Der sächsische Erzähler : 01.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191202010
- PURL
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-01
- Monat1912-02
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- Der sächsische Erzähler : 01.02.1912
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>te üwmrhmrn »tr «chwß d« »«Mft»st«Iü admd« 8 »hr !cmdter zialpolitischemGebiete mitzuschaffen. Di« Über- keiner Sttcht, und wenn fie mrstre ärgste Femdm AwtSblatt Sgl. Amtshauptmannschast, M Bautzen, sowie de» Kgl. AwtSgerichts «td de» Stadtrate« zu MfchofSwerda. wäre, ein Sozialistenregiment wünschen. Wenige hier werden zu bestreiten haben, daß wir noch nie eine solche Parteiherrschast in unserer Stadt hat- ten. Die versprochene Reform der Stadtverwal tung ist in den Wind geschlagen, die Partei hat alles getan, um „Genossen" auf jeden Platz zu setzen, vom Brückenwart bis zum Polizei- und zum Feuerwehrchef, ja man hat sogar die Gerichte erobert. Das Polizei- und das Feuerwehrdeparte ment hat seit langen Jahren unter Verwaltungen gestanden, die von den Parteien unabhängig wa ren, beide Departements hatten sehr tüchtige Chefs, und jede Partei hat ihre Achtung vor ihnen bezeugt und war sich klar, daß hier keine Parteigunst Änderungen Hervorrufen dürfe. Aber solche Praxis ist fest dieser Regierung ausgegeben worden, der Feuerwehrinspektor wurde mit kaum einem Schein des Rechts abgesetzt, und nun find die Bluthunde hinter Polizeiinspektor Janssen her, einem Mann, der überall in den Vereinigten Staate» bekannt ist als der hervorragendste Ver treter seines Amtes. Das Budget und infolge dessen die Steuern sind gewaltig gewachsen. Die städtischen Arbeiten sind noch nie in so schwäch licher, kindischer und unkaufmännischer Weise auSgeführt worden. Straßenarbeiten, die im Ok tober fertig sein sollten, waren im September kaum angefangen. Nun kommt der Winter, die Arbeit muß notgedrungen aufgegeben werden, und die Folge ist, daß manche Geschäftsstraßen unpassierbar geworden sind und die entrüsteten Hausbesitzer mit Klagen drohen. Ehe die Sozia listen zur Herrschaft kamen, forderten und ver sprachen sie Arbeit für alle um höheren Lohn und mit kürzerer Arbeitszeit. Aber außer zurzeit einer Panik hat es hier noch nie so viel Arbeits lose gegeben wie heute, und in manchen Häusern werden die Stunden lang sein, bis der Winter vorüber ist. Im vorigen Frühjahre schon gab eS in unserer Stadt mit ihren 315 000 Einwohnern über 30000 Arbeitslose. Der Gemeinderat ist eine so edle Genossenschaft, daß in der letzten Woche der Bürgermeister, der städtische Anwalt und der erste Stadttat auf einmal angeklagt wur den. Aber da der Vorsitzende des Gemeinderats, selber ein Sozialist, die Beschließungen einem Ausschuß von fünf sozialistischen Gemeinderäten übergeben hat, kann man ruhig wetten, daß ihr Bericht günstig für die Angeklagten ausfallen wird. Man muß schon ein gewaltiger Optimist sein, wenn man bei unserer Erfahrung mit dem praktischen Sozialismus ir^ndeinen Nutzen sehen will außer dem, daß unsere Stadt als ein grausames Exempel zur Nichtnachahmung für andere Städte dienen mag." — Dieser Brief redet Bande und zeigt mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit, waS uns blühen würde, wenn auch bei uns die Sozialdemokratie wirklich einmal ans Ruder käme. »«de» «gemmn»«: FS» Btschosturst« «ad «M l b, rd«i» äÄ Set al » PostaapaUea. Ra»v»«r d« Zetnmarltst« 8d8?. Ich«»»«, welch« in düs«« Blatt« dir »«ttestr VA»*» Lwa, w«rd«l dt» «ma. lv Nhr «mgvwmauu, gwstw« tampUtüN« »mrig« tag »ocher. Dtevi«a«sp»lU 'WALZEN nahm« deS Postens eines Präsidenten, so ehren voll eine etwaige Wahl für den ehemaligen Staatsminister sein würde, würde diese Absicht des Grafen vollständig vereiteln. Die Wahl des Präsidium» dürste übrigen«, so schreibt die Korrespondenz weiter, wie man in parlamentarischen Kreisen annimmt, den Frak tionen des Reichstages noch viel Kopfzerbrechen machen. Die Nationalliberalen wünschen kein einseitiges LinkSprafidium und wollen dem Zen trum anbieten, aus seinen Reihen den Kandida ten für den ersten Präsidenten zu stellen, Man nimmt an, daß das Zentrum an einem sozialde mokratischen Vizepräsidenten keinen Änstotz. neh men wird, und den 2. Vizepräsidenten den Na- durste. Man rechnet allerdings mit dem Umstande, daß die Rechte bei einer solchen Konstellation sich an den Wahlen zum Präsidium nicht beteiligen wird. Lee babifche MiuisterprLftdeut über die politische Lage im Reiche. In der gestrigen Sitzung der Zweiten Badi- schen Kammer, iy dgr die allgemeine Finanz- debatte fortgesetzt wurde, erklärte Staatsminister Freiherr v, Dusch, was ein patriotisches Zusam menarbeiten der Sozialdemokratie mit den ande ren Parteien im Reichstag anbelange, so seien seine Hoffnungen auf das geringste Maß