Der sächsische Erzähler : 04.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192512049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-04
- Monat1925-12
- Jahr1925
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.12.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Jtdtzn Freitag, de« 4. Dezember 1925 ildemokraki« ein. der it str ttk i«n !rit «re jung am stM^e 3« Halle höhn« ««»alt — jktig oder sonstig« ttgead welch« ötAvML dEB Detriebeg dgr XgÜmm oder der Veiördenma eeinrilt»- der AmischevfaU in der ttalieaische« Aammer. Rom, L Dez. Der Abg. Seitta, der dieser zur Aventin, opposition gehört hatte, erschien heute i« Sitzungssaale der Kammer. Ain faschistischer Abgeordneter rief dem Kammer. Präsidenten zu: Herr Kammerpräsident, hier sitzt «in Mann, der der Aventistopposttion angehört. Hieraus stßrzteu sich mehrer, saschistische Adgeorduet« aus SeMa. »arsen ihn au» dem Kitzuascheale «ud sodaaa aus de« Hause hiaaa». Der ^D«r Rwch^ nahm in seiner Sitzung am Mittwoch den -aadebeuartrag mit Italien und di« AoSabkommeu mit veftmsetch ua» der Schweiz an. Dann trat man in di« Be ratung de» Gesetzentwurf» «der die «dsiudua, der Fürsten- gMI MT MTW» * Tn der italienischen Hammer wurde ein Abgeordneter der vMoWon von faschistischen Abgeordneten ohne Grund -u» dem Sitzungssaal« himnwgeivorfen. Ermessen der Lufnahmeantrag Deutschlands für den Völker- bund bereit» vorliegt und somit auch das letzte Druckmittel weggefallen ist, da» die deutsche Regierung au» den versand- Handlungen in Locarno heraus noch in der Hand halt. Ist «s im Heb tu ar so, so kann man dann allen deutschen Wün- scheu Mieder unbesorgt die kalte Schulter zeigen. Wenn Herr Strusemann auch noch so optimistisch ist, so dürfte Herr Luther doch etwa» anderen Gefühlen Raum geben, da er wenigsten» bi» Locarno die Fähigkeit zeigte, Vie Ding« zu sehen, wie sie find. Richt einmal die Lustsahrtfrag« hat «iNe Regelung gefunden, obwohl in dem andauernden diplomatt- schen Schriftenaustausch wahrlich die genügende Klärung darüber erzielt «ar, war Deutschland für die Weite rentwttk- lung seiner Luftfahrt notwendig hat. Da ist die Aushebung der Ordonnanz 80, die deutschen Fliegern da» Uebersliegen und di« Betätigung im besetzt«, Gebiet überhaupt verbietet, da sind die Beschränkungen für den Bau von Luftfahrzeugen, da ist da» unmögliche Garantiekomttee mit seinen ewigen, di« deutsch« Produktion störenden Kontrollen und da ist außerdem da» Anlaaeoerbot für wirklich geeignet, Flugzeug, lmweplätze im besetzten Gebiet. Man hätte diesen deMchen Forderungen nur vn dlov in London entaegenzukonNnen brauchen, bann hätte man wirklich etwa» von dem Bestreben lass««, im berühmte» Geiste von Loeanw m Han- oeln. Aber nein, auch alle» die» bleibt noch einer Sonder- konferenz vorbehalten, die allerdtng» schon — and da» ist Luther «uv Strefemann im Unterhaus. — «ine «rklSrung Chamberlains r«r Aadaverlüsr. London, 3. Dez. (Drahtber.) Dr. Luther und Dr. Stre- semann haben gestern da» britische Unterhaus besucht und den größten Teil der Debatte von der Loge für ausländische Ehrengäste aus angehvrt. Wahrend der Anwesenheit Luthers und Strefemann fragte A. Henderson im Auftrag« Mac Donald» den Außenminister Ehamberlain, ob er bereit sei, eine Mitteilung üb« dl« während de» Kriege» entstandene Geschichte von