Der sächsische Erzähler : 14.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192110147
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19211014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-14
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- Der sächsische Erzähler : 14.10.1921
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DerSSGscheLrMer Ae MskWU ks »ttbMdrrcks Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DtchtesteVerbreitung in allen Volksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda.— Fernsprecher Nr. 22. Bischofswerdaer HauptbmttundgelesensteZeitungimAmtsgerichts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. immer zusommengcbliebene Gebiet zu zersplittern. Der Völkerbund büßt durch seinen Eintritt für eine Zertrümme rung den letzten kärglichen Rest von Ansehen ein, den er in der Welt noch besaß. Bleibt es dabei, daß der Oberste Rat die bisher skizzierte Aufteilung Obcrschlesiens anerkennt, so ist die gesamte Grundlage geschwunden, auf der das politische und wirtschaftliclze Leben Deutschlands sich aufbaute. Die Enttäuschung wird nicht nur das Kabinett Wirth in den Ab grund reißen, auch die Bildung einer neuen Regierung, mag man sich ihre Zusammensetzung im einzelnen denken wie man will, wird so gut wie illusorisch. Hinter dem Ver lust Oberschlesiens droht das graue Gespenst des Chaos, eine Wirrnis, aus der das verzweifelte deutsch« Volk sich nicht mehr herausfinben kann. Die „Voss. ,Ztg." nennt die Entscheidung über das sche Regierung die deutsche Regierung bei einer Stellung nahme gegen die Entscheidung des Völkerbundsrates in der oberschlesischen Frage unterstützen werde. Eins Sorrderkorrferenz d«s Obersten Rates London, 12. Oktober. (Drahtb.) „Evening-Standart" berichtet, es sei sehr wahrscheinlich, daß eine Sonderkonfe- § renz des Obersten Rates einberufen werde, um den vom Völ- ! kerbundsrate über die oberschlesische Frage verfaßten De- j richt zu erwägen. Man glaubt, daß die Konferenz des Ober sten Rates in den nächsten 8 bis 10 Tagen in London zu- i sammentreten werde. Eine Erklärung der Reichsregierung. Berlin, 12. Oktober. (W. T. V.) Amtlich wird gemel det: 3n der Sitzung des Reichskabinetts gab der Reichs- i Ausdruck, daß dec Völkerbundsrat in Genf, soweit sich aus lasse, über das oberschlesische Gebiet in einer Weise verfügt hat, die weder der durch die Abstimmung klar zutage getre tenen Willenskundgebung der oberschlesischen Bevölkerung noch den wirtschaftlichen Bedürfnissen des Landes entspreche. Treffen diese Rachrichten zu und fällt der Oberste Rat eine so gerichtete Entscheidung, so werden deutsche Städte mit allem, was in ihnen an Arbeitswert und Kulturgütern von deutschem Fleiß und deutschem Geist geschaffen worden ist, vom Reiche getrennt und unter Fremdherrschaft gestellt. Diese Losreißung würde nicht allein von der Mehrheit de Bevölkerung Oberschlesiens, sondern auch von dem gesamt deutschen Volke als Vergewaltigung und bitteres Unrecht empfunden werden. Richt friedliche Entwicklung, sondern unabläßliche Beunruhigung würde die Folge sein. Dem deutschen Wirtschaftskörper würde eine unheilbare Wunde geschlagen werden. Zusammenfafsend erklärte der Reichs kanzler: „Fällt die Entscheidung so aus, wie zu befürchten ! ist, so ist eine Lage geschaffen, die die Voraussetzungen ein schneidend untergräbt, unter denen die gegenwärtige Regie- hat. Eine abschließende Entscheidung wird das Kabinett MsWeii soll rekWelt mrdw. Genf, 12. Oktober. (Drahtber.) Die amtliche Mittei lung des Völkerbundsrates, die heute abend nach Schluß der Tagung ausgegeben wurde, vermeidet jede An gabe über die neue Grenze, teilt aber mit, daß sie durch das Industriegebiet gehe. Im übrigen gelten die Mitteilungen ausschließlich den Vereinbarungen, mit deren Hilfe die wirtschaftliche Ungeheuerlichkeit dieser neuen Grenzführung abgeschwächt werden soll. Die wichtigsten Bestimmungen beziehen sich aus die Beibehal tung der deutschen Mark als gesetzliches Zahlungsmittel in den an Polen abgetretenen Gebieten, die Eisenbahnfrage, die Wasser- und Elektrizitätsversorgung, die Zollfreiheit für gewisse Erzeugnisse, wie kohle und Zink, und den Schul, ... . - «2--"- «- 7'-A. ALLLL'L'LNLS ML ien nur für eine Übergangszeit, die in einzelnen Fal-: unwidersprochenen Rachrichten über Genf entnehmen Kleine