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Der sächsische Erzähler : 19.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190309192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19030919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19030919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-19
- Monat1903-09
- Jahr1903
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.09.1903
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Wien, 18. September. Reichskanzler Graf Bülow traf hier mit der Nordbahn rin und br« gab sich sogleich nach drm Südbahnhofr, um dem Kaiser nach Wiener Neustadt entgegenzufahren. Wiener Neustadt, 18. September. Kaiser Wilhelm hat aus der Durchreise nach Wien 8 Uhr 30 Min. vormittags Wiener Neustadt Palstert. Nach Entgegennahme der Vorstellung des Ehren- diensteS und Begrüßung des Reichskanzler- Grasen Bülow, des Chefs des ZivilkabinrttS v. LucanuS und des deutschen Botschafters Grafen Wedel setzte der Kaiser nach einem Aufenthalt von 10 Minuten die Fahrt nach Wien fort. Wien, 18. September. Der deutsche Kaiser ist heute Vormittag 9V, Uhr auf dem Süd bahnhofe hier eingetroffen und von Kaiser Franz Joseph, sowie den übrigen Mitgliedern des kaiser lichen Hauses begrüßt worden. Beide Monarchen begrüßten sich außerordentlich herzlich mit mehr maligem Händedruck und Umarmung und küßten einander wiederholt. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompagnte fuhren beide Kaiser unter den stürmischen Huldigungen der am Bahnhof ver sammelten und die Straßen riasäumendrn Menschen massen nach der Hofburg. Bei der Ankunft Kaiser Wilhelms am Bahnhose wie auch vor der Hosburg gab Artillerie einen Salut von 24 Schuß ab. Wien, 18 September. Sämtliche Blätter bringen aus Anlaß der Ankunst Kaiser Wilhelms wärmste Begrüßungsartikel. Das „Fremdenblatt" weist auf das Bündnis hin, das bereits zu einer sicher gegründeten volkstümlichen Tradition ge worden und einer der festen, unverrückbaren Punkte ist, die Kaiser Wilhelms weltumspannende Politik markieren, eine der dauernden Grundlagen und Voraussetzungen, mit denen der geniale Hohenzollernfürst in seinen gewaltigen Entwürfen rechnet. — Die „Neue Freie Presse" sagt: Ein Schirmherr des europäischen Friedens kommt als Gast zu dem anderen, mit ihm durch ein 24jährtgrS, allen Schwankungen entrücktes Bündnis geeint. — Die übrigen Blätter äußern sich in demselben Sinne. Wien, 17. September. Unausgesetzt treffen aus den Alpen die düstersten Nachrichten rin. Viele Ortschaften sind gänzlich vom Verkehr ab gesperrt. Viel Ackerboden ist weggeschwemmt. Uggowitz (Kärnthen) ist furchtbar mitgenommen. Der Ort ist von Wildbächen verwüstet. Auf dem Lieserfluß treiben Särge und Leichen. Gmünd ist durch den Brückeneinsturz völlig abge- fchnitten. Lebensmittel für die Bewohner werden mit Seilen hinaufgeschafft. 