der Kadaververwertuugsanstalt zu machen. Thawäkelain sagte, d« Kanzler d« deutschen Rächer habe ihn ermächtigt, im Namen der deutschen Regierung zu er- klären, daß diese AngHegeaheit Mer Grundlage rutbehrr. Nest, Wunsch ist es, im Namen seiner Majestät hinznzufü- g«M daß ich diese Richtigstellung aunehme. Ich hoffe, daß feine welkeren falschen Gerücht, entstehen mögen. Diese Erklärung Chamberlain» wurde vom Unterhaus mit gro- ßem Beifall aufgenommen. Nachmittag hatten Dr. Luther und Dr. Strefemann ein« Einladung Ma« Donald» zum Lee angenommen. Darauf statteten sie dem amerikanischen Botschafter Hougtho« «inen Besuch ab. Der englische Bot- schafter in Berlin Lord dAbernon hatte im Lauf« des Nach mittag» eine Besprechung mit Herrn von Schubert. Loads«, 3. Le». (Drahtb.) Die Tatsache, daß Luther und Strefemann sofort die Tribüne verließen, ohne Eham- derlatns Antwort anzuhören, wurde Reuter» Parlaments bericht zufolge verschiedentlich erörtert. Der Bericht besagt, man hab« darin einen Ausdruck diplomatischen Feingefühls gesehen, nämlich den Wunsch, den Eindruck zu vermeiden, al» seien sie eigen» zu d«m Zweck« in» Unterhaus gekom men, um Ehamberlain» Dementi mitanzuhören. '* D«rttu, 3. Dez. (Lrahtb.) Wie die „Germania" meldet, haben Reichokanzler Dr. Luther und Reichraußenminister Dr. Strefemann von Loiwon au» an den früheren Reichs kanzler Marx im Gedenken an die vorjährigen gemeinsamen Verhandlungen in London ein Telegramm geschickt. Besatzungstruppen ckuf zwei Drittel ihres gegenw Bestandes herabgemindert werden. Aber erfolgt dies« nahm« aus dem „Geist von LoearNo" heraus oder « sich nicht vielmehr aus dem fatalistischem Geiste des . Dandervelde und au» der auch für Belgien dringenden Not- wendigkett her, endlich einmal Sparsamkeit walk« zu las sen? Also ist es nicht Locarno, sondern die sozialistische Ideologie und di« wohlverdiente belgische Finanznot, denen wir diesen einzigen Erfolg der Londoner Versprechungen verdanken. Aue» andere, war besprochen wurde, wurde eigentlich nur am Rande berührt. Frankreich lehnt es vor erst ab, seinerseits auch eine Vqatzungrverminderuna vorzu nehmen. Was bezüglich der Verlegung der aus Köln zu rückgezogenen Truppen abgemacht wurde, ist noch nicht ganz klar. Sollte di« Entente hier befriedigend« Versicherungen ge geben haben, fowürd« dos keinerlei Erfolg darstellen, sondern nur «in« Selbstverständlichkeit, da da» Gegenteil «in offen- Mt «ragjeres Ding. Da» Epgchwtz der tm Anschluß an di« Unterzeichnung in London geführten Besprechungen ist nach «Len darüber -orliegenden Nachrichten «in äußerst mageres Ding, wenn auch der deutsche Herr Außenminister in seinem «otg zur Schm getragenen Optimismus glaubt, etwa» erreicht zu haben. Nicfst einmal die von ihm angekündigte Einstellung der Kriegsbeschuldigtenprozesse ist einwandfrei zuaesichert. Herr Brian» hat da in seiner geschickten Art Ausflüchte ge macht, die es jederzeit ermöglichen, daß diese Schmachpro zesse in Frankreich fröhlich Urständ swern. Dos einzige, was greifbar zu fein scheint, ist die Zusage Belgien», daß seine SW. 281. Tagesschau. Di- Wchstfche Laudwfmwde nahm in ihrer Sitz Mittwoch einmütig «in« Kundgebung zum Retthssa wtwurf an; sie brgrüßt in dem Entwurf die längs Susfichnmg des Artikel» 1« der Reichsverfassung. rNMosdwerüaer^ Awtge Tageszeitung