16 sie nicht ihre Heuchelei erkannt haben. In Frankreich*) haben sie sie erkannt und mit Bewußtsein auf dem Wege der . Volksunterdrückung, des Volksbetrugs rüstig fortgestrebt. Die Corruplion ist die Confequenz der Geldaristokratie, letztere wieder die Confequenz des Bürgerkhums. Man kann den Unterschied zwischen Bürgerthum und Volk nicht oft genug beleuchten. Beider Interessen sind verschieden im Besitz, und lassen sich eben deshalb nie verbinden. Das Bürgerthum ist also der Feind des Volkes, weil jenes auf dem Besitze, die ser Grundlage aller politischen Rechte, fußend, einen unauf hörlichen Kampf mit der Besitzlosigkeit führen muß. Aber gestehen wir offen, die Herrschaft des Bürgerkhums ist nicht ein „nothwendiges Uebel", nicht dec Uebergangspunkt. Sollen wir das Bürgerthum erst zur Herrschaft kommen lassen und cs dann bekämpfen, sollen wir es stark und mächtig werden lassen? Gegen das Bürgerthum, gegen das Recht des Besitzes müssen wir mit allen Waffen schon jetzt kämpfen, und unser Recht gegen das politische Recht ohne Conzession stellen. Die jenigen, welche sagen, das Volk müsse erst politische Rechte erwerben, sagen damit weiter nichts als: Ihr müßt erst Bour geois werden. Aber müssen wir, um gegen die Aristokratie zu kämpfen, erst Aristokraten werden, und können wir, wenn wir das geworden, noch gegen uns selbst, als Aristokraten ge gen die Aristokratie, als Bourgeois gegen die Bourgeoisie, kämpfen? Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit, und darin liegt die Haltlosigkeit sowol des Liberalismus als des Repub- likanismus. Eine politische Demokratie kann nicht untere Auf gabe sein, und die immer mehr sich verstärkenden Reihen der sozialen Organe sind ein deutlicher Beweis, daß die Noihwen- digkeit des sozialen Elements anerkannt wird. Auch die Libe- ') Dort ist ihre Zeit vorüber, und andere Zeiten brechen an.