30 Personen werden vermißt. In ein Bauerngehöft in Alterweg schlug der Blitz ein. Sieben Personen sind verbrannt. Lebben im Kotschtale ist völlig vernichtet. Alle 32 Häuser sind von den Fluten sortgeriffen worden. Die Särge und die Leichen sind vom Friedhof fortgeschwemmt worden. Moskau, 17. Septbr. In der Gemeinde Tulpau (Gouv. Perm) wurden acht Personen, darunter vier Kinder, ermordet. Zur Verbergung des Verbrechens wurde das Haus in Brand ge setzt. Ein verdächtiges Individuum wurde ver haftet. London, 17. Septbr. Chamberlain hatte am 9. d. M. ein Schreiben an Balfour gerichtet, das besagt: Als er und Balfour zuerst die Auf merksamkeit aus Aenderungen in der kommerziellen Lage Englands lenkten, hatte weder der eine noch der andere die Absicht, eine reinpolittsche Kontro verse zu veranlassen. Nichtsdestoweniger ver warfen die liberalen Parteiführer von Anfang an den Gedanken einer fiskalischen Untersuchung und machten skrupellos Gebrauch von dem alten Ge schrei der Brotverteurrung und riefen so, da die volle Diskussion in der Ocffentltchkeit fehlte, ein große- Vorurteil hervor. Da er, Chamberlain, fühle, daß die Frage der Vorzugsbehandlung dec Kolonien gegenwärtig nicht mit Hoffnung auf Er folg betrieben werden könne, wenngleich für eine Politik der Repressalien starke Meinung vorhanden fei, glaube er, seinem Programm am besten außer halb des Kabinetts nützen zu können. Er de missioniere deshalb. Während man allgemein die Gefahr einer unbeschränkten Konkurrenz der schütz- zöllnerischen fremden Länder würdige, beachte man nicht gebührend die Wichtigkeit der kolonialen Märkte und die Gefahr, daß England sie verliere, wenn rS nicht ihrem Verlangen nach Vorzugs behandlung entspreche. Daher erscheine gegen wärtig rin Abkommen mit den Kolonien, da» einen Zoll involviert, wenn auch noch so gering, für ge wisse Leben-mittel, auch wenn eil begleitet sei von einer Herabsetzung der Besteuerung anderer Lebens mittel, für die Mehrheit der Wähler unannehmbar. Chamberlain weist aus die sehr starke Stimmung Der sächsisch« Gr,»hl«. Evett« «. im Lande hin, für denjenigen Teil der handels politischen Reformen, der England in den Stand setzen würde, gegen die irrmden Länder Ver geltungsmaßnahmen zu treffen, die den gerecht fertigten Ansprüchen England» aus weitergrhende Reziprozität keine Konzessionen machen wollen. London, 17. September. In Erwiderung aus den Brief Chamberlain» gibt Balfour zu, daß die Zeit für »ine Aenderung in den Handels beziehungen Englands mit anderen Staaten ge kommen sei. Er glaube mit Chamberlain, daß eine engere finanzpolitische Union des Mutterlandes mit den Kolonien für beide Teile vorteilhaft sein würde. Die einzige Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und Chamberlain sei bezüglich des Vorschlages vorhanden gewesen, der eine Besteuerung von Nahrungsmitteln in sich schließt, wofür die öffent liche Meinung noch nicht reif sei. Balfour schreibt weiter: „Sie haben zweifellos Recht mit Ihrem Rat, diesen Teil der handelspolitischen Reform nicht unlösbar mit dem anderen zu verknüpfen, den, wie wir glauben, das Land ohne Vorein genommenheit zu betrachten vorbereitet ist". Balfour bedauert Chamberlain- Entschluß, ari der Regierung zu scheiden, er könne aber nichts gegen ihn sagen angesichts drffen, daß Chamberlain glaube, hierdurch am besten der Sache der Reichs einheit dienen zu können. London, 17. September. 10 Uhr abends. Chamberlain, Finanzminister Ritchie und der Staatssekretär für Indien Lord Hamilton, demissionierten. London, 17. Septbr., 11 Uhr abends. Der König nahm dir Demission Chamberlains, Ritchie- und Lord Hamiltons an. New-Jork, 17. September. Dec Sturm am Mittwoch vernichtete 5 Schiffe der New- Iorker Fischerflotte. 