Der sächsische Erzähler : 01.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191206018
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19120601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-01
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- Der sächsische Erzähler : 01.06.1912
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zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Tageblatt Mr Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. muSech-ttttdsechrigfter J«h-ga«g.-^: Telrgr. - Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 82. Mit de« wSchenMche« Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Vellage; jeden Freitag: Der sSchfische Landwirt; jeden Sonntag: JllvstrierteS SonntagS-latt. er sächsische LrMer, «MSblatt D>e von GrstzhAmche« M. E. «Och Pmmewitz «. L. mrd Dobrarritz führenden «smmunttattonSwege werden wegen Be- fchüttuug des Lorfwe-aS m Grvßhänchen M. S. vom 31. Mai bis mit 6. Juni d. Js. gespart. Der Fährverkehr wird über Uhyst a. T. gewiesen. Bautzen, am 30. Mai 1912. K Sa igltche Amtshaaptmanafchaft. In das GüterrechtSregister ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Pur»! Thomas und dessen Frau Martha Hedwig geb. Richter, beide in Oberneukirch L. S. durch notariellen Vertrag vom 29. Mai 1907 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes am Vermögen der Frau ausgeschlossen haben. Bi s ich o f S w r rda , am 29. Mai 1912. """ KSaiglicheS «mtSgericht. , Die diesjährigen an den Staatsstraßen in dem Bezirke des unterzeichneten Bauamtes sollen verpachtet werden, «ad jwar diejenigen ' 1, der ÄmtSstraßenmeistereien Bautzen und 8 am 8. Juni, vormittags ^/,10 Uhr, im Restaurant zum »Bürgergarten- in Bauherr und 2. der Amtsstraßenmeisterei Bischofswerda am 10. Juni, vormittags 10 Uhr, im Gasthof zur »Sonne- in Bischofswerda. Die Pacht strecken sind die gleichen wie früher und von den in dm vorgenannten Otten wohnhaften Amtsstraßenmeistern zu erfahren. MSrrigticheS Strafte«-and Wasser-Bavamt Bautzen, » . am 29. Mai 1912. Erscheint jeden NnzttaenPrew: Die 4 gespaltene Korpuszelle oder deren Rau» kostet für Inserate au« unser» BerbreitmigSgebiete (Amt«hauptmannschasten Bautzen und Kamenz, sowie dm «mt«gericht»beztrtm Stolpen und Neustadt) 12 Pfa^ sür Inserate von außechalb 1b Pfg. Die Rellamrzeu« S0 Pfg. Sermaster Jnseratenoetrag 40 Pfg. erv« abend« sür dm folgend« Lag. H ^schließlich der drei wöchentlich« olung vivcklWrlich t Mk. SV Mg, » -MW 70 «g., bei aüH Mk^so Pfg. erklusLr «esteSWld. >« Runuuan tost« 10 Pfg. Bestellungen werL« angmommm: Kür Btschostwerda und Umgeg. bei >msermA<M«U-b<tm, sowie in der Erschüft»- Mi, Altmarkt 1b, ebenso auch bet all« Popanstalten. Nummer der Zettung«ltstr'as87. Schlich d« EeschMM, abmd« S Uhr. Mit Rücksicht auf neuerliche Einschleppungen der Maat» u«d WUmeaseache durch Handelsvieh nach Sachsen wird § 45 Absatz s und soweit Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse für von außerhalb Sachsen erworbene-Klauenvieh in Frage kommen, auch 8 45 Absatz » der Ausführung-- tzftwordrÜMG vom 7. April 1V18 zum Biehseuchmgesetze. (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 56) für das ganze Land bi» auf weiteres i« D r e S d e n , am 29. Mai 1912. Da» Neueste vom Lage Der bayerische Ministerpräsident Frhr. v. Hert- Ung legte gestern im ReichSrat seiue Auffafiung über dir Sozialdemokratie iu längerer Rede dar. Die englische Regierung plant Maßnahmen, um de» periodischen Arbeitseinstellungen im Lon doner Hafen endgültig eia Ende z« machen. ' ' O.' ' Der ehemalige französische Kriegsminister und Deputierte Melfimy brachte in der Kammer einen Antrag ein, der der Bevölkerungsabnahme steuern soll; jede Mutter von vier Kindern soll eine Prä mie von 590 FraukS erhalten. Durch einen allgemeinen Aufruf ist in ganz Marokko der heilige Krieg erklärt worden. Fast alle Stamme schließe« sich dem Aufstande an. (S. Letzte Depeschen.) MtaisterprSfident Freiherr vo« Hertttag «der de« Kampf gegen die reaolattöaLre Sozialdemokratie. In der DonnerStags-Sitzung d« bayerischen ReichSrateS. führte der Ministerpräsident Frei herr v. Hertling bei der Beratung des Etats des Innern aus: Ich betrachte die Sozialdemokratie keineswegs al» eine bloße Arbeiterpartei. Die Sozialdemokratie ist ihrem Grund und Wesen nach eine revolutionäre Partei. Die verstandesmäßige nüchterne Formulierung der so- zialdemokratischen Ideen mit aufreizenden Schlagworten hat eine Werbekrast, wie sie die frühere Zeit niemals gekannt hat. Da wird angeführt, daß nur die Arbeit Eigentum schaffe und daher all« nicht auf Arbeit beruhende Eigen- tum fremd« Gut sei; daß die Arbeit allein den Wert d« A^eitsprodukte« schaffe und daß bah« der Arbeitslohn nur eine Abschlagszahlung sei und der Unternehmergewinn Wucher; daß die ganze heutige Gesellschaftsordnung auf Ungerech tigkeit aufgebaut sei, weil die Produktionsmittel allen gehören und gehören müßten, damit dann erst ein jeder in der Lage fei, den durch die von ihm aufgewendete Arbeit und den nach Maß die ser von ihm ausgewendeten Arbeit ihm zustehen den Anteil an Besitz und Genuß zu gewinnen. Es ist leicht einzusehen, wie solche Schlagwörter wir- ken müssen. Und diese Schlagworte finden sogar in unserer Zeit Bevölkerungsklassen von einer Ausdehnung und Geschlossenheit, die, wie niemals zuvor, disponiert sind, diese Schlagworte in sich aufzunehmen und zu Faktoren der Zerstö rung werden zu lassen. Ter moderne Industrialismus scheidet die Welt in zwei große Lager. Auf der einen Seite stehen die besitzlosen Arbeiter und auf -er anderen Seite die Besitzenden, die Kapitalisten. Das Interesse der Arbeiter geht auf hohe Arbeitslöhne un kurze Arbeitszeit, das Interesse der Arbeitgeber, wenn auch nicht der besonnenen, auf möglichst lange Arbeitszeit und niedrige Löhne. Daraus ergibt sich ein Jnteressenkonflikt der ärgsten Art, der die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in zwei feindliche Lager scheidet. In den sozialdemokrati- Mn Ideen wird die sozialdemokratische Jugend erzogen. Von klein auf wird ihr die Feindschaft gegen die zerrüttete bürgerliche Gesellschaft, gegen -en Staat eingeflößt. Was soll man nun dagegen tun?. Die bürgerliche Gesellschaft hat alle jene Waffen ausgeliefert, mit denen di« Sozialdemo, krotie gegen sie ankämpft: die DersammlungSfrei- heit, die BereinSsreiheit, die Pressefreiheit geben der sozialdemokratischen Agitation den weitesten Spielraum. Ausnahmegesetze können nicht in Be tracht kommen. WaS soll also ein konservativ« Ministerium gegenüber der Sozialdemokratie tun? Da sage ich, man darf in Sozialpolitik nicht müde werden und wir müssen den berechtigten Wünschen der Arbeiter möglichst entgvgenkom- men. Wir dürfen uns in der fortgesetzten Sozial politik nicht dadurch abhalten lassen, daß sie bis her den Erfolg nicht gehabt hat, den wir von ihr erhofften, und der gewünschte versöhnende Einfluß auf die sozialdemokratisch gesinnte Arbei terschaft nicht zutage getreten ist. Überaus wichtig ist auch die fortgesetzte Beleh rung und Aufklärung der Arbeiterjugend. Ihr muß klar gemacht werden, daß der heutige Staat eine wohltätige Einrichtung ist, und daß er bestrebt ist, ihren berechtigten Wünschen tun lichst entgegenzukommen. Es muß der Arbeiter jugend weiter klar gemacht werden, daß das, was ihr als Ziel bezeichnet wird, eine Utopie ist, die sich nicht verwirklichen läßt. Die Arbeiterschaft muß selbst zu der Überzeugung kommen, daß die von der Sozialdemokratie angestrebten Ziele nicht zu realisieren sind. Wenn auch heute die sozial demokratischen Organisationen über den weitaus größten Teil unserer Industriearbeiter verfügen, so sind doch sehr erfreuliche Ansätze anderer Orga- nisationen vorhanden, die erkennen lassen, daß vielleicht doch durch die bessere Einsicht der Arbei terschaft selbst der Siegeslauf der Sozialdemo kratie gehemmt wird. Was ein konservativ« Ministerium weiter zu tun hat, istdieFernhaltungderSozial- demokratieausdemBeamtenkörper. Mit allem Nachdruck muß an dem Grundsätze fest- gehalten werden: Der Beamtenkörper ist von je- der sozialdemokratischen Beeinflussung frei zu halten. — Zur genaueren Erklärung seine» Standpunkt« über den Schutz, den das Ministe rium der christlichen Religion angedeihen lassen wolle, bezog sich der Minister auf die Worte deS bayerischen Bischofs Kettler. Auch die jüdische Minderheit habe vollen Anspruch auf den von ihr seit Jahrhunderten gewährten Rechtsschutz. Es
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