politische Mitteilungen. Zusammentritt des Reichstages. Der Reichstag dürste, wie eine Berliner Korrespondenz meldet, am 25. Oktober wieder zusammentreten, da der Reichsrat die neuen Steuer vorlagen in der nächsten Woche verabschieden wird. Die Verhandlungen über die Umbildung der Regierungs koalition ruhen zurzeit im Reiche ganz und werden erst nach der ersten Lesung der Steuervorlagen wieder ausgenommen werden. Offiziell ist die Einberufung des Reichstages zum 25. Oktober jedoch noch nicht bckanntgemacht worden. Sozialistische Arbeitsgemeinschaft für Sachsen. Auf Einladung der sozialdemokratischen Parteien in Sachsen fand kürzlich in Dresden eine Sitzung der Landesvorstände der S. P. D. und der U. S. P. D. statt, um zu den bevorstehen den Gemeindewahlen und zur Bildung einer Arbeitsgemein schaft zwischen beiden Parteien in Sachsen Stellung zu neh men. Ein positives Ergebnis hat diese Sitzung nicht ge habt. Reichsjugendkonferenz der christlichen Gewerkschaften. Der Eewerkocrein christlicher Bergarbeiter hielt in Essen unter dem Vorsitz des Abgeordneten Jmbusch eine Reichs- jugendkonferenz ab, die von insgesamt 800 Delegierten der christlich organisierten Knappschaftsjugend aus allen Teilen des Reiches besucht war. Auch das Saargebiet hatte 15 Vertreter geschickt, die, wie di« Vertreter aus dem besetzten Gebiet überhaupt, ein starkes Bekenntnis zum Deutschtum ablegten. Nach entsprechenden Vorträgen wurden verschie dene Entschließungen angenommen. Ungarns Aviatik vernichtet. Die Reparationskommif- sion der Entente, deren Präsident der französisch« Oberft BarrL-s ist, hat in Ungarn 110 Flugzeuge und 75 Motoren vernichtet, eine -Ziffer, welche die gesamt« Aviatik Ungarn» «inschli«tzlich der HandÄsfcchrtzeuge in sich begreift. werde der Einspruch, den Deutschland gegen ein solches Ur teil erhebe, gerade deshalb besonders schwer in die Wag« schale fallen, weil irgendwie an der deutschen Ehrlichkeit zul zweikeln nicht erlaubt sei. Das „B. T." bezeichnet die Entscheidung des Völker bundsrates über Oberschlesien als einen welthistori- schenSkandal. Der „Vorwärts" sagt: Wir Deutschen dürfen keinen Zweifel darüber lassen, daß der Friedensvertrag mit dem Teilunasplane rechtlich nicht erfüllt ist. Ein neues unerhör tes Unrecht geschieht. Es trifft ein wehrloses Volk. Drohender Vorstotz der Ungarn auf Wien. Wien, 12. Oktober. (Drahtb.) Die Abendblätter berich ten: Rach den an militärischer Stelle vorliegenden Meldun gen erscheint es sicher, daß die Ungarn eine größere Unter nehmung gegen Diener-Reustadt planen. An der Ostgrenze des Burgenlandes, im südlichen Teile und am Reufiedler- See feien Truppemnasfen zusammengezogen worden, die heute bereits nach vorsichtigen Schätzungen 40 000 Mann betrügen. Die Ungarn machten zwei Stotzkolonnen marsch fertig, von denen die eine einen Angriff auf Wiener-Reu stadt unternehmen, die andere zunächst Legen den Semme ring und von hier aus ebenfalls gegen Wiener-Reustadk vorgehen soll. Diese Kolonne soll W, wie die Blätter mel den, in erster Linie der großen Munitionslager bemächtige« und die starken Arbeiterwehren am Steinfels mit einem Schlage beseitigen. Dann dürste zu einer Unternehmung gegen Wien geschritten werden. Karlistische Umtriebe. Wien» 12. Oktober. (Drahtb.) Heute wurde in Wien ein monarchistisches Flugblatt verbreitet, das die österreichi schen Soldaten auffordert, nicht auf die Ungarn zu schießen, sondern zu ihnen überzugehen. Krieg in China London, 12. Oktober. (Drahtb.) Einer Exchangemel- dung aus New Uork zufolge hat der chinesische Vertreter in den Vereinigten Staaten ein Telegramm erhalten, wonach die Kantoner Regierung den Militaristen von Peking den Krieg erklärt habe. Chinesische Truppen unter Führung des Präsidenten Sunjatsen rückten nach Norden vor, um Peking zu nehmen. Sunjatsen verfüge über 140 000 Mann, die mit modernen Waffen ausgerüstet seien. len verschieden bemessen ist und höchstens 15 Iahre dauern soll. Genf, 12. Oktober. (Drahtber.) Die Tagung des Völ- kerbundsrates über die obcrschlesische Frage ging heute zu Ende. Gegen 6 Uhr abends unterzeichneten dis Mitglieder des Völkerbundsrates das Schlußprotokoll. Heute abend reist ein besonderer Kurier nach Paris, uni den: Präsidenten des Obersten Rates das Gutachten des Völkerbundsrates zu überbringen. Der Beschluß des Obersten Rates über die Lösung der oberschlesischen Frage soll erst nach erfolg te r M i t t e i i u n g an die Regierungen in Berlin und Warschau veröffentlicht werden. Der Teilungsplan. Paris, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Genfer Korrespon dent des „Temps" teilt mit: Die Grenzlinie, die der Völker bundsrat varzuschlagen gedenkt, scheint wie folgt zu ver laufen: , „ 1. Polen erhält die beiden südlichen Kreise, Pietz insge-.rung die Geschäfte des Reiches übernommen und geführt samt und Rybnik zum größeren Teil. hat. Eine abschließende Entscheidung wird das Kabinett 2. Das Jndustriebecken wird unter die beiden Länder erst dann betreiben können, wenn der Spruch des Obersten aufgeteilt. Deutschland erhält den westlichen Teil des Beckens Rates amtlich fällt." Der Reichskanzler stellte dies als ein- Gleiwih» Hindenburg, sowie Beuchen-Stadt. Polen erhält wütige Auffassung des Kabinetts fest. die kreise Königshütte, Veuthen-Lcmd, Kbttowik-Stadt und! -- Land. ... ,, . ! Berlin, 13. Oktober. (Drahtber.) Einmütig erheben 3. Die beiden im Osten Oberschlesiens gelegenen Kreise § sämtliche Blätter schärfsten Einspruch gegen die in Genf ge- Tarnowilz und Lublinih werden im östlichen Teile Polen, fallen« Entscheidung über das Schicksal Obcrschlesiens. Die in ihrem westtichenTeile Dep/schland ZugArochen. „Deutsche Allg. Ztg." schreibt: Oberschlesien bildet politisch 4. Deutschland behalt die anderen oberschlesischen Kreise wirtschaftlich eine unantastbare Einheit. Es ist ein Ver im Rordwesten und im Zentrum, also Rosenberg, Kreuz- l,rechen an der deutschen wie an der polnischen Bevölkerung bürg, Oppeln, Großstrehlih, Tost, Eosel, Oberglogau, Leob- Abstimmungsgebietes, dieses im Laufe der Geschichte schütz und Ratibor. Was das für Oberschlesien vom Völkerbundsrate in Aus sicht genommene wirtschaftliche Regime betrifft, so glaubt der Genfer Korrespondent des „Temps" zu wissen, daß die Frage große Schwierigkeiten bereitete. Man könne soviel sagen, daß eine Kommission die Aufgabe haben werde, den Verkehr, die Wasserversorgung und andere ähnliche Fragen technischer und wirtschaftlicher Art zu regeln. Die Kommis sion, die wahrscheinlich nur drei Personen umfasse, werde ihre Tätigkeit zehn Jahre lang ausüben. Dieser*Zeitraum werde indessen abgekürzt werden können, wenn beide Par teien einig seien, öder verlängert, wenn die Notwendigkeit sich hercrusstelle. England billigt die Entscheidung Paris, 13. Oktober. (Drahtb.) Der Londoner .Lemps"- Schicksal Oberschl'esiens eine große Enttäuschung für Korrespondent telephoniert: Die Veröffentlichung des Be- das deutsche Volk, eine schwere Entscheidung sowohl für richts des Völkerbundsrats, welcher die Teilung Oberschle- Europa wie für die Weltwirtschaft. Die Ansätze des Wie- siens vorschlagen wird, nift in London sichtbare Unruhe her- dcrausbaucs seien aufs ernsteste gefährdet, die Hoffnung aus vor Man legt den Rückwirkungen große Bedeutung bei, eine Konsolidierung der politischen Verhältnisse aufs tiefste welche diese Entscheidung in Deutschland und namentlich be- erschüttert. Die Zerreißung Oberschlesicns vollendet den züglich des Sturzes des'Kabinetts Wirch Hervorrufen werde. Weg der Zerstörung und Zerteilung, der den Frieden zu Regierungskrise erklären, daß alle Gerüchte bezüglich eines einer Fortsetzung des Krieges machte. In der ganzen Welt Eingreffens Englands, um «nie für Deutschland günstigere herrsche heute nur eine Stimm« über die Aufrichtigkeit Les Lösung zu erhalten, unbegründet seien. deutschen Leiftungswillens. Wenn fetzt über Oberschlesien London, 12. Oktober, Wie Reuter erfährt, ist der Be- in einer Weise entschieden w^d«, d,e sowohl der wirtschaft- richt aus Berlin durchaus mobe-grur^et, wonach die driti- lichen wie der nationalen Gerechtigkeit Hohn spreche, so - 'i iS Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. 3.75, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 4.—, durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 11.25 ohne Zustcllungsgebühr. Alle Postanstalten, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die Geschäft-stelle des Blattes nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Poftfcheck-Kouto: Amt Dresden Nr. 1521. — Gemeinde verbandsgirokaste Bischofswerda Konto Nr. «4. 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