Der sächsische Erzähler : 03.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192106037
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-03
- Monat1921-06
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- Der sächsische Erzähler : 03.06.1921
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Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadtund Land. DichtesteVerbreitung in allenVolksschichten BeUagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beildgej Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der . - Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Femsprecher S^. 2L, , DrlcHofswerüaer Hauptblatt und gelesensteZettungimArntsgerichts- dezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschast, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Geschett»r«»g,wets«: Jeden Werktag abends für den folgend. Log. «ez»a«v»ew: Bet Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. S.7S, bet Zustellung ins Hau« monatlich Mk 4.—, durch die Bsst bezogen vlerteliahrlich Mk. IILi ohne Zustellungsgebühr. All« Postonftalten, Postboten, sowie Zeituvasousträger und die Geschäfte stelle de« Blatt«, «ehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 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Dabeispielen Wirth: die BierstcuerÄ dftBNig^a°dn bei der Tabak- AW ung umfaßt drei Worte: steuer bestehL ve^nstigung mun7eE sich -raufbau, Versöh - eine Rolle, ferner die Erhöhung der Zuckersteuer aeo^avbiscke und wiMchaftlicke Gesichtspunkt« a llstimntiim--. ist -in» yttt a!„s^liabt k...r >7.. . «Uky geograpyycye uno wir^lyaptilye Das Verkehrswesen Deutschland entwickeln. im Innern des Landes muß zur technischen HöchstleistunM^sm Svottvon der augenbl. ausgebam werden. Dazu kommt der Ausbau der Handels- indem er auf ihre kurze Dauer anfpielt. Es ist das flotte und Kanal«. Wir muffen unsere Erwerbslosen pro- Z^l aller wahren Patrioten, endlich eine Regierung zu be- Ergebnis der Abstimmung hat die Polen und ihre Freund« bitter enttäuscht. Sie hofften, daß ihnen die Abstimmung die Legitimierung ihrer Ansprüche dringen würde. Die Ab stimmung hat uns eine Mehrheit von einer Viertelmillion einschließl. der Süßstoffsteuer, bei der die Frage eines Raf^ fineriemonopols entschieden werden wird. Auf einer Konferenz mit den Landesfinanzininistern ist darüber beraten worden, wie die Verzinsung von Grund und Boden in eine moderne Meuerform zu gießen sei. Neben der unvermeidlichen Belastung des Ver brauches müssen weitere Einnahmequellen gesucht werden, minderbettoffenen Besitz an sachlichen Werten, die sckaenanu ten Geldwerte, die von der Änderung des Papiergelowertes nicht betroffen worden sind. Sodann^muß die Zuschußwirt- Verkehrsverwaltung möglichst rasch abgebaut werden, abge sehen von den Ausgaben zur Schaffung wirtschaftlicher Werte. Erst später ist das große Problem der Wäh rungsfrage in Angriff zu nehmen. Im engsten Zusam menhang mit dem Finanzprogramm steht das Wirt schaftsprogramm. Wir müssen unsere Volkswirt schaft auf höhere Produktion und nationalwirtschaft liche Sparsamkeit einrichten. Was wir im Inland erzeugen können, müssen wir auch im Inland Herstellen. Die Einfuhr von Luxuswaren muß durch zollpolitische und steuerliche Maßnahmen beschränkt werden. (Sehr richtig.) Unsere Landwirtschaft mutz auf die höchste Produktion eingestellt werden. Die Kultuoböden müssen durch rationelle Bearbeitung und Düngung vorbereitet werden. Die agrarische