Der sächsische Erzähler : 13.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191905132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19190513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19190513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-13
- Monat1919-05
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- Der sächsische Erzähler : 13.05.1919
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-Lr 's 'M':; r» Z. LZ- Z- -A 8" ^2. Z s-«5 k l "1/4 h.r'..- Drahtmeüdun«.) Laut von einem Auswande- ZZ-sB 'LUZ d-Ztz tS' 2. r» 8"^ k--r_ 3 Z Z.^ Z.^ °k ff UZ kk L *§ Bischofswerda, Neukirch, Stolpen und Umgegend, so* wie für die angrenzenden Bezirke. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags- Unterhaltungsblatt. ----- Fernsprecher Nr. 22. des ganzen System: ein Feilschen über einzelne Forderun gen wirre eine Kurzsichtigkeit und eine Erbärmlichkeit, die wir nicht einmal den jetzigen Regierenden Deutschlands zu zutrauen vermögen. Und sie würde nur dazu führen, daß die Entente noch dazu mit ihrer Nachgiebigkeit prunken könnte, weil sie vor unserer unentrinnbaren Hinrichtung auf einige^wenige der vorhergehenden Foltern verzichtet. Dieses heuchlerische Theater bleibt uns hoffentlich er spart. Wir müssen schließlich doch ablehnen. Wir brauchen uns da nicht erst die Predigt des Paters an den Räuber Moor gefallen lassen: „Höre dann, wie gütig, wie lang mütig das Gericht mit dir, du Pösewicht, verfährt, wirst du -M ML Auf die Rote über den Völkerbund hat Elemen- ceau geantwortet: Herr Vorsitzender! Ich habe die Ehre, Ihnen den Empfang -e» deutschen Entwürfe, eine, Völkerbünde, zu bestätigen. Der Entwurf wird der zuständigen Kommis sion, die durch die alliierten und assoziierten Mächte gebil det ist, übermittelt werden. Vie deutschen Delegierten werden durch eine neue Prüfung der vötkerbualwfahua- gen feststellen können, daß die Frage der Zulassung neuer Mitglieder «u diesem Luad nicht übersehen, sondern mm- drücklich «m Metten Absatz de» ersten Artikel, vorgesehen ist. Genehmigen Sie ufw. von deutscher Seite wirb hierzu bemerkt: Diese Antwort umgeht den Kernpunkt unserer Frage, der siK darau' b«' zog, daß Deutschland eine Bundessatzung als AU des Ge- samtvertrages unterzeichnen soll, obwohl es weder als ur> itzt gleich zum Kreuz kriechen und um Gnade und Scho nung flehen, siehe, so wird dir die Strenge selbst Erbar men, die Gerechtigkeit ein« liebend Mutter sein, sie drückt das Auge bei der Hälfte deiner Verbrechen zu und läßt es, denk' doch, und läßt es bei dem Rade bewenden!" Leider können wir nicht, wie Moors Freund Schweizer, aufsprin gen und fragen, ob wir diesem abgerichteten Schäferhund die Gurgel zusammenschnüren sollen, daß ihm der rote Saft aus Men Schweißlöchern sprudelt. Wir sind durch die Re volution waffenlos geworden. Wir müssen uns auf passi ven Widerstand beschränken. Handeln, verhandeln, abhandeln. ? (Bon unserem Bersin« Mitarbeit«.) Es geht, wie jeder deutsch denkende Mann schon wäh rend des Krieges wußte, für uns um Leben und Sterben. Die kleinen Geschäftspoütiker, denen uns« Geschick nicht erst fett dem 9. November ausgeliefert ist, sondern die ja schon vorher die regierende Scheidemann-Erzberger-Mehrheit im Reichstage bildeten, können das noch heute nicht begreifen. Sie glauben jetzt durch Feilschen und Markten in Versailles etwas erreichen