Der sächsische Erzähler : 27.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191903276
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19190327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-27
- Monat1919-03
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- Der sächsische Erzähler : 27.03.1919
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Nummer 71 Donnerstag 27. März 1SIV DerSächWeLrMer Mschofswerdaer Tagevkckt. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonutags-Unterhaltungsblatt Die Entente und Ungarn wurden bereits Vorschläge verbreitet, die polnische Division tenen D die Aus rumpiert« Erscheint seit l84b. Fernsprecher Nr. 22. Poftscheck-Konto: Amt Leipzig Rr. 21L4S. Demel»»«» verdan»,girokasi« Bischof»»«»« Konto Sie. «4. Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Beklebe« der Zeitung oder der Beförderungseinrich- Amtsblatt der Amtstfanptmannschaft, der Schulinspeftion und des Hanptzollamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Ltadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Be^rke. Älteste» Blatt im Bezirk. lelegr-Adresse Amtsblatt Abholung Im Falle höherer in« Haus Störung des Bekt . . .. . , „ „ Post bezogen vierteljährlich Mb. L8S tungrn hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder die 3gespaltene Zeile SO Pfg. - Für bestimmte Tage oder Pla nsteklungsgrbühr Rachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. wird keine Gewähr geleistet. - Erfüllungsort Bischofswerda. daß ein rachsüchtiges Ausnützen des Sieges immer auf Frankreich, zurückfallen würde, besonders wenn man eine mangelhafte Regelung trifft, die den üblen Grundsätzen ent- spricist, die von den Verbündeten während des Krieges aus gestellt wurden. In diesem Falle müßte gegen den Kapitalis mus eine noch geschlossenere und erbittertere Bewegung los brechen als dieses Mal. Aus Paris wird gemeldet: Die Aussichten, daß die Amerikaner bald nach Amerika zurückkehren können, ver schlechtern sich mehr und mehr. Neuerdings iverden die amerikanischen Beschlüsse mich durch den Ausbruch der bolschewistischen Bewegung in Ungarn beeinflußt. Wilson erblickt seine Hauptaufgabe darin, die Demokratie dort zu retten. Es sei fraglich, ob die Verbündeten ihre Demobili sation ruhig durchführen können, da d'o Lage ernster sei als je. In Paris ist man in vielen Kreisen der Ansicht, daß nur durch die Polen eine Entscheidung erzielt werden kann. Es wurden bereits Vorschläge verbreitet, die polnische Division ,._o- — aus Frankreich sofort nach Polen zu überführen, damit aus und Übersee Lebensmittel, insbesondere Fette u-Nd Öle zu diese Weise ein Bollwerk geschaffen werden kann, das beziehen fein. Kleine politische Mitteilungen. Die Kameruner Eingeborenen wolle» bei Deutschland bleiben. Aus zuverlässiger spanischer Quelle wird berichtet, daß in Madrid aus Fernando Po eine Bittschrift von 117 Kameruner Häuptlingen eingegangen ist, in der diese auch namens ihrer Landschaften den König von Spanien bitten, für die Rückgabe Kameruns an Deutschland einzutreten. In Anzeigenpreis: Die Sgrspalkne Grundzeit? tZlm. Moste LS! oder deren Raum 38 Pfg., örtliche Anzeigen 25 Pfg. Im Text teil (Zlm. Masse 17) 75 Pfg. die Sgespaltene Zeil«. Bet Wieder- Holungen Rabatt nach feststehenden Sagen. — Amtliche Anzeigen ..... .... ... < - - oder Pla,r Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt l5 Mscheiut jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be» Dugsprel» tp einschließlich der wöchentlichen Beilagen bet 5"' « »er Geschäftsstelle monatltch 