20 so hochverratherisch gegen sich gehandelt haben. Diese sein sollende Theorie nun spukt zu wiederholten Malen in Ihrem Programm und treibt Sie, von einer „ferner liegenden Theo rie" und einer „nächstliegenden Praxis" zu reden die Sie „nicht zusammen abhandcln" dürften. Sie begnügen sich diese Untersuchung der Praris „angeregt" zu haben; warum führen Sie das angeregte Werk nicht fort, warum wollen Sie stehen bleiben? Ihre Begriffsverwechslung von The orie und Praxis trägt die alleinige Schuld. Daher sprechen Sie von Verwirklichung, aber wir schließen nicht von uns auf das Bestehende. Wir haben keine Utopiecn, sondern die handgreifliche Gegenwart vor uns, und vor dieser können Sie sich ohne Vecläugnung des Prinzips nicht in das Ideal politischer Kämpfe flüchten. Alle diese Ordnungsarchitekten sind Idealisten.— Aus dem Jcrthum, daß die Kritik der bestehenden Zustände nichts Prak tisches sei, verfallen Sie in einen zweiten. Sie haben die bestehenden Zustände kritisict. Sie wol len es vielleicht noch, nur „zunächst weniger": haben sie denn seit Einem Jahre so vortheilhaft sich verändert, daß sie keiner oder nur noch weniger Kritik bedürfen, und gehören die politischen Kämpfe nicht ebenfalls zu den bestehen den Zuständen? Nein, die Sache ist auf einmal, wie über Nacht, eine andere geworden, der „theoiekische" politische Kampf ward praktisch, das Ziel aus seiner „grauen Ferne" näherge rückt, die „metaphysische Unbestimmtheit" verwandelte sich in elf Monaten, ja, in was verwandelte sie sich? Hier haben wir das Geheimniß: „Es gibt aber Augenblicke, wo man das Größere in den Hintergrund treten läßt, um das Kleinere, näher Liegende zu erreichen, weil dieses ein Mittel zum Zwecke ist,"