Der sächsische Erzähler : 25.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190406259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19040625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19040625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-25
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- Der sächsische Erzähler : 25.06.1904
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Das Wachstum der solidarischen Interessen der Kulturvölker iin Lichte der Kieler Monarchenbegegnung und der jüngsten Kaiserworte. Glanzvoll und großartig entwicktln sich in den Tagen vom 25. bis 28. Juni die Festtage des Besuches des Königs Eduard von England bei dem deutschen Kaiser in Kiel, und die Welt wird sich viel länger und eingehender mit dieser Monarchenbcgcgnung und der „Kieler Woche" bi schästigen als cs sonst gegenüber fürstlichen Zu sammenkünften der Fall ist. Aber der Glanz dieser Festlichkeiten und der herzliche Austausch der srcundschastlichstcn Gesinnung zwischen dem König von England und dem deutschen Kaiser in Kiel machen bei aller Wertschätzung doch nicht die wahre Bedeutung der Monarchcnzusammen- knnft aus. Gewiß bildet dieselbe kein großartiges politisches Ereignis und sicherlich wird in Kiel kein Bündnis zwischen England und Deutschland abgeschlossen werden, denn dazu sind die politischen Verhältnisse beider Länder nicht angetan, aber das Große, das Bedeutsame, das Segensreiche, was in der Kieler Monarchenbcgegnung zum Ausdruck kommt, das ist die Friedensliebe der Souveräne Englands und Deutschlands, das ist die Hoffnung und das Vertrauen in die friedliche Entwickelung der politischen Verhältnisse Europas und das ist in letzter und höchster Linie das Wachstum der solidarischen Interessen der Kulturvölker. Mögen auch gewisse Differenzen und Reibungen zwischen den Kulturvölkern niemals aushören und mögen die wachsamen Augen tüchtiger Diplomaten stets nötig sein, um die Ursachen von Zwiespalt zwischen den einzelnen Nationen zu beseitigen, so bleibt cs doch durch den Werdegang drr Weltgeschichte er wiesen, daß die wahren Knlturi'ntcrcssen der Völker immer gemeinsamer, immer solidarischer geworden sind und cS wohl auch noch immer mehr werden. Kein Volk kann eine große Krisis oder Kalamität durchmachen, ohne nicht auch seine Nachbarvölker in Mitleidenschaft zu ziehen, und alle die großen Errungenschaften des friedlichen Verkehrs, des Austausches materieller und geistiger Güter aus dem Gebiete der Industrie, Technik, der Wissenschaft und Künste zeigen die gegenseitige Förderung gemeinsamer Interessen an. Diese Entwickelung ist eine der schönsten Hoffnungen sür Regierungen und Völker, für Fürsten und freie Bürger, wie es der Kaiser Wilhelm in seiner jüngsten Ansprache an den Oberbürgermeister von Hamburg in Cuxhaven so herrlich und edel aus geführt hat. Freilich darf der Optimismus dieser schönen und großen Hoffnung keinen regierenden Fürsten nnd kein Volk zu Schwärmereien ver leiten, als ob mit der schönen Hoffnung und der wachsenden Gemeinsamkeit der Kulturintcrcsscn nun aller Zwist nnd die Möglichkeit in Streit zu geraten zwischen den Völkern verscheucht sei. In solcher schwärmerisch-utopistischen Weise kann sich die große Hoffnung nicht erfüllen. Arbeit, Sorge und Kamps wird immer auch mit der Entwickelung der solidarischen Interessen der Kulturvölker verbunden sein, diesen Zustand bringen schon der Wettbewerb und der Kamps um das Dasein unter den verschiedenen Kulturvölkern mit sich. Aber die Zeiten sind doch wohl sür Fürsten und Völker so ziemlich vorbei, wo nur aus Ehr geiz, Ruhmsucht und Ländergicr blutige Weltkriege entstanden. Das scharfe nnd starke Schwert dient nur zur Verteidigung des heimischen Bodens und zum Schutze der Ehre und Freiheit des Vater landes, sowie zur Einführung der Kultur in den barbarischen Ländern. Es ist ja auch unmöglich, daß große weite Ländergebicte mit reichen Natur schätzen Halbbarbarcn nnd wilden Völkern über lassen bleiben können, da würde ja die Kultur vor der Roheit und Barbarei Halt machen und die Ausbreitung der gemeinsamen Kulturinteresscn über die ganze Erde verhindert werden. Das Kulturleben und die Mittel, dessen Förderung unter allen Umständen dnrchznsetzrn, müssen eben 72 Sonnabend, den 25. Juni. Der säGsche FrMer, Bezirksanzeiger fiir Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshautztmannichaft, der Kgl. SchulWcktum u. des Sgl. Hautztzollamtes zu Bautzen, sowie -es Kgl . Amtsgerichts und -es Stowites zu Bischofswerda. Dieir Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Lnemersta,« und Eouuabend*. und tostest einschließlich drr GonnabrndS erscheinenden „belle- Vttfttsch«» Beil»,«" vierteljährlich Mark l.SV Pf. Nummer drr ZeitungSpreiSlistr 