Der sächsische Erzähler : 01.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191010016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19101001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-01
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.10.1910
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Reichsverfassung gibt; verstehen sie nicht, daß das Recht eine Pflicht in sich faßt, die jeder zu er füllen hat, der Anspruch darauf erhebt, ein deut scher Mann zu sein? Selbst wenn wir zugestehen, daß diese niedrige und widrige Kampfesweise, deren man so vielfach sich bedient, manchem ehr lichen Vaterlandsfreund die Freude am Reich ge radezu verekeln kann, so muß aus patriotischem Pflichtgefühl dennoch solcher Mißmut bekämpft, solche unwirsche Stimmung niedergerungen wer dens Da glaubt so mancher, daß er in einem bom bensicheren Wahlkreis sitze, und läßt es deshalb fehlen an der erforderlichen Aufklärung und Kleinarbeit. Da wiegt sich so mancher in falscher Sicherheit und denkt nicht daran, daß über Nacht skrupellose Agitatoren und ungeheure Geldmittel auch den sichersten Wahlkreis — wie Oletzko- Lyck — überrumpeln können. Da ist auch so mancher Abgeordneter, der nicht die nölige Füh lung mit seinen Wählern hält und der sich dann wundert, wenn er kurz vor der Wahl als ein Halbfremder in dem bisher von ihm vertretenen Kreis angesehen wird. Es gibt überhaupt keinen sicheren Wahlkreis, der ohne straffe Organisation und ohne ener gische Agitation sich halten läßt. In jedem einzelnen Ort müssen Parteifreunde gewonnen werden, die zuverlässig und sicher bei der Kleinagitation sich betätigen und gleichzeitig als Vertrauensmänner zwischen der Parteileitung und der Wählerschaft fungieren. Besondere Aufmerksamkeit schenke man aber der Presse des eigenen Bezirks. Man lerne hier- bei von den Gegnern, die weder Arbeit noch Mühe scheuen, mit den hierbei maßgebenden Persönlich keiten sich in Verbindung zu setzen, um ihre An schauungen zur Geltung zu bringen. Auch an die Regierungen wendet sich das Blatt, indem es schreibt: So kann es nicht weiter gehen, daß die Regierungen „Gewehr bei Fuß" stehen und ruhig zuschauen, wie die bürgerlichen Parteien zum Gaudium der Sozialdemokraten sich zerfleischen. Macht es doch oft genug den Eindruck, als hätten die Regierungen gar kein Interesse daran, wie eigentlich die künftigen Reichstagswahlen ausfallen, und als hätten sie außerhalb der Tagung des Reichstags sich gar nicht um das öffentliche Leben und was drum und dran hängt zu kümmern. Ist die Ausschaltung jeder Tätigkeit der Regierung bei der Aufklärung der großen Masse an und für sich schon für jeden Vaterlandsfreund äußerst betrüblich, so kann man nur mit blutendem Herzen der Vorkommnisse ge denken, bei denen Regierungsvertreter nicht nur die eben gekennzeichnete, für das gesamte Volks leben so überaus traurige Passivität gezeigt ha ben, sondern sich direkt als Wegbereiter und Bahnbrecher für die Partei des Umsturzes betä tigten. Den Regierungen stehen genügend Mittel und Wege zu Gebot, diese Aufklärungsarbeit in weitestgehendem Maße auszuführen. Erst dann, wenn dies geschieht, wird es möglich sein, die Zer klüftung und Zerfahrenheit der bürgerlichen Par teien, die wir alle beklagen, mit Erfolg zu be kämpfen und die Reihen der staatserhaltenden Wähler zu sammeln und zu schließen, um gemein- sam gegen die Partei des Umsturzes in den Kampf zu ziehen. Politische Uebeesicht. Deutsche- «et». RrichswertzuwachSsteuer. Die Mitteilung, daß die Regierung auf die beschleunigte Verabschie- l»tv Per sächW LrHter, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspettion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 2L. KS«ftmdsechtztgkKr Ithr-tMg. Tele-r^Adr.: Amtsblatt. Mit de« nScheatttche« Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sächsische Landwirt; jeden Sonntag: Illustriertes SormtagSblatt. Erscheint jeden Werktag Abend« für de» folgend« Lag. Der verutjsprei« ist emschlteßli» der drei wöchentlich«, Vellage» dri Abholung vierteljährlich 1 »0 «t, bei «uftewmg in» Hau« 1 uk 70 «», bei allen Postanstalten 1 bO «i exklusive Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten lO «i Bestellungen werden angenommen: Kür Bischofswerda und Umgegend b« Misere« Aettmegs- »«t««, sowie in der Ersch«st«ftellr, Altmarkt IS, ebenso auch bet allen Postanftalten. Nummer der ZeitungSltstr SS87. Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. Inserate, welch« in diesem Blatte die weiteste Verbreitung fachen, werden bi« vorm. 10 Uhr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag« vorher. Dir viemefpaltene Sor- puhrllr 12 «», die RekLmyeil» SO «i. Geringster Jnse- ratrobetrag 40 Mr RLch«tz»tttmg mwerlmrgt emge- saudtrr Manuskript« iiberMchWe« wir keine Gewähr. Irr Gemäßheit von 8 b Absatz 1 des Stellenvermittlergesetzes vom 2. Juni 1910 sind für den Bezirk der Königlichen AmtShauptmannschaft Bautzen nachstehende Taxen festgesetzt worden. 8 für Ochsen- und Pferdejungen, Kleinknechte, Klrinmägde, Osterjungen, Ostermädchen, Hausburschen, Kochschülerinnen. 4 Mark für HauS«, Kinder-, Küchen« und Stubenmädchen. « Mark für Groß«, Schweine-, Stall- und Milchmägde, Kinderfrauen, Kinderfräuleins, Kinderpflegerinnen, Köchinnen, Kellnerinnen, Diener, Kutscher, Groß- und Pferde knechte, Schweizer, ledige landwirtschaftliche Tagearbeiter. 10 40^ark für Wirtschafterinnen, Schirrmeister, Vögte, Oberschweizer, Wächter und Arbeiterfamilien. Die vorstehenden Taxen treten am 1. Ostober 1910 in Kraft. Bautzen, am 28. September 1910. KSrrigllche AmtShauptmannschaft. Klaß, dwKhrvnkehr mfSffMichmKeMM > Der unterzeichnete Etädtrat hat folgendes beschlossen: PuyÜ 2 des Erlassenden Fährverkehr auf öffentlichen Wegen betreffend, voaf 28. Mai 189S wird aufgehoben, an seine Stelle treten folgende, sofort in GÄtung tretende Bestimmungen: 2. Jedes Fuhrwerk hat sich auf der rechten Straßenseite zu halten, wenn nicht ein augenscheinliches Hindernis entgegensteht. Sind Fuhrwerke vorübergehend am Rechtsfahren behindert, so haben sie sobald als möglich wieder nach der rechten Seite zu fahren. Dill ein Fuhrwerk an der linken Seite halten, darf es nicht eher dahin äbbirgen, als eS unbedingt nötig ist. Entgegenkommenden und überholenden Fuhrwerken ist nach rechts mindestens auf die Hälfte des Weges auszuweichen. Ttadtrat Bischofswerda, am 30. September 1910. Mmmkt i» Pulsnitz Cmtnz u. Unntng, i>. 2. u. Mbr. Das Neueste vom Tage In Hinblick des rasche« Abschlusses der un garischen Anleihe äußerte sich der ungarische Mi nisterpräsident in hochbefriedigter Weise über das Entgegenkommen Deutschlands und das innige Verhältnis znm Deutschen Reiche. (Siehe Letzte Depeschen.) - . G Leutnant Helm wurde vom Londoner Poli- zeigericht gegen Kaution bis zur Verhandlung aus der Haft entlassen. (Siehe England.) . G Kür die Nacht zum Sonntag wird ein neuer noch verstärkter Ausbruch der Moabiter Krawalle befürchtet. (Siehe Sonderbericht.) I« Bremen wurde in einer Versammlung des deutschen Metallarbeiterverbandes beschlossen, der angedrohten Aussperrung den äußersten Wider stand rntgegenzusetzrn. (Siehe Deutsches Reich.) Aas Marienburg werden mehrere Fälle von Eholrraverdacht gemeldet. (Siehe Sonderbericht.) Die kSrrstigeu ReichStagswahleu. Unter diesem Titel bringt das am 1. Oktober erscheinende konservative „Vaterland" einen län geren Artikel, in dem u. a. an die lässigen Wähler' folgende Mahnung gerichtet wird: Die Partei der Nichtwähler ist bei einzelnen Wahlen, so zum Beispiel in Zschopau- Marienberg, auf eine Höhe angewachsen, die ge radezu erschreckend genannt werden muß. Verdie nen denn — muß man sich fragen — diese Nicht wähler tatsächlich das Wahlrecht, das ihnen die
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