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Der sächsische Erzähler : 05.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190401054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19040105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19040105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-05
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.01.1904
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». s Neustadt, 2. Januar. Tlockengeläute und Choralgrlang auf dem Marktplätze leitete hier in herkömmlicher Weise da» neue Jahr rin. — Der für den Monat November zur Ausgabe gelangte Bericht de» hiesigen Gaswerke» zeigt, daß sich in dem nun verflossenen Jahre hierorts der GaSbedarf bedeutend gesteigert hat. Bon 14,701 obm ist derselbe aus 22,822 ebm gestiegen. Die Taöabgabe an Private zu BeleuchtunqSzweckm hat sich von 9967 obm aus 15,294 obm, zu tzeizzwkcken von 543 edm auf 1794 obm gesteigert. — Am Hohen Neujahr bietet sich der hiesigen Bewohnerschaft ein hoher Kunstgenuß dar, bestehend in einem Konzert der Zittauer Militärkapelle, welches im Schützenhaus« saale statifindet. — Für den 7. und 8. Januar ist hierorts wieder militärische Einquartierung an« gesagt worden, bestehend auS 11 Offizieren, einem Unteroffizier und 11 OifizierSburschen des 13. In« santerie-RegimentS Nr. 178. — Am vergangenen Donnerstag wurde in später Rachmittagsstunde im Kolonialwarengeschäste deS Herrn Handke aus der Albertstraße von einem unbekannten Manne die Ladenkasse mit dem Geldkörbchen gestohlen. — Die Arbeiten am Bau der Lungenheilstätte im Hohwalde sind auch während deS Winters nicht ganz einge stellt worden. In den letzten Wochen ist man mir dem Aufsehen des Dachstuhles am Hauptgebäude beschäftigt gewesen, sodaß dasselbe nun zum grüßten Teile unter Dach gebracht ist. Am Christfest wurde den an diesem Baue beschäftigten Arbeitern seitens der Bauleitung durch Verabreichung eines Geld geschenkes eine unerwartete WeihnachtSsreuve bereitet. I- Schandau, 3. Januar. Im oberen Elbtale sind die Elbeisverhältnisse infolge der mäßigen Temperatur zur Zeit recht günstige. Ein Treib eisschutz besteht jetzt von Herrnskretlchen bis nach Mittelgrund bet Tetschen hinauf; bevor daS Treibeis bei 10 und 11° Kälte in stärkeren Mafien zu Tal trieb, hatte man an den Elbstationrn sämt liche Schiffe noch in Sicherheit gebracht. Heute herrschten hier im Elbtale bis 1", auf den Bergen der sächsisch-böhmischen Schweiz 4° Kälte und wünscht man sich eine günstige Schnrrlage, damit auch der Schlitten zur Geltung komme. — Vorige Woche nahm in den Schifierichulen zu Pirna, Wehlen, Königstein und Schandau der Unterricht seinen Anfang und wird derselbe in diesen Fachschulen wöchentlich an zwei Tagen erteilt. Der Besuch der Schandauer Schifferschulr ist ein zusriedenstellender, so daß sie auch in diesem Wintersemester den stärksten Besuch ausweisrn wird. — Am hohen NeujahrStag wird der deutsch österreichische Touristenklub (Sektion Dresden) auf dem 411 Meter hohen Lllienstein eine Festlichkeit abhalten. Radeberg, 2. Januar. DaS Königliche Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unter richts hat den Leiter unserer höheren Knabenschule, Herrn Oberlehrer Orrtel, zum Direktor unserer nunmehr staatlich anerkannten Realschule mit Pro gymnasium ernannt. — Se. Maj. der König ver lieh dem Stadtrat Werner in Anerkennung seiner 25jährige» ersprießlichen Tätigkeit sür das Wohl der Stadt das Ritterkreuz 2 Klasse vom Albrechts- orden. In gemeinsamer