II Anti - Staatsbürgerliches. Ä)!üssen wir erst die politische Formenbildung all ihrem Um fang nach durchführen? Ich glaube es kaum. Eher läßt cs sich voraussetzen, daß wir uns die mühseligen Parteikämpfe der Nachbarvölker zu Nutzen machen, daß wir einen eigenen Weg gehen werden, und so dem „deutschen Geist" zu der Höhe in der Weltgeschichte verhelfen, welche er neben der fran zösischen und englischen Volksentwickelung einzunehmen wür dig ist. Der Liberalismus ist seit einiger Zeit sehr kleinlaut geworden, er weiß sich nicht zu rächen und zu helfen. Soll er die alten Slichworle zum hundertkausenosten Male wiederholen. Ja, 1830 und 1842, wo er zuerst national, dann philosophisch auftrat^ da hatte er sein gutes Recht, und er vertheidigte es kräftigst. Jetzt, wo er überflügelt und alt modisch geworden, sollte sich ein Jeder schämen, ihn ohne Noch zu acceptiren. Wiewol sich die Stände im Besitz streng ge sondert haben, so wird bei uns doch nicht nach Ständen Partei genommen, eben weil uns das sogenannte politische Leben fehlt. Oeffentliches Leben und politisches Leben scheinen mir aber sehr verschieden zu sein: jenes bildet, dieses verwirrt