schwache und noch dazu meist missverstände Erinnerung an die alte, längst erloschene italienische Methode. Er wurde der Schöpfer einer neuen deutschen Methode, indem er zuerst für die Behandlung der deutschen Sprache im Gesänge grundlegende Uebungen erfand. Ueberhaupt das empfehlens- wertheste seiner Bücher ist: „Friedrich Schmitt’s System zur Erlernung der deutschen Aussprache. München, Verlag von Gustav Beck“. Dieses Meisterbüchlein setzt jeden Deutschen in den Stand, seine Sprache allererst deutlich und richtig aussprechen zu lernen; auf Wärmste hat es z. B. F. Bodenstedt der Einführung in Volksschulen empfohlen. Schüler von ihm haben bereits begonnen, seine Methode in bayerischen und preussischen Volksschulen mit Erfolg einzu bürgern. Der Schüler soll deutsche Sy Iben zunächst sprechen, dann singen lernen, denn unser deutscher Gesang ist durch aus vorwiegend Sylbengesang. Dieses führte er jedoch methodisch je nach den Umständen durch, das planlose „do re mi“, das zwecklose Solfeggiensingen schaffte er ab. Die Scala und lange Schwelltöne stellte er durchaus in die zweite Linie. Die Uebungen seiner „grossen Gesangschule“ hatte er in den letzten Lebensjahren ausserordentlich zusammenge drängt und vereinfacht. Was er gab, hatte (wie bei den alten Italienern) auf einem einzigen Notenbogen Platz. Aber er gab das Nothwendige und auf das „wie“ der Ausführung, welches sich stets verbessern sollte, kam Alles an. Jedem Vocal, jedem Consonanten widmete er ein be sonderes Studium und vergass dabei nicht die in unserem höchst mangelhaften,undeutschen Alphabeteübersehenen Laute, wie ä, ö, ü, ei, eu, au, eh, sch etc. Was mit ihm in das Grab ging — vielleicht um nicht wiederzukehren — ist sein phänomenaler Tonsinn, einer fröhlichen Auferstehung jedoch harrt das Vorzügliche seiner Methode, welche die einzig brauchbaren Bausteine bietet zu einer dereinstigen wirklichen „deutschen Schule des Ge sanges“. Martin Plüddemann.