Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 24.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193808247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-24
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.08.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner N«««st« Nachrichte« Mittwoch, 24. August ISA Nr. 197, Seit« 10 o «r i Oer große Gkandalprozeß in New Uork 7S0 Dollar wöchentlich für politische Protektion - Hines schwer belastet meine Wunder vorzubringen? Neue Filme in Dresden und Leipzig ^Vorovr Uopp reu Grundlage der literarischen Beziehungen Fähigkeiten des Mallum und ihrer fünfzig Kühe. »ijt dem sranzö- bei' ihm »ui der Elfi v. Cranach mit ihren Kleinen vor dem Mikrophon — auch für die »rohen Hörer der Kindersendungcn interessant und lehrreich. pliotc Ch.-S. Patent ge Photozelle kapsel vor soll daS n l-in. BiSH den Fehle Kapseln u gepflückt r schieben wolle. Bor der Einfahrt In den Srsingek Tunnel ging er in ein nicht beleuchtetes Abteil und gab dann den verhängnisvollen Schlitz aus die im Tunnel tätigen Bahnarbeiter ab. Selbstverständlich hatte er die Tötung eines Menschen nicht beabsichtigt. DaS Pforzheimer Amtsgericht erkannte wegen fahrlässiger Tötung ans eine Gcsänguisstrase von sieben Monaten unter Anrechnung von einem Monat der erlittenen Untersuchungshaft. Nach Berbiitzung von drei Mo naten wird die Rcststrase ans vier Jahre auSgescht. „V3.8 verleitete miek Kaclco^ Kol köko^oi^ Sckvlkilrivng wl» dvt Svkukisekulol! okt. plvso. 'S. Vnl. 17187. disu» I.Sspt. u 6 OKI. kr. ^aokoPV U.0ip1.tton«1»!,l«k,ss0f. Die un kruchkorn Unkrantsm Ken, ist au ifrntccrtra Eaatgut ei gemäft ein Zaatgutrci Eteigerunr und rmltz d gestaltet 1 Maschinen wind die Verhalten auSleser sic miSleser 0 trennen. Mit sot st« neuzcii .allem bei < erzielen. S dagegen, dt kamen, in der Vbersl unterscheid sriedtgend maschinent reinigung die Lütke z erst in An durch den t bessert wo> mit sehr f non Wassc innig gem «ine rank» durch Ausl Tie Br, schlägen au Überzug hä senheit des slächenbesch der Lbersli redlichen E LLuhwirk» slächenrauh der Lbers Flache, als Siandeit, is gegen glän, Plnisikal die Nliekstr, pichen de Flächen er, mehr ode> sallcnde» L den Rückstr IlSchcnbcsch werden. Die deut gerät entw lung und Ueiallober einer Lichte Unsensnste! nnlersncher Spalt eine ousfängerS «ns einer I »unkt verb strahlten 2 Die häuslichen Verhältnisse, die zusammen mit dem Urinstinkt des Nomaden, Mallum Adamon zur Wande rung bewogen hatten, zeigen deutlich eine Leite des Familienlebens der sctzhastcn Fulde, die die Borvro so geringschätzig „Huna en" oder „Arbeiter" nennen. Der Mallum hatte dir älteste seiner Franc» bri sich — eine sehr schöne und liebenswürdige Fran von etwa neunundzwauzig Jahren, ein Jahr älter als er selbst. Sie waren nach der allgemeinen Sitte, wie sie unter den bessergcstellten Familien galt, schon als Kinder verlobt worden, und jedes von ihnen hatte sünsund. zwanzig Kühe als Hciratsgut mitbekommen. Die Stadtsulbe sind in ihren Einkünsten nicht, wie die Bororo, abhängig von der Zahl der Binder, die sie besitzen, so datz diese Herde als reichliche Beisteuer zu dem jungen Haushalt angesehen werden konnte. Sie führten also ein recht angenehmes Leben aus der siche- und WM sir.