30 Mann ertranken. Vermischtes. — Aus Kurhessen, 15. September. Die Gattin des Gastwirts Schmitt zu Hohn bet Steinbach in der Rhön wurde vorgestern Nacht in der Küche ermordet ausgesunden. Die unglück liche Frau, die erst einige vierzig Jahre alt war, hatte einen tiesen Messerstich in die Brust er halten, der mitten durchs Herz gegangen war und den sofortigen Tod herbeigesührt hatte. Gestern wurde nun der Gatte der Ermordeten unter dem Verdachte der Täterschaft verhaftet. — Ein Vermächtnis von 10,000 Fr. ist in den letzten Tugen nach dem Pariser Blatt „La Presse" Bebel in Straßb urg auSgezahlt worden. Der ehemalige Straßburger Bankier Stähling hatte diese 10,000 Fr. Bebel letztwillig vermacht, weil er zur Zeit des deutsch-französischen Krieges energisch gegen die Einverleibung Elsaß- Lothringens durch Deutlchland Einspruch er hoben hatte. — Graz, 16 September. Das Hochwasser in Steiermark hat In wenigen Stunden zahllose Existenzen vernichtet und Menschenleben gefordert. Bei Villach soll der Droufluß außer Tierkadavern auch Menschenleichen mit sich führen. In Hallein trieb die Salzach eine männliche Leiche an. Im Zillertal« stieg das Hochwasser bis gestern. Die Gräber des Kirchhofes sind aufgewühlt und die Grabsteine verstreut. Der Bahnverkehr nach allen Richtungen hin ist unterbrochen. Einige Ort schaften befinden sich in Gefahr. Kirchliche Rachrichte« 15. Sonntag nach Trinitatis, 20. Septbr. Kollekte zum Kirchenbau in Aiesa. Früh '/»8 Uhr: Beichte und Kommunion. Herr Pastor Hennig. Früh '/,S UHr: Hauptgottesdienst. Ap.-Gesch. IS, S—IS. Herr Oberpsarrer vr. Wetzel. In der Gottesackerkirche. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst. Herr Pastor Hennig. Abends '/,8 Uhr: Sonntagsverein junger Mädchen. Abends 8 Uhr: JünglingSverein. RS. Nachmittags 3 Uhr halt »er Radeberg-BischosSwerda'er Kreisverein für innere Mission sein Jahressest in Steinigtwolmsdorf ab. Festpredigt hält Herr Pfarrer Dittrich-HauSwalde. Mittwoch Abend 8 Uhr: Bibelstunde. Herr Pastor Hennig. Freitag früh 9 Uhr: Betstunde. Herr Pastor Hennig. Die AmtSwoche hat Herr Pastor Hennig. XL. Am Sonntag wird eine Kollekte zum Besten de» Kirchenbaues in Mesa bei Annaberg gesammelt. Geboren: 13. Septbr. dem hies. Bäckermeister Ekelmann 1 Tochter; 13. Sept, drm hies. Fleischermeister Hammer 1 Tochter; dem hies. Geschirrführer SowinSky 1 Sohn; 14. Sept, dem hies. Schutzmann Tisch ner 1 Tochter; Id. Sept, dem hies. Schuhmacher Güldner l Tochter. Gestorben: s. Sept, der 23 Tage alte Sohn de» hies. Schuhmacher» Krien; 10. Sept. Karl Hermann Kranke, HoSpitalit hier, 78 Jahre 3 Tage alt; 12. Sept, die 2 Mon. IS Tage alte Tochter de» dies. Gla-macher» Schmidt; 14. Sept, der 23 Tage alte Sohn de» hiesigen Glasmacher» Peukert. Kirchliche Rachrichte« vo« Goldbach 15. Sonntao nach Trinitatis, 20. September. Früh 9 Uhr: PrrdigtgotteSdienst. Herr Pastor Hennig. Kirchbaukollekte für Mesa bei Annaberg. Kirchliche Nachrichten von Groh-Hartha«. 15. Sonntao nach Trinitatis, 20. September. Früh V,S Uhr: Gottesdienst. Hierauf Trauung. Kirchliche Rachrichte« va« Schmölln. 15. Sonntag nach Trinitatis, 20. September. Früh 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Nachm. 5 Uhr: Bibelstunde. Getauft: 13. September Alfred Walter, «Hel. Sohn des Steinarbeiters E. G. E. Herold und der B. A. geb. Steglich in Schmölln. Beerdigt: 13. September HäuslernahrungSbesitzer Karl Gottlieb Hentschel in Schmölln. 