Bodenfläche muß vermehrt, die Ödländereien müssen energisch und rasch kultiviert, Sie landwirtschaftlichen Genossenschaften schnell und großzügig weiterentwickelt werden. Wir müssen den Inlands murtt mehr fördern als unsere Anstreng ungen auf weltwirtschaftlichem Gebiete. weisen nach derselben Richtung. Selbst von den Freunde» der Polen ist die Unfähigkeit diese» Volke», ein so hochent wickeltes und komplizierte» wirtkchaftsgebilde zu verwalten, zugegeben worden. Auch die Annahme, daß Polen etwa durch Oberschlesien wirtschaftlich genesen könnte, ohne daß es möglich wäre, Oberschlesien vor dem polnischen wirtschaft lichen Chaos zu bewahren, ist irrig. Gestützt auf unser gutes Recht auf dem Abstimmungsergebnis und auf die zwingend« Logik der wirtschaftlichen Tatsachen, hat das Volk Oberschle siens und ganz Deutschlands allen Herausforderungen, anl denen es auch schon vor dem Aufstande nicht fehlte, Ruhe und- Besonnenheit entgegengesetzt. Erst als durch den Aufstcuck Leben und Eigentum der deutschgesinnten Bevölkerung des Abstimmungsgebietes unmittelbar bedroht war, hat die Re gierung zum unerlählichen Mindestmaß der Abwehr gegriffen. Sie hat ihrerseits ihrs Haltung durch die Notwen digkeit bestimmen lassen, alles hintanzuhalten, was unseren Gegnern Gelegenheit gegeben hätte, unsere gerechte Sache, zu verdunkeln und das eigene Unrecht zu beschäftigen. Die Regierung hat die Grenze nach Oberschlesien gesperrt. Wir ver langen, daß dieses alle deutsche Land unlöslich dem verbleibt, der durch Geschichte, Leistungen und Recht vollen Anspruch darauf hat. (Sehr wahr!) Der Hexenkessel in Oberschlesiea mutz in Ordnung gebracht werden unter gerechter Würdigung und Wahrung des Plebiszit, Sonst wird aus Oberschlesien ein neuer Brandherd erwachsen, der Europa aufs neue in Flammen setzen kann- (Beifall). Wie denkt sich übrigens Frankreich die Lösung der von Driand angeregten Frage: „Der demokratische Geist mutz " 'Briand spricht mit etwas augenblicklichen Regierung in Deutsch ¬ kommen, die auf eine breitere parlamentarische Mehrheft sich stützt. Diese wird nur gefunden durch sachliche Politik, die alle, die gütens Willens find, um ein wirtschaftspolitisches Programm im Laufe der nächsten Wochen sammelt. Die innere Politik ist mit der äußeren aufs engste verknüpft. Den Unruben gegenüber wird die Regierung solange wie möglich sich der Mittel bedienen, die die ordentlichen -Gesetze ihr an die Hand geben. Der Ausnahmezustand in Großhamburg wird als bald aufgehoben werden. Die Regierung beabsichtigt, auch die übrigen Ausnahmezustände möglichst rasch auf^cheben- Die Ernahrungslage der Bevölkerung soll mit allen Mitteln der landwirtschaftlichen Produktion gehoben werden. Das deutsche Volk läßt die Hoffnung nicht sinken, daß in der Welt der Sinn für Recht und Gerechtigkeit auch für uns nicht auf immer erloschen ist. Das demokratische Deutschland hat durch die Annahme des Ultimatums eine ungeheure Last auf sich genommen. Wir erwarten, daß die Alliierten dl ritterlicher Weise dem deutschen Volke, das Unmenschliches ge leistet hat, kair cbance geben wird, um nicht die Schwierig keiten zu vergrößern, die allen Leistungen entgegenstehen« Welche wirtschaftlichen und finanziellen Reformen notwendig sein werden, lägt sich in dieser Stunde in allen Einzelheften noch nicht sagen. Zum Schluß rufe ick alle ohne -Unterschied der Partei auf, uns zu helfen. Das Reickskabinett ist ergänzt wor den durch den