be- schränkt. Sich über die Sammlungspolitik lustig zu. machen, sei die heutige Zeit nicht angetan. Diese SanunlungSpolifik werde aber kommen, da die Sozialdemokratie wie bisher so auch künf tig in vaterländischen Fragen versagen werde, und wenn sie in dieser Beziehung nicht einlenke, so würden die Wogen, die jetzt zurückgedrängt seien, wiederkommen. Ein« solche Haltung könne da« deutsche Volk nicht auf die Dauer ertragen. Die bürgerlichen Parteien würden dann -usmn- menstehen müssen gegen di« Sozialdemokratie, um die Interessen des Vaterlandes zu wahren. Die auswärtige Politik de« Reichskanzler», erklärte der» Minister, habe die schwebenden Fra- gen in glänzender Weist gelöst. Gestützt auf unser scharst« Schwert, sei e» gelungen, -en Frieden zu erhalten, was. auch im Willen der Sozialdemokra tie gÄegen habe. Aber für eine Kolonialpolitik,, die doch auch im Interesse der Arbeiterschaft liege, sei die Partei nicht zu haben. Wenn die Sozial- demokratie den Ministern empfehle, ihren Mona» chen vorzuschlagen, einen mach» vivendi mit der Sozialdemokratie zu treffen, so bedeutet da« ge- radezu eine Herausforderung und Beleidigung der Regierung. Die ReichSverficherungsordnung, dst ja mit Hilst aller bürgerlichen Parteien zu- stände gekommen sei, sei von der sozialdemokrati schen Partei als ein Schandwerk bezeichnet wor den. Unter solchen Umständen könne der Friede zwischen der Sozialdemokratie und der Regierung nicht hergestellt werden. Reaierittmllkunsi. Einem »rief aus der Sozialistenstadt Milwau kee in den Vereinigten Staaten entnehmen wir folgend« bemerkenswerten Sätze: „Wir wollen 3» China Wd BeichanpluNge« i« Gauge über >eu Verkauf eiuer Reihe kaiserlicher Gesellschaf ter au japanische Unternehmung«». (Siehe Letzte Depeschen.) Die Arbeit be« neue« Reichstages. N«h den Absichten der Reichsregierung wer den dem neue» Reichstag vorläufig keine größe ren Vorlagen zugehen mit Ausnahme deS Etats, der Heek««- «ch Mottenvorlage. Die Hauptauf- gäbe des neuen Reichstag« wird zunächst die Ver- abfchiedung dieser drei Materien sein. Erst von der Gestaltung dieser Vorlagen wird die weitere Versorgung des Reichstags mit neuem Material athängen. Bon handelspolitischen Vorlagen wird dem Reichstage der neue deutsch-türkische Han delsvertrag -ugehen, der noch im Laufe des Fe bruar erledigt werden muß. Eine größere Reihe ! von Vorlagen befinden sich in Vorbereitung, -och ist der Zeitpunkt ihrer Einbringung im Reichstag noch ungewiß. Unter ihnen sollen sich auch eine Novelle zur Reform der Fahrkarstnfieuer, ein Vnüvurf über den Erwerb -in- Verlust der Staatsangehörigkeit, ein Entwurf betreffs Ein schränkung in der Erteilung von Wandergewerbe scheinen, eine Novelle zum ReichSbeamtmgesep betreff« Einführung des Wiederaufnahmeverfah- renS im Disziplinarverfahren, ein AüSführungS- gesetz zur Bekämpftmg LeS Mädchenhandel» und eine Reihe kleinerer Gesetze befinden. Die im al ten Reichstage unerledigt gebliebenen Vorlagen werden vSrläufig nicht wieder vorgelegt werden, e» ist Mbfichtigt, den Entwurf über dst Erricht tung eines obersten Kolonial- und KäNsularge- -fpÄrr dem W da» Kur- stckg'id« Ma- wird, ist noch Psttttfche Übersicht. * Dotsches Reich. Reichstagswehlen und Regierung. In der Donnexstags-GI-rmg hat der vundeSrat zu dem Ergebnis der Neichstagswahle^ Stellung geuorn- Da» Sdeüefw v»« Tag«. I» her gestrig«« Gstuug des Landtage» teilte SstchSstiuKer v. Äryhewitz mit, such dst Regie- «sta de» Ankanf do« Araunkohlrusrlder- in der »nnsitz beabsichtig«. (Siehe ^nderbericht.) Bei eiüem Brand im Nürnberger vetrstb der Maschinenfabrik AngSbnrg-Nürnberg stad vier Personen getötet und elf erheblich verletzt worden. Uer dst Stadt und Pen Distrikt Lissabon ist ««gesicht» der Streikst«« der Belagerungszustand WrbäUgt worden, Dst Bürger find anfgefordert worden, nach s Uhr ihre Hünser nicht mchr zu Tageblatt «r Vtsch»stn«w, «lol,e» «a * sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. ^--«echchwwbf-chrrsfter Iahrgung.---- Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Rr. 22. wuw»Mch«»«ch« »«MV». s-deaMttwoch: A«tog: r«sichstsch« 7^ j«dm Somit«,: zstftrterteS rmmi«MI«« rdenpörläufig nicht wieder vorgekgt werden, ist Mbfichttgt, den Entwurf über dst Erricht richt-hofeS umzuarbeiten und ihn Reichstage wieder zu unterbreite«, j Pfuschergesetz nach einer Neubearktzt terie dem Reichstag wieder-ugehen > Nngewiß. Da» ReichStagSprifidinm. Wie eine Berliner Parlaments-Korrespondenz fiu« bester Quelle hört, hat sich Graf PosadowSky mit größer Bestimmtheit gegen dst Übernahme de« Reichstag-Präsidiums ausgesprochen. Graf PosadowSky hat seine Reichstagskandidatur ange- . Nommen, mMn Reichstage zum Besten der All- ' ««»einheit in.positiver Arbeft, namenttich auf so-
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