitreichende Konsequenzen der jetzigen Wahl- reformvorlage noch gar nicht gedacht zu haben, a Zwischen dem Herzog Georg von Meiningen und den bürgerlichen Parteien des meiningschea Landtags ist ein Konflikt entstanden. Die bür gerlichen LairdtagSmitglieder halten den Herzog in einer gemeinsamen Eingabe ersucht, er möge doch im Staatsinteresse in die Besteuerung sei- ne« Domäneneinkommens einwilligen. Der Her- zog hat es indessen abgelehnt, hierauf einzugehen, indeni er sich auf den Vertrag zwischen der her zoglichen Domänenverwaltung und dem meining- scheu Landtag aus dem Jahre 1871 beruft, wel- einen kenen vier- norca »durch r den r ge- e un- mor ¬ gen Zeitschrift „Humanitö" darauf hingewiesen, daß es eine Not wendigkeit für die französischen Sozialisten sei, in der Schutzzollftage mit den Arbeitgebern zusammen zu gehen, denn die Arbeitslosigkeit würde meistens bei den französischen Industriearbeitern ver schwinden, wenn sie der Erhöhung der Zölle »um Sieg verhelfen würden. In der Holzindustrie behaupten sogar einige Führer der französischen Sozialisten, daß diese Industrie aus Frankreich ganz und gar verschwinden würde, wenn es nicht zu einem besonder« hohen Schutzzoll für diese In dustrie komme. Aehnlich haben sich die Vertreter der Arbeiter in der französischen Textilindustrie ausgesprochen, und man kann deutlich bei den Sozialisten in Frankreich erkennen, daß ihnen das Hemd näher steht als der Rock, und daß sie vor allen Dingen für ihre Genossen günstige Arbeits bedingungen erkämpfen wollen, ohne sich in un erfüllbare Hoffnungen 'der Sozialdemokratie zu verlieren. Für uns in Deutschland ist es wichtig, diesen Unterschied zwischen dem Standpunkt der französischen und deutschen Sozialdemokraten in der Behandlung wirtschaftlicher Fragen »u kon statieren. Die deutsche Sozialdemokratie hat eben ihre Hauptstärke nur in der Ablehnung und ist an« Radikalismus noch nicht für positive Mit arbeit an den Aufgaben der Gesetzgebung zu haben. KerPwrechsteA« Stzr. LL. Bestellung« werden bei alle» Postanstattrn de« deutsch« «eiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei unser« Zettungsboten, sowie in der »eschSstSstrlle diese« Blatte« angenommen. Schluß der »rschäfwstellr Abend« « Uhr. Jechrgemg. Der Schutzzoll und Lie Sozialisten in Frankreich. Die französische Industrie, auch die französische Landwirtschaft fühlen sich durch die ausländische Konkurrenz so schwer bedrängt, daß die fran zösische Volksvertretung mit der Regierung bestrebt rst, den französischen Zolltarif einer derartigen Revision zu unterwerfen, daß durch besonders hohe Schutzzölle die Mnführung fremder Waren nach Frankreich wesentlich erschwert, jq in einzelnen Füllen ganz und gar verhindert wird. In einem Staat, der, wie die französische Republik, die Freiheit, die Gleichheit und Brüderlichkeit als politische Leitsterne auf seine Fahne geschrieben hat, muß man sich über eine solche hochschutz- zöllnrrische Politik wundern. Mpn sieht aber auch hier, wie die freiheitliche Theorie durch die bittere Lebenserfahrung auf dem wirtschaftlichen Gebiet beschränkt und aufgehoben wird, denn es ist eine Tatsache, daß die französische Industrie und ferner auch der Weinbau, der Weizenbau und der Gartenbau Frankreichs seit einigen Jahren große Not leiden, und daß man diesen Notstand hauptsächlich der wachsenden ausländischen Kon kurrenz auf den betreffenden Gebieten zuschreibt. Von der allgemeinen Völkerverbrüderung ist eben auf dem wirtschaftlichen Gebiet noch nichts zu spüren, denn auf demselben herrscht der rücksichts loseste Kampf ums Dasein und der billigste Preis für gute Ware, und dieser eisernen Notwendigkeit muß auch die französische Wirtschaftspolitik Rechnung tragen. Interessant ist es nun aber, bei den Verhandlungen über die Einführung der erhöhten