90 Pfg., bei Zustellung i «ouatttch 1 Mk.; durch die Post bezogen vierteljährlich . ohne Zuftellungsgebübr Deutschland von den Bolschewisten trennt. Auch ist die Rede davon, englische Kanonenboote nach Budapest zu senden. Es besteht weiter die Möglichkeit, daß bei einem Ausbruch von Unruhen amerikanische Truppen zu deren Unterdrük- kung herangezogen werden. Die Ereignisse in Ungarn sind auch für Rumänien «nicht ohne Wirkung geblieben. In Bukarest herrscht Panik; im Innern des Landes nehmen das Eiend und die Arbeitslosig keit zu. Auch die Prager Regierung sieht mit schwerer Be sorgnis der Zukunft entgegen; man rechnet in Regierunas- kreisen mit einem bewaffneten Widerstand der Ungarn. Da zu kommt noch die Haltung der tschechischen Sozialisten, die gegen eine weitere Kriegführung entschieden protestieren urw mit dem Generalstreik drohen. Das Tschechoslowakische Pressebüro meldet aus Preßburg: Minister Szchar hat in folge der Ereignisse in Ungarn das Standrecht über die ganze Clovakei verhängt. Beginn der Friedensverhandlungen. Bersin. 25. März. <W. T. B.) Graf Bernstorfs teilte in der heuigen in der Geschäftsstelle des markigen Amte» für die Friesens angen mil, di- feindlichen Regierungen hätten ersucht, eine Kommission von 8 deutschen Finanzsachverständigen nach Part» zu senden, eine Demarche, die als Begin« der Friedensverhandlungen anzusehen sei. Bersin, 26. März. (W. T. B.) Die deutsche Regierung wird die Mitglieder der nach Versailles zu entsendenden Finanzkommissian sofort ernennen und dieselben für Don nerstag nach Weimar berufen, um ihnen die nötigen In- struktionen zu erteilen, so daß diese Finanzkommission be reits am Sonntag in Berfaille» ankomme. Die ersten Lebensmitteldampfer. Bersin. 25. März. (W. T. B.) Nach dem »Acht-Uhr- Abendblatt" lief der amerikanische Dampfer »West-Halifax" heute nachmittag 2 Uhr im Hamburger Hafen «In und legt < s „ s " .1 le 6000 To. Mehl und 1500 To. sonstige Lebensmittel. 700V Tonnen reines Weizenmehl Berlin. 25. März. (W. T. B.) Der Dampfer »Nau- wird"den na" mit ungefähr 7000 To. reinen Weizenmehles an Bord dm in T . .... - . . wird voraussichtlich, wie der amerikanische Lebensmittel-! nischen und amerikanischen Soldaten, die am nächsten Tag« komnrissar Hoover durch die amerikanische Kommission in ihren Gipfelpunkt erreichten, als die amerikanischen Matrv- Spaa gestern Mitteilen ließ, am 27. d. M. in Hamburg ein- sen den japanischen Konsul angriffen, der ernstlich venetzt treffen. Die Ladung ist «für die deutsche Regierung be-!wurde. Der Zwist entstand in der japamschen Konzession, stimmt. Jur selben Zeit sollen auch zwei Frachtschiff Mit'wo die japanische Polizei nicht dre Macht h^.meAmert- Lebensmitteln für die Tschechen in Hamburg ankommen, kaner zu vertreiben und deshalb fapc^che Soldaten zu Der Preis des Weizenmehles werde, wie Hoover ferner mit- Hilfe ries, welche die Amerikaner hinauswarfen. Am nach- Dis in alle Winkel der Wett . . . Das im Weltkriege besiegte Deutschland Hot nach seiner Einigung 43 Jahr« den Frieden bewahrt und nur danach gestrebt, sich durch Fleiß, Tatkraft und Bildung wirt schaft l i ch in die Höhe zu arbeiten. Es trägt keine Schuld an dem ihm aufgezwungenen Kriege. Cs hat sich tapfer Jahre gegen die ganze West zur Wehr gesetzt und ist nicht durch die Waffen besiegt worden. Im Vertrauen auf die angebliche Gercchtigkeitspolittk Wilsons hat es sich zu dessen »14 Punkten" bekannt und damit eine Beilegung de» VÄkermordens erhofft. Deutschland wurde schnöde ge täuscht, denn man schob den Frieden immer