Sitzung beider städtischer Kollegien überreichte heute Herr AmtShauptmann v. CrauShaar diese Auszeichnung. Königsbrück Der Zustand deS bei dem jüngst gemeldeten Unglückstalle schwer in Mit« leidenschast gezogenen Frl. Ziebich, welche mit einem Wattekostüm bekleidet war, um daS Christkind bet einer Ballsestlichkeit dorzustrllrn, und dem brennen den Baume zu nahe kam, so daß daS Kostüm Feuer fing, ist zwar sehr ernst, auch hat sich da» Fieber eingestellt, indessen geben die Aerztr die Hoffnung auf Rettung nicht auf, zumal da» auf getretene Wundfieber nur leichter Art ist. DaS Mädchen ist im Gesicht, im Rücken, an der rechten HalSsette, an beiden Händen und Armen furchtbar verbrannt. Verhältnismäßig gut ist da» Befinden de» mitverbrannten Herrn Hoffmann. Gegen 40 Brandblasen sind ihm an den Handober flächen und den Gelenken und Unterarmen ausgeschnitten worden. Türchau. In unserem Orte ist der seltene Fall der Ueberwinterung einer Schwalbe zu ver zeichnen. DaS Tierchen hält sich sür gewöhnlich in einem warmen Stolle de« Gutsbesitzer» Herrn Heidrich sen. auf, e» unternimmt aber auch bet schönem Wetter Ausflüge in die nächste Umgebung, stet» sucht e» aber wieder da» schützende Obdach auf. Dresden, 3. Januar. Der bisherige Dom kapitular zu Bautzen, Prälat Georg WuschanSky, ist von dem päpstlichen Stuhle zum apostolischen Bikar in den köntgl. fächs. Erblanden ernannt und nach erfolgter landesherrlicher Anerkennung von Sr. Majestät dem Könige in Gegenwart de» StaatS- ministrr» und Minister» de» Kultus und öffent lichen Unterricht» gestern in dieser Eigenschaft ver- pflichtet worden. füchfesch« «PrzMter Der« ck Dresden. Im Auftrage de» Ministerium» deS Innern wird sich Geheimer Rat vr. Roscher nach Crimmitschau begeben, um dort Vertreter der feiernden Arbeiter wie der Arbeitgeber über den derzeitigen Stand ihrer Ansprüche zu hören. Dresden. Mit dem 1. Januar übernahm sür den aus dieser Stellung scheidenden Herrn Geh. Hosrat vr Schober zu Leipzig Herr Generalmajor z. D. Sachse zu Niederlößnitz die i Leitung de» Konservativen Landesvereins für das l Königreich Sachsen. DaS „Vaterland- schreibt hierzu: „Der neuerwählte Vorsitzende ist im Jahre 1866 m den vaterländischen Heeresdienst eingetreten. Er legte seine erste Dienstzeit beim jetzigen In fanterie-Regiment „Kronprinz- Nr. 104 zurück und sand als Hauptmann und Major in den Jahren 1876—1888 Verwendung al« vortragender Rat bei der Milttäeökonoriieabkeilung deS Kriegs ministeriums zu Dresden. Im Jahre 1888 wurde er zum BataillonSkommandeur ernannt und vom Ium 1891 an bis April 1896 war er als Oberst Ches der Militärökonomieabteilung deS KriegS- mlnisteriums, übernahm dann daS Kommando des 2 Grenadier-RegimentS Nr. 101, bis er im Jahre 1899 zum Generalmajor und Kommandeur der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 in Leipzig befördert wurde. Im August 1900 schied General Sachse auS der aktiven Armee auS. Seine vielfachen Kommandierungen zu den Etatsberatungen, sowie die Abordnung als Kommfirr deS sächs. KriegS- ministeriumS zum BundeSrate haben den Herrn General vielfach in Verbindung mit den ReichS- behörden und hervorragenden politischen Persön lichkeiten gebracht, während seine Verwendung als Ches der Militärökonomieabteilung des sächsischen Kriegsministeriums ihm Anlaß zu Dienstreisen in die meisten der deutschen Garnilonstädte und zu den verschiedensten militärindustriellen Betrieben gaben, die sein Interesse sür die Arbeiterschutz gesetzgebung und jein Verständnis sür das industrielle Erwerbsleben wachrusen mußten. So bringt General Sachse erfreulicherweise in die Stellung eines Vorsitzenden des Konservativen LanveSvereinS Vorkenntnifir und einen Gesichtskreis mit, die der Stellung, zu der er durch das Vertrauen der Mitglieder des LandesverrinS berufen wurde, nur förderlich sein künnrn.