Schutzzölle in Frankreich zu beobachten, daß die zahlreichen sozialistischen Mitglieder der französischen Deputiertenkammer meistens auf der Seite der Regierung und der Schutzzollfreunde stehen. Auch in ihren Zeitschriften vertreten die französischen Sozialisten ganz energisch die Not wendigkeit der Einführung hoher Schutzzölle, und hat sogar der Sekretär des französischen Metall arbeiterverbands in der sozialistischen Zeitschrift f dm rg ist gung lnge- olda- Strö- ein- » in inem ater, vtergespaltme ll^rpu«z«e 12 «», die Rrllamezell« 30 »rrtngster Jnleratknbrtrag 40 «1. Mr RSLrstottuug emgesendter Manuskripte ust». eher die Steuerfreiheit der herzoglichen Domänen sicherte. Hiermit allerdings entgeht dem mei- ningschen Staat eine verhältnismäßig nicht ganz unbedeutende Einnahmequelle. Wie war die Rede v. Bethmann HollwegS? „Ueberzeugend", („Hamb. Nachr."), „von Idea lismus getragen" („Post"), „tief durchdacht, ein bischen zu ablehnend der Phantasie gegenüber" („Dtsch. Ztg."), „die drängendste Frage der in- neren Poltik in einer dem Wesen des preußischen Staates gerechtwerdenden Weise in Fluß brin gend" („Tägl. Rdsch."), „nicht ungeschickt" („Ger mania"), „sich bekennend zum konservativen Dog- ma" („Nat. - Ztg.), „einseitigst konservativ" („Hann. Cour."), „eine Philosophie des Still stands" („Voss. Ztg."), „ein einziger Protest gegen Neuerung" („Berl. Tagebl.), „der Kanzler will ein Wahlrecht der guten Gesellschaft („N. Fr. Pr."), „Pfui ! Er erledigte eine elende Sache in elender Weise" („Vorwärts"). „Wer nicht von der Parteiwut verblendet ist, muß be kennen, daß diese Rede ein feingezimmertes Kunstwerk war, das man mit ethischem Behagen dankbar betrachten darf. Sic wär auch tapfer." („L. N. N."). Die Nachricht vom Ankauf mehrerer Torpedo boote, die auf der Schichauwerst zu Danzig ge baut worden sind, seitens der türkischen Regie rung bestätigt sich. Es handelt sich um vier so eben fertig gewordene Torpedoboote modernsten Typs der genannten Firma. Ueber den Kauf preis ist noch nichts näheres bekannt. Hansabund und Wahlrecht. Die „Volkszei- tung" ist gewaltig entrüstet über den Hansabund, weil er sich in der Wahlrechtsfrage nicht rührt oder, wie sie sich ausdrückt, von einer Stelluirg- nahme drückt, wo er doch „mit Keulen dreinschla gen" sollte. Ob der Hansabund nunmehr dieser liebenswürdigen Aufforderung folgen und die Keulen in die Hand nehmen wird, bleibt abzu warten. Waffen-Aufträge fremder Staaten bei der deutschen Industrie. Serbien bestellte in Deutsch- land 80000 Schrapnells, für vier Millionen Ka nonen, 150 Maschinengewehre und 32 000 Mau- sergewehre, für zehn Millionen Eisenbahnma terial. Die Zunahme der Klöster in Bayern ergibt sich in Aufsehen erregender Weise auch aus dem neuen Schematismus der Geistlichkeit im Bistum Passau. In dieser Diözese bestehen jetzt 88 Frauenklöster und klösterliche Niederlassungen. Dabei ist die Seelenzahl der Katholiken in der Diözese Passau seit 1885 nur von 328136 auf 354136 gestiegen, also um etwa ein Zwölftel. Kommentar ganz und gar überflüssig. Ueber die SchiffahrtSabgabrn wird die preu ßische Regierung mit Vertretern Oesterreichs und Hollands in den Ostertagen eine Konferenz ab halten. Bisher verhalten sich die beiden Aus- landsstaaten dem preußischen Projekt gegenüber noch scharf ablehnend. Dafür ist eine neue zustimmende Kundgebung aus Bayern zu ver zeichnen, das natürlich die Erfüllung seiner spe ziellen Wasserstraßen-Wünschc zur Voraussetzung seiner Zustimmung zu den, preußischen Antrag macht. Eiue Anfrage an Prenßen. Eine Erinnerung gelegentlich der Entscheidung über die Schift- fahrtSabgaben sei hier aufgefrischt: AIS 1870 die alten Slbzölle beseitigt wurden, ließen sich dafür die beiden Staaten Mecklenburg-Schwerin und
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