weiter hinaus, hab dke Hungerblockade nicht auf, erpreßte ohne jegliche Rit- terlichkeit eine Schmach nach der anderen, gab die deutsch«« Gefangenen nicht heraus und ließ überall Macht vor Recht gehen. Die Nachgiebigkeit Deutschlands ist schon so weit go- dieheN, daß bei den bevorstehenden Friedensverhandlungen jede weiter« Unterdrückung abgelehnt werden muh. Mögen die Gegner auch weiter Gewaltmittel anwenden, sie würden dadurch nur weiteres Material anhäu- fen gegen sich selbst. Lin jeder der 100 Millionen geknechteten Deutschen sollte es als feine heiligste Ausgabe betrachten, bi sinalle Winkel derWeltdasDer- halten seiner Gegner bekannt zu machen und seine Peiniger moralisch zu brandmarken. Nachdem dos deutsche Volk etwa Mei Millionen seiner Söhne durch die Kugeln seiner Feinde verloren hat, nachdem mehrere weitere Millionen ihr ganzes Leben lang an« Körper und Geist durch den Krieg geschädigt wurden, nachdem die englisch« Hunger blockade ebenfalls Millionen unschuldiger Frauen, Kinder und Greise dahingemordet hat, nachdem fast das ganze Na tionalvermögen durch dm Krieg zerstört wurde, sollte man auch noch sie Mittel opfern, um in einer Anklage schrift in 50 Millionen Exemplaren in 25 Sprachen aller Welt die Wahrheit zu verkün den. Die einzelnen Kapitel könnten etwa die folgenden Überschriften tragen: 1. Der HandÄsNeid Englands gegen Deutschland. 2. Die Rachsucht Frankreich«. 3. Die Herrschsucht Rußlands. 4. Die Vorbereitungen der Entente zur Vernichtung Deutschlands. 5. Die Treulosigkeit und der Vertragsbruch Italiens. « 8. Die Beteiligung Belgiens an der Verschwörung ! gegen Deutschland. ' 7. Die Lügenpropaganda der Entente. 8. Die russischen Greuel in Ostpreußen. 9. Die französische Behandlung deutscher Kriegsge fangener. 10. Die Ruhmestaten der deutschen Heere gegen eine Welt von Feinden. 11. Der englische Hungerkrteg und die Verletzung de, Völkerrechts. 12. Amerikas Geschäftsinteresse am Kriege. 13. Die Aufwiegelung der übrigen Länder durch die ' . Entente. 14. Die Zersetzung in Deutschland durch bolschewistische Propaganda und englisches Gold. 15. Der Betrug Deutschlands auf Grundlage von Wil sons Friedensprogramm. 16. Das Selbstbestimmungsrecht der Nationen usw. Diese 16 Kapitel in der richtigen Form dargelegt, müß- Ick» und würden die betörten Völker überzeu gen, wie sie von englischen Geschäftsleuten, amerikanischen Spekulotzten, französischen Chauvinisten, itaüenischen Treu- brechern und polnischen Hetzern an der Nase herumgeführt wurden. Sie werten erkennen, welches Unglück es für den Ichheit bedeutet, daß man die fleißigen, ial am meisten fortgeschrit- n vernichten will, um dafür i g durch englische Sklavenhalter, kor- n und Amerikaner zu verschärfen. Die Erkenntnis der Wahrheit wird jene eigentlichen Urheber und Ausbeuter an den Pranger stellen in ihren eigswm Ländern selbst wie bei -en Indern, Ägyptern, Iren, Persern, Grie chen, Marokkanern, Cubanern, Philippinern. Freilich wird damit viel Unruhe erregt werden. Aber die Verantwortung dafür tragen die, die jetzt glauben, durch Ausnutzung unserer Ohnmacht Bedrückung und Vernichtung «ine» ganzen Vol ke» durchführen zu können. Wollen st« dieses Unheil ver meiden, so mögen sie noch in letzter Stunde Vernunft anneh- mm und die Deutschen nicht zur Verzwetslun g treiben. teilte, für Deutschland ebenso hoch bemessen sein-, wie der Preis, der den Tschechoslowaken in Anrechnung gebracht Die Revolution m Budapest hat, wie aus Paris gemel- werde. Di« baldig« Bezahlung der Ladung in der im Britz- det wird, auf die