8587. S-r«fprechft-tt« «r. »» Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutsche» Reiches, sür BifchosSwrrda und Umgegend bei unseren ZritungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. «cht»«»fö»f»i,fter Iah«,»«». S«k«at<, welche in diesem Blatte die weiteste »rrbrttttmg finden, werden bi« Montag, Mittwoch und Freitag früh v Uhr angenommen und kostet die viergespalten« Eorpuszeile IS Pfg., unter „Eingesandt" 20 Pf. Gelingst«» Jnfrratrnbetrag SV Pf. - Einzelne Nummer 10 Pf. LLL" Abonnements-Einladung. "LL Der bevorstehende Quartalwechsel veranlaßt uns, unsere geehrten Leser zu ersuchen, das Abonnement rechtzeitig zu erneuern, damit in der Zustellung des Blattes keine unliebsame Unterbrechung eintritt. Wir werden nach wie vor dahin streben, unseren „sächsischen Erzähler" recht reichhaltig zu gestalten und dadurch noch immer fester in Stadt und Land einzubürgern. So werden wir auch fernerhin über alle bemerkenswerten Ereignisse im Stadt- und Landbezirk, sowie im engeren und weiteren Vaterlande in rascher und zuverlässiger Weise berichten, die politischen Tagesfragen sowohl in populär geschriebenen Leitartikeln, als auch unter „Tages geschichte" vom vaterländischen Standpunkt aus behandeln und reichlich erzählenden und unterhaltenden Stoff bieten, ebenso werden Telegraph und Telephon das Neueste bringen. Eine „kvllvtrlstl»«»»« zur Unterhaltung für alle Stände wird jeden Sonnabend gratis beigegeben. Inserate, welche durch die gesteigerte Auflage des Blattes sowohl in der Lausitz, als in den Erblandeu eine sehr ausgedehnte Verbreitung erhalten, kosten die gespaltene Zeile oder deren Raum 10 Pfennige. Wir bemerken noch, daß in unserem Blatte nach wie vor die Ziehungslisten der sächsischen Landeslotterie während der Ziehungen vollständig veröffentlicht werden. Alle Postanstalten und die Expedition des „sächsischen Erzählers", wie unsere zahlreichen Stadt- und Landboten, nehmen Bestellungen entgegen, für Abholende können in der Expedition drS „fach fisch en Erzählers , L Stück 50 Pfg., entnommen werden. Viv Ixzoeelitioii „«««Iisjseli«« SIvntas, «I«" 87. IVV4, 1 Hier, sollen in Oberneukirch folgende Gegenstände, als: 3 Bilder, 13 versch. Bücher, 30 Notizbücher, 15 Liederbücher, 15 Bilderbücher, 400 Ansichtspostkarten, 400 Kuverts, 100 Geburtstags karten und Patenbriefe, 25 Fläschchen Tinte, 18 Fläschchen Gummi, 4 Schachteln m. Federhaltern, Stahlfedern, Nähseide und 1 Briefmarkenalbum gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. Sammelort: Gasthof goldne Krone daselbst. Bis chofswerda , am 24. Juni 1904. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. IV LL II K. Für die bei dem gestrigen Schadenfeuer uns so rasch und wirksam geleistete Hilfe durch die Spritzen von Weickersdorf, Großdrebnitz, Frankenthal, Großharthau, Bischofswerda, Geißmannsdorf, Rittergut Frankenthal, Kleindrebnitz und Rammenau sagen wir hierdurch allen Beteiligten herzlichsten Dank! Goldbach, den 24 Juni 1904 Der Gemeinderat. in allen Fällen von einem höheren Gesichtspunkte ans beurteilt werden, und sür diese Beurteilung mag die Kieler Monarchenbegcgnung den Völkern eine neue hohe Warte geben. Sachsen. Dresden, 23. Juni. Einer Meldung aus EmS zufolge ist sür die Kur Sr. Majestät des Königs Herr vr. Reuter als Arzt hlnzugezogen worden. Dir Inhalationen erfolgen in Heyers Inhalatorium. Drr König inhaliert dort Mittags, und zwar in einem separaten Kabinett Emser Wasser, mit Salz verstärkt. Dresden, 23. Juni. Kronprinz Friedrich August ist heute nachmittag von Sibyllenort hierher zurückgrkehrt. Bischofswerda, 24. Junt. Eine kirchliche Feier de» Johannistage» fand heute vormittag 9 Uhr in Gestalt eine» Gottesdienste» in der BegräbntSkirche statt, bei welchem Herr Archidiakonu» Pastor Gerisch dir Predigt hielt. Die schöne Sitte, den Johannistag dem Andenken der Toten zu widmen, hat sich im ganzen Sachsenlande mehr und mehr eingebürgert. Entstanden ist sie jeden falls au» drr Anregung, welche die holden Kinder de» Sommer» dem Auge gerade jetzt, in der blumen reichsten Zeit de» Jahre», gegeben haben. Sie sind da» schönste und sinnigste Geschenk und ver- mögen am besten dem Herzensbedürfnis Ausdruck zu verleihen, da» Theodor Körner in Worte ge kleidet hat mit drr Mahnung: „Vergiß, mein Volk, der treuen Toten nicht!" Bischofswerda. In der General-Ver sammlung de» Radeberg-Bischofswerda'« Kreis verein» für innere Mission, die Mittwoch, den 22. Juni, nachmittag 3 Uhr, im Saale de» hiesigen BereinShaule», Herberge zur Heimat, abgrhalten wurde, trug Herr Kassierer Lehmaan zunächst die von ihm ausgestellte Rechnung auf da» Jahr 1904 vor, dle von drr Versammlung richtig gesprochen wurde. Sodann wurden dir etngrgangrnrn Gesuche
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