- Jeder Besucher der Ausstellung der Dresdener Werkstätten sür Handwerkskunst im städtischen Ausstrllungsgebäude wird überrascht sein über die Einfachheit und Sachlichkeit der ausgestellten Zimmer. Dies zeigt sich sogar an den beiden ausgestellten Landtagsräumen. In einfachem Material und tadellos gearbeitet machen die beiden Räume einen einfachen und doch vornehmen Eindruck. ES liegen darin sür unsere deutsche Wohnungskunst unbedingt große Fortschritte, vor allen Dingen, daß man sein und nicht scheinen soll, deshalb das grundsätzliche Vermeiden aller aufgeputzten, aus den Effekt gehenden Wirkungen. Je einfacher und sachlicher, um so vornehmer die Wirkung, vor allen Dingen um so dauernder schön, während andererseits daS Bedürfnis, seine Ammer zu ändern, ja, nach einigen Jahren schon neu einzurichten, gar nicht oushört. Leipzig. In der Sylvesternacht beraubte in der Seeburgstraße hier der Tapezier Vogt den Arbeiter Peuschel und verletzte ihn lebensgefährlich durch Messerstiche. Leipzig. Die Aerztr der Ortskranken kasse haben sür den 31. März gekündigt. Penig. Gegen die Gültigkeit deS vom Stadt- Verordnetenkollegium gemäß der RatSvorlage ge faßten Beschlusses, sür die Stadtverordnetenwahlen die Dretklassenwahl rtnzusühren, haben die sozialdemokratischen Mitglieder de» Stadtverord netenkollegiums Protest eingelegt, da verschiedene Unregelmäßigkeiten dabei vorgekommrn fein sollen. Obiger Beschluß, der mit 6 gegen 5 Stimmen gefaßt wurde, soll bekanntlich verhindern, daß die Sozialdemokraten dir Mehrheit im Stadtvrrord- nrtenkollegium behalten, die ihnen durch die letzten Stadtverordnetrnwahlen zuteil geworden ist. Werdau wird am 20 Mai da» 600jährige Stadtjubiläum feiern können. Schneeberg, 1. Januar. DaS Landgericht Zwickau verurteilte den Restaurateur Böhm hier wegen MajestätSbelridigung zu 6 Monaten Gefängnis. Böhm hatte in seiner Gaststube über Kaiier Wilhelm vrrletzende Arußerungen getan. Schneeberg. Der erste Mustklehrer am hiesigen Seminare, Herr Königs. Musikdirektor Dost, ist vom Kultusministerium von nächste Ostern ab in die gleiche Stellung am Seminar in Snnaberg berufen worden. Herr Dost wirkt seit 1873 erfolgreich am hiesigen Seminar«. Um daS Musikleben hat er sich hier große Verdienste er worben; er leitet den Ehorgesangvrrri« und dir Lieder tafel, auch ist ihm das Amt eines Kantor» übertrage« worden. In Kirchenkonzerten brachte er wieder holt große Tonwerke zur Aufführung. Im ober- erzgebicgischen Sängerbünde ist Herr Dost Bunde»- liedermeister. Ihm ist auch die Aufzeichnung der alten erzgebirgischen Berg- und Christlieder zu verdanken; der Verein „Glück aus-, der die alten Weihnachtösttten pflegt, ernannte ihn kürzlich zum Ehrenmitgliede. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Heidelberg, 3 Jinuar. Heute fand hier in Anwesenheit deS SroßherzogS, der Großherzogin und de» erbgroßherzoglichen PaareS die Einweihung der neuen protestantischen ChristuS-Kirche statt. Nach der Einweihungsfeier besichtigten die hohen Herrschaften die BoniioziuSkirche. Karlsruhe, 4. Januar. Finanzminister vr. Buchenberger, dec an Gallensteinen erkrankt ist, hat sich gestern einer Operation unterzogen, die gut verlaufen ist. Das B.fiiden Bachenberg«'» ist bisher befriedigend, wenngleich eine Lebensgefahr noch nicht ausgeschlossen ist. Rom, 3. Januar. Wie „Tribuna- meldet, hatte heute der Minister des Aeußeren eine Be sprechung mit dem Marineminister über die Lage in Ostasten. An das Marinedepartement in Venedig soll der Befehl ergangen sein, 2 Kriegs schiffe zur Abfahrt nach Ostasten bereit zu halten. London, 4 Januar. Der „Standard- meldet aus Tokio: In gutunterrichteten diplo matischen Kreisen wird versichert, daß Japan gegen Ende vergangenen MonatS Deutschland, England, die Bereinigten Staaten und Frankreich von dem gegenwärtigen Stande seiner Verhandlungen mit Rußland unterrichtet habe. Man nimmt an, daß Japan dabei gleichzeitig die Aufmerksamkeit dieser Mächte auf die Gefahren der von Rußland be folgten Politik richtete und sie davon in Kenntnis setzte, daß die weitere Besetzung der Mandschurei Japan zwingen könnte, entscheidende Schritte zur Sicherstellung seiner dringenden Interessen in Korea zu ergreifen. — Demselben Blatte wird auS Tientsin gemeldet: Es verlautet, daß aus den von Japan über die Absichten Chinas im Falle eines Krieges einqezogenen Erkundigungen hervor gehe, daß die Regierung geheime Befehle habe ergehen lassen, wonach dir chinesischen Truppen den japanischen gegen die Russen beistehen sollten. Man nimmt an, daß im Kriegsfälle eine Streil macht von 40000 Mann chinesischer Truppen unter Führung japanischer Offiziere sich nach der Halbinsel Liaotung begeben wird. Washington, 3 Januar. Nach einer hier veröffentlichten Meldung, die von autoritativer Seile herrühren soll, hat Japan in seiner letzten Note erklärt, daß das Minimum der Bedingungen, die eS annehmen würde, darin bestände, daß Ruß land Japan gleiche Rechte in Korea zugrstehe, wie sie von Rußland für die Mandschurei bean sprucht werden. Als Gegenleistung dafür würde Japan zur Anerkennung von Rußlands Vor herrschaft in der Mandschurei bereit sein. Ruß land nehme aber diesen Vorschlag nicht an in der Erwägung, daß Japan mit Modifikationen in Form von Konzessionen sür seinen Handel in Korea zufrieden fein sollte. Ferner heißt eS in der Meldung, Rußland habe die Hoffnung auf eine diplomatische Regelung der Frage nicht ausgegeben, angesichts der gemeldeten Bemühungen Englands und Frankreichs, Japan zur Fortsetzung der Verhandlungen zu bewegen. Chicago, 3. Januar. Wie jetzt endgültig fest gestellt ist, beträgt die Gesamtzahl der beim Theatrrbrande Umgekommenrn 587. Buenos Aires, 3. Januar. Nach Mel dungen au« Montevideo ist in der ganzen Repu blik Uruguay der Belagerungszustand erklärt worden. Peking, 3 Januar. (Reutermeldung.) Die chinesische Regierung ist entschlossen, neutral zu bleiben, sie erwägt aber die Möglichkeit, in einen Krieg verwickelt zu werden. Juanschikai hat gebeten, ihn von allen Unterämtern zu entbinden, um in der Lage zu sein, seine ganze Tatkraft der Reor ganisation de» Heere» widmen zu können. Vermischtes. — Die kaiserliche Familie huldigt be kanntlich mit Eifer dem Eissport. Kürzlich warrn die jüngsten kaiserlichen Kinder in Be gleitung der Erzieher auf dem Bornstedter See erschienen. Später kam die Kaiserin mit de» Prinzen Oskar und August Wilhelm vom Krongut Bornstedt nach dem See, um hier sich an de« Treiben der Kinder zu erfreuen. Diese zeigten vor der Mutter ihr« Kunstfertigkeit im Eislauf bi» gegen Mittag die Familie die Eisfläche, die bi» dahin abgrsperrt war, wieder verließ. Oester
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