Der sächsische Erzähler : 08.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191205086
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19120508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-08
- Monat1912-05
- Jahr1912
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.05.1912
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§ AmtSttfttt Iah« SchulinspÄtion und des Kgl. Hauptzollamtes und des Stadtrates zu Bischofswerda. wn 2: Ä Ei' jL ,-r K it ) z Srfthewt jeden Va BeuLsp» allein- rschlutz kräftig,, nd im ahren. »iich, 12. Die Notwendigkeit eines Reichswohnungsgesetzes wird in der „Köln. Volksztg." von einem Paria- mentarier besprochen: „In Groß-Berlin wohnen 600000 Menschen in Wohnungen, in denen jedes Zimmer mit fünf und mehr Personen besetzt ist. 335 000 Volksschulkinder sind ohne Spielplatz." — „Spielen auf dem Treppenflur und den Höfen ist verboten." — Die Zahlen zeigen das grenzenlose Wohnungselend, an dessen Möglichkeit man gern zweifeln möchte. Der letzte Satz, den man in vie len Mietskasernen als Anschlag findet, läßt uns den Jammer unzähliger armer Kinder erkennen. Daß eine Notlage in allen unseren Großstädten vorliegt, bestreitet man nicht mehr. Man hat in den Einzelstaaten und in Kommunen schon teil- weise den Weg beschritten, der zur Linderung der schlimmsten Not führen kann. Die Parteieü des Deutschen Reichstages in ihrer Mehrzahl stehen auf dem Standpunkte, daß eine reichsgesetzliche Regelung unbedingt erforderlich ist. Die verschie denen in dieser Frage vom Reichstage angenom menen Resolutionen haben nun endlich dazu ge führt, daß eine Kommission eingesetzt wurde zur Prüfung der Wohnungsfrage und zur Vorberei tung eines Reichswohnungsgesetzes. Diese Kom mission hat am 18. April zum ersten Male getagt. Wenig verheißungsvoll war nun die Erklärung, die sofort vor Eintritt in die Tagesordnung von einem Kommissar der verbündeten Regierungen der Kommission vorgetragen wurde. Diese Er klärung geht dahin, daß die verbündeten Regie- rungen mit großem Interesse den bisherigen Ar beiten d«S Reichstages in der Wohnungsfrage ge folgt seien. Sie betrachteten es aber nicht als ihre Aufgabe, direkt einzugreifen in die Kompe- k ver rufen. LOO i.Sa. ^8 Das Neueste vom Lage Auf der Konferenz zur weitere« Ausgestaltung der Sicherheit in der Seeschiffahrt, die im Reichs amt deS Jauern stattfand, würde eine Anzahl Äommissioae» gewählt, dir die einzelnen in Be- tracht kommende« Punkte beraten sollen. 70. Lebensjahre stehen-, ist Freiherr Marschall von Bieberstein doch voller Kraft, die sich in sei nem athletischen Äußeren, seinem durchdringen den Verstand und seinem Interesse an der Welt äußert. Er ist ein Staatsmann und ein Mann der Welt, der Politik zu behandeln und Menschen zu verwenden versteht. Während der Friedens konferenz im Haag diente seine Stärke dazu, Deutschlands Ansichten Geltung zu verschaffen und keift Vertreter einer änderen Nation konnte ihm widerstehen. Seine Ernennung für den Hof von St. James ist ein Ereignis von mehr als ge wöhnlicher Bedeutung und Wichtigkeit. Es würde die, welche ihn kennen, nicht überraschen, wenn damit eine neue Epoche für unsere Beziehungen zu Deutschland beginnen sollte. Jedenfalls wird seine Anwesenheit in London zur Lösung gewisser Lebensfragen im Osten und Westen führen." Auch andere Blätter sprechen von Baron Marschall von Bieberstein mit mehr als Hochachtung und nennen ihn einen „großen Deutschen" oder „Deutschlands starken Mann." Tageblatt für WsHofSvewa, «wlp« an» sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. lenzen der Einzelregierungen; mit reichsgesetz- lichsn Maßnahmen auf dem Gebiete befasse sich der Bundesrat nicht. Man sei aber seitens der Regierung freudig bereit, Aufklärungen zu geben und mitzuarbeiten. Das ist für die Tätigkeit dec Kommission wenig ermutigend. Die Mitglieder bezeichneten denn auch den Standpunkt des Bun desrats als durchaus irrig. Das Reich ist zustän dig in dieser Frage, so gut, wie es nach 8 4 der Reichsverfassung überhaupt in Fragen der öffent lichen Gesundheitspflege zuständig ist. Das Ein greifen von feiten des Reiches ist aber auch unbe dingt notwendig, wei die Bundesstaaten, abge sehen von Hessen und Bayern, überhaupt noch nicht nachhaltig eingegriffen haben. In Preußen ist bekanntlich die Erledigung des Gesetzentwurfs von 1904 gescheitert. Von der Initiative der Ge meinden ist durchweg nicht allzuviel zu erwarten. Es muß bei Lösung der Wohnungsfrage eine Grenze gezogen werden gegenüber dem Großkapi tal, gerade so gut, wie man sie gezogen hat bei der Arbeiterschutzgesetzgebung. Dazu müssen wir ^die Initiative des Reiches haben in einem Wohnungs gesetz, das den einzelnen Regierungen einen Zwang auferlegt gegenüber den Kommunen. Es ist das weniger eine Polizei- als vielmehr eine Wohlfahrtsfrage. Die neugebildete Kommission wird aber trotz der ablehnenden Haltung der Ver bündeten