-Niete SV N„ ,um M< A.a. a Ubr v X New Bork, 24. August. (Durch Funkspruch) In dem sensationellen Prozeß gegen den früheren Tammany-Hall-Polilikcr Jimmu Hines wurde dieser znm erstenmal durch die Aussagen eines Gangsters der ehemaligen Flegenheimer Bande unmittelbar schwer belastet. Der jüdische Gangster Weinberg be schrieb in einem Verhör, das den ganzen Tag dauerte, wie Hines v. Flegenheimer ein „Wochcngchalt" vou 750 Dollar für politische Protektion bezog. Hines habe durch seinen Einfluß in der Stadtverwaltung es sertiggcbracht, datz Polizisten, die Bandenmitglieder verhafteten oder aus deren Spielhöllen NazziaS machten, versetzt und degradiert wurden, datz ver haftete Bandenmitglieder von dem mit ihm be freundeten Polizcirichtcrn Erwin Capfhaw „ab gefertigt", d. h. mit kleinen Geldstrafen entlassen wurden. Weinberg nannte die Namen zahlreicher hoher Polizcibeamter, die angeblich mit HineS unter einer Decke steckten. Als Ergebnis dieser Protektion seien die jährlichen Einnahmen aus dem Loiterie- rackct aus 20 Millionen Dollar gestiegen. Wie sich schon jetzt deutlich herausstellt, konzentriert die Verteidigung ihre Taktik darauf, die Glaub- Würdigkeit der für die Staatsanwaltschaft aussagenden Gangster und Verbrecher in Frage zu stellen. Da, wie allgemein bekannt ist, das Lotterieracket in Harlem nach wie vor unter anderm Namen weiter Lamlcko VlN nmülvckoln Der „Jahangol" mar bis jetzt recht ersolgretch ver lausen. Von Jola war er nach Kontscha gegangen, einer bedeutenden Fulbcstadt ans dem französischen User des Flusses, der letzt die Grenze zwilchen dem französischen und britische» Gebiet bildet. Als er ein traf, gärt« «0 »lächtla in der Stadt, Der dortig» nach Berbiitzung der Strafe wird Moise Filzer an dl« französischen Behörden ausgrliesert werden, ,»« denen er seit langer Zett gesucht wird. I-V.'ÜVW Lnndhav ante 2aae Acama» sll HnuSniltani Lelmuna Nähere» < Bruno! Sri Erstausführung im Altreich des Tonfilms der Reichs« bahnsilmslelle Berlin „Die Stratzen der Zukunft", der eine anschauliche Darstellung der bisher dem Verkehr übergebenen Rcichsautobahnen gibt. Die Autobahn Halle—Leipzig und das großartige Kreuzungsbau werk, das Schkeuditzer „Kleeblatt", bilden den wirk- samsten Abschluß. Dir. Üsrbert k'UIctLar WSÄ Io Euler I-stsk« »kl kontin, w KIn6. d', rlMt'r - Ker. »rMsr. Elfter Kea. Tode! Haut l. «I. Zust., Kald, ruh, I) Mtn. v. Mo am ai >»000 M.. R. An,, au tlna.u. .Ak P°M. Üdu A d. Elbs. XXII. „Störche bringen Glück, und sieben ist eine Glückszahl!" „Aber sie sind doch schwarz!" „Tas kommt nur, weil wir in Afrika sind." Und — weil wir in Afrika waren — drohten wir tagelang in Regengüssen zu ersaufen. Der Hos ver wandelte sich iu einen Lumps: Eine der Hütten hatte ein gründlich leckes Dach: das umliegende Land war ausgcweicht, die Flüsse träten aus ihren Usern, und nur wenige Bvroros kamen nach Falcumrc, denn die Salz brunnen waren von einem See von Regcnwasser um geben, durch den die Kühe ihre schweren Wammen schleiften. Tic Bvrvrvwciber von den nächsten Herde» brachten ihre Milch und Butter aus den Markt wie in Lvmpta, aber sie kannten uns nicht und waren so scheu wie die Lomptawcibcr anfangs gewesen waren. Gulla stapfte Tag für Tag durch den Kol zum