Reichsminister Dr. Rathenau. Diest Auswahl ' Gesichtspunkten, , . . - . Kraft zu gewin ¬ nen, die sich im Kriege bewährt hatte. Helfen Sie uns. flotte und Kanäle. Wir müssen unsere Erwerbslos duktiv beschäftigen, das Siedelungswesen fördern und unsere gesamte Industrie nach Quantität und Qualität auf Höchst leistungen einstellen. Normalisierung und Typisierung wer den dabei eine wichtige Rolle spielen. Nur durch Quali tätsleistung, nicht durch Schleuderarti-kel, werden wir brausen Absatz bekommen, wenn die Balutabedrängnis nach läßt. Nicht minder wichig ist -die Organisation unseres Wirtschaftsleben». In der Industrie haben sich nach dem Kriege Entwickelungs formen herausgebildet, die aufs nachdrücklichste in ihrer Be deutung für die gesamte Volkswirtschaft geprüft werden müssend Die nationale Wirtschaft und produktive Effektstei gerung müssen planmäßig gefördert werden. Deutschland kann nicht wieder ein Agrarstaat werden. Nicht Agrar- oder Industriestaat heißt die Parole (Beifall). Es muß eher eine Industrialisierung der Landwirtschaft erfolgen im Sjpne einer stark gesteigerten Technik. Dieses Programm kann nur gelöst werden, rvenn auch die richtige sozialethische Einstellung -der deutschen Volksseele gewonnen werden kann. Das ist ein Problem des sittlichen Wiederaufbaues der Nation. Wir müssen soweit wie mög lich die inneren Gegenstände zurückstellen. Mn Volk von der geschichtlichen Vergangenheit und den wirtschaftlichen Lei stungen, wie das deutsche, muß trotz harter Lasten sein Schick sal zu meistern imstande sein. Dazu ist notwendig, daß in allen Kreisen des Volkes der sozialfriedfertige Geist vlatz- greift, der unbedingt notwendig ist, um den sozialen Fort schritt zu erhallen und die Arbeitsfreudigkeft zu heben (Er neut« Zurufe. Abg. Hoffmann und H-öllein rufen: Amnestie. Abg. Remmelc wird wegen fortgesetzter Zwischenrufe zur Ordnung gerufen). Über Oberschlesien fichrt« der Reichskanzler etwa Folgendes aus: Die verlassene oberschlesische Bevölkerung hat zur Selbsthilfe greifen müssen, um Haus und Hof, Weib und Kind zu schützen. In äußerster Notwehr hat sich der oberschlestsch: Selbstschutz ae- «1« n«».bildet. Der Selbstbeherrschung, die sie hierbei bewahrt der Nachlatzsteuer «hat, -ringen wir die höchste Bewuickerung entgegen. Da» ist erfolgt srei von allen parteipol nur in dem Gedanken, «ip« organiso dts großen übernommenen Leistungen zu er fülle n. Diese Bitte richte ich auch an die bisherigen Geg ner der Unterzeichnung de» Ultimatum». (Bestall. Rufebei den Kommunisten: Amnestie! Amnestie! Große UnnchD« Demonstrativer Beifall der R«gierungsvatteien). Nach längerer Geschäftkordnungwebatt« wird die La» Dis PkMnn da »em MsWerW Berlin, 1. Juni. (W. T. B. Ähr, Aus der Tagesordnung s einer Regierungserklärung. Reichskanzler Dr. Wirth: Das Programm der Regierung ums „ Verständigung, Wiederaufbau, , . nung. Durch die Annahme des Ultimatums ist eine Art Schlußstein auf die bisherige Entwicklung gesetzt wor den. Nicht akademische Erörterungen, sondern allein prak tische Anerkennung des Leistungsprinzips wird für Deutsch land und seine Lage Verständnis in der Welt erwecken. Das Ultimatum stellt uns kurze Fristen. Einige sind schon abge laufen. Wir haben sie eingehakten. Auf finanziellem Gebiet ist hie bis zum 30. Mai zu zahlende Milliarde Goldmark Ich denke in erster Linie an den von der Geldentwertung rechtzeitig geleistet worden, davon 150 Millionen Goldmark -— "" .... in