Regierungen mit Nutzen arbeiten kön nen, und sie wird kraft ihrer Initiative daS Reichsamt des Innern allmählich zu wirklicher Teilnahme zwingen können. Deshalb werden auf keinen Fall die Arbeiten nutzlos sein, sondern sie werden sich in einem Wohnungsgesetzentwurf zu einer einmütigen .Kundgebung des Reichstages verdichten. Der Flieger Birkmrier hat am Montaa unch- mikkNg in Görlitz mit einem Mhn-Mubecker LandeSkrone umkreist und den hierfür anSgesetzten Preis von 3ÜV erworben. (Siehe Letzte Dep.) Die Totengräber des Mittelstandes nnd des Kleinhandels. Die Frage der Besteuerung der Konsumver- eine in Preußen steht auf -er Tagesordnung des Abgeordnetenhauses, da im Gesetzentwurf zur Abänderung des preußischen Einkommensteuerge setzes bekanntlich eine Bestimmung enthalten ist. laut welcher bei Konsumvereinen zu den steuer- pflichtigen Überschüssen auch jede den Mitgliedern als Rabatt, Kundengewinn oder in ähnlicher Form gewährte Rückvergütung gehören soll. Zur Kennzeichnung der riesenhaften Aüsdeh- nung, die einzelne Konfumbetriebe in neuester Zeit genommen haben, mögen nachfolgende An- gaben aus dem eben erschienenen Geschäftsbericht des Konsum-, Bau- und Sparvereins „Produk- tion" in Hamburg dienen. Der Verein hat seit seiner Gründung im Jahre 1909 seine Mitglie- derzahl auf 57 930 (am 1. Januar 1912) gebracht. Er erzielte einen Gesamtumsatz von 16s4 Milli- onen Mark, von dem ein Reingewinn zu einer 5prozentigen „Dividende" mit 661 577 Mark aus- AnieiaenpreiS: Die 4 gespaltene Korpuszeile oder deren Raum kostet für Inserate au« unser« Verbreitungsgebiete (AmtShauptmannschasten Bautzen und Kamenz, sowie den AEgerichtSbezirken Stolpen und Neustadt) >2 Psg., für Inserate von außerhalb 1b Psg. Die Reklamezeile 30 Psg. Geringster Jnseratenbetrag 4V Psg. für den folgenden Lag. h der drei wdchentltchm rtrWüich t Mk. so Pf,., - 1 M. 70 Psg., bet Men WostLchalten I vrl so Psg. rxklusL« Bestellgeld. -- > Ltnzrln, Nummern kost« 10 Psg. -> Ei« neues Mittel zur Schutzimpfung gegen Typhus wurde von Professor Metschnikoff vom Pariser Pasteurinstitut entdeckt. (Siehe Letzte Depeschen.) Die Überschwemmungsgefahr im Mississippi- gebiete in Louisiana wächst noch immer. Der Durchbruch der Deiche wird stündlich erwartet. Biele Menschen sind bereits ertrunken. (Siehe Letzte Depeschen.) Arettsg, de« 10. Mat ISIS, «achmitta-S L Uhr, sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 20 Gros rohseidene und ca. 650 w baumwollne Putztücher, ca. 476 m verschied. Hemdenbarchent, 1 Rauchservice, 12 Bde. versch. wissenschaftliche Werke u. v. a. m. gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Kgl. Amtsgericht. Bischofswerda, am 6. Mai 1912. - - v Der Bericht-Vollzieher de- Königliche« Amtsgerichts. Bestellungen «erd«» angenommen: Kür Bischofswerda und Umgeg. bet »mseren Zetüiu^Sbote«, sowie in der Geschäfts stelle, Altmark IS, ebenso auch bet allen Postanstalten. Nummer der Zeitungslistr «S87. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Gech-ttttdsechtzigfter Jahrgang. Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. «it dm xachmMche» Beil«,«»: Jeden Mittwoch: vrlletriftische «eiloge; jeden Freitag: Der sächsische Laadwirt; " jede» Sonntag: Illustriertes SomNagSblatt. 'er sächW ZrOler, Der Botschafterwechsel i» Konstantinopel und London. Wie in früheren Jahren, begibt sich auch dies mal der Reichskanzler nach Süddeutschland, um dem aus Korfu heimkehrenden Monarchen über die laufenden Geschäfte Vortrag zu halten. Wie ! der „B. L.-A." mitteilt^ wird Herr v. Bethmann Hollweg voraussichtlich am 12. Mai am Kaiser- lichen Hoflager in Karlsruhe eintreffen, um dem Kaiser eine Reihe wichtiger Fragen zur Entschei dung zu unterbreiten. Zu diesen dürfte auch der in Aussicht genommene Botschafterwechsel in Kon stantinopel und London gehören. Man nimmt an, daß Freiherr von Marschall, der, wie gemel det, die türkische Hauptstadt bereits verlassen hat und demnächst in Berlin eintrifft, sich -em Kaiser gleichfalls vorstellen wird. Aus diesem Umstand darf geschlossen »oerden, daß der Botschafter für einen anderweitigen diplomatischen Posten in Aussicht genommen ist, und daß daher alle Mel dungen, er gedenke in den Ruhestand zu treten, unbegründet sind. Frhr. von Marschall ist Badener und gilt als unser tüchtigster Diplomat; es ist verständlich, daß sich die englische Presse mit der Frage seiner Ver setzung nach London in außerordentlicher Weise beschäftigt. Die „Daily Mail" schreibt: „In Kon stantinopel ist es ein Sprichwort geworden, daß Freiherr Marschall von Bieberstein alle die ande ren europäischen Vertreter in seine Westentasche stecken konnte. Er ist unzweifelhaft ein Mann von starkem Charakter und starker Überzeugung, geistreich, entschlossen und geneigt, sich moderner Methoden zu bedienen, die in viele andere Legi- tionen noch nicht eingedrungen sind. Obwohl im
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