nämlich die Gefahr immer näher rückt, das einer oder der andere jener Lehrer, die durch Schmitt selbst oder auch durch mich jene Uebungen kennen lernten und, das Praktische derselben sofort herausfindend, in ihrer Weise beim Unterricht ver- wertheten, „bonne prise“ mache und dieselben frischweg für sein Eigenthum erkläre. Dem sei nun hier energisch vorgebeugt und als Urheber ausdrücklich noch einmal Schmitt genannt. Es folgt als Beschluss ein seinerzeit in der Münchener „Süddeutschen Presse“ erschienener Nachruf an Friedrich Schmitt, in welchem man Alles hier Gesagte noch einmal quasi „in nuce“ hat, ganz so, wie die Nr. IV der Uebungen das Wesentliche derselben noch einmal'in gedrängtester Kürze bringt. VIII. Nachruf an Friedrich Schmitt. Am 17. Januar des Jahres (1884) verstarb zu Wien einer der ersten Gesanglehrer Deutschlands und überhaupt eine der merkwürdigsten Persönlichkeiten. — Friedrich Schmitt war zu Frankfurt am 18. September 1812 geboren. Sein Vater, Capellmeister daselbst, hatte ihn für die kaufmännische Lauf bahn bestimmt, doch bald verliess Schmitt einen ihm wenig zusagenden Beruf und widmete sich dem Bühnengesange mit wachsendem Erfolge, bis er in Leipzig durch übermässigen Fleiss seine Stimme verlor. In Magdeburg hatte er bei einem in Gemeinschaft mit Frau Schroeder-Devrient absolvirten Gastspiele Richard Wagner kennen gelernt, mit dem er zeitlebens eng befreundet blieb und mehrere Jahre hindurch im bedeutsamen Briefwechsel über gesangliche Fragen stand. Schmitt arbeitete auf dem Wege neuer Gesangsstudien rastlos an dem Wiedergewinne seiner Stimme. Die Frucht dieser Studien war die „grosse Gesangschule für Deutsch land“, welche in München 1854 im Selbstverläge erschien und von ersten Gesangscapacitäten, wie Jenny Lind-Gold schmidt und Roger, erstem Tenor an der grossen Oper zu Paris, auch von vielen deutschen Blättern als vortrefflich