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Der sächsische Erzähler : 19.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191502191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19150219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-19
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.02.1915
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Aischofswerdaer HageSkatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadlrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltches Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Mit de« wöchentliche« Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. »-scheint jeden Werktag abend« für den folanrden Tag. Der De« ruarvrtt, ist einschließlich der S wöchentlichen Beilagen btt Abholung « der Expedition virttttjährlich 1 Mk. SO Pfg., btt Zustellung ttw Hau, 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Post frei in« Hau» viertel« jährttch 1 Mk. V2 Pfg, am Postschaltrr abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. 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In der deutschen Antwortnote, die am Dienstag dem Botschafter der Bereinigten Staaten von Amerika übergeben wurde, und die eine sachliche Ablehnung der amerikanischen Note in freundschaftlicher Form bedeutet, wird im Eingang festgestellt, daß Deutschland bisher die gel tenden völkerrechtlichen Bestimmungen aus dem Ge biete des Seekriegs gewissenhaft beobachtet. Im Gegensatz hierzu hat England sttbst schwere Derletzungen des Völker rechts nicht gescheut, wenn es dadurch den friedlichen Handel Deutschlands mit dem neutralen Ausland lähmen konnte. Dadurch ist folgender Zustand geschaffen worden: Deutsch land ist unter stillschweigender Duldung der Neutralen von der überseeischen Zufuhr so gut wie abgeschnitten, und zwar nicht nur hinsichtlich solcher Waren, die absolute Konter bande sind, sondern auch hinsichtlich solcher, die nach dem vor Kriegsausbruch allgemein anerkannten Recht nur relative Konterbande oder überhaupt keine Konterbande sind. England dagegen wird unter Duldung der neutralen Regierungen nicht nur mit solchen Waren versorgt, die kein« oder nur relative Konterbande sind, von England aber ge genüber Deutschland als absolute Konterbande behandelt werden (Lebensmittel, industrielle Rohstoffe usw.), sondern sogar mit Waren, die stets und unzweifelhaft als absolute Konterbande gelten. Die Deutsche Regierung glaubt insbe sondere und mit dem größten Nachdruck darauf Hinweisen zu müssen, daß ein auf viele Hunderte von Millionen Mark ge schätzter Waffenhandel amerikanischer Lieferanten mit Deutschland» Feinden besteht. Bei dieser Sachlage sieht sich die Deutsche Regierung, nach 6 Monaten der Geduld und des Abwartens, genötigt, die mörderische Art der Seekriegführung Englands mit schar fen Gegenmaßnahmen zu erwidern. Wenn England in sei nem Kampf gegen Deutschland den Hunger als Bundesge nossen anruft, in der Absicht, ein Kulturvolk von 70 Millio nen vor die Wahl zwischen elendem Verkommen oder Unter werfung unter seinen politischen und kommerziellen Willen zu stellen, so ist heute die Deutsche Regierung entschlossen, deu Handschuh auszuaehmen und an den gleichen Bundes genoffen zu appttlteren; sie vertraut darauf, daß die Neutra len, die bisher sich den für sie nachteiligen Folgen des engli schen Hungerkrieges stillschweigend oder protestierend unter worfen haben, Deutschland gegenüber kein geringeres Maß von Duldsamkeit zeigen werden, und zwar auch dann, wenn die deutschen Maßnahmen, in gleicher Weise wie bisher die englischen, neue Formen de» Seekriegs darstellen. Darüber hinaus ist die Deutsche Regierung entschlossen, die Anfuhr von Kriegsmaterial au England und seine Ver- büudelea mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu un terdrücken, wobei sie al» selbstverständlich anntmmt, daß die neutralen Regierungen, die bisher gegen den Waffenhandel mit Deutschlands Feinden nicht» unternommen haben, sich der gewaltsamen Unterdrückung dieses Handels durch Deutschland nicht zu widersetzen beabsichtigen. Die neutralen Schiffe, die trotz der erfolgten, die Errei chung des Kriegszwecke» gegenüber England schwer beein trächtigenden langfristigen Ankündigung sich in die gesperr ten Gerbässer begeben, tragen selbst dle Verantwortung für etwaige unglückllche Zufälle. Die deutsche Regierung ihrer seits lehnt jede Verantwortung für solche Zufälle und deren Folgen ausdrücklich ab. Die deutsche Regierung ist schließlich bereit, mit der amerikanischen Regierung jede Maßnahme in die ernsthaf teste Erwägung zu ziehen, die geeignet sein könnte, die legi time Schiffahrt der Neutralen im Kriegsgebiet stcherzustellen. Sie kann jedoch nicht übersehen, daß alle Bemühungen in dieser Rügung durch zwei Umstände erheblich erschwert werd«: Kaiser Wilhelm wieder in Berlin. Berlin, 18. Februar. (W. T. B. Amtlich.) Der Kaiser ist zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffeu. Ein Telegramm an den Oderprüsidenten von Ostpreußen. Königsberg. 17. Februar. (W. T. B.) heute nachmit tag ist auf dem hiesigen Oberpräfidium nachstehende» Tele gramm de» Kaiser» eingetroffen: Die Rusten vernichtend geschlagen. Unser liebe» Ost preußen ist vom Feinde frei. Wilhelm. Generalstabsches v. Falkenhayn mit dem paar le mörite ausgezeichnet. Berlin, 17. Februar. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser hat dem Lhef de» Generalfiabes des Feldheere» Gen. d. Inf. v. Falkenhayn in Anerkennung seiner Verdienste nm den Sieg in Masuren den Orden pour le msrite verliehen. Der österreichisch-ungarische Generalstabsbericht. Wien, 17. Februar, mittags. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Rach zweitägigen Kämpfen wurde gestern spät nachmittags Kolomea genommen. Zn den südlich der Stadt bei Kluczow-Wk. und Myszyn seit dem IS. Februar andau ernden Kämpfen machten die Raffen ersichtlich große An strengungen, die Stadt zu behaupten. Zahlreiche Verstär kungen wurden von ihnen herangeführl. Heftige Gegenan griffe auf unsere Vordringen den Truppen mußten beiderseits der Straße mehrmals zurückgeschlagen werden, wobei durch gute eigene Artilleriewirkung dem Feinde große Verluste beigebracht wurden. Um 5 Uhr nachmittag» gelang es durch ein« allgemeinen Angriff, den Feind trotz erbitterter Ge genwehr au» feiner letzten Stellung vor der Stadt zu werfen und in einem Auge mit den Fliehenden Kolomea zu errel- chen. Die Zerstörung der prukhbrücke wurde verhindert, die Stadt von den fliehend« Rufs« gesäubert und besetzt. 2000 Gefangene, mehrere Maschinengewehre und zwei Geschütze fielen in nnsere Hände. Zm Larpathenabschaltt bl» in dle Gegend von Wyszkow dauern die Kämpfe mit großer Hartnäckigkeit an. weitere 4040 Gefangene sind eingebracht. An der Front la Russisch-Pol« und weftgallzim warm nur Geschühkämpfe im Gange. Der Stellvertreter de» Ches» dm Gmeralstabe»: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Der russische linke Flügel in verzweiselter Lage. Köln, 17. Februar. (W. T. ».) Vie »Köln. Atg." mel det au» Bukarest: 2« überaus heftig« Kämpf« gewinn« die verbündet« Trupp« la der Bukowina immer mehr Bo den. Vie Rufs« verließ« L^rnowih und zieh« ihre Trup pen au» all« Befestigung« zurück. Vie österreichisch-unga rischen Trupp« soll« die russische Front durchbrochen und dm Prut- überschritt« hab« und in Galizien bl» Snyallu vorgedrungen sein. Vie Lage dm russischen linken Flügel» soll verzwelsell sein. 1. durch den inzwischen wohl auch für die amerikani sche Regierung außer Zweifel gestellten Mißbrauch der neutralen Flagge durch die englischen Handelsschiffe; 2. durch den bereits erwähnten Konlerbandehandel insbesondere mit Kriegsmaterial der neutralen Handels schiffe. Hinsichtlich des letzteren Punktes gibt sich die deutsch« Regierung der Hoffnung hin, daß sich die amerikanische Re gierung bei nochmaliger Erwägung zu einem dem Geiste wahrhafter Neutralität entsprechenden Eingreifen veranlaßt sehen wird. Bezüglich des Mißbrauch«, der amerikanischen Flagge durch England wird in der Note folgender Borschlag ge macht: Um in der sichersten Weise allen Folgen einer Verwechs lung — allerdings nicht auch der Minengefahr — zu begeg nen, empfiehlt die deutsche Regierung den Bereinigten Staa ten, ihre mit friedlicher Ladung befrachteten, den englischen Seekriegsschauplatz berührenden Schiffe durch Konvoyierung (Begleitung durch amerikanische Kriegsschiffe) kenntlich zu machen. Die deutsche Regierung glaubt dabei voraussetzen zu dürfen, daß nur solche Schiffe konvoyiert werden, die keine Waren an Bord hab«, die nach der von England ge genüber Deutschland angewendeten Auslegung als Konter bande zu betrachten sind. Ueber die Art der Durchführung einer solch« Konvoyierung ist die deutsche Regierung bereit, mit der amerikanisch« Regierung alsbald in Verhandlun gen einzutreten. Sie würde es aber mit besonderem Dank anerkennen, wenn die amerikanische Regierung ihren Han delsschiffen dringend empfehlen wollte, jedenfalls bis zur Regelung der Flaggenftage den englisch« Seekriegsschau- plah zu vermeiden. Die deutsche Regierung gibt sich der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß die amerikanische Regierung den schwe ren Kampf, den Deutschland um sein Dasein führt, in seiner ganzen Bedeutung würdigt und aus den vorstehenden Auf- klärungen und Zusagen ein volles Verständnis für die Be weggründe und Ziele der von ihr angekündigt« Maßnah men gewinnen wird. * Der „B. L.-A." bemerkt hierzu: Das ist eine bei aller Höflichkeit entschiedene und deut liche Sprache, die im deutschen Bolke die größte Genugtuung Hervorrufen und sicherlich an der Stelle, fiir die sie bestimmt ist, nicht ohne Wirkung bleiben wird. England hat den Krieg zur See bisher unter Nichtachtung alles Bölkerrechts geführt. Deutschland hat dem zugesehen, solange es irgend ging. Nachdem es sich aber einmal gezwungenermaßen zu Segen maßregeln entschloss« hat, nimmt es auch kein Blatt vor den Mund, um darzulegen, warum es endlich zu? Selbst hilfe schreiten mußte. Hätten die Neutralen ihre Rechte er- folgreich gewahrt, so hätten wir nicht nötig gehabt, uns für die Freiheit des Meeres einzusetzen. Denn darum handelt es sich. Die Engländer haben die Meere für uns sperren wollen, sie hab«, ohne sich um dm Begriff der Konterbande zu kümmern, kein Schiff, dessen sie habhaft werd« konnten, nach Deutschland durchgelassen. Amerika hat es geduldet, und es hat weiter geduldet, daß unsere Feinde mtt zwei felloser Konterbande, mit Kriegsmaterialien im Wert von Hundert« von Millionen, versorgt worden sind. Gewiß, die Regierung in Washington brauchte gegen dm Waffenhandel nicht einzuschreiten, sie hat die formelle Neutralität nicht ver letzt, aber es mußte ihr klar sein, daß Deutschland durch ihr Verhalten auf das schwerste geschädigt mord« ist. Darin dürfen wir wohl moralisch eine Verletzung der Neutralität erblicken.
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