Markt — indes ich mit einem ungewöhnlich heftige» Fiebcransall zu Bett lag —, sie stieß aber nur immer auf die gleiche scheue Abwehr, nnd das stündige „Mi anda" — „ich weiß nicht" — war die einzige Antwort aus ihre Fragen. Fsink Dollur nuki ckor Llokckiftilcftkiv Eines Tages fehlten uns von unscrm kärglichen Geldvorrat, in einer der Blechbüchsen, fünf Dollar. Wir versammelten nnsrc drei Burschen in der Hütte nnd veranstalteten ein Kreuzverhör. Garba war entrüstet, beleidigt, traurig und wütend darüber, datz wir über haupt eine» Dieb unter uns haben sollten,' Sani war mürrisch, zeterte und widersprach: der Küchenjunge war ganz still. Nach zehn Minuten schrie Gulla plötz lich den Laufburschen an: „Du basl'S gestohlen! Du bist der Dieb! Du..." Der Junge warf ihr einen entsetzten Blick zu und raste in wilden Lätzen ans der Hütte. DaS Urteil ist nie von jemand angefochten worden. Der Junge bekam die paar Franken, die ihm noch zustande», und wurde sofort entlassen. Wir hatten einige Kisten in Baba Harams Ge wahrsam in Lompta gelassen, und in diesem Lande der mündlichen Aufträge hätte nichts tzcn Jungen gehin dert, sie dort abznholcn und mitzunchmen. Wir schickten also einen Bries an Baba Haram, den Gulla sorgfältig in Fulsnlde mit arabischen Schristzcichcn ausgesetzt hatte, die, wie wir wussten, Mallam Selli lesen konnte. Garba machte sich eilig auf den Weg und kam am Ende des zweiten Tages mit einer Antwort des Lamido wieder. Inzwischen lag Gulla wieder mit Fieber nnd konnte es ihrem wehen Kops nicht zu- muten, Mallam SelliS eigenwillige Auffassung von arabischer Schrift zu entziffern. „Soll ich einen .Mallum' rufen?" fragte Garba. »Ein.Mallum' kann daS lesen." Und so kam der Mallum. Er war ein hübscher, hellbrauner Mann von recht negroidem Aussehen. Er trng mohammedanische Ge- c/etz/sc/zstt /lÄ/ott/s/gleö/s^ VOU ^ouu cilmu SandelS-Me mit „Diplomatenpaß" Internationaler Schwerverbrecher an der deutsch, belgischen Grenze verhaftet Von unsrrm Korrespondenten 8esi. Köln, 24. August Einen guten Fang machte die Kölner Zollfahndnng an der deutsch-belgischen Grenze. Ein Reisender, der nach Brüssel unterwegs mar, macht« sich dadurch ver dächtig, daß er wertvolle optische Apparate bet sich führte, die er allem Anschein nach nur zu Verkaufs zwecken aus Deutschland mitnehmen wollte. Bei der Nachprüfung seiner Personalien berief sich der Rei sende aus seine Diplomatenelgenschast und wies einen Tiplomatenpatz vor, der ihn als Bürger von San Salvador bezeichnete. Der auf den Namen eines McunteS Fisher lautende Paß erwies sich jedoch bei der Durchleuchtung als falsch, so datz der angebliche Diplomat scstgenommen wurde. Die Ermittlungen ergaben, datz man eS mit dem ans Leipzig stammenden jüdischen Pelzhändler Moste Fiszer zu tun hatte, der bereits seit längerer Zeit aus Deutschland ausgewtcsen worden war. Unter dem Gepäck des Festgenommencn fand man ein 'Notizbuch, aus dem hervorging, datz Fiszer zu mehr als hundert der berüchtigsten Devisen- und Warenschicber Be ziehungen unterhielt. In dem Notizbuch waren die Adressen der Verbindungsmänner genau verzeichnet, von denen übrigens der grösste Teil steckbrieflich ver folgt wird. Moise Fiszer wird ebenfalls von verschie denen europäischen Ltaaten