zu können. Darin liegt die größte Gefahr. Zn Kleinigkeiten würde dann die Entente ihre „Friedensbe dingungen", die in der jetzigen Form als Geistesprodukt eines größenwahnsinnigen Dahomeynegers erscheinen, ver ändern lassen, — nur, um vor der Welt sagen zu können: Sehet, wie geduldig und langmütig wir sind, von welcher christlichen Güte und Nachsicht! Dieses Handeln und Ver handeln und Abhandeln brächte uns aber keine Rettung. Rur eine „mildere" Todesart vielleicht. Es geht um wett mehr, als um Änderung und Verklei nerung einzelner Forderungen der Entente; es geht um das ganze System dieses Friedensinstrumentes. Das ist ein folgerichtiges und geschlossenes vom ersten bis zum letzten Satze der Bedingungen. Das deutsche Reich sM als sou veräner Staat für immer zu bestehen aufhören, ebenso als Lebendiger Wirtschaftstörper, für den es irgend eine Hoff nung und Aufschwungmöglichbeit noch gibt, und die Bewoh- ner werden ihrer gesamten Habe beraubt, bleiben nur noch Sklaven des Feindes in wörtlichem Sinne, Fronknechte, deren ganz« Arbeitsertrag der Entente gehört, abzüglich nur eines bescheidenen Existenzminimums, das dem einzel nen Arbeiter zudiktiert wird. Von unseren drei großen Aohlengebieten verlieren wir zwei, darunter das reichste, 'Oberschlesien, behalten nur das Ruhrgebiet. Was wir dort fördern, gehört auch nicht etwa ganz uns, obwohl es auch dann für unsere Industrie und für den Hausbrand nicht ge nügte; nein, wir müssen davon noch an die Franzosen und 'Belgier alljährlich dreimal so viel abliefern, als unsere ge samte Kohkenausfuhr vor dem Kriege betrug. Di« Rohstoffe aus unseren Kolonien gehen uns mit diesen selbst verloren, alle sonstigen überseeischen Bezugsrechte geben wir durch Verzicht ausdrücklich auf, wir «halten nur das, was die En- 'tente — üb« Msah-Lothringen und Neu-Polen sogar ohne daß wir ein Recht aus Verzollung hätten — bei uns einfüh ren will, damit wir diese Rohstoffe für sie verarbeiten. Un sere Wersten werden nämlich in den Dienst der fremden Handelsflotten gestellt, unsere eigene geben wir her. Tarife rmd Linienführung unserer Eisenbahnen und Kanäle wer den von «in« Kommission unserer Feinde dauernd geregelt, auch unsere Flüsse internationalisiert, wir haben gar nichts mehr im eigenen Lande zu sagen, sondern gelten als aus- Mbeutende Kolonie, deren Verkehrswesen nach den Bedürf nissen des „Mutterlandes", der Entente, eingerichtet wird. — wir sind die Nigger der feindlichen Welt, und ihre Nig ger, die wirklich farbigen, werden als Aufseh« zu ums ins Land gelegt. Für ihre Ernährung und die der weihen Heere, di« fünfzehn Jahve lang „oder auch länger" auf deut schem Gebiet in Garnison stehen, haben wir aufzukommen, wir selber ab« müssen einen großen Teil nicht nur unser« Arbeitspferde und Zugochsen, sondern auch noch 140000 'Milchkühe und «ine Menge Jungvieh auslisfern, — als ob unsere Kind« zu viel Mitch hätten! Daß wir kein Heer, ohne das ein Staat überhaupt kein Staat ist, behalten dürfen, ver steht sich von selbst, ab« auch jede Jugendwehr und feder Turnverein kann von der Entente auf Gründ ihr« Frie densbedingungen verboten werden. Unsere Kultur, die Ausgaben für Schulunterricht werden beschränkt^ was brau chen diese Dockes zu lernen und zu studieren! Damit uns muh s» kein Pfennig bkekbt, wird ausdrücklich die Festsetzung alles dessen, was wir an Entschädigungen