Der sächsische Erzähler : 09.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191506092
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-09
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- Der sächsische Erzähler : 09.06.1915
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'M» —E« geben — uns hier in der aufblühenden Stadt Fürth, deren Entwicklung mich immer erfreut, versammelt haben, so den ken wir kaum daran, daß es Krieg ist. Wir verdanken das in erster Linie der Tüchtigkeit des ganzen deutschen Volkes und seiner Verbündeten. Das deutsche Volk, das kann man mit gutem Gewissen sagen, ist in dem Heere mit seinen besten Elementen vertreten. Das deutsche Heer ist unüberwunden, wo immer es kämpft, im Osten und Westen und Norden, und so Gott will, woran ich nicht zweifle, wird es auch im Süden unüberwunden bleiben. (Stürmischer Beifall.) Als der Krieg ausbrach, da sagten wir, es werde ein Krieg auf kurze Zeit sein. Aber die Dinge gestalteten sich anders. Auf die Kriegserklärung Rußlands folgte die Frankreichs. Als dann auch noch die Engländer über uns herfielen, da habe ich gesagt, ich freue mich darüber und ich freue mich des wegen, weil wir jetzt mit unseren Feinden Abrechnung halten können, und weil wir jetzt endlich, und das geht den Kanal verein besonders an, hoffen dursten, daß wir für Süd- und Westdeutschland günstigere Verbindungen zum Meere be kommen würden. (Lebhafter Beifall.) Zehn Monate sind seither verflossen. Viel kostbares Blut ist vergossen worden. Cs soll aber nicht umsonst vergossen worden sein. (Beifall.) Eine Stärkung des Deutschen Reiche» und eine Ausdehnung über seine Grenzen hinaus, soweit dies notwendig ist, damit wir gesichert sind gegen künftige Angriffe, das soll die Frucht dieses Krieges sein. (Stürmischer Beifall.) Wer mit uns geht und treu zu uns steht, ich meine Österreich-Ungarn und die Türkei, soll sich mit uns erfreuen. Nie aber die falschen Freunde, die hinter unserem Rücken Freundschaft heuchelten und dann zum Feinde übergingen. Wahrhaftig, wir sind unbesiegt. Der letzte Feind, der so viel von sich sprechen machte, hat noch immer keinen ernsten Angriff gewagt, ob wohl er Zeit genug zur Vorbereitung hatte. (Stürmischer Beifall.) Eine Schlappe der Italiener. Wien, 7. Juni. (W. T. B.) Aus dem Kriegspresse quartier wird gemeldet: Auf dem südwestlichen Kriegsschau« platz gelang es einem kleineren Detachement unserer Trup pen am 2. Juni in der Gegend von Flitsch, dem Feinde un bemerkt in den Rücken zu fallen und beträchtlichen Schaden zuzufügen. Der feindliche Train, ein Zeltlager, ein Block haus, wahrscheinlich ein Proviantlager wurden hierbei zer schossen. Der Feind erlitt einen Verlust von 50 loten und geriet in große Verwirrung. Wohl eilten von allen Seiten Verstärkungen herbei. Unser Detachement konnte sich aber doch vor der vielfachen Uebcrmacht in vollster Ordnung zu rückziehen. Numme, :3V. Mittwoch 9. ^u i ISUi. «, Der 5ächWe LrMl'er Wschofswerdaer Tageblatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes.Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Srnntagsdlatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinsxektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der De« »ugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung m der Expedition vierteljährlich 1 Mk. 50 Pfg., bei Zustellung ins Haus 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Post frei ins Haus viertel jährlich 1 Mk. 92 Pfg, am Postschalter abgeholt 1 Mk. 50 Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — " . Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. " Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 18 Pfg. Die Reklamezeile 3* Pfg. Geringster Inseratenbetrag 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach auflicgendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten« Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Italien in Erwartung der deutschen Kriegserklärung. Italien hat den Krieg an Deutschland immer noch nicht erklärt. Es hat ja auch alles Mögliche getan, um Österreich zur Kriegserklärung zu zwingen, aber man konnte doch nicht umhin, endlich selbst in den sauren Apfel zu beißen und eine Kriegserklärung ergehen zu lassen, die in ihrer grotesken Un wahrhaftigkeit ihresgleichen sucht. Aber gegenüber Deutsch land ist man in noch höherem Maße um Gründe verlegen und ist also noch mehr erpicht, es zu reizen, daß es doch zu erst den Krieg erklärt. Merkwürdig, der Österreicher gilt als alter Feind Italiens, während gegen den Reichsdeutschen der Italiener keinen Groll hegt, im Gegenteil.ihm seine besondere Zuneigung zu versichern liebte. Nun hören wir, daß der Pöbel in Mailand zwar alle deutschen Läden, Gastwirtschaf ten, Hotels zerstörte und plünderte, daß er aber die österrei chisch-ungarischen Untertanen unbeachtet ließ. Als Grund gab die bestochene Presse an, daß die Italiener in Deutsch land schrecklichen Mißhandlungen ausgesetzt seien, und daß es gelte, dafür Rache zu nehmen. In Wirklichkeit waren die Ausschreitungen von Mailand von den Behörden genehmigt, und wenn nachträglich einige Beamte abge setzt wurden, so geschah das, weil sie nicht verhindert hatten, daß auch unzweifelhafte Italiener neben vielen anderen Aus ländern, besonders Schweizer, Opfer dieser Volkswut gewor den waren. Auf diese Herausforderung hin nahm man an, muß doch Deutschland den Krieg erklären! Aber das läßt es dahingestellt, ob bei dem engen Bun desverhältnis zu Österreich wirklich nötig ist, besonders zu erklären, daß es seinem Waffenbruder auch hier beistchen wird. Und so sehen wir Salandra in der Rolle des Narren, der auf Antwort wartet. Er braucht eine Kriegs erklärung als Antwort, denn nur dann tritt einBündnis- oertrag mitRumänienin Kraft, der Rumänien ver pflichtet, einem angegriffenen Italien zu Hilfe zu kommen. Nun aber läßt Rumänien deutlich erkennen, daß es sich an diesen Bündnisvertrag nicht gebunden fühlt. Allzu klar ist doch, daß tatsächlich Deutschland und Österreich einen Verteidigungskrieg führen, aus dem wider alles Erwarten sie bisher siegreich hervorgegangen sind, und daß Italien nicht notgedrungen zu den Waffen greift, sondern um im entscheidenden Moment seine wertvolle Hilfe zum höchsten Preise zu verkaufen. Ist die Hoffnung auf Rumänien er schüttert, so auch noch manche andere. Man prahlte, daß man binnen wenigen Tagen in Triest sein würde, jubelnd begrüßt von der befreiten Bevölkerung. Zwar haben bis jetzt nur kleinere Kämpfe stattgefunden, aber in keinem ha ben die Italiener bis jetzt Lorbeeren gepflückt, und Triest liegt noch in weiter Ferne. Und schlimmer, Triest will gar- nicht befreit sein. Nicht einmaldas italienisch sprechende Triest, wo doch die Agitation ihren Hauptsitz hatte. Es zeigt sich eben, daß die italienische Agitation innerhalb der schwarz gelben Grenzpfähle nur das Werk einiger weniger Persön- lichkesten war, von denen mancher ein ehrlicher Fanatiker sein inag, mancher aber auch ein bezahlter Söldling der fran zösischen Regierung ist. Denn der mußte daran gelegen sein, daß Italien zu Österreich in kein wirklich gutes Verhältnis kam, damit die Italiener nicht merkten, wie in Wirklichkeit ihre Interessen von Frankreich geschädigt wurden, von der Annexion Corsicas an bis zu der Erwerbung des Protekto rates über Tunis. <D Ämter KMliimgriff auf englW Häse«. Die Beute von Przemysl: 33,805 Gefangene. — Der Dnjestr bei Zurawno überschritten. Berlin, 7. Juni. (W. T. B. Amtlich.) In der Nacht vom ö. zum 7. Juni führten unsere Marinelustschisfe erfolg reiche Angriffe gegen die Docks von Kingston und Grimsby am Humber aus. Sie kehrten trotz starker Beschießung un beschädigt zurück. Der stellvertretende Lhef des Admiralstabs: gez.: Behacke. Nachdem unsere Marine-Luftschiffe in der Nacht zum Sonnabend erfolgreiche Angriffe gegen die befestigte Hum- bermündung ausgeführt hatten, haben sie in der Nacht zum Montag die Docks an der Mündung dieses Meeresarmes mit Erfolg mit Bomben belegt. Die Docks von Great Grimsby, der 75000 Einwohner zählenden englischen Hafenstadt in der Grafschaft Lincoln, haben 40 Hektar Um fang. Während Grimsby am Südufer gelegen ist, liegt Hüll (Kingston upon Hüll) am nördlichen Ufer des Hum ber, der bei dieser 32 Kilometer vom offenen Meere entfern ten Stadt drei Kilometer breit ist. Hüll ist der Haupthafen des nordöstlichen England. Seine neun Docks (Victoria-, Queens-, Albert-, Alexandra-Dock u. a.) bedecken eine Was serfläche von 54 Hektar. * Der Bericht der englischen Admiralität. London, 7. Juni. (W. T. B.) Die Admiralität meldet: Sonntag Nacht besuchte ein Zeppelin die Ostküste und warf Brandbomben und Lxplosionsbomben ab. die an zwei Stel len Brände verursachten. Fünf Menschen wurden getötet und 40 verwundet. »je Matzregelung eines englischen Blattes. Zürich, 7. Juni. (W. T. B.) Nach der „Neuen Züricher Ztg." wurde die in London erscheinende „Jevish-Times" un terdrückt, weil sie die Namen von Straßen genannt hatte, auf die bei der letzten Zeppelinstreife Bomben fielen. Es ist dies seit Kriegsausbruch das erste Blatt, das so gemaßregelt wurde. Der österreichisch-ungarische Generalstabsdericht. Wien, 7. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 7. Juni 1S15: Russischer Kriegsschauplatz: Nach der schweren Niederlage bei Przemysl richtete die russische Heeresleitung in den letzten Tagen hestige Anstren gungen gegen unsere Stellungen an der Pruthlinie, um hier einen gewaltsamen Durchbruch zu erzwingen. Namentlich gegen den Raum Solomea—Delatyn warf der Feind immer neue Massen in die Schlacht, während alle diese Vorstöße an der zähen Tapferkeit der Armee des Generals der Infan terie Freiherr«, von Pflanzer-Baltin unter ungeheueren Ver lusten der Russen scheiterten, rückten von Westen her die un ter dem Befehl des Generals von Linsingen stehenden ver bündeten Sireitkräfte heran. Gestern nahmen sie kalusz, die Gegend nördlich dieser Stadl und die Höhen am linken Dnjestr-Rfer nördlich Zurawno in Besitz. Zwischen der Nadwornaer Viestrica und der Lomniha schlossen sich unsere Truppen dem Angriff an. Die Kämpfe östlich Przemysl und Jaroslav dauern fort. Nördlich Mocziska mußte der Feind aus Czerniawa weichen. Vereinzelte kraftlose Gegenstöße der Russen brachen zusammen. Bei Przemysl sielen seit dem 1. Juni 33 805 Gefangene in die Hände der Sieger. Italienischer Kriegsschauplatz: Im Tiroler Grenzgebiete wirkte unsere Artillerie mit sichtlichem Erfolge. An der Särntnerischen Grenze östlich des Plöckenpasses eroberten unsere Truppen gestern den Frei kofel zurück, den der Feind vorübergehend gewonnen halte. Im krngebieke wird weitergekämpst. Die Italiener mußten die Ortschaft krn räumen. Am Jsonzo schiebt sich der Geg ner stellenweise näher heran. Balkan-Kriegsschauplatz: Aus dem Balkankriegsschauplah herrscht, von vereinzel ten Plänkeleien an der Grenze abgesehen, Ruhe. Der Stellvertreter des Lhefs des Generalstabs: v. Hoefer, Feldmarschalleuknanl. Der König von Bayern über ein größeres Deutschland. In Fürth i. B. tagte am Sonntag und Montag die 25. Iubiläumstagung des Bayerischen Kanalvereins, der auch König Ludwig beiwohnte. Bei der Festtafel am Montag hielt der König folgende Rede: Meine Herren! Im vorigen Jahre war der Kanaltag in Regensburg. Da war tiefer Frieden und Ruhe. Kein Mensch dachte an die großen Ereignisse, die sich kurz darauf eingestellt haben. Wenn wir jetzt mitten in diesem schwersten und größten Kriege — denn keinen größeren hat es je ge-
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