steckbrieflich gesncht wegen Betrngs, Urkundenfälschung, Unterschlagung, Sittlich- keitsverbrecheus und Patzsälschung. Bisher war eS dem Schwerverbrecher immer wieder gelungen, die Behörden der verschiedensten Länder mittels seines gefälschten Diplomatenpasses zu täuschen. Auf Grund der Angaben des Verhafteten konnten zahlreiche Personen sestgcstcllt werden, die an den verbrecherischen Umtrieben des Moise Fiszer be teiligt waren. Nach seiner Aburteilung in Köln nnd Paultelle, II baaa. in Hö! mit heul., > pcnäwert zu -achlcnland, Deutschlands Zweitälteste Frau gestorben X Hannover, 24. Angust Hannovers älteste Einwohnerin und zweitälteste des Deutschen Reiches, Frau Wilhelmine Scharnikow, starb im 107. Lebensjahre. Frau Scharnikow wurde 1882, im Sterbejahr Goethes, in Dochtcrsen (Kreis Stade) geboren. Bi» vor wenigen Tagen war sie noch erstaunlich rüstig und nahm regen Anteil am Tagesgeschehen. Bei Voll endung ihres 106. Lebensjahres am 0. August waren ihr wieder zahlreiche Ehrungen zuteil geworden. Vordergrund tritt, ist selbstverständlich. Die Werbe wirkung des neuen Films geschieht so unaufdringlich, datz er auch im Ausland seine Wirkung nicht verfehlen wird. Manuskript (Walter Liiddeckc), Kamera (Franz Klein) und Musik (Walter Schulze) sind gleichermaßen geglückt, so baß der Erfolg unbestritten war. Zwei Jahre mühevoller Arbeit wurden so gekrönt. Im Nahmen der Veranstaltung erfolgte außerdem di« Deutsche Berlaadanstalt Stuttaatt-Verlin wiinber und hatte ein würdevolles Benehmen, voll jener seinen Zurückhaltung, die den Fulbe unverkenn bar auszeichnet. Er sagte uns, er käme von Jola — der großen Fulbestadt aus britischer Seite der Grenze —' und befinde sich aus einem sogenannten „Jahongol", einer Erwerbsreise. Er hatte sich aus die Wanderschaft begeben, teils weil seine privaten Ver hältnisse es erforderten, teils weil die Stadtsulbe immerhin so viel Nomadenblut in sich haben, daß sie zuweilen unraitig werden: wenn der Trieb sich reg«, dann brechen sie ans und gehen aus „Jahangol", ähnlich wie ihre Vetter, die Bororo, die zuweilen plötzlich beschließen, mit Haus nnd Vieh halb Afrika zu durchqueren. Er hielt sich eine Zeitlang in Faleumre auf und schrieb Amulette für die Bororo. Das sind Koran- stellen oder alte Fulbesprüchc, die auf Papicrzettel geschrieben und in kleine Ledcrhüllcn gesteckt werden, wie sic jeder Bororo an einer Lcdcrschnur am Leibe trägt. Es gibt Sprüche für jeden denkbaren Bedarf, und die Bororo lausen sic gern nnd ergänzen ihre Sammlung ungefähr in der gleichen Art, wie die Geschäftsleute der Londoner City "ihre verschiedenen Versicherungspolicen sammeln. Der Mallnm las uns den Brief vor, und als er geendet hatte, fragte ihn Gnlla gewohnheitsmäßig: „Kannst du Geschichten erzählen?" „Ich kenne alle Geschichten", erwiderte er. Gulla drehte sich, erschöpft wie sie war, aus ihrem Krankenlager herum. „Das lügst du!" sagte sie. „Nein, Madame. Ich kenne alle Geschichten und alle Lieder." „Kennst du Märchengeschichten?" „Ja. Ich kenne alle Geschichten. Mein Großvater war Hosdichter bei Osman don Fodio, mein Vater war ein Mallum, der für den Lamido von Bola Lieder ansschrieb, nnd ich lehre in Jola an der Schule und schreibe auch Geschichten und Lieder für den Lamido. Sie