Konferenz wie ein« kalte Dusche gewirkt, seler Abkommen vorgesehenen Weis« werde erwartet. Di« Sie hat verschiedene Leute aus dem Himmel ihrer Phan-. sofortige Übergabe der War« solle jedoch hierdurch nicht taste gestürzt und andere aus ihren kleinlichen egoistisch«« verzögert werden. Hoover ließ erklären, er rechne mit einer Ränken ausgescheucht. Man begreift, daß man eine gemein-' zufriedenstellenden Beförderung «der für di« Tschechen be sam« Front schließen muß. um die Aussicht auf den Frieden stimmten Sendungen elbaufwärts nach Prag. Wenn sich nicht zu verlieren. Selbst die Times übernehmen eine Aus- hierbei kein« Schwierigkeiten ergäben und di« deutschen lassung des Londoner Observer, die die Ansicht äußert«, Schiffe, sowie das Gold schnell geliefert würden, sollten wei tere Sendungen nach Bremen und Stettin erwogen wer- den. Weitere <000 Tonnen Mehl Haag, 26. März. (W. T. B.) Der Haager Korrespon dent des W. T. B. erklärt, daß laut Angaben «der Northern Relveb-Kommission morgen und übermorgen zwei Dampfer mit zusammen 6000 To. Mehl von Rotterdam nach Ham burg abfahren werde. Lebensmittel aus Holland Haag, 26. März. (W. T. B.> Der Haager Korrespon dent des W. T. B. meldet: Für «die Liderung von Lebens rnitteln aus Holland kommen außer Kartoffeln noch ge trocknete Kartoffeln, Hülsenfrüchle, kondensierte Mich, ge salzenes Hammel- und Schweinefleisch, sowie Butter schon in nächster Zeit infrage. Außerdem werden über Holland dieser Bittschrift wird außerdem betont, daß die große Mehr zahl der Kameruner Eingeborenen sich mit dem Wunsche der 117 Häuptlinge identifiziere und nur aus Furcht vor der Rache der Engländer und Franzosen diesen Wunsch nicht zum Ausdruck zu bringen wagen. Diese Bittschrift, deren auch von einem Teil der spanischen Presse bereits Er wähnung «getan ist, und zwar in befürwortendem Sinn«, stellt einen neuen, bemerkenswerten und wertvollen Be weis für die Grundlosigkeit der Anklagen unserer Gegner über angeblich schlecht« Behandlung der Eingeborenen dar. Holländischer Vorschlag für Rohstoffieinsuhr. In einer Unterredung mit dem Reichswirtschaftsminister Wissel schlug der holländische Großkaufmann und Sozialist Varmat aus Amsterdam vor, um die im Interesse der deutschen Valuta erforderliche Einfuhrgenehmigung gegenstandslos zu ma chen, den deutschen Fabrikanten, insbesondere den Spinne reien, zu gestatten schon jetzt ihre holländischen Rohstoffe zu erwerben und dort in Erwartung der bereits cmgekündigten Ausftchverlaubnis elNlagern zu lassen. Soweit Barzahlung gefordert wird, soll sie in Mark in Deutschland geleistet wer den. Diese Summe aber sollte nur als eine Art Pfand die nen, denn die Wiederausfuhr der Fertigwaren soll minde stens in dem Umfange erfolgen, daß dadurch der Preis der Rohstoffe gedeckt ist. Auf drese Weise würden alle Devisen^ schwierige«tten und sonstige Schwierigkeiten vermieden wer- oen, da es sich nicht vigenÄch um Kauf und Verkauf, sondern um eine Art Lohnarbeit im Veredlflungsverkehr handelt. Reichswirffchastsmrnister Wissel stimmte dies«« Vorschlägen daher zu. Wegen der Herbeiführung der Erlaubnis wird -. . . . -- - - ' " ' l- demokratie wenden.' . — . Schwerer japanisch-amerikanischer Zwischenfall in Tient sin. über den japanisch-amerikanischen Zusammenstoß in Tientsin, über den die Zensur bisher sehr wenig durchließ, ' .,i »Times" aus Peking gemeldet: Am 12. März fan- Tienffin ernstere Zusammenstöße statt zwischen tapa- und amerikanischen Soldaten, die am nächsten Tag«
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