Der sächsische Erzähler : 09.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191211099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19121109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19121109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-09
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- Der sächsische Erzähler : 09.11.1912
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er sächWe FrzWer, Amtsblatt und des Stadtrates zu Bischofswerda jtd« Weckt»- »d«ud4 für dm folgend« Lag. Weiter aber lechzt Serbien nach einem Zutritt zum Meere und beansprucht, etwa ähnlich, wie Ungarn den entlegenen Hafen Fiume besitzt, so Durazzo am Adriatischen Meere, und einen die Verbindung mit Serbien selbst sichernden Strei. fen des eigentlichen Albaniens südlich von dein auch seinerseits auf Kosten der Albanesen zu er- weiternden Montenegro. Hierbei handelt es sich aber gerade um das Gebiet römisch-katholischer Albanesen (Miriditen usw.), die vertragsmäßig schon längst unter einer gewissen österreichischen Schutzherrschaft stehen. Die serbischen Ansprüche sind aber nun nicht etwa bloße Forderungen nur auf dem Papier. Nein, schon drang ein starkes serbisches Heer in Albanien ein, angeblich, um zunächst dem noch iipmer vor Skutari arg in die Klemme geratenen Montenegro Hilfe zu bringen, doch in Wahrheit, um vor allem das von ihm selbst beanspruchte Kü stengebiet von Alessio bis Durazzo in Besitz zu nehmen. Soll wirklich Österreich, soll Italien, nachdem im Namen der „Freiheit" die Balkanmächte ihren « 1 «L so Pfg. exklusiv« BrstellgeD. Lwzckm Nmmarm kost« 10 Pfg. Die Schlacht bei Tschadattfcha. Wien, 8. November. (Dep.) Der Kriegsbe- richterstatter der „Reichspost" meldet aus dem Hauptquartier vom 7. November, 10 Uhr vorm.. Über Anlage und Durchführung des Angriffes der bulgarischen Hauptarmee auf der Linie von Tschadaltscha erfahre ich aus dem großen Haupt quartier folgendes: Nach der dreitägigen Schlacht von Lüle-Burgas, Bunar Hisar und Wisa und Tageblatt Nir »ifchH»»«»«, «Mr» sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. Das Neueste vom Tage Im Bundesrat wurde das Petroleummonopol, gesetz, allerdings nicht einstimmig, angenommen. Mau geht wohl in der Vermutung nicht fehl, daß die ablehnenden Stimme« aus die Vertreter der Hansastadte im Bundesrat entfallen. (Siehe Deutsches Reich.) Die Türkei gegen den Frieden? Die Friedenssehnsucht der Pforte findet in dec Stimmung des Volkes und der Armee keinen Wi derhall. Im Gegenteil, bei der kurzen Dauer des Krieges scheint die öffentliche Meinung in der Türkei sich erst jetzt auf sich selbst zu besinnen und mit Entschiedenheit die Fortsetzung des Kampfes zu verlangen. Kiamil-Pascha und seine Getreuen sind auch schon dabei, diesem Drucke nachzugeben, aber da die Bulgaren nicht mehr weit von der Hauptstadt entfernt sind, muß der Erfolg dieser spät erwachten Energie recht fraglich erscheinen. Mahmud Pascha, der zweite Generalstabschef, ! erklärte dem Großwesir namens der Armee, sie wolle von Intervention nichts hören, sondern den Kampf bis auf deu letzten Mann fortsetzen. Serbien verlangt einen Zugang zum Adriati- scheu Meer und will zu diesem Zwecke einige Hä fen eiuuehmeu. (Siehe Artikel und Letzte Dep.) Nach der Meldung eines englischen KriegSbe- richterstatters soll Adrianopel bedingungslos übergaben sein. (Siehe Letzte Depeschen.) O Die bulgarischen Truppen haben die Tschadalt. scha-Linie besetzt. (Siehe Letzte Depeschen.) Bestellungen werd« angenommen: Für Bischofswerda und Umgeg. bet uwerrnZeitmrgSbotmr, sowie in der gieschM« stelle, Altmarkt IS, rbmso auch bet alle« Postanstalten. Nummer der ZettungSliste SS87. Schluß der »eschSstrstelle abend» « Uhr. GlebePPPdfechrisster Iahrgairg. Telegr.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. S2. «NU w» »»cheMlich« »eilm«: Jeden Mittwoch: Belletristische »est«,e; jeden Freitag: »er silchfisch« s«a»irt; jeden Sonntag: Illustriertes MuaaineuvreiSr Dir «gespaltene lkomu-zeile oder der« Raumk^tt für Inserate au» imserm BerdreitungSgebiet» tAmlShauptmannschasten Bautzen und «amen», sowie dm »mttgWt,bezirken Stolpen mü Neustadls >2 Pfg, flk Klserate von außerhalb iS Pfg- Die Rcklamez.il. SV Pfg. «eringster Jnseratenbetrag 40 Psg. Auf dem an der kanadische« Küste gestrandeten Dampfer „Royal Georg" befinden sich noch 400 Passagiere, die infolge deS furchtbaren Sturmes nicht gerettet werden konnten. (Siehe Letzte De peschen.) Wie in Bukarest verlautet, hat der Sultan be reits Konstantinopel verlassen. In Constanza ein getroffene Flüchtlinge berichten von Schreckens szenen in Konstantinopel. Oesterreich und Serbien Serbien beginnt wieder ein dreistes Spiel mit der Kriegsgefahr. Österreich-Ungarn wird eine Besetzung von Gebietsteilen, die zum geographi- schen Albanien gehören, unter keinen Umständen dulden. Eine Festsetzung Serbiens an der Adria, wird, wie in Wien offiziös erklärt wird, Oster- reich-Ungarn zur Austverfung der Machtfrage nötigen. Graf Berchtold hat dem österreichisch- ungarischen Gesandten in Belgrad dahingehende Weisungen über die künftige Politik gegen Ser- bien erteilt. In der Sandschakfrage hat Öster reich im Interesse des Friedens größte Nachgie bigkeit gezeigt, um so energischer wird es aber seine Stellung in der albanischen Frage behaupten. Und diese Frage ist neben der Ent- scheidung darüber wer Konstantinopel bau- ernd besitzen soll, die heikelste im gegenwärti gen Augenblick nicht an und für sich, aber dank serbischer Begehrlichkeit. Österreich und Italien sind als verbündete Großmächte darüber längst übereingekommen, daß Albanien seine Unab hängigkeit behaupten soll, und zwar auch dann, wenn die türkische Herrschaft zusammenbricht. Die Landesgrenze Albanien« ist aber nicht festge legt. In Oberalbanien und Altserbien leben Al banesen und Serben in buntem Gemisch. Und nachdem verhältnismäßig leichte Erfolge den Sic- geSübermut der Serben fast bis zum Unerträg lichen gesteigert haben, erheben sie zunächst An spruch auf alle diese national gemischten Gebiete. Krieg geführt, die bleibende Unterjochung der ihren Schutzmächten vertrauenden freiheitsstolzen Albanesen, und noch dazu unter serbischer Fuchtel, dulden? Sollten sie zusehen, daß hart neben und gegenüber ihren eigenen Häfen ein solcher Ser biens sich vielleicht zum geheimen Brennpunkt ihnen abgünstiger Gewalten und Machenschaften entwickelt? Und doch gibt PoincarSs leichtherzig hingeworfenes Wort: die Balkanmächte sollen be halten dürfen, was sie erobert, Len Serben Hoff nung, daß der französisch-englisch-russische Drei verband ihre kecken Ansprüche auf Nordalbanien als berechtigt hinstellen wird. Daß die Serben übermütig zu werden begin nen, beweist auch folgende Meldung, welche der Korrespondent eines angesehenen Blattes unter Umgehung der Zensur von einem österreichischen Grenzorte aus telegraphiert: „Die Serben werden, wie ich aus bester Quelle weiß, alles Land westlich einer von der serbisch- bulgarischen Grenze nach Jschtip und von da über Perlepe und Okrida nach dem Hafen Durazzo ge zogenen Linie für sich fordern, wodurch das Kö nigreich an Größe verdoppelt werden würde. Gegenwärtig sind Verhandlungen mit Montenegro im Gange, um dieses zu veranlassen, den eben eingenommenen Hafen von San Gio vanni de Medua an Sqxbien abzutreten. Man wird in Belgrad unter allen Umständen auf einem Ausweg nach der Adria bestehen. Aus diesem Grunde marschieren vier Truppenabteilungen in Eilmärschen westlich durch Albanien nach der Küste. Die Serben beginnen übermütig zu wer den, man hört Prahlereien, die Österreich mit Krieg bedrohen, und Faseleien von der Grün- düng eines serbischen Kaiserreichs. Die Erfolge der Bulgaren werden in Belgrad mit Mißtrauen ausgenommen. Major Sudomir Ku- stotsch, der Führer bei der Verschwörung, die Ale;- ander und Draga das Leben kostete, ist wieder in die Armee eingetreten, aus der er seinerzeit auf Englands besonderen Wunsch entlassen worden war." nach zweitägigen Kämpfen, die nach eintägiger Pause infolge neuer türkischer Vorstöße unter bulgarischer Gegenoffensive auf dem westlichen Flügel bei Wisa neu entbrannten, rückte die den linken Flügel der bulgarischen Schlachtfront bil denden 3. Armee mit starken Kolonnen von Serai und Sultan Bajesch auf Strandza vor, um den südlich stehenden türkischen Kräften den Rückzug hinter die Tschadaltschalinie abzuschneiden. Gleich zeitig ging im Zentrum und auf dem rechten Flü gel die 1. Armee, bei der neue Verstärkungen von den bei Adrianopel freigewordenen Truppen ein getroffen waren, in mehreren Kolonnen längs der Bahn und mit einer südlichen Umgehungs- kolone über Tschajrum zum Angriff gegen die tür kische Armee vor, die in einer starken und befestig, ten Position bei Tscherkesköj zur Deckung deS Rückzuges auf Tschadaltscha Stellung genommen hatte. Die erbitterten Kämpfe um diese Position dauerten den ganzen 3., 4. und 5. November. Die Türken kämpften unter dem Oberbefehl Nazim Paschas mit weit größerer Hartnäckigkeit als nach ihrem fluchtartigen Rück- zug nach der letzten Schlackt erwartet wurde. Als die bulgarische Umgehungskolonne von Süden her sichtbar wurde, unternahmen die Türken mit star ken Kräften einen verzweifelten Vorstoß von Kapakli-Bunar gegen Uzun-Hadschzi, um das bulgarische Zentrum zu durchbrechen. Dieser An griff brach in dem Feuer der bulgarischen Infan terie und Artillerie vollständig nieder. Gleichzei» zeitig ging überdies die 3. bulgarische Armee auS dem Raume westlich Strandza gegen das nördlich von Jeniköj befindliche rechte Zentrum der Tür ken vor und warf diese auf Tscherkesköj zurück. Dies verwandelte die Niederlage des türkischen Angriffs auf Uzun-Hadschi in eine vollständige Katastrophe. Die hier vorgehende Division wurde fast vollstän- dig vernichtet. Die unmittelbar folgende Vernich-
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