stehen alle in meinen Büchern verzeichnet." „Hast du deine Bücher hier?" „Viele davon sind in Bola, aber einige Bücher habe ich bei mir." „Hol deine Bücher!" Er kam nach wenigen Minuten mit einem Bündel zurück, von dem er schichtenweise alte Kleider abzu- pellen begann wie Häute einer Zwiebel. Der Kern der Zwiebel bestand aus Hunderten von Blättern alten handgcmachtcn Papiers, die znm Teil vor Alter braun und gelb geworden waren. Sie waren über und über bedeckt mit arabischen Schrift- zeichen. Gulla setzte sich in ihrem Bett auk „Willst du mit mir arbeite« und mir all die Ge schichten erzählen?" „Gern!" Sie drehte sich zu mir um: „Was hast du nun noch gegen meine Störche nnd „Schwarzfahrt ins Glück" / llfa-palast Das hat eS schon ost im Film gegeben, um nicht zu sagen, das gehört zum eisernen Bestand des Unter- haltungSsilms: Autoreparaturwerkstatt und Liebe. Tausend Möglichkeiten lasten sich daraus herlriten, blitzende Wagen, ein wenig Maschinenöl und verliebte Leute machen sich immer ganz gut zusammen. Jetzt griff Carl Börse dieses Thema ans, setzte alle not wendigen Posten, wie sie die Drehbuchautoren Walter Wassermann und C. H. Dillerü vorschriebcn, in Rechnung und machte cs doch ganz anders alS man cs bisher gewohnt war. Er nahm sich mit liebevoller Genauigkeit der Reparaturwerkstätte an und zeigt sie weniger als Anknüpfungspunkt zarter Bande, sondern schildert sie vielmehr in einer herzhaften Alltäglichkeit mit schmutziger Arbeit und einer schönen Werk kameradschaft. Freilich hat er Spieler dazu, die bas schassen können. Was der vergnügte Ludwig Schmitz, was der gemütvolle Günther Lüders, was der durchtriebene Rudolf Platte,, was schließlich die beiden Hauptfiguren Ren«', Deltgen und Volker v. Collande hier im Arbeitskittel an natürlich gewitztem Zusammenspiel leisten, gehört zum besten des ganzen Films. Besonders gut ist Rens Deltgen die Bestimmtheit und Sicherheit seiner Nolle gelun gen, und Volker v. Collande spielt — wie so ost — den guten, unerfahrenen Jungen mit überzeugender Gestik. Als Typ von besonderer Prägung bewährt sich der autotolle Zigarrenhändler Ernst Waldoiys: eine Leistung, auSacsttllt von staunenswerter Echtheit, wie wir sie bei Waldow so oft finden. Die beiden MädelS des Films sind Rivalinnen und Gegensätze zugleich: Ruth Hell berg die kokette, verspielte niedliche „Puppe" aus der Konditorei, und Viktoria v. Balias ko bescheiden, schlicht — vielleicht ein wenig zu schlicht— und ernsthaft. Sonst sicht man Paul Dahlke und, nicht zu vergessen, die gute Joscsine Dora und folgt mit Vergnügen einem Film, der Spannung und Tempo hat, in dem eö auf regende Autojagden und gemütvollen Kintopp gibt Das Beiprogramm zeigt reizende Aufnahmen aus den K i n d e r st u n d e n des Dcutschlandsender». Man sieht bi« HJ.-Singlchar, Emmy Aoedel-Dreising nutz „Die menschliche Kugel" 1" Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Bnssalo, 24. Angust. (Durch United Preß) Ter bekannte amerikanische Flicgerkapitän Frank Hawks, der wegen seiner Lchnelligkeitsrekorde al» menschliche Kugel bezeichnet wurde, ist gestern abend in einem hiesigen Krankenhaus den Verletzungen er- legen, die er bei einem Flugzeugabsturz erlitten halte. Er war östlich von Aurora gegen Telcgraphendräht« geflogen. HawkS hat im Jahre 1031 auch In Europa ver schiedene bemerkenswerte Flüge durchgesührt, darunter den i» einem Tage zuriickgeleglen Flug London—Rom —London und den Dreicckslng Paris—London—Berlin —Paris, bei dem er in jeder Hauptstadt eine der Mahlzeiten des TagcS einnahm. Sein Rckordslua Los Angeles—New Bork, den er in 13 Stunden und 27 Minuten zurücklegte, ist bekanntlich erst dieser Tag« von dem Wcltslicgcr Hughes gebrochen worden. Terzerolspielerei im Tunnel * Psorzhcim, 24. Angust In den Morgenstunden des 18. Juli d. I. war im Crsinger Eiscnbahnlunnel dnrch einen Schuß aus einem Abteil des von Pforzheim kommenden Per- sonenzngeS der 56jährige Rottcnarbeiler Kaspar aus Bilfingen mitten ins Herz getroffen worden und aus der Stelle tot nmgesnnkcn. Die Ermittlungen nach dem Täter blieben zunächst erfolglos, bis man durch einen Zufall auf die richtige Spur kam. Der sträfliche Leicht, sinn eines 16jährigen Lehrlings Albert R., der an dem fraglichen Morgen nach Karlsruhe in die Gewerbe schule fuhr, war schuld an allem. Schon vor der Abfahrt ans dem Bahnhof Pforzheim hatte der jugendliche Täler einem Schulkameraden sein Tcrzcrol gezeigt und erklärt, daß er unterwegs nach einem Bogel „Die Welt fährt nach Leipzig" Interessante Filmnraufsührung in Leipzig In einer festlichen Veranstaltung, die die Reichs bahndirektion Halle gemeinsam mit dem Leipziger Metzamt abrollen ließ, wurde der neueste Werbe- film der Reichsbahn film stelle Berlin ur- ausgesührt. Unter bewußter Abwendung von allen ermüdenden statistischen Angaben ist ein Film gedreht worden, der in ansprechender Spielhandlung die Entwicklung der Messe vom Waren- znm Mustcrmarkt auszeigt. Be sonders eindrucksvoll sind die Bilder vom Eintreffen der Ausstellungsgüter, vom Niesenverkchr auf dem Leipziger Hauptbahnhof und von der gewaltigen Ar beit, die die HauptbahnhosSgaststätte zur Verpflegung von 30 000 Gästen täglich zu leisten hat. Zum Schluß wird gezeigt, wie durch die Mctzanslräge die deutsche Wirtschaft neue Arbeit erhält. Der Messeverkehr drängt sich aus die Morgen- und Abendstunden zusammen. Obwohl der Leipziger Hauptbahnhof der größte Europas und seine über dachte Fläche über zweimal so grob ist wie der AugusluSplah, reichen die Anlagen nicht aus, so daß auch der Bayrische und der Eilenburger Bahnhof mit berangezogcn werden müssen. Dort werden auch stän dig Schlaswagenzüge als Messequartiere ausgestellt. .Durch den Hanptbahkihof strömen an den Messetagen bis zu 800 000 Menschen, in der Stunde bis zu 50 000. An Handgepäck wurden beispielsweise während der neun Metztage 1038 rund 80 600 Stück anfbewahrt gegen 11000 außerhalb der Meßzeit. Der Eingang an Gepäck- nnd Expreßgut beträgt das Fünf- bis Acht fache des Verkehrs an andern Tagen. Züge aus aller Herren Ländern lausen in Leipzig ein, wo die Meß gäste auch bei höchstgespannten Anforderungen alle Bequemlichkeiten vorstnden. Datz hierbei die Reichs bahn, die nach wie vor den bei weitem größten Anteil de» Letpztger MesscverkehrS beherrscht, hio-q-i in den Rekordsahrt in der Telefonzelle * London, 24. August NuS der letzten Rekordsahrt der „Queen Mary" über den Ozcan, bei der sie das Blaue Band errang, hat sich jetzt in Southampton ein gerichtliches Nachspiel ergeben. Zwei blinde Passagiere, der 25jährige Dialer George und sein 22jähriger Bruder, Schullehrer Mal- colm Mnrill, hatten sich wegen ihrer unbezahlten Teil- nähme an der Rekordsahrt zu verantworten. Mit einem Köfferchen waren sie beide in New Bork an Bord gegangen, nm diesen dann in einer leeren Telefonzelle abzustcllen. Wenn man sie nach ihrer Kabincnnummcr fragte, antworteten sie jedesmal rich tig: „Nummer fünf", nnr datz cs sich eben um die Telesonkabinc Nr. 5 handelte. Schließlich wurden sie aber doch als Nassauer entdeckt, und da die Eltern aus eine telegraphische Anfrage der Schissahrtsgcsellschash ob sie die Kosten sür die Ueberfahrt bezahlen wollten, mit einem kurzen „Nein" antworteten, mutzten di« beiden Ucbeltätcr vor Gericht gestellt werden. Sie wurden zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Lamido hatte beständig Scherereien fischen Bezirksamlmann, weil cs . ... Lieucreinhebnng drunter und drüber ging. Die Vich- und Marktzölle, die er vereinnahmte, stimmten in keiner Weise mit dem überein, was er ablicscrte, jeder Besuch des Beamten führte nur zu ncnen Schwierig keiten und Zänkereien für den Lamido, seine Beamten und die Bewohner der Stadt. Der Lamido hatte darum beschlossen, dem ganzen Acrger ein Ende zu setzen und kurzerhand die ganze Stadt aus daS andre User in britische» Gebiet zu verlegen. Das britische System kannte er vermutlich gut genug und hatte seine Gründe, es dem sranzösischcn vorzuziehcn. Er war gerade entschlossen, lieber umzusicbeln als die ganze Sache noch einmal durchzuscchtcn und vielleicht abgelebt oder eingespcrrt zu werden sür etwas, wovon er nichts verstand, als Mallnm Amadou nnd sein Weib in die Stadl einzogen. Ich sehe sic vor mir — das stille, bescheidene Paar —, grad so sind sie später bei uns in Lompta cingezvgen. Der Mallum trug seine große alte Ledertajche voller Bücher, seinen kleinen schmutzigen Kürbis mit dicker, schwarzer Tinte und sein Kleiderbündel mit Büchern und Papier. A da hatte ihren Kops hochbepackt mit allen Kalabassen, Gefäßen nnd Kleidungsstücken, die sie beide unterwegs brauchten. lSortsibuno fola» blüht, ist anznnehmen, datz die In dem Prozeß ent hüllten skandalösen Zustände noch nicht gänzlich der Vergangenheit angchören. Verbrüht und mtt Rohren erschlagen Hungerstreik und nächtliche Kämpfe der Sträfling« X Philadelphia, 24. August Am Dienstag wurden vier geheimnisvolle Tode«- sällc, die sich im Krcisgcsängnis von Philadelphia ereigneten, amtlich untersucht. Sechshundert Sträf linge des KrciSgcsängnistcs hatten kürzlich, um gegen die Eintönigkeit der Gcsängniskost zu protestieren, einen Hungerstreik begonnen. Vier der Streikenden nun, die mit zwanzig andern zusammen in sogenannte Strafzeiten gesperrt worden waren, wurden am Mon- tag mit schweren Verbrühungen und Verletzungen tot aufgesunden. Die Gefängnisaufseher behaupteten, die Sträflinge hätten die ganze Nacht über miteinander gekämpft. Der Kreisarzt bestätigte, daß die vier toten Gefangenen eines gewaltsamen Tode» gestorben waren. Ein Richter anS Philadelphia, der nm Vermittlung zur Beilegung des HnugcrstreikS nachgesncht worden war, erklärte, feiner Information znsolge hätten die kämp fenden Sträflinge Dampsrohre der Zellen abgebrochen, nm sie als Wassen zu benutzen. DaS Ergebnis der amtlichen Untersuchung ist noch unbekannt. „Lickclo ckolrfto" »orzrt Mr ckn« Kinck Aber die Zeit verstrich und A da, die Frau, bekam kein Kind. Ten Mallum drückte dies Mißgeschick nicht weniger alü sie selbst. Ein Kind mußte er haben, und so nahm er denn ein zweites Weib, das er stets als „bido debbo" bezeichnete, was man ctiva mit „junges Mädel" wicdcrgcbcn kann. Sic war, wie er uns erzählte, ein hübsches kleines Ding, anmutiger als A da. Ihren Namen haben wir nie erfahren. Die „bido debbo" brachte prompt ein Kind zur Welt, und die arme A da wurde natürlich eifersüchtig. Diese soweit durchaus normalen Verhältnisse hätten unter gewöhnlichen Umständen zivar der jüngeren Frau einige Unannehmlichkeiten eingetragen, aber nicht zu drastischen Maßnahmen geführt. Amadou selbst machte sich nicht viel Sorgen darum. Er liebte und ehrte A da ausrichtig, denn sic war eine schöuc nnd kluge Fran, die Fulfuldc in arabischen Schristzeichen lesen nnd schreiben konnte. DaS kulturelle und, wenn ich so sagen darf, geistige Band zwischen ihnen war durch aus fest. Er wäre bereit gewesen, eine bcträchtli<l>c Summe für eine europäische Kur zu zahlen, die seine Frau sruchtbar gemacht hätte: aber eS ivar ihm nicht gelungen, mit dem weißen Arzt in Nigeria direkt in Verbindung zu kommen, und weder er noch seine Frau wollten eine so delikate Angelegenheit dein gewöhnlichen AmlSwcg lib»r die Sanitätsbehörde anvcrtrancn, bei dem schwarzen Schreibern Erklärun gen hätten abgegeben nnd womöglich ein schwarzer Arzt zur Untersuchung nnd Behandlung hätte zu gezogen werden müssen. Unmöglich wurden die häuslichen Verhältnisse erst, als eine Rinbcrsenchc die Gegend von Jola hcimsnchte nnd AmadvuS Kühe sämtlich starben. A'daS Kühe blieben am Leben, und die „bido debbo", die aus einer armen Familie stammte, besaß keine eigenen Kühe. Dieser Umstand stärkte A das Position derartig, datz eS sür den Gatten unerträglich wurde. Ein Weib kinderlos und reich, da» andre Mutter, aber mittellos — daS ivar eine unhaltbare Lage. So begab er sich ans „Jahangol", mit der ausdrück lichen Absicht, sich soviel Geld zu verdienen, datz er seine eigene Herde mindestens wieder ans die Stärke von fünfundzwanzig Kühen bringen konnte. Er hatte die „bido debbo" nicht mitgenommen einerseits de» kleinen Kindes wegen, dann aber, weil A da, wenn er die andre mitgenommen und sic daheim gelassen hätte, wie er »ns versicherte, vor Eifersucht gestorben wäre. Feuer im Kieler Schloß . ' X Kiel, 24. August Im Dachstuhl des OftsliigelS des Kieler Schlosse« brach am Dienstagabend Feuer aus, das sich bald «is den zwischen dem sogenannten Flaggen- und Glocken- türm gelegenen Teil deS Geschosses ausdehnle. Ti, Feuerwehr bekämpste den Brand gemeinsam «st Löschziigen der Wersten sowie SA., ft, Formationen der Partei nnd der Kriegsmarine. Bor allem war man bemüht, die in diesem Flügel nntergebrachlr Landesbibliothek mit ihrtn wertvollen Buchbeständen ins Freie zu schassen. Ten Bemühungen der Feuer- wehr gelang eS gegen Mitternacht, das Feuer, da» sich teilweise schon zu dem unter dem Dach gelegenen Geschoß durchgefrcssen hatte, aus seinen Herd zu be schränken.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder