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Der sächsische Erzähler : 22.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191801228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19180122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19180122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-22
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.01.1918
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A»UUtz« Bek»«»t»«chiu»-e»4 Rach dem von dem Dahlleiter für den 3. sächsischen N«ich»tagswatzlkr«i» bekanntgeizebenen Ergebnisse der am 11. diese» Monats stattgefundenen Wahl eines Abgordneten gmn Deutschen Reichstag hat kein Kandidat di« absolute Stimmenmehrheit etstmgt, weshalb sich zwischen den beiden Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten haben, nämlich dem Rechtsanwalt Justizrat Dr. Herrmann la Vautzea und dem Parteisekretär Uhlig in Leubnih-Reuostra »ine engere Wahl erforderlich macht. Diese ist auf Freitag, den 25. Januar ISIS, von 10 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags, festgesetzt worben. Alle auf andere als die bei den bezeichneten Kandidaten fallenden Stimmen sind ungül tig. Die Abgrenzung der Wahlbezirke, die Namen der Wahl vorsteher, sowie die Wahlstellen sind folgende: 1. Wahlbezirk: Albertstraße, Altmarkt 1—8, Bautzner Straße mit Abbauten, Borngasse, Brauhausgasse, Carola- straße mit altem Friedhof, Fichtestrahe, Georgstraße, Ka menzer Straße, Klostergasse, August-Königstraße, Linden straße, Mackensenstraße, Rammenauer Weg, Schmöllner Weg mit Abbauten, Schulplatz. Wahlvorsteher? Herr Kaufmann Hermann Zwahr. Stellvertreter: Herr Prrvatus Paul Klepsch. Wahlfielle: Schankwirtschaft „Amtshof", Kirchstraße Nr. 30, (Hintere» Gastzimmer). 2. Wahlbezirk: Altmarkt S—16, Bahnhofstraße, Delms- dorser Straße, Bischofsplatz, Bischofsstraße, Bismarckstrahe, Uärbergaste, Fleischergasie, Hindenburgstraße, Hohe Straße, mals werden die deutschen Machthaber geneigt sein, auch die mindesten Friedensbedingungen anzunehmen, die irgend ein pazifistischer Redner unseres Landes anstellte, wenn wir sie nicht daM zwingen können. Der Redner erinnerte an die Formulierung der Kriegsziele, wie sie von ihm namens der Regierung und kurz darauf auch von Wilson dargelegt wur den und erläuterte ferner, in welcher Weise diese beiden Kundgebungen in Deutschland ausgenommen wurden. Wenn die Entente aber, fuhr Lloyd George fort, nicht imstande ist, den heutigen Machthabern in Deutschland die Spitze zu bie ten, so werden diese morgen die ganze Welt beherrschen. Die englische, französische, überhaupt die europäische Demokratie wird der Gnade einer grausamen Militärautokratie ausge- kiefert sein, wie sie die Welt nur je gesehen hat. Die Deut schen werden Belgien niemals räumen, wenn sie nicht dazu gezwungen werden. Zum Schluß erklärte der Premiermini ster: Wmn jemand an meiner Stelle ein ehrenhaftes und annehmbares Mittel zu finden imstande ist, um ohne Kampf aus diesem Konflikt herauszukommen, so beschwöre ich ihn im Namen Gottes, mir dieses Mittel zu nennen. Meiner An sicht nach gibt es nur eine Alternative: Entweder setzen wir den Kampf fort oder wir unterliegen. 51 OVO Tonnen versenkt Berlin, 19. Januar. (W. T. B. Amtlich) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Dieckmann, hat kürzlich sechs durchweg bewaffnete Dampfer mit rund 32 000 Brutto-Register-Tonnen vernichtet. Die Mehrzahl der Schiffe wurde in der Irischen See, teil» einzeln, teil» in Gelettzü- gen unter starker Sicherung fahrend, abgeschossen, unter ihnen ein etwa 12000 Tonnen großer Dampfer ähnlich dem Asquikh-Iyp der wiche Star Linie. Berlin, 20. Januar. (W. T. B. Amtlich.) Im west- kchen Teil des Sperrgebietes um England fügten ubsere un unausgesetzt tätigen U-Boote dem Gegner einen Verlust von IS 000 vr.-Reg.-lo. an Schiffsraum zu. Die Mehrzahl der Schisse wurde im Ärmel- und St. Georgs-Kanal unter stärk ster Gegenwirkung vernichtet. Unter den Schiffen befanden sich drei größere Dampfer von über 4000 Io. Eia Schiff konnte als der englische Dampfer „Lolaers", der mit Sohlen noch Afrika unterwegs war, fefigestellk werde». Der Lhef de» Admiralstab» der Marine. Nahrungomittelkarteu für London. Amerstad, 21. Jan. (W.T.B.) Für London werden dem nächst Nahrungsmittelkarten eingeführt. Die zunächst für die Verteilung von Butter und Margarine am 5.. 2. in Kraft Unwägbare Kräfte der Volksseele. Am Freitag abend hielt in Bautzen der Vorsi tzende des Deutschen Fichtebundes, Herr Kes se in e i e r - Hamburg, einen Vortrag über die Frage des Fort lebens nach dem Tode. Der Besuch war so stark, daß viele keinen Einlaß mehr finden konnten. Es soll deshalb eine Wiederholung des Vortrages stattfinden am Montag, 4. Februar. Aus dem Gehörten, das einen tiefen Eindruck auf die Hörerschaft machte, seien folgende, für die Gegenwart be sonders wichtige Punkte hervorgehoben: Der Redner kam b«i seinen Ausführungen über das Wesen der Seele auf die Übertragungen unserer Gedanken und Gefühle zu sprechen, die uns bewiesen, daß der Mensch durch das, was er in seiner Seele pflege, täglich und stündlich Einfluß ausübe im guten wie im schlimmen Sinne auf die Gemütsstimmung oder das Schicksal seiner Lieben wie seines Volkes. „Wenn Si< sich fortwährend um Ihre Söhne im Felde ängstigen, dann kön nen Sie gar nicht verhindern, daß etwas Lähmendes von Ihnen ausgeht und Ihre Söhne da draußen im Felde genau so ängstigt um ihre Lieben in der Heimat. Durch das, was in der Seele des einzelnen täglich und stündlich vorgeht, wird das gebildet, was man als Dolksstimmung bezeichnet und was Bismarck meinte, wenn er von Imponderabilien oder unwägbaren Kräften der Volksseele sprach. Diese Volks stimmung ist zu vergleichen mit einer gewaltigen Aufspeiche rungskammer, die unseren Söhnen Kraft zuführt, so dass sie zu Leistungen befähigt sind, di« man in Friedenszeiten nie hätte für möglich gehalten. Das war der Fall in den August tagen 1914 und später . Da war die Dolksstimmung erfüllt Kirchgasse, Kirchplatz, Kirchstrahe, Mottkestrahe, Am Mühl- teich, Pfarrgasse, Schmiedegaste, Spvargasie. wahwvrfieher: Herr Stgdtrat Vogel? MWoertreWr Herr Bankdirektor Hentschel. WahkstMe; Gaschos „König Albert", Bahnhofstraße 23 .(«einer Saal). 3. Wahlbezirk: Alte Gast«, Altmarkt 17—31, Birken gasse, Drebnitzer Weg, Dresdner Straße, Fobrikgasse, Gold bacher Weg mit Ziegelei Lorenz und Geslügelmastanstatt. Heinrich Gräfe-Straße, Grunagasse, Herrmamrstraß«, Am Hof, Dr. Lange-Straße, Am Lutherpark, Lutherstrabe, Reu- markt, Neustädter Straße, Putzkauer Straße, Schadegaste, Sinzstraße, Stiftsstraße, Stolpner Straße, Säßmtlchstrahe, große und kleine Töpfergaste, Wagnergafle, Wallgaste. Wahlvorsteher: Herr Kaufmann Oscar Wagner. Stell vertreter: Herr Kaufmann Ehrichsohn. Wahlstelle: Schank- wirtschaft „Stadtteller", Altmarkt. In den Listen sind die Wähler nach den Wohnungen auf geführt, für die sie am 8, Dezember 1917 polizeilich gemeldet waren. - , Bischofswerda, am 19. Januar 1918. Der Sttsttrat Kohlenabgabe Bischofswerda: Kohlenkarten Nr. 1051—1400 bei Bal ten L Wobst: 1401—1680 bei Eisenbeiß L Sohn. Die Ort»»»hze»fteUe (Wettere amtliche Bekanntmachungen im Beiblatt.) tretenden Karten sind so eingerichtet, daß daraufhin drei wei tere Artikel rationiert werden können. Der lejsthin in ganz England herrschende akut« Meischmangel ist bisher anschei nend nur sporadisch behoben. Die Einführung eines fleisch losen Tages in der Woche steht bevor. Kleine Mitteilungen. Vor der politische» Aurfprache im Reichstage. Nach einer Vereinbarung zwischen der Reichsleitung und den Par- teiführern wird, wie das Berliner Tageblatt berichtet, di» po litische Aussprache im Hauptausschuß des Reichstags nun mehr voraussichtlich am Donnerstag ihren Anfang nehmen. Wahrscheinlich wird schon an diesem Tage der Reichskanzler Graf Hertling die angekündigte große Rede hallen. Staats sekretär v. Kühlmann, der gleich seinem österreichischen Kol legen Grafen Czernin die Abreise Trotzkis nach Petersburg auch seinerseits zu einem Besuch in die Heimat benützt, trifft heute Abend in Berlin ein. Es wird als selbstverständlich er- wartet, daß der Staatssekretär v. Kühlmann alsbald Gele genheit nehmen wird, sowohl mit den verantwortlichen Stellen der Reichsleitung wie auch mit den Parteiführern über die Ergebnisse pnd Aussichten in Brest-Litowsk zu kon ferieren. Tag und Stu^e für dieses Zusammentreffen mit den Parlamentariern ist indes noch nicht bekannt. Rücktritt de» österreichischen Ministerpräsidenten. Wie der Vössischen Zeitung gemeldet wird, hat Ministerpräsident v. Seidler sein Rücktrittsgesuch überreicht. Der Minister des Innern Graf Toggenburg wurde vom Kaiser mit der Kabi nettsbildung beauftragt. Zur Stichwahl. Die Rattonalliberalen für Dr. Herrmann. Der national liberale Verein im 3. Reichstagswahlkreis erläßt in der heu tigen Nummer eine Erklärung, in der er darauf hinweist, daß das Verhalten der sozialdemokratischen Partei dem be rechtigten Wunsche des deutschen Volkes nach einem starken deutschen Frieden entgegensteht und fordert daher auf, am Stichwahltage geschlossen für Dr. Herrmann «inzutreten. In nationalliberalen Kreisen hofft man, daß di« Wahl Dr. Herr manns gesichert ist, da nicht anzunehmen ist, daß di« Freisin nigen geschlossen für den sozialdemokratischen Befürworter des Derzichtfriedens eintreten werden. Herr pudor und die Rationalliberaiea. Bekanntlich hat der fortschrittliche Kandidat vor der HauptwaP, um sich die Stimmen der Nationalliberalen zu sichern, seine Zustim mung veröffentlicht zu der nationalliberalen Erklärung: „Die Fordenmg des Tages muß heute für jeden Deutschen die Erlangung eine» der ungeheueren Opfer an Gut und Wut Würdigen Trioden» sein." Nachdem er nunmchr «i» der Wahl endgültig au-geschieden ist, sucht er seta don Ra- ttonaüibevalen gegebemg Wort wieder umWstntten. In einer langen Erklärung Pudor» heißt e»: ,Jch schlich, daß ich auch mMersefi» nur meine F u - stimmung zu diesem Satze z»»m Ausdruck bringen könne, und gab nunmehr der Erwartung Ausdruck, daß die Rattonalliberalen ihre Mitglieder aufforderten, nach träglich meine Kandidatur -» unterstützen. Die National liberalen haben daraufhin zu meinen Gunsten einen Wahlaufruf veröffentlicht. Dies ist der Vorgang und ich kann nicht begreifen, wie es die Nationalliberalen jetzt fertig bringen können, die für mich im Wahlkreis al» gegebenen Stimmen al» gegen die Mehrheit-Politik ge richtet anzusehen, weil ich fÄ einen Frieden etngetreten sei, der der ungeheueren Opfer an Gut und Blut würdig wäre. Denn die Rattonalliberale Partei in dieser Erklä rung etn Abgehen von meinem Standpmttt, der selbstver ständlich nur derjenige der Mehcheitsparteien im Deut schen Reichstag ist, sieht, so ist das ein« Auslegung, gegen die ich auf das lebhafteste protestieren muß. Meine Ausführungen während des Wahlkampfes und der von mir vertreten« Standpunkt konnte keinen Politiker darüber im Zweifel lasten, daß ich jeden Gewalt- und Er- oberung-frieden auf» heftigste bekämpfe und daß ich einzig und allein zu einem Derständigungsfrieden im Sinne der Mehrheitsparteien eingetreten bin. Es ist eine völlig« Umkehrung der Tatsache, wenn die Rationallibe ralen behaupten, daß die für mich im Wahlkreis abgegebe nen Stimmen gegen die Mehrheitspolittk gerichtet sind. Die Wahlkreis-Organisation der Fortschrittlichen Volks Partei und ich persönlich werden für di« Stichwahl, die am 25. Januar stattfindet, die fortschrittlichen Wähler auffordern, restlos ihre Stimme dem Vertreter der Mehrheitsparteien, und das ist der soztal- demokratische Landtagsabgeordnet« Uh lig, zuzuführen, und ich kann nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß die fortschrittlich gesinnten Wähler dieser Pa role Mann für Mann folgen, wie es die politische Pflicht gebietet." Diese eigenartige Umdrehung eines gegebenen Verspre chen» wird nicht nur bei den Rationalliberalen, sondern auch bei vielen Fortschrittlekn ihren Eindruck nicht verfehlen. Herr ! Pudor sieht offenbar selbst «in, daß er sein« Rolle im 3. säch sischen Reichstagswahlkreis ausgespielt hat, das national liberal« Dereinsblatt hat dies ja schon unverhüllt angedeutet. Herr Pudor beruft sich auf eine Wahlkreisorganisation, die ein« Sttchwahlparol« zugunsten des Sozialdemokraten aus geben werde. Wer ist denn diese Organisation, müh man da fragen. Sehr treffend bemerken di« „Boutz. Nachr.": „Es müßte erst festgestellt werden, wer diesen „Kreisver«in" der Fortschrittspartei bildet. Es ist ja sehr-aufgefallen, Laß sich die früheren bekannten Bautzener Führer -er Fortschrittspartei im jetzigen Wahlkampfe einer völligenZurückhaltung befleißigt haben. Die Lei tung der Wahlagitation lag gänzlich in den Händen des au» Berlin hierher geschickten Parteisekretärs Schumacher. In den Wahlversammlungen nahm keiner der hiesigen Fort schrittsführer das Wort, keinen von ihnen sah man am Dor standstisch, nicht einmal am Abend, an dem Reichstagsabg. Kopsch den Vortrag hielt. Die Herren Pudor uttd Schu macher waren die alleinigen Macher. Man ist daher wohl auch berechtigt, anzunehmen, daß die obige Wahlparole zur Stichwahl Berliner Fabrikat ist. Hiesige Wähler können sie schwerlich verfaßt haben. Denn jeder hiesige Wäh ler muß wissen, daß derjenige, der «inen Verständigungs frieden wünscht, „der Deutschlands Machtstellung im Innern und nach außen sichert und unsere wirtschaftliche Freiheit in der ganzen Welt gewährleistet", gerade Dr. Herrmann die Stimme geben muß." WSHlerversammluugeu fanden statt am Sonnabend im Erbgericht in Rammenau, am Sonntag nachmittag in Steglichs Gaschos in Schmölln und am Sonntag abend im Gasthof „Deutsche Eiche" in Niederneuki rch. An stelle des durch