tm Amtsgertchtabeztrk Nschosswerda und den angrenzenden Gebieten Dies BIM enthält bte amtlich«« BchuauttmuchungM d« Amhchaupt« vannschash dar Schnkinfpeittkn tmd d« -aqchollamN M Bautzen, bw Amt»tz«WH d«S VaanMtt« und d« Stndtrat» z» Bischofwoerda. M»iw«>Di UM s»»ie wq« swerzeit Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt ynd Land. DichtesteVerbreitung inallenVolKsschichten Beilagen: Sonntag» «Unterhaltungsblatt und Lemdwirtschaststch« Betsage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. — Dmck und Derlag yo« Friedrich Mag B.M.H.H. in Bischofswerda. FemsprecherNr.444 und 44k da» einzige Erfreuliche — am 4. Dezember in Pari» zusam- mentreten soll. Erst wenn da» Ergebnis dieser Konserenz festfteht, wird man das Ergebnis der" Londoner Besprechung einigermaßen beurteilen können und auch dieses Ergebnis ist aitt jeden Fall nur «in mageres Ding angesichts der gro ßen Erwartungen, die auf deutscher Regierunasseite gehegt wurden, al» die deutschen Delegcttionsführer, berauscht von unverbindlichen Freundschastserklärungen, aus Locarno zu- rückkehrten. GuH-tWecemc-ta (in Geldmarlc). wie »8 mm breite chinea tuuaen'—hat d« Beztehee"jut»m Aäspmch «ms Lttswüng oder mm Kur. »«n Tag« der Rech mm» — «abatt «ach l Skachltetznmg der Aribmg oder auf Rüchzatzkmg de» Bepigsprets«. Saimuetanzeigen tcäistn. Ausschlag. — ErMungsortVit Chamberlain führt am Freitag nach Genf« pari»» 3. Dezember. (T,-U.) Wft der Vertreter Telegraphen-Unto« erfährt, wird Ehamberlain kommenden Freitag mit einer ungewöhnlich starken Delegation in Genf «intreffen. Da» außerordentlich kräftta« Aufgebot, da» von deutscher Seite entfaltet wird, erklärt sich durch di« direkten Verhandlungen, di« der englische Außenminister während de» Genfer Aufenthaltes mit Vertretern der Türkei in der Mossulfrage zu führen gedenkt. Andererseits steht bereit» fest, daß auch Briand End« der Woch« zu mehrtägigem Aufenthalt sich nach Genf begibt. 80. Jahr««», Oie Entscheidung in der Moffulfra-e. Das Gutachten des Internationalen Gerichtshöfe» im Haag in der Mossulangelegenheit liegt jetzt vor. Dur Be weggründe des Lvlkerbundsrates, diesen Streitpunkt Sol schen der Türkei und England dem internationalen Gericht»- Hof im Haag zur Begutachtung zu überweisen, sind äuArst bemerkenswert, wird doch hier zum ersten Male seit Be stehen de» Völkerbundes eine Streitfrage zwischen Zwei Mächten nicht nach doktrinär-utopisttschen Standpunkte» — man denke an Oberschlesien — sondern nach dem »Mn wesentlichen Standpunkt der Macht, die die tatsächliche Herr, schäft in dem strittigen Gebiet ausübt,.behandelt. Es durfte interessant sein, in großen Zügen die Geschichte und MN augenblicklichen Stand dieser für unser« Bundesgenossen 4m letzten Kriege äußerst lebenswichtigen Angelegenheit kennen zu lernen. Der Friedensoertrag von Severs machte England Mr Mandatsmacht der Provinzen de» alten türkischen N ' die als das Zweistromgebiei des Euphrat und Tigr den Hauptstädten Bagdad und Mossul (in der Na präantiken Ninive) bekannt sein dürften. Frankrei ^ ... gegen erhielt als Mandatar die Provinz Syrien. Bald kam es zu Jnteressenstreltigkeiten zwischen den befden Mandat»- Mächten, di« im Läufe der Jahre nach dem Versailler Dstlot auf dem Rücken Deutschlands ausaetragen wurden, irw Frankreich sich Konzessionen in vorderasien mit englisch Nachgiebigkeit Deutschland gegenüber (Reparationefra« Ruhreinbruch etc.) erkaufte. Wie es in der modernen Pali bald zur Gewohnheit geworden ist, wurde der vorderasia tische Jnteressenstreit dieser beiden Mächte nicht von direkt geführt, sondern man ließ kleinere, an der Angelegen beit ebenfalls lebhaft interessierte Nationen gegeneinander tämvfen und bluten. So protegierte Frankreich zwar höchst inoffiziell in der ersten Phase dieses Streites die «iedeter- wachte Türkei, während England das Schein-Königtum des Irak, das mit König Faissal an der Spitze die drei alttürki schen Provinzen Bagdad, Mossul und Basra umfassen sollte und lediglich als ein englisches Organ gedacht war. Die Türkei erhob also, von Frankreich unterstützt, Anspruch auf die nördlichste dieser drei genannten Provinzen, auf MoM, da sie auch tatsächlich durch militärische Besetzung der Ge birgszüge am Ostufer des Tigris die Stadt Mossul und die in ihrer Umgebung liegenden großen Oelquellen, für deren Besitz sich ja die beiden europäischen Großmächte so lebhaft interessierten, die Macht in den Händen hat Argland er klärte sich bereit, zwanzig Jahre lang seine „schützende Hand" über die drei Mandatsprovin-en zu halten, schickte den König Faissal mit großem Aufwand nach Mossul und ließ der Bevölkerung verkünden, daß Mossul territorial fortbin zum Königreich Irak gehöre. Man setzte auch einen Bruder des Schetnkönigs als Statthalter ein. Doch da begann im Lande eine Obstruktion, die jede ordentliche Verwaltung lahm zu legen drohte, ein Widerstand gegen diese englischen Machinationen, der erst aufhörte, als durch den sogenann ten Allianzvertrag die Manoatszeit auf vier Jahre herabge- etzt wurde. England mutzte auch hier innervolitlsche Rück sichten nehmen, denn die englischen Steuerzahler dachten, ja garnicht daran, mit ihrem Geld der Staatsbudget des Königsreichs Irak zu helfen. Inzwischen hatte auch di« französische vorderasiatische Politik «ine Wandlung erfahren. Frankreich zog sich lang- sam, durch den Morokkokrieg mit Abd el Krim gezwungen, aus vorderasien zurück und ließ die Türkei im Stich. Da» ganze französische Mandatsgebiet wurde von Truppen ent blößt, so daß Damaskus um ein Haar in di« Hände der hon der Türkei subventionierten aufständischen Drusen fiel, die in diesem günstigen Augenblick gegen den verhaßten Feind las- schlugen. Die Türkei war im Laufe der Jahr« durch Ha- energische Regime d« Diktators Kemal Pascha derart er starkt, daß sie ihre Interessen auch allein ohne fremd« euro- oäische Hufe mit Erfolg zu vertreten glaubte. Sie war »sich oereit, gegen den früheren Freund Frankreich» vorzugehtn. So verlangten die Türken die Abtretung der Bagdavbahn und der Gebiet« um Alexandrette, also noch mehr, als man ihnen im Vertrag von Angora zugestanden hatte, da sie nach diesem Abkommen dort lediglich gewisse Verwaltung»- und Benutzungsrecht« erhalten sollten. England kann heute auf di« völlig« Unterstützung durch Frankreich in seinen Mossul-Änteressen rechnen, denn Frgnk- «ich ist dort, nachdem der LoearNo-vertrag, der ja die eßrp- p-M« Sicherheit Frankreich« garantiert, weben unter Dgch und.Fach gebracht worden ist, erheblich desinteressiert. Aych gejpttwt der schlechte Stand der französischen Valuta nicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht