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Der sächsische Erzähler : 10.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192205103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220510
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-10
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.05.1922
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r/zrs Der Golfstrom kann so recht als eine mächtige Warmwasserheizung Euro pas bezeichnet werden, wenn man die außerordentlich gün stigen Einflüsse desselben auf die Temperatur unseres Kon- ^tinents hervorheben will. Wie beträchtlich diese Einflüsse .sind, lehtt eine Vergleichung der Temperaturen mit anderen Lärü>ergebiet«n, die auf demselben Breitengrade liegen, aber nicht mehr der Einwirkung des Golfstromes zugänglich ;sind. Die deutsche Stadt Mainz z. B. liegt auf dem SO. Brei, tengrad, ebenso die nördliche Hälfte der Insel Sachalin. -Aber wie wonnig lebt sich's in Mainz, und wie fürchterlich M der Winter in Sachalin! So fürchterlich, daß selbst die 'Japaner sich nur mit der südlichen Hälfte begnügen und den ^unwirtlichen Norden den Russen beließen. Das schaurig kalte Wladiwostok, in welcher Stadt Temperaturen von 30 .Grad Kälte üblich sind, liegt auf demselben Breitengrad, wie das ewig heitere, sonnige Florenz, Tokio, die Haupt stadt Japans, liegt noch südlicher als Syrakus, das noch nie mals Schnee gesehen hat, während die Hauptstädte Japans im Winter Kälte bis zu 10 Grad ertragen müssen, und selbst wenn der Japaner seine südlichste Provinz Kiusiu aus sucht, kann er hier im Winter rodeln und Schlittschuhlaufen, während auf gleichem Breitengrad im Nildelta die Tempe ratur nie unter 6 Grad Wärme sinkt! Klagen wir also nicht, wenns einmal bei uns recht kalt wird und tüchtig geheizt werden muß — unsere Freunde im Osten, die auf derselben Linie wohnen, aber einviertel Erdkreis weiter entfernt, sind weit "" ' si.cn Neues aus aller Wett. — 4S Meter tief abgestürzk. Aus Plette n'hez-'g wird gemeldet: Als ein Schornsteinbauer hier mit dem Aus fugen eines Schornsteins beschäftigt war, lockerte sich die Stütze des Brettes, auf dem er saß. Der Mann stürzte aus einer Höhe von 45 Metern ab, durchschlug mit seinem Kör pergewicht das Dach einer Ziegelei und blieb schwerverletzt mit dem Kopf in einem Haufen Lehm stecken, aus dem er sterbend hervorgezogen wurde. — Vom Blitz erschlagen. In« Vareler Holze in Olden burg hatten drei Personen vor einem Gewitter Schuß unter einem Baume gesucht. Ein Blitzstrahl zuckte nieder und er schlug von den Dreien den früheren Holzhändler und Zstge- leibesitzer Heinrich Haase aus Obenstrohe, früher in Varel. — Der Heuermann Eilmann in Hahlen wurde, vor seinem Hause wischen zwei Eichen stehend, vom Blitz getrosesn und auf der Stelle getötet. — An den Folgen eines Rattenbisses. In Sonders hausen wurde ein dreijähriges Mädchen von einer Ratte so sehr gebissen, daß es bald darauf starb. — 30 Häuser eingestürzt. In der italienischen Stadt Earato, Provinz Bari, ist ein Block von 30 Häusern infolge von Auslaugung des Bodens eingestürzt. Menschenleben sind nicht zu beklagen; die Katastrophe war voxauszusehen. Der Präfekt hat Truppen mit Zelten zur Unterbringung der Obdachlosen abgesandt. — Aufregender Vorfall lm Zirkus. In der Vorstellung des Zirkus Schumann in Stockholm gelang es am Freitag während einer Tigerdressur-Nummer einem der Tiere, aus dem eisernen Käfig, der mitten in der Manege aufgestellt war, zu entkommen. Zum allgemeinen Entsetzen sprang der Tiger mitten unter das Publikum, das in wilder Panik nach allen Seiten flüchete. Mehrere Damen fielen in Ohn- Ein Komiker der Lüsic > .-.-rr dtar. Überall regt sich jetzt frohes Früh- lm. , .!i, und wer Naturfreund ist, wird mit Wonne wie der dem lausendstimmigen Konzert lauschen, das draußen im Walde vor sich geht. Freilich nicht gor zu lange mehr, denn bald haben die Waldmusikanterz andere Berufsarbeiten und vernachlässigen bei der Sorge um die lieben Kinder das Me« lvdiengeschäst. Wer hübsche Studien machen will, der gehe sitzt bald den gefiederten Sängern nach, er wird dies nicht bereuen. Welch' wunderbare Töne kommen aus den kleinen Kelchen, wie verschieden sind sie, wie weit schallen sie! Da hört man wohl oft auch einen Starmaß pfeifen, man beo- pachtet ihn, er wendet sein Notenblatt und imitiert die Stim men anderer Vögel, sa sogar das Quacken der Frösche, das Wnh der Kühe, das Plätschern des Wassers kann er nach- machen, wie es ihm just von dem Naturleben als Lehrmei- 'ierin vorgemacht wurde. Er ist eben sehr gelehrig, nicht nur in der Gefangenschaft, sondern auch in der Freiheit: viel g.lel riaer und lernbegieriger als der Papagei, wenngleich er menschliche Laute nicht ganz so „schön" wiederzugeben ver mag wie dieser. Aber die Komik liegt auch noch anderswo. De« Star ist ein trefflicher Polizist, er nimmt alles und jedes Gesindel wie Insekt, Schnecken, Würmer und macht ohne viel Seüerlejcns gleich selbst den Scharirichtcr. Manchmal kreiL-b Nra«e kommen fautzon Oh auch drei Fnmen tu Wernau «n, von den« eine der Ehefrau 100 Patengeschenk aus händigte. W» «an jedoch die Taufhandlung unter un glaubhaft erscheinenden Gründen aufschob, wurden die Ge- lodenen mißtrauisch. Sie wandten sich später an den beim» kehrenden nichtsahnenden Ehemann und erfuhren, daß da» Kind bereits im Vorjahre im dortigen Stadtkrankenhaur ge legentlich einer Erkrankung getauft wachen war. Crimmitschau, s. Mai. Eine» Sladkrats Frühlingskur, sein und schickten auch «ine Ansichtskarte nach Crimmitschau. Das aber hätten sie nicht tun sollen: denn als Antwort da- rauf folgt« ein Steckbrief, in dem der Stadtrat wegen Unter schlagung gesucht wurd«. Prompt erfolgt« nun seine Ver haftung. Dabei stellte sich heraus, daß di« Begleiterin des Stadtrats die Frau eines mGern au» der Gegend von Crim mitschau war. Es handelt sich um das unbesoldete Ratsmit glied Pilz. P. ist seit etwa einem halben Jahr« unbesolde ter Stadtrat und zugleich auch Ermittlungsbeamter im Woh nungsamt. Er hatte schon längere Zeit «in Verhältnis mit einer Frau aus Frankenhausen bei Crimmitschau und ist mit ihr vor einiger Zeit durchgegangen. Inzwischen war bei dem Polizeiamt eins Anzeige gegen Pilz wegen. Mündel- aelduntsrschlaguna einaeg-'naen. Daraufhin veranlaßte die Staatsanwaltschaft seine Festnahme. Dresden, wo eine 68 Jahre alte Haushälterin in ihrer Woh nung Am See 56 früh entseelt aufgefunden wurde. Auch hier besteht der dringende Verdacht, daß der plötzliche Tod durch Vergiftung herbeigeführt wurde, da tags zuvor ihre Schlafkammer gegen Ungeziefer von einem Kammerjäger desinfiziert worden war. Die Leiche wurde beschlagnahmt. Dresden, v. Mai. Ein unbekannter Zopsabschneider hat am Donnerstag, 4. Mai, einem 11 Jahre alten Mädchen mit einer großen Schneiderschere beide Zöpfe abgeschnitten. Er war dem Mädchen in ein Haus der Moritzstraße bis zum zweiten Stockwerk nachgeschlichen und konnte troß der Ver folgung und der Hilferufe des Mädchens auf einem Fahrrad, das er vor dem Hause stehen hatte, entkommen. Ein gleicher Fall h^t sich am 29. November vorigen Jahres in der Vor stadt Plauen auf der Würzburger Straße abgespielt. In bei den Fällen hat sich der unbekannte Täter blonde Müdch.n ausgesucht. Dresden, 9. Mai. Gestohlen wurden, wie das Dresdner Polizeipräsidium mitteilsi'in einer Fabrik in Dresden acht Wechsel in Höhe von je 812000 Mark. Sie sind bei der Ver einsbank Hamburg Filiale Altona einlösbar und tragen die Nummern 139 bis 146. Bad Schandau, 9. Mai. Einen guten Fang machte die Zollbehörde in Schandau kurz vor der Abfahrt eines Damp fers der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft. Bei der Untersuchung einer nach der Tschecho-Slowakei ab reisenden Frau stellte sich heraus, daß diese für 27 000 Crtzpe de Chine untergepackt hatte. Die kostbare Ware wurde ihr abgenommen. Außerdem wird sie eine empfind liche Strafe für versuchte Zollhinterziehung zu bezahlen haben. Ehenmih, 9. Mai. Der Mäntelaufschlitzer hat in den letzten Tagen seine gemeingefährliche Tätigkeit wieder auf genommen. In der Hauptsache richtet er seine Tätigkeit «egen die weibliche Bevölkerung, doch auch Männer ver- schont «r nicht. So ist z. B. kürzlich einem Mann in der Be- dürfnisanstaft an der Beckerbrücke sein Mantel auf dein Rücken mit einem scharfen Instrument aufgeschlitzt worden, außerdem sind anscheinend mit einer ätzenden Flüssigkeit ver schiedene Löcher in den Mantel gebrannt worden. Während der gefährliche Mensch bisher große Menschenansammlungen .bei Ausübung seines Handwerks benutzte, schleicht er sich -jetzt an einzelne Personen heran, um ihnen auf die bezeich- !näe Art Schaden zuzusügen. Anscheinend handelt es sich /HO dem Täter um einen geistig annormalen Menschen. Werdau, 9. Mai. Wegen eines eiaenarkiqen Betruges ist hier eine Ehefrau zur Anzeige gebracht worden. Um sich "Geldbeträge zu verschaffen, schickte diese einer Anzahl in Zwickau wohnhafter Frauen Patenbriefs zu, worin sie diese gibt es Hst eine solenne Prügelei, denn wer möchte sich ohne weiteres fressen lassen. Auch unter sich kommt Raub und Diebstahl vor; was der eine im Schnabel hat, entreißt ihm unverhofft ein Kamerad. Und wie sie dasißen und schwatzen und pfeifen — kurz, viel Drolliges zu hören und zu fehen gibt's, wenn inan auch nur sm- lang einmal einen Starmatz beobachtet. — Über eine auffallende Pünktlichkeit örs L o ches be richtet in der Jagdzeitung „Wild und Hund" Oberstlt. a. D. Clausius aus dem Kreis Wehlau lOltpr.s: Als ich an« 1 Februar 1920 aufs Land nach Ostpreußen kam, sagte einer meiner ältesten Jnstmänner unter Hinweis auf das vorhandene Storchnest: „Die kommen jedes Jahr an« 1. April." Auf meinen Einwand, daß sich die Ankunft dec Störche doch wohl nach dem Wetter richten würde, meinte er: „Die kommen bestimmt am 1. April, das hat mit unserem Wetter nichts zu tun." Der Mann sollte tatsächlich recht be halten. Als ich am 1. April 1920 um 5,30 vormittags auf den Hof trat, klapperte der am Abend zuvor schon auf sei nem Nest bemerkte Storch seiner ankommenden Ehehälfte entgegen. Am 1. April 1921 stand das Storchenpaar um 6 Uhr vormittags wieder zum ersten Male auf dem Nest. Und mitten im harttzäckigen Nachwinter 1922 stand aber- mals da» Storchenpaar am 1. April um 5,15 morgens klap pernd zum ersten Male auf dem Nest. In den Jahren 1920 und 1921 hatten wir ein sehr frühes Frühjahr, während wir jetzt noch Winter haben. Wie ist das Verhalten zu erklären? — 'Seide au, Schweinsohren. Unser Rüsseltier, das viele gute und nützliche Ding«; aber daß es auch da» Roh material für di« schimmernde Seidenkleidung der Damen welt liefern soll, ist doch ein« ganz neu« Forderung. Wie in „über Land und Meer" erzählt wird, «st es einem eng- lischen Chemiker Dr. Arthur Little gelungen, au» den Ohren des Schweines, oder genauer gesagt, aus einer Drüsenaus- scheidung von seinem Hinterkopf, «ine Substanz zu gewin- nen, die einen gutverwebbaren Setdenfaden ergibt. — „Liebe Gäste". Bei der Erstaufführung der „Göt- terdämmerung" in neuer Einstudierung und neuer Inszenie rung im „National-Theater" in München kam es zu einem peinlichen Auftritt. In der Pause zwischen dem ersten und zweiten Aufzug sah man plötzlich in einer Proszeniumloqe Tabakrauch aufsteigen und bemerkte, daß mehrere Damen Zigaretten rauchten. Sofort entstand ein Sturm der Ent rüstung im Zuschauerraum, von allen Seiten ertönten Rufe „Hinaus mit den Schiebern", „Unerhört, im National- Theater zu rauchen". Al» dann ein Schutzmann in der Loge erschien, um da« Nationale der Raucherinnen festzustellen, erhob sich im ganzen Hause «in Beifallssturm. Die Rau cherinnen verließen die Loge und kehrten nicht mehr zurück. Wie man später erfuhr, waren e» im Hotel „Reichsadler" wohnende Engländerinnen, die sich bei der polizeilichen Per- nehmung sehr anmaßend betrugen und unter verächtlichen Bemerkungen über deutsche Sitten erklärten, daß man in den Londonern Theatern überall rauchen dürft«, was aber bekanntlich nicht r^br >tt Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda. 9. Mai. —* Zum Amkshauplmaun von Bautzen ist nunmehr durch Beschluß des Gesamtministeriums Regterungsrat Dr. Jungmann von der Amtshauptmannschaft Borna be- rufen worden. Die Nachricht von einer einstweiligen provi sorischen Verwaltung bestätigt sich also nicht. Amtshaupt- mann Dx. Jungmann ist schon seit.einer Reihe von Jahren Regierungsrat an der Amtshauptmannschaft Borna. Er ist der Sohn des Leipziger Geheimrats Jungmann, des einst maligen Rektors der Leipziger Thomasschule. —* Stadtverordnetensihung. Wegen der Renovierung des Bürgersaales fand die gestrige Sitzung in der Aula der Bürgerschule statt. Die Sitzung wurde in Anwesenheit von 11 Stadtverordneten eröffnet. Nach Beginn der Sitzung er schienen die Stv. Aster, Hentschel und Paulisch. Am, Rats tisch waren außer dem Herrn Bürgermeister die Herren Sradrräte Geyer, Wagner und Wolf. 1. Die Entschädigung für den Krankenhausarzt soll auf -44 8000.— und für den Fürsorpear.zt auf °4t 4000.— jährlich festgesetzt werden. Stv. Jenke bringt verschiedene Mißstände im städtischen Kran kenhaus über Beköstigung und Beurlaubung der Kranken zur Sprache. Der Herr Bürgermeister sagt Untersuchung der Angelegenheit zu. Die Ratsvorlage wird einstimmig geneh migt. — 2. Nach ministerieller Verordnung sollen Siedlungs ämter geschaffen werden. Das Siedlungsamt der Stadt B>- schaftswerda wird gebildet aus 2 Ratsmitgliedern. 2 Stadt verordneten und 3 Mitgliedern der Siedlungsgenossenschaft. Vom Ryk ist Herr Stadtrat Klepsch als Vorsitzender und Herr Stadtrat Wolf als stellvertretender Vorsitzender oor- gcfchlagen. Die Stadtverordneten wählen aus ihrer Mitte die Herren Vorsteher Mittag und Stv. Klahn, sen<er die Mitglieder der Siedlungsgenossenschaft Metallarbeiter Happel, Weichenwärter Paul Kunath und Glasmacheri meister Kretschmar. — 3. Die Firma Meier L Co. stellt Schadenanspruch für einen bei einer städtischen Holzvcr- steigerung erworbenen Posten Holz wegen Kernfäule. Der Schaden ist.von fachmännischer S<4s auf 6000.— festge stellt. Obwohl her Firma kein rechlicher Anspruch auf Ent schädigung zusteht, will der Rat eine Entschädigung von -4l 4000.— bewilligen. Die Stv. Jenke, Schober und Frommhold sprechen sich gegen die Bewilligung einer Entschädigungssumme aus, ebenso auch Stv. Heilme. nn. Stv. Richter als Berichterstatter, ferner die Stv. Eckardt und Großmann-Herrmann befürworten die Rats oorlage. Auf Antrag Schober erfolgt geheime Abstim mung. Mit 11 gegen 5 Stimmen wird die Entfchädigung ab gelehnt. 4. Das Schulgeld für die Gewerbeschule wird ein stimmig auf 90.— für hiesige und 120.— für aus wärtige, das Schulgeld in der Handelsschule auf 240.— für hiesige und -4t 300.— Mr auswärtige, in der Mädchen handelsschule auf -4t 400.— und -4t 450.— erhöht. — 5, Don der Ratsvorlage über die Erhöhung der Kehrlöhne für die Schornsteinfeger wird einstimmig Kenntnis genommen. — 6. Stadtrat Wagner berichtet ausführlich über die neue Erhöhung d«r Gas-, Elektrizität», und Kokspreise. Das Kol legium bewilligt gegen die Stimme de» Stv. Richter die bereits am 29. April bekanntgegebenen Preise für Mai: Gas -4t 5.—, elektrisches Licht -4t 6.50, elektr. Kraft -4t 5.50, Koks -4t 63.—. Auf Antrag Jenke sollen die Kokspreis« künftig automatisch mit den Kohlenvreisen erhöht werden, ohne be sondere Zustimmung des Stadtverordnetenkollegium«. Auf Anfrage des Stv. Eckardt teilt der Herr Bürgermeister mit, daß die Arbeiten für dos Ferngaswerk in gutem Fort- schreiten begriffen sind u. voraussichtlich bis zum 1. Septem ber der Anschluß erfolgen wird. Nach weiteren Anfragen der Stv. Frommhold und Göhler über die Entloh nung der Gemeindearbelter und die städtische Holzversor gung trat da« Kollegium in die nichtöffentliche Sitzung ein. —* Volkshochschule. Am Donnerstag, abend« 8 Uhr, wird in der Aula der Bürgerschule durch Herrn Prof. Dr. Hüttner die Einführung in das Verständnis der Garkraftmaschinen und Dieselmotor« beginnen. An diesem ersten Abend werden die wichtigsten Begriffe und Gesetze aus der Physik, die zum Verständnis unbedingt notwendig sind, besprochen. Im Anschluß an die Begriffe Arbeit und Leistung wird die Bestimmung der indi zierten Pferdekraft behandelt und di« Leistung aus dem Dia gramm berechnet. Betrachtungen über dar mechanische Wärmeäquivalent und die Zustandsärcherungen der Gase aebea die Grundlage für den 2. Abend. Durch da» feindliche macht: Mensch« kamen jedoch nicht zu Schatz«. Gchchch« sich jestte der Tiger mit einem Sprunge «k die Musik- tribüne. Dort legt, der Tiger sich ruhig nieder, und al» da» Publikum auf hie Aufforderung de» Bündiger» den Zirku« verlaffen hatte, gehorchte der Tiger dem Pfiff feine» Herrn und kehrt« in den Käsig zurück. — 151 Ü00 Mark für ein« Briefmarke. Auf dem vierten internationalen BriefmarkeNhä^lertog in München, der an Besuchern und Umsätzen der größte aller bisherigen mar, wurden für' «tu« blau« Mauritiusmarke SS500 Mark, für «ine blau-blaßrote rumänische Mark» von 1858, Kabinettsstück auf ganzem Brief, von dem in dieser ^^r^kein^zwefte» Stück mehr vorhanden sein soll, 151000 — Amerika»«: reifen. In London ist ein« ameri- konische Familie angekommen, bestehend au« Bater, Mutter und 2 Töchtern. Der Vater hat einen Kammerdiener, einen Masseur und 2 Sekretäre für sich mltgebracht, jede der drei Damen drei Jungfern. Außerdem stehen im Dienst der Herrschaft noch ein Leibarzt und zwei Chauffeure. In Lan don selbst hat man noch eine Gesellschaftsdame angestellt. — Bürgerkrieg in China. Reuter meldet über die Nie derlage der Truppen von Mukden in der Gegend von Pe ttng. Marschall Tschang-Tso-Lin sei in der Richtung auf Mukden geflohen, das geschlagene Heer ziehe sich in Unord nung auf Tientsin zurück. Damit sei der Bürgerkrieg wahr- scheinlich beendet. Die Time» berichten aus Peking: General Wu-Pei-Fu beabsichtige, seinen Sieg bis zum Äußersten auszunutzen, er habe erklärt, er werde sich nicht eher zufrieden geben, als bis er den Kopf Tschang-Tso-Lins habe. Eine Exchange-Meldung aus Tientsin besagt, daß die chinesische Presse in Schanghai einstimmig die Niederlage des Marschalls Tschang-Tso-Lins begrüßt und darauf HIn- welst, daß die japanische Kontrolle über die Mandschurei be droht sei. Es wird gemeldet, daß die erste Handlung des Generals Wu-Pei-Fu nach der Einnahme Pekings die Ver öffentlichung einer Proklamation war, in der er Sunsatsen auffordert, bei der Einigung Chinas mitzuwirken. «mckdetm Hofen statt. Da noch g«Ügend Hosen Vorhand« sind, können auch Pmchonm berücksichügt «erden, di« nicht -«zeichnet habe» ' Leseholzkarftu. Die am 18. und 19. April 1922 gestellten Anträge aus Ausstellung einer Leseholzkarte sind von dem -^ständigen Ausschuß geprüft worden, haben jedoch nur zum Teil berücksichtigt werden können. Die Abholung der Kar- ten hat Mittwoch, den 10. Mal 1S22, vormittag» von 5—V->1 Ahr und von 2—5 Uhr, in Zimmer Nr. 14 zu erfolgen. Bischofswerda, am 9. Mai 1922. Der Rat der Stadt.
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