zu bezahlen hoben, ein« späteren Zett vorbchalteü, wir sollen jetzt nu> im Vor au« uns« Einverständnis mit dies« unbekannten Festsetzung «klaren und zunächst eine „Abschlagszahlung" von hundert Milliarden in Gold Listen; das ist nach dem gegenwärtigen ' Markwert mehr, ols vor dem Kriege — uns« gesamtes Ra- ' tkonalverMögen betrug. Immobilien und Mobilen zusam- MMgeNvmmvn, nicht nur das Gest» der Reichen, sondern auch den Hausrat und da» KÜchengeschirr des Ärmsten mit- «lngmechnet. Das ist, gedrängt zusammengefaßt, das We- senil!che aus dem „Friedensvertrag", dem man unerbittlich« Logik und Systematik wirklich nicht absprechen kann. Hi« ( kann es nur ein« einzig« Antwort geben, eine Ablehnung Kommt es zu Verhandlungen? Die Antwort Clemenceaus. Schon di« in der letzten Nummer mitgeteilten beiden Noten des Grafen Brockdorff-Rantzau ließen «kennen, daß di« deutsche Regierung trotz der unmenschlichen Bedingun gen gewillt fei, zu verhandeln, um womöglich noch etwas abzufeilschen. Diese Auffassung wird durch den deutschen Nachsatz zu der nachstehenden Antwort Clemenceaus be stätigt: Versailles, 11. Mai. (W. T. B.) Die Note der deut- sehen Friedensdelegatton über die allgemeine Beurteilung des Friedensentwurfes wurde durch Clemenceau am 10. 5. mit folgend« Note beantwortet: Herr Vorsitzender! Die vertret« der alliierten un assoziierten Mächte haben von der Rote Kenntnis ge. nommen, welche die Bemerkungen der deutschen Bevoll mächtigten zum Text -er Frkdenvbedingungchr enthält. In Beantwortung dieser Mitteilung möchten sie die deut sche Delegation daran erinnern, -ah sie sich bei -ex Fest setzung der Vertragsbestimmungen ständig von de« Grundsätzen Hachen leiten lasse«, nach denen d«r Waffenstillstand und die Friede«,Verhandlungen vorgeschlagen morde« find. Die vertret« der alliierte« und asso ziierte» Mächte könne« keinerlei Erörterungen ihre. Rechte, zulasten, die grundsätzlichen Bedin gungen de» Friedens, so wie sie sie festgesetzt haben, aus rechtzuerhallen. Sie können nur Anregungen praktischer Art in Erwägung ziehen, die die deut sche« Bevollmächtigten ihnen etwa zu unterbreiten haben. Genehmigen Sie «sw. Von deutscher Seite wird hierzu bemerkt: Die Ant wort enthält, obwohl sie formell jede grundsätzliche Erörte rung des Friedensentwurfes abzulehnen scheint, tatsächlich eine erneute Festlegung auf die Vereinbarung vom S. 10. und 5. 11. de, vorigen Jahr«. Außerdem legt sie prak tische Vorschläge zü Verhandlungen über di« einzelnen Kapitel des Friedensentwurfes nahe. Dah solche Verhandlungen beabsichtigt sind, ergibt sich auch aus der Tatsache, dah die Gegner am 10. Mai ein« größere Anzahl von Druckexemzllaren unser« Vorschläge zum Völ kerbund und zum Ärbeiterrecht «beten haben. sprüngliches noch als eingeladenes Mitglied dem Bunde an gehört. In Ausführung der in d« ersten Antwort enthal tenen Aufforderung werden heute praktische Fragen und Be merkungen übergeben werden, die auf die territorialen Ab tretungen Bezug haben. Deutschland schlägt die Mitwirkung der Gewerkschaften vor. Versailles, lO.Mai. In eurer Note übergab Brockdorff- Rantzau den von d« deutschen Regierung aufgestellten Ent wurf eines Abkommens über internationales Arbeiterrecht, der üb« die im Abschnitt 13 des Entwurfes d« Friedens bedingungen der „«kündeten Regierungen" aufgestellten Forderungen hmausgeht und d« in Deutschland in aner kannt vorbildlicher Weise mit Hilfe d« Arbeiterschaft zumeist schon durchgeführt ist. Zur Mitwirkung an der Gestaltung dieser Bestimmungen sei es notwendig, noch während d« Friedensverhandlungen Vertreter -er Landesorganisakloneu der Arbeitergewerkschaften aller vertragschließenden Länder zu ein« Konferenz nach Versailles zu berufen. Der internationale sozialistische Ausschuß zum Gewaltsrieden. Versailles, 11. Mai. (W. T. B.) Der internattonale sozialistische Äusschuh prüfte gestern nachmittag und heut« vormittag die Friedensverttagsbeftimmungen eingehend und erörterte die Ausarbeitung ein« Kundgebung, deren Abfassung einem Unterausschuh übertragen wurde. Es wurde beschlossen, eine möglichst baldige Unterredung im Biererrat zu fordern. Der sozialistische Seineverband prüft« heute nachmittag mit einer zusammenberufenen Generalver sammlung, die durch die Versailler Präliminarien aufge worfene beklemmende Friedensfrage. Cs wird beabsichtigt, gegen den Imperialismus der Entente-Mächte Einspruch zu «heben und Richtlinien für ein Vorgehen aufzustellen. Keine Verhandlungen in den Grenzsrageu mit Deutschland. Rotterdam, 11. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Di« „Times" melden: Wegen der wirtschaftlichen Bedingungen werden die Alliierten mit Deutschland in schriftlichen Ver handlungen «inwilliaen, nicht aber wegen der Festsetzung -er Grenzen. Di« Bedingungen bezüglich der letzteren sie gen fest und sind nicht mehr zu ändern. Neue Schikanen Frankreichs. Rotterdam, 11. Mai. <0 „Daily News" spricht man in ——— rungsverbot gegenüb« deutschen Staatsangehörigen, da- mit sich niemand in Deutschland seinen Verpflichtungen ge genüb« der Entente entzieht. Das Blatt sagt, auch di« Friedensbedingungen für Österreich werden genau so streng wie di« für Deutschland sein. Österreich wird auf Gebiet« mit ausschließlich deutschsprechend« Bevölkerung beschränkt werden und an der ' flicht in gleichem Ver ¬ hältnis teilnehmen wie Elbe rmd Friedenseutwurs. Verfckll«, 11. Mai. Internationalisiert werden die Elbe von der Moldaumündung an und die Moldau von Prag an oder von der Oppamündung an, der Riemen von der Grodnomündung an und die Donau von Ulm an. Auf diesen Schiffahrtswegen sind die Verbündeten völlig gleich- DerSMscheLrMer Mschofswerdaer TageökM der Amtshauptmannschast, der Schul- Inspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Ältestes Blatt im Bezirk. - - - Erscheint seit 1846. Geschäftsstelle: Bischostwerda, Altmarkt lö. Erscheint jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bet Abholung m der Geschäftsstelle monatlich Mk. 1.10, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 1.20; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 3.30 ohne Zustellungsgebühr. Postscheck-Konto: Amt Leipzig Slr. 21543. — Gemeinde« verband«girokaste Bischofswerda Konto Sie. 64. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tuugen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Di« «gespaltene Grund,eile (Zlm. Mosse 28) oder deren Raum 35 Pfg., örtliche Anzeigen 25 Pfg. Im Tert teil (Ilm. Moste 17) 75 Pfg. die 3g«spaltenr Zeile. Bei Wieder holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die 3gespaltene Zeile SO Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Br. 10». Dienstag, den 13. Mai 1919. 73. Jahrgang.
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