Der sächsische Erzähler : 20.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191905203
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-20
- Monat1919-05
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- Der sächsische Erzähler : 20.05.1919
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SL s. densb Z- - !?8- KL W -i«n Mcmtague erhoben. K-:Ä »8 r-Z s rrzL m > 3 ^Ls TL- N tÄ s> I>. 5-1 SZs. der Amtshauptmannschaft, der Schul- ^HIIlVvlTlII inspektton und des Hauptzollamts zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Ältestes Blatt im Bezirk. - - - Erscheint seit 1846. Anr-ineklatt «14-?«°- »» N-umq. Stolpen und Umgegend, so wie für die angrenzenden Bezirke. — — Wöchentlich? Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags- Unterhaltungsblatt. Fernsprecher Nr. 22 m Die SchlachtplLne der deutschen Hochseeflotte. Erklärung Admiral Scheers. Admiral Scheer schreibt im Ausführungen, die er unter dem Titel Warum der Krieg verloren ging im neuesten Heft der süddeutschen Monatshefte (das den Titel Zur Wahrheit über den Krieg trägt), veröffentlicht: „Als sich im Hochsom mer 1918 herausstellte, daß die Kraft unseres Heeres nicht mehr ausreichte, um durch offensives Vorgehen den Frieder, zu erzwingen, und ein defensives Verhakten dies auch nicht erwarten ließ, blieb für den Fall, daß die Feinde in eine Be endigung des Kampfes unter erträglichen Bedingungen nicht einwilligen wollten, die in voller Stärke erhaltene Hochsee flotte mit einer r och erheblich steigerungsfähigen Untersee bootsflottille unsere ultima ratio. Sie wurde nicht ausge nutzt, weil sich die Regierung trotz des entschiedenen Wider spruchs der martnemilitärischen Vertretung auf das Verlan gen Wilsons vom 14. Oktober 1918 zur Preisgabe des Un terseebootkrieges entschloß, ohne dafür die gleichzeitige Ein stellung der Feindseligkeiten zu fordern. Damit beschritten wir den Weg, der uns Bedingungen auserlegte, die einer Kapitulation gleichkommen. Das offensichtliche Hinziehen der Verhandlungen führte dann zu der Absicht, mit der Flotte die letzte Möglichkeit zu einer befreienden Tat in Ver bindung mit dem vom Handelskrieg freigewordenen Unter seebooten auszunutzen. Die unerwartete Weigerung der Flotte, zum Kampf in See zu gehen, ist das schmerMhfte Erlebnis, das uns beschieden sein konnte, well es mit einem Male enthüllte, daß es mit unserer. Kampfbereitschaft zu Wasser und zu Lande am Ende war." Versailles 19. Mai. Durch die Besetzung von Smyrna durch -en Verband ist nach Pariser Meldungen in Konftan» tinopel «ine sehr erregte Stimmung entstanden. Der Groh» Wesir hat demissioniert. Amerikanische Prefleflimme« gegen de« Versailler Frieden. Berlin. 17. Mai. (W. T. B.) Die englische Presse über mittelt folgende amerikanische Pressestimmen über die Friedensbedingungen: „New Bork Sun" schreibt, man müsse sich fragen, ob die Bestrafung sich auch auf das ungeborene Geschlecht erstrecken dürfe. Die Lehre, die Sünde der Väter an den Kindern Heimzusuchen, habe bisher keinen Platz in der internationalen Jurisprudenz gehabt. Solche Zweifel an der Durchführbarkeit einer Strafe durch Generationen finden sich in allen Artikeln der konservativen Blätter. — Das „Journal of Commerce" sogt, der Vertrag sei hart ge nug, um Deutschland vielleicht für Generationen zu verkrüp peln. — Die „Tribüne" schreibt: Deutschland wird wirt schaftlich in Ketten gelegt, vorausgesetzt, daß die Alliierten Ausdauer und Kraft hoben, die Durchführung des Vertrages auf 30 bis 40 Jahre zu erzwingen. Von gleichen Prämissen ausgehend, bezeichnet eines der offiziellen Blätter der unpar teiischen Liga von Norddakota den Vertrag als schauerliche Verkennung der Demokratie. Wilson kehre nicht als der größte Mann der Geschichte, sondern gebrochen und diskre- didiert zurück. Die liberalen Blätter vertreten die Anschau ung, daß der Vertrag -en Grund für fortgesetzten Streit in Europa lege, daß der Frieden kein Element der Dauer in sich trüge und Wege öffne für ungehemmten Imperialismus in Asien und Afrika, daß er im schärfsten Widerspruch stehe zu -en Idealen, die Wilion predigte und daß es für Amerika ein Wahnsinn sei, sich an Bürgschaften für den Völkerbund zu beteiligen, die einen solchen Frieden decken sollten. Wil sons Prestige fei schwer, möglicherweise dauernd beeinträch tigt Man vergleiche ihn mit Clemenceau, dessen rauhe Ehr lichkeit moralische Qualität besitze, welcher hochklingende Re den, die nicht in Taten umgesetzt würden, gänzlich abgehen. Selbst Leute, denen der Vertrug gefalle, lasten unzweifelhaft in der Mehrzahl erkennen, daß er eine gründliche Niger lage Wilsons darstrlle. * Wilson will nicht wieder kandidierem New York Worlü meldet aus Washington, daß Präsident Wilson nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten öffentlich bekanntgeben will, daß er nicht die Absicht habe, sich wieder um die Prä sidentschaft zu bewerben. Wilsons Gegner, -er republika nische Senator Knox erklärte, daß er den umgeänderten Dölkerbundsvertrag noch schlechter finde als den ursprüng lichen. DerSWscheLrMer Die deutsche» Gegenvorschläge. Vertin, 19. Mai. (Don unserem Berliner Vertreter.) Wie ich zuverlässig höre, wird der deutsche Gegenvorschlag den Alliierten spätestens am Mittwoch überreicht werden. Der Gegenfriedensvorfchlag ist fast beendet und wird gründ lich auf alle Einzelheiten eingehen, er wir- auch auf die Be dingungen -er Alliierten Bezug nehmen und beweisen, daß die Forderungen meist undurchführbar sind. Mittwoch ist übrigens der letzte Tag, der uns gestellten Frist. Bis heute hat man noch keinen Anhalt dafür, ob die Alliierten wirk lich mit Deutschland mündlich verhandeln werden. Man hofft an maßgebender Stelle indessen, daß darüber von den Alliierten an einem der nächsten Tage Mitteilung gemacht werden wird. Berlin. 19. Mai. (W. T. B.) Einer der besonderen Berichterstatter des ,Lokal-Anzeigers" in Versailles stellt gegenüber Behauptungen in der Pariser Presse, die dahin gehen, Gras Rantzau sei auf der Sette derer, die für die Unterzeichnung eintreten fest, daß alle 5 deutschen Delegier ten entschlossen sind und bleiben, den Vertrag, wenn er nicht im wesentlichen in den Alliierten bereits bekanntgegeb nen oder noch bekanntzugebenden Punkten geändert würde, nicht zu unterzeichnen. Wie das „Berliner Tageblatt" hört, seien gestern abend General z. D. Montgelas und Professor Hans Delbrück nach Versailles gereist. Sie würden an den Beratungen der für die Schuldftage eingesetzten Kommission teilnehmen. Neue deutsche Note». Versailles, 19. Mai. (W. T. B.) Dem Präsident der Friedenskonferenz, Clemenceau, wurde heute eine Note des Reichsministers Grafen Brockdorff-äRntzau, betr. di« deut schen Missionen, übergeben. Paris. 18. Mai. (Agence Havas.) Eine weitere deut sche Note, betr. die Deutschen im Ausland, ist heute Clemen- ceau übergeben worden. Die Aufteilung der Türkei. Amsterdam. 17. Mai. (W. T. B.) „Telegraaf" meldet aus Paris: Man erblickt allgemein in der Besetzung von Smyrna durch die Alliierten die Ankündigung des Endes der Türkei. In Kreisen der Friedenskonferenz wird erklärt, daß von einem Friedensvertrag mit der Türkei keine Rede fei, denn nach einigen Wochen, vielleicht nach Tagen, werde das türkische Reich nach einer Herrschaft von fünf Jahrhun derten zu bestehen aufgehört haben. Die Zensur läU noch nicht die Veröffentlichung der Bedingungen zu. Bisher sei nur gesagt worden, daß die europäische Türkei zum Teil an Griechenland fallen wer-e, während der übrige Teil den freien internationalen Staat Konstantinopel bilden werde. Der armenische Staat werde unter das Protektorat von Amerika kommen, Kleinasien werde durch Griechenland, Italien und Frankreich verwaltet werden. England «chatte eine wichtige Einflußsphäre in Mesopotamien. Der Pariser „Temps" präzisiert folgendermaßen di« vom Diererrat betreffend die Türkei getroffene Lösung: 1) Die Bereinigten Staaten erhalten das Mandat für Konstantinopel und Armenien. Armenien wür- de Adan« und Merfina und damit einen Ausgang zum Mit telmeer erhalten. 2) Griechenland erhält den Küstenstrich von Smyrna. 3) Italien wird -as Mandat über Süd-Ana tolien mit Adalia als wichtigsten Hafen und Konia als Zen trum zugewiefen. Die Wüste, die Kleinasien von Osten nach Westen durchzieht, würde die nördliche Grenze dieses Land striches Hilden. 4) Nord-Anatolien mtt Brusta und Angora bleitt der eigentliche türkische Staat, in dem der Sultan re sidiert, desfm Unabhängigkeit von Frankreich gewährleistet wird. — Gegen diese Lösung werden indessen verschiedene Bedenken, insbesondere vom Staatssekretär von Brttifch-Än- Die deutsche« GrrverbsstSude gegen den Gewaltfrieden. BWKa. 18. Mat. (W. T. B.) In einer einmütigen Äundgebung der deutschen Erwerbsstände, her zentralen Or- «Vikationen von Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Havvel gegen den Gewaltftieden bezeichnete der Vertreter zer Landwirtschaft, von Lewetzow, den Frieden der Wntente als einen Mordfrieden. Mrva 500000 kleine Kinder würden durch die Wegnahme der Milchkühe ihrer Gnräbrung völlig beraubt. Di« Sterblichkeit der Skinher müsse erschreckend zunehmen. Der Hunger frieden wer-e noch viel schlimmer sein als di« Hun- «eirblockad«. Der Sprecher der Industrie Dr. Sorge sagte: Dieses angebliche Dokument -es Rechts friedens ist von einer berechnenden RoHeit, wie »mr jahrzehntelang aufgespeicherter Neid und jahrzehntelan ge Eifersucht gegenüber dem erfolgreichen Fleiß -er Leut- Wen Industrie sie ausdrücken konnte. Mit einer ganz plan mäßigen und verfeinert klugen Niedertracht will man die Grundlagen zerstören, aus denen der Bau der deutschen In dustrie liegt. Uns werden auch die geringsten Mittel feh- i<en. weiter wie bkchm^Wvvetterschutz und- Arbeiterverfiche- Awna aufrechtzuerhalten. Dieser Frieden darf niemals un terschrieben, werden. Für den Großhandel erklärte Ammnerzienrat Raven«: Wir werden uns nicht dgW Vergeben, unser eigenes Todesurteil zu unter- sthreiben. Der Vertreter für Handwerk und Gewerbe, Ma Hardt, führte aus: Die Gewerkschaften würden zer- ßchkagen und Millionen arbeitslos werden. An den Acht stundentag, an den Gttmdenlohn von 3,SO an Mitbestim mungsrecht und Sozialisierung würde niemand mehr den- Hyr rönnen. Der Sprecher des Kleinhandels, Hei mann, nannte den Vernichtungswillen der Feinde viel Wimmer als das Raubrittertum. In einer einstimmig ge habten Entschließung gab die Versammlung ihrer Empörung «nüber Ausdruck, daß das deutsche Doll um die ihm vor dem Waffenstillstand gemachten Zusicherungen betrogen weiden solle. Die Friä>ensbedingungen würden das Deut sche Reich in «ine Stellung hinabdrücken, die mtt seiner Ehre ««erreichbar sei. Die seien unerfüllbar, uner ¬ träglich und deshalb unannehmbar. Große Umzüge 1« Berlin. — Ansprache Eberts an die Ausland-eutschen. Bersin, 19. Mai. (Eigene Meldung.) Am Sonntag fanden zMreiche Umzüge unter Vorantritt von Militär-' und Zivilkapellen in Berlin statt. Unter freiem Himmel und in großen geschlossenen Versammlungen wurde gegen das ungeheuere Unrecht der feindlichen Friedensbedingun- aen protestiert und Gerechtigkeit gefordert. Die größten Versammlungen hatte die Arbeitsgemeinschaft für staats bürgerliche und wirtschaftliche Bildung veranstaltet, in de nen u. a. Bernstein, Oberbürgermeister Dominicus, Abge ordneter Pfeifer, der Führer der Bühnengenossenschaft Rik- kÄt, Pfarrer Nithaok-Stahn und Adele Schreiber sprachen. Mach den Versammlungen bewegten sich große Züge — da runter fiel auch ein Protestzug gegen die Auslieferung der Deutsch-Böhmen an die tschecho-slowakische Republik auf — nach -er Wihelmsstrahe, wo es zu lebhaften Kundgebungen vor -en Regierungsgebäuden kam. Aus die Kundgebungen des Vereins für die Interessen der Ausländsdeutschen erwi derte Reichspräsident Ebert, daß die deutfche Regierung di« Interessen der Ausländsdeutschen, die die Pioniere deut scher Arbeit und deutscher Kultur aus vorgeschobenen Po sten gewesen seien und so viel leiden rmchten, nicht im Stiche lasten werde. Ebert an die Dentsch-Oesterreicher Berka, 18. Mak. (W. T. B.) Im verlaus der heuti gen Kundgebungen der Deutsch-Österreicher vor der Reichs kanzlei, begab sich «ine Abordnung mm Reichspräsidenten. Dieser dankte in herzlichen Dorten für das Erscheinen der Abordnung und sagte: Sie können versichert sein, -aß di« Reichsregierung alle», was in ihren Kräften steht, tun wird, um uister gemeinsames Ziel, den Zusammenschluß Deutsch- Üster reich» und Deutschlands, rascher zu erreichen. Wir wis- s,n zur Stunde noch nicht, welche Bedingungen man in Pa ri« den Delegierten Deutsch-Österreichs vorlegen wird, aber nach allem, wo» wir Höven, ist zu befurchten, -oh,auch Ihnen schwer« Gewalt droht. Wie wir zu den Friedensbedingun- gen stchen, wissen wir. Die Deutsch-Österreich zu den Frie- steht, wird sich erst zeigen können, wem, , ngunaen bekannt sein werden. Aber wie imm«r der . Frieden auch sein mag, in den schick salsschweren Tagen, die uns bevorstehen, wollen wir uns als Brüder Schütter an Schütter zusammenschliehen und die ganze Kraft einsetzen für die Erreichung unserer gerechten vstchLkwtzrlle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Erscheint irden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- «Wgchneis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung «. der Geschäftsstelle monatlich Mk. 1.10, bet Zustellung in. Hau, Monatltch Mk. 120; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. LSO »hnt Zustellungsgrdühr. Postscheckkonto: Amt Leipzig Str. 2154». — Gemeinde. »erba»d»girokaste Bischofswerda Konto Nr. 84. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betrieb«, der Zeitung oder der Beförderung,etmtch« Umgen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Anzeigenpreis: Di« «gespaltene Grundzeile (Zlm. Moss« 2G oder deren Raum SS Pfa., örtlich« Anzeigen 25 Pfg. Jm Terd- tetl (Zlm. Moste 17) "w Pfa. die »gehaltene Zeile. Bei Med«. Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen- die gespaltene Aelle SO Pfa. — Für bestimmte Tage oder Platz« wird Keine Gewähr geleistet. — Grfülumgrort Bischofswerda. Hßr. 115. Dienstag, den 20. Mat ISIS. 73. Jahrgang.
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