eine Familienangelegenheit plötzlich verhin derten Herrn Okonomierats Rötzold-Freiberg sprach Herr von einer wogenden Begeisterung, die rückstrahlend auf den Einzelnen wieder so einwirkte, daß er sich ihr nicht entziehen konnte. Wehe einem kämpfenden Heere, wenn diese Dolks- stimMung auf den Gefrierpunkt herabgesunken ist und Heil ihm, wfnn sie erfüllt ist mit Siegeszuversicht und einem ern sten Wollen nicht des Friedens, sondern des Sieges. Im er sten Falle kann ein Heer nicht siegen, im zweiten Falle aber kann es nicht besiegt werden. Wenn ich morgen früh an eine große Aufgabe herantrete und denke, ach, wenn es doch erst Feierabend wäre, wird mir dann nicht der Tag unerträglich schwer? Und wie anders wird mir zumute sein, wenn ich an mein Werke gehe mit dem festen Gedanken, ich werde es vollbringen I Nun frage ich Sie: Ist es denn recht, wenn wir immer wieder denken und sprechen: Ach, wenn wir doch erst Frieden hätten!? Dieser Gedanke macht uns das Schwere, dos uns noch bevorsteht, unerträglich sckpver. Wir müssen denken und es auch offen aussprechen, wo sich Angst um den Ausgang des Krieges zeigt: Wir werden es schaffen, wir werden siegen! Den Frieden wollen wir ja alle ohne Ausnahme, aber unsere Feind« wollen ja nicht den Frieden, sondern den Sieg. Dor etwa sechs Wochen noch hat der eng lische Premierminister ausgesprochen: Deutschland oder Eng land: einer von beiden muß untergehen damit einer leben kann, und wir werden es, 10 Minuten länger aushalten. Und noch vor rund drei Wochen sagt« derselbe Mann: „Wir haben Deutschland die Schlinge um den Hals geworfen und ziehen sie fest!" Schreien wir immer nach dem Frieden dann helfen wir dem Feinde, un» die Schlinge um den Hals zu legen. Schreie« wir aber in unserer See^ noch dem Sieg, dann wehren wir jene, die unfern Untergang wollen ab. Da durch aber nur hatten wir den Kämpfern, die mit ihren Lei bern unsere Heimat schützen, die Treue. Dadurch nur kön nen wir in der Heimat einen baldigen Frieden bekommen und zwar «inen Frieden, bei dem die Wohlfahrt unserer Kinder gesichert ist. Eine besondere Seite dieses Gebietes berührte Hindenburg durch sein Wort: An der Front spürt man es deuüich, wenn in der Heimat das Beten nachläßt. Er ries uns zu: „Es steht alles gut! Laßt uns nicht mehr vom Frieden sprechen, sondern vom Sieg!" Vertrauen wir ihm, der uns aus größter Not errettet hat, er wird uns zum Endsiege führen. Deutsche Brüder und Schwestern! Es steht auf dem Spiel unser* und unserer Kinder Zukunft. Dir wollen sie dereinst, wenn wir unser irdisches Auge schließen müssen, glücklich sehen. Nun, so laßt uns einmütig in unse rer Seele das pflegen, wodurch ihr Glück gesichert wird. Laßt uns auch mutig allen Flaumachern und Ängstlichen ent gegnen: Wir werden es schaffen! Ein Kraftstrom wird dann von uns ausgehen. Wir werden zu einem Licht, mit dem man tausend andere anstecken kann. Wir werden durch da» Neu« in unserer Seele wieder ein Dolksstimmung schaf fen, die der Friedensengel gebraucht, um zu uw» zu können." Soweit der Redner, der in den unwägbaren Kräften -er Seele einen Beweis dafür sieht, daß die Seel« di« Oberhoheit gegenüber-dem Körper besitzt und demzufolge nicht mit ihm absterben kann. Dir behalten uns vor, weitere interessante Punkt«, die der Redner berührte, in einem späteren Bericht Über die Wittxrholung des Vortrags zu vsöffenüichen.
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