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Der sächsische Erzähler : 08.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192507087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-08
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.07.1925
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ihr und die bei Ge- er- Aes Von den Marokkanern umzingelt. Mailand, 6 Juli. Ter „Secolo" meldet über die L>rge in Marokko: Außer Ars ist auch Tiffane unmittelbar be droht. Die Räumung Fcs' von den Franzosen ist so ibcr- raschend erfolgt, daß de Rifkabylen einen Teil des Muni- tir-nsparks der Franzosen erobern konnten. Fes ist auf drei Seiten von den Riskabylen umzingelt. In Tanger revoltiert die eingeborene Bevölkerung. Die Europäer flüchten, da sie Fremdenmorde befürchten. Alle Konsuln fordern die schleunige Entsendung von Kriegs- Transportschiffen zur Hinnschassung der Europäer. Behandlung begeben. L^WMfrau Kienitz blieb unverletzt Dq» Auto wurde erhMWy beschädigt. Der Zug konnte seine Fahrt mit kurzer unterbrechung"fortsetzen, Der Unfall ist durch verspätetes Schließen der Schranke herbeigesührt worden. wird, damit ea Huch möglich ist, die Einfuhrverbote aufzu heben - -. Eine ander« Folge dtr Berhandlungsunterbrechung ist allerdings auch der Abbruch der privaten Besprechungen der Schwer-Jndustrieen der beiden Länder. Die bisher ge troffenen Abmachungen werden vorläufig noch nicht in Kraft treten, ha sie nut unter der Voraussetzung Geltung erlangen sollten- daß ein Provisorium zustande kommt. Auch inncrpolitifch dürfte der fetzige Ausgang der Ver tändlungen nicht ohne Wirkung bleiben. Die Sozialdemo- graten beschäftigen sich mit der Frage, ob es nicht ratsam sei, von der Reichsregierung einen Rechenschaftsbericht über die geführten Besprechungen in Paris zu erlangen, der den Be weis dafür erbringen soll, ob von der Reichsregierung und deren Bevollmächtigten die Möglichkeiten zum Gelingen des gesteckten Zielen bis zum Letzten erschöpft worden sind, und vb das Scheitern der Verhandlungen nicht etwa der Unzu friedenheit einiger Wirtschaftsgruppen zuzuschreiben ist. Ob oie Demokraten sich solch einem Vorgehen der Sozialdemo kraten anschließen würden, steht noch dahin. Die deutsche Antwortnote. Berlin, 6. Juli. Die Note, die an Frankreich als Ant- tzwrt auf Driands letzte Note abpesandt werden soll, ist, w'e wir erfahren, bisher noch nicht fertiggestellt. Der „Tag" will wissen, daß die Note nicht nur grundsätzlich die Bereit willigkeit der. deutschen Regierung zu weiteren Verhandlungen aussprechen, die Bedenken der deut schen Regierung gegen einige Forderungen Briands mit teilen, sondern auch die Forderung nach einer internationa len Konferenz wenigstens andeuten wird. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge hält der Reichskanzler daran fest, daß er bor Absendung der Antwortnote nach Paris keinesfalls dem Reichstag Rede und Antwort über die jetzige außenpolitische Lage stehen wird. Auch die Aussprache, die am Mittwoch nn Beisein des Reichskanzlers im Aeltestcnausschuß stattfin den wird, dürfte voraussichtlich eine Aenderung dieser Auf fassung nicht ergeben. Die außenpolitische Aus sprache ist vielmehr erst in der Zeit zwischen dem 15. und 18. Juli zu erwarten, also in der zweiten Hälfte der nächsten Woche. Der Ausschuß für Auswärtige Angelegen heiten ist für Mittwoch, den 8. Juli, einberufen worden. Auf der Tagesordnung stehen die Beratung über Erleichte rungen im kleinen Grenzverkehr, der Bericht über den Stand der deutsch-polnischen Besprechungen, der Handels und Schiffahrtsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und England, der deutsch-schweizerische und der deutsch-franzö sisch« Schiedsgerichtsvertrag, der Bericht des Zcntralagenten für die Reparationszahlung«^ und die wichtige Beratung der Note der Botschasterkonserenz über die Luftschifsahrt. srs ist zu erwarten, daß auch im Auswärtigen Ausschuß nochmals die Frage der Behandlung der Antwortnote zur Paktfräge zur Sprache kommen wird. Aus Sachsen. Die Sozialdemokratie als Bündnispartei. Die Gruppe der Linkssozialisten im sächsischen Landtag hat am Montag einen Antrag auf Auflösung des sächsischen Landtages eingebracht infolge einer Entscheidung des Reichsparteivorstandes zum Konflikt in der sächsischen So zialdemokratie. Die Vorgeschichte dieses Antrages ist poli tisch außerordentlich interessant. Sie zeigt klar und deutlich, welcher Wert einer Koalitionspartei beizumessen ist, die kei nen höheren Gesichtspunkt als den der Wahrnehmung der Belange ihrer Partei kennt. Der äußere Anlaß zum Konflikt in der sächsischen So zialdemokratie, der bekanntlich dann auch eine Trennung der sächsischen Landtagsfraktion zur Folge hatte, lag in der Beteiligung der Sozialdemokraten an der Großen Koalition in Sachsen. Das war wohlgemerkt, der äußere Anlaß. Die erste Ursache aber lag in der „Vereinigung" der ehemaligen U. S. P. mit den Mehrheitssozialisten. Die ehemaligen U. S. P.-Leute haben es in Sachsen in ganz besonderem Maße verstanden, die Herrschaft in der V. S. P. D, voll kommen an sich zu reißen und die ehemaligen Mchrheitler im Lande allen Anhangs und allen Einflusses zu berauben. Mit diesen U. S P.-Leuten fanden sich zusammen die No vembersozialisten, die das Manko an Mitgliedszahlen durch Ultra-Radikalismus auszugleichen suchten. So entstanden zunächst starke Differenzen persönlicher Art, zwischen den alten Führern der Sozialdemokratie und der radikalen „Gruppe der jungen Redakteure und Lehrer", wie sie der Berliner Parteivorstand einmal genannt hatte. Das poli tische Wirken dieser letzteren Grupps fand ihren Höhepunkt in der Zeigner-Rcgierung und in der Kommunisten-Herr- schaft, die erst mit Hilfe der Reichswehr in Sachsen über wunden werden konnte. Als denn die sozialdemokratische Landtagsfraktion in die gegenwärtige Koalition eintrat, son derten sich die Linkssozi allsten — 17 von den 40 sozialdemo kratischen Abgeordneten — ab und trieben schärfste Angriffs politik gegen die Große Koalition im allgemeinen und gegen die 23 koalitionsfreundlichen Genossen ihrer eigenen Fraktion. Man gibt sich ganz entschieden einer Täuschung hin, wenn man nun glaubt, daß die 23 aus großen politischen Gesichtspunkten heraus, bis heute an der Großen Koalition sestgehalten hätten. Für ihre Einstellung war ganz beson ders maßgebend der Umstand, daß sie bei der unbestrittenen Herrschaft der 17 im Lande bei einer vorzeitigen Landtags auflösung ihre Mandate eingebüßt hätten. Das zeigte sich klar und unzweideutig bei dem letzten Parteitag in Leipzig. Dort hatte sich der Berliner Parteivorstand vermittelnd für die 23 ins Zeug gelegt und in Vorverhandlungen Richt linien durchgedrückt, die den 23 für den Fall der von den 17 geforderten Landtagsauflösung die Wiederausstellung sicher ten. Nach Annahme dieser Richtlinien erklärten sich damals schon auch die 23 zur Landtagsauflösung bereit. Als aber dann die 17 in diese Richtlinien eine Klausel eingefügt hat ten, die die Wiederaufstellung eines Teiles der 23 fraglich erscheinen ließ, machte die Fraktionsmehrheit nicht mehr mit und erklärte sich weiter für die Große Koalition. Mit dür ren Worten ausgedrückt, ergab sich also damals: die 23 waren bereit, aus der Großen Koalition auszuscheiden, so lange ihnen ihre Wiederaufstellung gesichert erschien, und als dies fraglich wurde, zogen sie es vor, sich die Fortdauer ihrer Mandate bis zum Landtagsende im Herbst 1926 durch die bürgerlichen Parteien der Großen Koalition sichern zu lassen. Das mußte selbstverständlich den Konflikt in der Fraktion und in der sächsischen Partei von Tag zu Tag ver- schärfen. Und nun begann eine Politik des Berliner Parteivor standes, die sich auf der gleichen Linie der Haltung der 23 bewegte. Ein Jahr lang hat sich der Parteivorstand auf die Seite der 23 gestellt in der Hoffnung, daß diese sich im Lande durchsetzen würden. Als aber immer deutlicher Zeitglsssen. Eine deutsche Maschinenfabrik in Süddeutschland rich tete an die Zeitschrift „Marne Engineer and Motorship Builder" in London, aus die sie abonniert war, einen Bries, in dem sie um genaue Beachtung ihrer Adresse bat. Der deutschen Firma ging eine Antwort in englischer Sprache zu, deren Schluß lautete: „Wollen Sie gesälligst jetzt und für Zukunft alle Mit teilungen in französischer oder englischer Sprache senden, wenn Sie eine Beachtung Ihrer Wünsche erreichen wol len." Das Schreiben der Maschinenfabrik lag zerrissen bei und daraus stand: „cko nnialto tzormons", heißt: „Tu, was Deutschen gegenüber üblich ist!" Auf Grund dieser Handlungsweise haben sich alle deut schen Firmen, denen der Vorfall bekannt gegeben wurde, entschlossen, jeden Verkehr mit diesem Londoner Blatt ab zubrechen. Wir nehmen an, daß alle deutschen Firmen jo handeln und daß jede deutsch Firma diese Zeitschrift in ihrem Zeitungskatalog ein fr« allemal dick durchstreichen wird nach dem Grundsatz: „Tu, was Flegeln gegenüber üb lich ist!" <» Die französische Republik, die uns so oft als Muster eines Freiheitsstaates vorgeführt wurde, ist in Wirklichkeit ein bürokratischer Klassenstaat, der an die schlimmsten Aus wüchse der alten Zopfzeit erinnert. Wie der Pariser „Ouoxidieu" meldet, sind jetzt auch die Abführmittel der französischen Klassen- und Kasteneintei lung angepaßt worden, und zwar haben Offiziere Anspruch auf Carabana-Wasser oder Limonaden, Unteroffiziere aus Bittersalze und die ganz „gemeinen" Soldaten auf Rizinus öl. Was nun, wenn aber einmal einer der Herren Generale oder Marschälle — was der Herrgott in Frankreich verhüten wolle — seinen Leib verschlossen findet? Vielleicht setzt die Republik der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einen Staatspreis auf die Entdeckung eines wirklich standesgemä ßen Abführmittels für Generäle und Marschälle aus, damit in der demokratischen Musterrepublik jedem wird, was ihm zukommt?! Neue Greueltaten in Schanghai. New Dork, 6. Juli. Heute wurden in Schanghai gesamten Vcrteidigungstruppen mobilisiert, weil etwa 1000 Arbeiter der chinesischen Seiden-, Baumwoll- und Zigaret tenfabriken arbeitslos wurden, da die Angestellten der städti schen Kraftwerke in den Streik traten. Die ausländischen Angestellten der Kraftwerke sind nicht in der Lage, die Kraft- und Lichtversorgung im benötigten Umfange zu liefern. Die Angehörigen der britischen Kolonie von Chung Kiang haben die Stadt verlassen, weil es hier zu Zusammenstößen zwi schen chinesischen Aufständischen und britischen Marinefol- daten gekommen ist. Die Aufständischen hatten dabei schwere Verluste. Gruppen der Aufständischen nehmen in Schanghai Entführungen im großen Stile vor. Sie griffen einen von 30 Arbeitern besetzten Straßenbahnwagen an und miß handelten die Arbeiter schwer. Ein amerikanischer See mann, der Patrouillendienst versah, wurde von einer meh rere hundert Mann starken Bande angegriffen. Es gelang ihm jedoch, den Anführer durch den ersten Schuß zu töten, worauf die Angreifer flüchteten. Von einem Abflauen des Streiks dürfte vorläufig noch gar keine Rede sein. In allen Teilen Chinas werden zur Unterstützung der Aufständischen große Summen gesammelt. Die chinesische Han delskammer gab am Sonnabend bekannt, daß von einer ein zigen Stelle, die natürlich geheimgehalten wird, allein eine halbe Million Dollar dem Streiksonds zugeführt wurde. New Jork, 6. Juli. Nach Meldungen aus Peking ver langt das diplomatische Korps Sanktionen gegen die chinesi schen Behörden von Schanghai. Neues aus aller Welt. — Kronprinz Rupprecht Ehrendoktor Ver UninerfUät Erlangen. Die philosophische Fakultät der Universität Er langen hat dem ehemaligen Kronprinzen Rupprecht von Bayern, der bei den Jübiläumsfeierlichkeiten de» ehemaligen 1V. Bayrischen Inf.-Reg. in Erlangen weilte, die Würde eines Doktors der Philosophie honoris causa verliehen. — Der arme österreichische Adel. (18 Wiener Paläste zu verkaufen.) In Wien sind gegenwärtig nicht weniger als achtzehn Adelspaläste zum Verkauf gestellt. Angebote, die zunächst unter der Hand von auswärtigen Gesandtschaften zugingen, sind von diesen mit Rücksicht auf die beschränkten Mittel, die ihnen ihre Staaten zur Ver fügung stellten, abgelehnt worden. Es handelt sich durch weg um palastartige Gebäude mit außerordentlich wert voller innerer Ausstattung, zum Teil mit großen alten Park anlagen. Die Preislage für diese Adelspaläste bewegt sich zwischen 4>4 bis 15 Milliarden Kronen. — Mit 5em Ruderboot über den Ozean. Ein tollkühner Däne, der Leutnant Heß Schmidt, hat sich erboten, in einem einfachen Kahn den Ozean zu überqueren. Er hofft, den Preis von 1 Million Kronen, den eine dänische Zeitung für die erste Ueberquerung des Ozeans in einem Boote ausge setzt hat, zu erlangen. Den Preis will er dann für die Er richtung eines Schwimmbades in Kopenhagen verwenden. Er hat zu diesem Zweck «in kleines Boot in der Größe von 5s/„ Metern erbaut. Der Offizier wird von Kopenhagen zunächst versuchsweise nach Gothenburg und von dort an der norwegischen Küste entlang nach Bergen fahren. Er wird dann die Shetlands-Inseln berühren, ebenso die Faroer inseln, und dann per Dampfer nach Kopenhagen zurückkeh ren. Wenn diese Versuchsreise befriedigend ausfällt, so will der Ltn. Schmidt versuchen, den Ozean zu durchkreuzen. Das Boot wird einschließlich des Gewichtes von 140 Pfund für Nahrungsmittel nur insgesamt mit 800 Pfund belastet sein. Wenn Schmidt während seiner Reise schlafen will, so wird er sechs Schleppanker während der Nacht auswerfen und dann flach auf dem Boden des Bootes ruhen. — „Der Brief nach Dresden." Mit einem neuen Trick „arbeiten" Taschendiebe auf den Berliner Bahnhöfen und machen reiche Beute. So eigneten sie sich z. B. am Sonn abend auf dem Anhalter Bahnhof 4000 Mark an. Und zwar gingen sie auf folgende Weise ans Werk: Der Dresdner U-Zug stand zur Abfahrt bereit. Ein Fahrgast, der zum Bahnsteig wollte, wurde plötzlich kurz vor der-Sperre von einem jungen Mann angesprochen, der ihn bat, für ihn einen Brief mit nach Dresden zu nehmen und dort in einen Kasten zu stecken. Der Reisende, der auch tatsächlich nach Dresden fahren mußte, erklärte sich dazu bereit. Er steckte den erhaltenen Brief, um ihn nicht zu verlieren, in seine Brieftasche und mit der Tasche vor den Augen des Bittstel lers in seinen Rock. Dann ging er durch die Sperre, bestieg den Zug und geriet, bevor er sein Abteil erreichte, in dem engen Gange zwischen zwei junge Männer, von denen der eine langsam vor ihm herging, während der andere eiligst nachdrängte. Er dachte sich dabei nichts Böses. Als er dann seinen Platz eingenommen hatte und in seiner Brief tasche etwas nachsehen wollte, entdeckte er, daß die Tasche sort war. Die beiden jungen Männer und ebenso der dritte, der ihm den Bries anvertraut hatte, waren spurlos ver schwunden. Das Manöver mit dem Briefe hatte den Spitz buben also nur dazu gedient, daß sie erfuhren, wohin Opfer seine Brieftasche steckte. — Vom Blitze erschlagen. In der Hörster Heide Harburg wurden zwei junge Leute, die sich vor einem Witter in ein Scheunentur geflüchtet hatten, vom Blitz schlagen. Ferner wurde in Jddensee bei Harburg eine große Scheune durch Blitzschlag vollständig eingeäschert. — Tödliches Pistolcnduell. In der Waldkatz bei Stolp sand ein Pistolenduell zwischen dem Leutnant a. D. Pohl, Angestellter des Landbundes in Stolp, und dem Gutsbesitzer von Somnitz auf Freetz (Kreis Schlawe) in Gegenwart von zwei Aerzten statt. Leutnant a. D. Pohl fiel beim ersten Kugelwechscl infolge schweren Bauchschusses. Er war sofort tot. Die Untersuchung ist im Gange. — Schießerei mit Zigeunern. Aus H a m m i. W. wird gemeldet: In Hüsten gerieten in einer Wirtschaft Zigeuner und Korbflicker in Streit. Bei der sich entspinnenden Schie ßerei erhielt der an dem Streit völlig unbeteilgte Geschäfts führer Gruben aus Hüsten einen Kopfschuß, so daß er kurze Zeit darauf verstarb. Der Schirmflicker Klein erhielt einen Bauch- und einen Armschuß. Zwei weitere Zigeuner und ein Zigcunerweib wurden schwer verletzt. Nach der Schie ßerei ergriffen die Zigeuner die Flucht. Sie konnten jedoch von der Polizei verhaftet werden. Der Haupttäter, der den Geschäftsführer Gruben erschossen hat, ist ein Zigeuner na mens Wagner, der schon seit langem steckbrieflich verfolgt wird, weil er in der Nähe von Münster einen Landjäger er schossen hat. In der Wohnung der Bande wurden zahlreiche Waffen gesunden. — Die verhängnisvolle Kinderpistole. In Nancy ereig nete sich bei Gelegenheit eines militärischen Wohltätigkeits festes ein eigenartiger Unglücksfall. In der Nähe eines Schachtes, der zum Zweck der Reparatur von Telephon kabeln angelegt war, schoß ein Knabe eine Kinderpistole ab. Dadurch geriet Gas, das offenbar der gleichzeitig bloßgeleg- ten Gasleitung entströmt war, in Brand und es erfolgte eine heftige Explosion, durch die der Knabe und zwei gerade vorübergehende Soldaten schwere Verletzungen erlitten. — Da« Drahtseil eine« Drehkrane gerissen. Ein Draht bericht meldet: Montag mittag ereignete sich in der Hanno verschen Maschinenfabrik in Linden (Hanomag) ein schweres Unglück. Durch Reißen eines Drahtseiles am Ausleger eines Drehkranes stürzte der daran hängende Greifer in die Tiefe. Zwei gerade darunter beschäftigte Werkmeister wur den getötet; ein Arbeiter erlitt leichtere Verletzungen. — Zusammenstoß zwischen Lokomotive und Autobus. Ein Drahtbericht aus Rom meldet: 10 Kilometer vom Bahnhof Steno entfernt, hat eine Lokomotive, die von der Reparaturwerkstätte kam, einen Autobus überfahren, des sen Insassen 70 Meter weit geschleudert wurden. Sieben Personen wurden getötet und zwei verwundet. — Zusammenstoß aus dem Bahnübergang. An dem Bahnübergang der Chaussee Lübbenau—Kottbus, besten Schranke geschlossen war, wurde ein mit vier Personen be setzter Prioatkraftwagen von der Maschine des von Berlin kommenden Feriensonderzuges Nr. 3 erfaßt und zur Seite gestoßen. Alle Insassen wurden herousgeschleudert, kamen aber erfreulicherweise noch glimpflich davon. Der Kauf mann Otto Kienitz, der Kaufmann Dietsert von der Grube Ilse und der Thauffeur Willi Bunn aus Penig bei Chemnitz «erlitten leichtere Verletzungen und mußten sich in ärztliche Die englifch-rrrfstfche Spannnug. London, 6. Juli. Unterhaus. Aus eine Anfrage, ob die Regierung dem Parlament Beweise für die Verantwortung der Sowjetregierung für die Unruhen in China geben könne und ob eine darauf bezügliche Note der Sowjetregierung ge- andt werde, erklärte Chamberlain, die Reden des Gesandten >er Sowjetregierung in Peking sind genügend als Beweis ür meine Feststellungen bezüglich des Einflusses der Sow eto auf die Anzettelung der Unruhen. Aber wir haben noch weitere Beweise, die jetzt bekanntgegeben ich nicht für ange bracht halte. * London. 6 Juli. (Drohtb.) Reuter zufolge halten maß gebende Kreise mit ihrem Urteil gegenüber den verschiedenen Vorschlägen bezüglich des Vorgehens der britischen Regie rung gegen die russische Propaganda und ihre Urheber zurück.
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