bar und der Rest durch'Schatzwechsel. In der Ab- rustungsfra ge haben wir uns durch die Annahme des —... - .... Ultimatums den Entwaffnungsbestimmungen der Pariser schäft des Reiches zur Stützung der Volkswirtschaft und der Rote vom 29. Januar d. I. auf militärischem Gebiete wie ' ' auf dem der Marine und des Lustwesens gefügt. Di« bisher abgelaufenen Fristen sind auch auf diesem Gebiet innsgehal- ten wprden. Die Reichsregierung ist einmütig der An sicht, daß die Frage der Entwaffnung zu keinen weiteren Reibungen führen kann, geschweige denn Anlaß zu Sankttonen geben darf. Der Reichskanzler zählt sodann auf, was von der deutschen Regierung zur Erfüllung der Entwaffnungsbestimmungen bisher veranlaßt worden ist. Die Entwaffnung der Einwohnerwehren wird von den Landesregierungen angenommen. Die baye rische Regierung hat inzwischen di« bekannte Erklärung abgegeben. Wenn danach die beseitigten Kreise sich zu dem unabwendbar gewordenen Entschluß durchgerungen haben, so verdienen sie Dank. (Gelächter links.) Ick) spreche na mens der Reichsregierung die Erwartung aus, daß die Was- fenabgabe pünktlich innerhalb der gesetzlichen Fristen erfolgt. Die freiwillige Entwaffnung ist eine wichtige Tat auch für Deutschlands innere Einigkeit. In der Frage der . Auflösung der Organisationen glaubt die bayerische Regierung, daß nach erfolgter Wasfen- abgabe die Einwohnerwehren nicht mehr unter die Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages fallen. Aber die Reichs regierung steht vor dem Ultimatum vom S. Mai. Dieses er möglicht ihr nicht, die Einwohnerwehren von der Liste der aufzulösenden Organisationen auszunehmen. Diese Liste, die wir überreicht baden, mußte die Einwohnerwehren um. die Organisationen Escherich enthalten. Wir haben diesen Eingriff in unser eigenes Vereinsrecht nur unter dem Druck der Alliierten vorgenommen. Die sich aus der Annahme des Ultimatums ergebenden wirtschaftliche« Aufgaben gliedern sich in das finanzielle, das wirtschaftliche Programm und die sozialethischen Aufgaben. Wir müssen beweisen, wie groß unsere Leistungsfähigkeit ist. Ein sorgfältiger und ge nauer Zahlungsplan nmß aufgestellt und dem Generalko mitee vorgelegt werden. Wir müssen, um die Devisen der Annuitäten zu decken, bestimmte Steuerquellen bezeichnen, die wir für Reparattonszwecke zur Verfügung stellen können. Wir müssen dahin streben, auf irgend eine Weise eine Summe als Einnahme zu schaffen, die gleich hoch ist wie die schwankende Ausfuhrabgabe. Die starke -Span nung zwischen der Kaufkraft im In- und Ausland muß gus- gcnützt werden. Wir müssen sehen, die Reparattonssumme als jährliche Ausgabe aufzubringen. Es muß ein Weg ge funden werden, der die Differenzierung zwischen Haus brand- und Jndustriekohle gestattet. Im übrigen gilt es auch, dlefonftigea Steuern auozubauen. Die Besitz st euer muß erweitert werden. Die Durchfüh rung der bereits verabschiedeten Steuern ist sicherzustellen. Durch Ausbau der entsprechenden Organisation können noch mehrere Milliarden gefordert werden. Ts hat eine große Geduld dazu aehört, im Laufe eine» Jahre» die Veran lagung zur Besitz- und Einkommensteuer zu überwachen. Wir sind vorwärts gekommen. Besonders in den letzten zwei Monaten sind erfreilliche Erfolge erzielt worden. Wir müllen alle» tun, rasch die Besitzsteuer auch bei denen durch- zuführen, di« die Produktion in der -and haben. Eine ge-
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