69 Jahre 7 Mon. 9 Tage alt; 16. September Max Richard, ehel. Sohn de» Steinmetz F. M. Boden und der M. A. geb. Aust in Neuschmölln, 3 Mon. alt; 18. September Karl Ernst Schramm, Schmiedemeister in Tröbigau, S2 Jahre 4 Mon. 6 Tage alt. Kirchliche Rachrichte« vo« Renktrch a. H 15. Sonntag nach Trinitatis, 20. September. Früh 8 Uhr: Beichte. Herr Diak. Pastor Lehmann. Vorm. 9 Uhr: Hauptgottesdienst. Ap.-Gesch. 16, 9—IS. Herr Diak. Pastor Lehmann. Kollekte zum Kirchenbau in Mesa. Nachm. 2 Uhr: Katechismusunterredung mit der konfirmierten männlichen Jugend. Herr?. v. d. Trenck. Abends 7 Uhr: Jünglingsverein. Freitag, 25. September, früh 7 Uhr: Beichte und heilige» Abendmahl. Herr?. v. d. Trenck- Die Amtswoche hat Herr k. v. d. Trenck. Getauft: 13. September Martin Alfred, des Wilhelm Gotthelf Schramm, Einwohners und Tischlers in Ober- neukirch Sohn; Paul Alfred, des Karl Gustav Heinrich, Hausbesitzers und Schuhmachers in Oberneukirch Sohn; Ida Hedwig, des Paul Richard Garth, Einwohners und Schlossers in Niederneukirch Tochter; Max Clemens, des Max Alwin Förster, Einwohners und Steinmetz in Nieder- neukirch Sohn; Lina Gertrud, des Paul Robert Köhler, Einwohners und Waldarbeiters in Niederneukirch Tochter. Kirchliche Rachrichten von Göda. 15. Sonntag nach Trinitatis, 20. September. Früh '/,7 Uhr: Wendische Beichtrede. Herr Pfarrer Zieschang. Früh '/-8 Uhr: Wendische Predigt. Herr Pfarrer Zieschang. Vorm. */,10 Uhr: Deutsche Predigt. Herr Pfarrer Z'.eschang. Vor den Kirchtüren wird eine Kollekte für den Neubau der Kirche zu Mesa bei Annaberg gesammelt werden. Voraussichtliche Witterung. Sonnabend, LS September. Nebliges bis trübes, dann aufheiterndes, mittags und nachmittags ziemlich warmes Wetter, keine oder unerheb liche Niederschläge. Sonntag, SS. September Trockenes, vielfach heiteres Wetter mit sehr kühler Nacht, Mittag und Nachmittag ziemlich warm. — Morgens starker Nebel. Montag, SL September Zunehmend bewölkt, ziemlich warm. Regen, stellen weise Gewitter. Mr die Frauenwelt stimmt, und sei allen eine eingehende Beachtung dieser Einladung zum Bezug der „Deutschen Frauen-Zeitung" empfohlen, deren Verlag bemüht ist, allen Anforderungen, welche an eine Zeitung gestellt werden, die das Herz erfreuen, den Geist bilden und dem Hause vielseitigen Nutzen bringen will, zu genügen. Neben dem außer ordentlich reichen und vielseitigen Texte der „Deutschen Frauen-Zeitung", der ohne Bedenken auch den erwachsenen Töchtern gestattet werden kann, sind die Beilagen „Hausmusik" und „Illustrierte Moden-Zeitung", beide in unerreichter Vorzüglich keit, schon längst in vielen tausenden von Familien unentbehrlich geworden. Der billige Bezugspreis von monatlich 50 Psg. für die große Ausgabe und von nur 20 Psg. für die kleine Ausgabe er möglicht jedermann die Bestellung. Wir machen hierdurch aus die im heutigen Blatte befindliche Beilage deS Herrn B. Werner in Hamburg, dir allgemein beliebten Wohlfahrt« - Lose betreffend, besonder« aufmerksam. Wer Neigung zu einem interessanten, wenig kostspieligen GlückSoersuche hat, dem kann die Beteiligung an der mit bedeutenden Gewinnen auSgrstatteten Teldverlosung nur besten» empfohlen werden. 8M ktOUSS »fi.4.35 UU Seide" in schwarz, weitz und farbig von 95 Psg. bi» Mk. 18 b5 p. Met. 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