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Der sächsische Erzähler : 16.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192803166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-16
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.03.1928
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AmifchenfiiUe an der Samjet- , rumänischen Grenze. W-skau, 14. März. An der sowjet-rumänischen Grenze ist Me große Bande ermittelt worden, die im Auftrage des ruMKnischen Spionagedienstes 18 Ueberfälle auf das Sow» jet«biet verübte, wobei in den meisten Fällen Sowjetange. steUe ermordet wurden. Der größte Teil der Banditen wurde bei der entstandenen Schießerei getötet, außerdem sind 41 Banditen und Personen, die mit der Bande ständig in Verbindung standen, verhaftet worden. Die Verhafteten Mittäterschaft und die Beziehungen zur Drei deutsche Segelflieger nach Amerika berufen. . , Die D. A. Z. meldet aus Königsberg: Der Leiter der Segelfliegerschule Rossitten, Rittmeister a. D. Roehre, ist als Ftjhrer einer deutschen Segelfliegerexpedition nach den Ver einigten Staaten von Amerika berufen worden. ' ' > Don feiten der Rhön-Rossitten-Gesellschast sind für die Expeditipn außer dem Leiter, Rittmeister Roehre, noch die Segelslieger Laubenthal und Hesselbach bestimmt worden. Ungewißheit über das Schicksal des Ozeanfliegers Kincheliffe. Sk. John (Neufundland), 14. März. Hinchcliffe ist seit «WU 6 Stunden überfällig, ohne daß irgendeine Nachricht über sein Schicksal eingetroffen ist. An verschiedenen Orten Neufundland« glaubte man, da, Motorengeräusch eines Flugzeuges wahrgenommen zu haben. Eine vergleichende Prüfung der verschiedenen Ort«- und Zeitangaben läßt je- doch alle diese Nachrichten al» unwahrscheinlich erscheinen. New Vor?» IS. März. Vis nach Mitternacht lag noch keine bestätigte Meldung über den verbleib tzinchcliffes vor, dagegen bestanden zahlreiche Gerüchte, nach denen man in Neuengland und Kanada lm Dunkel der Nacht Motoren geräusche gehört habe. Die Wettermeldungen aus dieser Gegend find wenig günstig. Präsident Stinson vom gleich namigen Alugzevgkonzern, der Hlnchclifses Flugzeug gebaut halte, äußerte sich pessimistisch, da die Jahreszeit für einen Atlantikslug entschieden zu früh sei. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, IS. März. Einkeilung. Tie find sicher auch schon dem und jenem begegnet, der abso lut keine Zeit hat. Zu nichts. Immer ist er in Bewegung, tchmer hinter etwas her und immer jammert er, daß er nicht herumkomme, daß seine Zeit zu knapp und seine Arbeitslast zu groß sei. Wir kennen auch die Hausfrau, die nur einen kleinen Haushalt zu betreuen hat, ihr stehen auch Hilfskräfte zur Ver fügung und sie hat manche Erleichterung ihrer Arbeit durch moderne technische Einrichtungen, und doch wird sie nie fertig. Und daneben ist die Hausfrau mit dem großen Haushalt, die so- gax durch Heimarbeit dazu beitragen muß, die Wirtschaft über Wasser ztl halten, und doch hetzt sie nicht herum, ist immer fertig, klagt nicht, sondern findet das alles ganz in der Ordnung. Man könnte wohl sagen, ersteren fehlt die Ordnung, aber das^ stimmt nicht, es kann sogar pedantische Ordnung herrschen und Man kann doch nie fertig werden. Einteilung! Das ist wohl das Richtige, daran fehlt es. Wer nicht fertig wird, verzettelt seine Kraft und Zeit mit Kleinigkeiten und kommt dabei nicht zur Erfüllung seiner eigentlichen Aufgaben. Eine Hausfrau, die hin- t«L'jedem Staubkörnchen her ist und jede Arbeit fünfmal verrich- .tet, wird nie fertig werden. Die andere aber, die ganz systema tisch beginnt, nach einem Plan, über den sie sich gar keine Rechen schaft gibt, sondern der sich von selbst ergibt und dann die voll brächte Arbeit als erledigte Sache ansicht, ist eben fertig. ' Es ist ja wahr, daß unsere Lebensführung reichhaltiger ge- . orden .ist. Eben darum ist Einteilung das große Zauberwort geworden, das man ernst nehmen soll, denn es verbürgt, daß min! in der Fülle der Erscheinungen nicht erstickt, sondern ihrer Zerr wird und dabei auch noch Zeit für sich selbst hat. Und chließlich ist das gar nicht so unwichtig. Je rascher der Lcbeps- ablauf wird, desto weniger kommt man zu sich selbst. Was aber ist ein Dasein, das sich in der Jagd nach den tausend Nichtigkeiten erschöpfte? —* Die Entlassungsfeier in der Bürgerschule findet am Dienstag, den 20. März, vorm. ILIO Uhr, im Schulsaale statt. Die Behörden und Vertreter der Stadt- und Schulge meinde, sowie die Eltern der Kinder und alle Freunde der Schule sind zu dieser Feier eingeladen. -7- -x. Der Lhristl. Frauen-Verein wird Donnerstag, den 22. d. M., in der „Sonne" einen Lichtbilderabend ver- anstallen, worauf die geehrten Mitglieder schon im voraus hingewiesen seien. Als Vortragender ist Herr Oberlehrer Kantor i. R. Störzner in Arnsdorf gewonnen worden, welcher an der Hand eigener Aufnahmen den Besuchern unter dem Thema „Rund um Stolpen" interessante heimat liche Erinnerungen und Schilderungen bieten wird aus dem reichen Schatze seiner heimatlichen Forschungen und Wan derungen. Er ist ja durch seine trefflichen Heimatartikel im „Sächsischen Erzähler" den Lesern derselben kein Unbekann- »r, und er freut sich, persönlich einmal in Bischofswerda prechen zu können. Möge er darum auch recht viele Be- Ucher, die der noch nachfolgenden Anzeige-Einladung nach- oMmen, wie anderwärts, so auch hier zu seiner Freude le gräßen können. —* Ehrungen bei der Fabrikfeuerwehr Vuschbeck L Hedenstreil. In der am Mittwoch abgehaltenen Uebung der Freiwilligen Fabrikfeuerwehr Buschbeck L Hebenstreit konnte dem Signalisten Walther Böhme, der auf eine 25jährige Dienstzeit in der Wehr zurückblicken konnte, das vom Landesverband sächs. Feuerwehren gestiftete, am grü nen u. weißen Bande zu tragende Ehrenzeichen, d,m Signa listen und Rottenführer Oskar Müller das vom Landes verband gestiftete Diplom unter anerkennenden Worten des Kreisvertreters überreicht werden. Herr Oberaufsichtsfüh render Karl Heben st reit brachte seine Glückwünsche durch ein Handschreiben den Jubilaren zum Ausdruck, denen sich die Glückwünsche des Herrn Direktor Klein an- schloffen. Gleichzeitig brachte der Kreisvertreter den Glück wunsch der Wehr dem Spritzenmann Paul Schönweiß anläNch seines 28jährigen Arbeitsjubiläums am S. März dar. Die Musikkapelle verschönte die Feier durch musika- lihche Vorträge. —* Einen Vortrag über Tiefasmungsapporale ver anstaltet heute abend 8 Uhr in der „Sonne" der Naturwis senschaftler und Erfinder Theo Lehmann, Berlin-Charlotten burg. . —* Vom Verband der Manufakturisten wird uns mit geteilt, daß am kommenden Sonntag, den 18. März, die Läden geöffnet sind. Näheres wird morgen Im Inseraten teil bekanntgegcben. —* Polizei- und Schuhhundverein Bischofswerda und Um- geaend im Reichsverband der Polizeihnndrassen (R. V.) und Kar- lcu für deutsche« Hundewesen (V. S. H.Z. Nachdem in der Mit gliederversammlung des vergangenen Monats, die erfreulicherweise wieder einige Neucmmeldungen zu verzeichnen hatte, bei der Bs- sprechung von Dressur- und Zuchtfragen das Programm einer in ternen Veranlagungsprllfung der vorhandenen Jungtiere des Ver eins festgelegt worden war, fand diese am vergangenen Sonntag auf dem Ucbungsplatz statt. Zur Prüfung waren von Mitgliedern des Vereins S Schäserhund-Iungrüden, 4 Iunghündinnen und eine Dobbermann-Jungrüde angemeldet worden, die sämtlich, mit Aus nahme von 1 Junghündin, erschienen waren. Ein aneiferndes Zeugnis guten Sportgeistes u. sichtlichen Interesses legten die trotz des herrschenden Schneetreibens von Burkau, Uhyst und Schmölln zur Prüfung eingetrofsenen Führer mit ihren getreuen vierbeini gen Begleitern ab, die sich trotz des anstrengenden Marsches nach Bischofswerda, bei den einzelnen Uebungen recht tapfer und tempe ramentvoll zeigten. Um SlS Uhr vorm. begannen die Uebungen, die der Prüfungsrichter bei den einzelnen Tieren auf Proben, auf Nasenveranlagung und -Gebrauch, Gehorsam, Schäferhundwesen, Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Schärfe erstreckte. Nach Be endigung der Prüfung begaben sich die Führer mit Ihren Hunden sowie die übrigen anwesenden Vereinsmitglieder in das Gasthaus „Deutscher Krug", wo der Prüfungsrichtcr die Kritik abhielt "und die Bewertungen der Jungtiere bekannt gab. Mit großer Zufrie denheit konnte der Richter auf Grund des Gezeigten bei den ver schiedenen Proben der Veranlagung scststellen, daß sämtliche Tiere die Prüfung bestanden hätten. Wenn er auch einzelne im Wesen noch etwas weich veranlagte Tiere hätte beobachten können, so habe sich aber allgemein der Durchschnitt im Charakter bei den mannigfachen Aufgaben in der Arbeit recht lobenswert gezeigt. Dies böige Schneewetter habe cs den vorgesührte» Tieren nicht leicht gemacht, ihre Aufgaben zu erfüllen. Ihre Ausdauer und bei den meisten der Schneid habe ihm Freude gemacht. Somit bestün den in keinem Falle Bedenken, verständnisvolle Führcrtätigkeit vorausgesetzt, mit diesen Prüflingen in nicht allzu geraumer Zeit auch den Aufgaben bei der Ablegung der sogenannten Zuchtprü fung gewachsen zu sein. Der Verein verfüge nach seiner gcwön- nenen Ueberzcngung, der Veranlagung nach über ein Ecbrauchs- Hund-Material, das durch weitere Ausbildung gefördert, in erster Linie den an einen Begleit-, Wach- und Schutzhund zu stellenden Anforderungen vollauf genügt. Der Prüfungsrichter verbreitete sich bei dieser Gelegenheit in erschöpfender Weise weiter noch über Einzelheiten für die Vorbereitung von Führer und Hund auf die Zuchtprüfung. Die lehrreichen Anregungen wurden mit Beifall und Dank ausgenommen. Mit dem Dank und den besten Glück wünschen für die geleistete Arbeit an den Herrn Prüfungsrichter und die Sportsbrüder schloß der Prüfnngslciter die Versammlung. Hierauf schloß sich ein gemütliches Beisammensein an, das durch manchen regen Gedankenaustausch die Sportsfrcunde noch längere Zeit zusammenhielt. Jin einzelnen erhielten folgende Bcwertun- gen: Rüden: Argo von der Elbtalperle, Besitzer und Führer Erich Gnauck, Vorzüglich; Remo vom Büchsenteich, Besitzer und Führer Oswald Müller, Gut; Rex vom Büchsenteich, Besitzer Erich Engler, Uhyst, Führer Hu lisch, Burkau, Gut; Alf von der Elbtalperle, Besitzer und Führer Ernst Frenzel, Schmölln, Vorzüglich; Falko vom Großslößchen, Besitzer und Führer Erich Wollmann, Gut; Hündinnen: Rosel vom Büchsentsich, Besitzer und Führer Walther Schneider, Gut; Thessa vom Stegerwald, Besitzer und Führer Hultsch, Burkau, Vorzüglich; Renate vom Büchsenteich, Besitzer und Führer W. Schneider, Vorzüglich; Dobbcrmann-RUdc Teil v. d. Lansitz, Besitzer und Führer Schmidt, Burkau, Gut. —* Ein Weg zu sparsamer Haushalkführung. Ueber dieses Thema spricht am Montag, 19. März, s^>4 Uhr nach mittags und I/28 Uhr abends, im Goldenen Engel Frau Dr. Staachs, eine in den Hausfrauenorganisationen be kannte Persönlichkeit. Die Wärmewirtschaft, ein wichtiger Faktor in der Reform des Küchenbetriebes, wird bespro chen, von praktischen Vorführungen unterstützt, die den Haus frauen erwünschte Entlastungsmöglichkeit in der Küchen arbeit, auch den wichtigen Gesichtspunkt weitgehender Spar samkeit zeigen sollen. Durch Kostproben wird den Haus frauen Gelegenheit gegeben, die Vorzüge sachgemäßer Koch weisen zu prüfen. Der Besuch des Vortrages ist sehr zu empfehlen. —* Die Zulage für Verzicht auf den Zivildienstschein. Das Recht auf den Bezug der Zulage zu den Uebergangsge- bührnissen für Verzicht auf den Zivildienstschein ruht nach dem Gesetz in den Fällen, in denen das Recht auf den Be zug der Uebergangsgebührnisse überhaupt zu ruhen hat, also bei einer Verwendung im Reichs- oder sonstigen öffent lichen Dienst. Zur Vemeidung von Härten soll nach einem Erlaß des Reichswehrministers fortan von der Anwendung dieser Vorschriften dann abgesehen werden, wenn ein Ver sorgungsberechtigter in einer Arbeiter- oder Angestellten stelle Verwendung findet, die nicht den Versorgungsanwär tern vorbehalten ist. Die Entscheidung darüber trifft das Reichswehrministerium. Entsprechende Anträge sind mit den erforderlichen Unterlagen dem Rcichswehrministerium vorzulegen. —* Pfändung der Versorgungsgebührnisse. Der Reichsarbeitsminister weist im Reichsversorgungsblatt so eben besonders darauf hin, daß bei Berechnung des pfänd baren Teils der Versorgungsgebührnisse von dem nach Be rücksichtigung des gesetzlichen Steuerabzugs sich ergebenden Betrage dieser Gebührnisse auszugehen sei. Als Bei- Iur 5unk'ckt - 5eile benutz' ick voi' allen M vuÜMul ikf Lckaum milprückuia gelaUsa" spiel werden 800 RM. Ruhegehalt monatlich anaeführt. Hiervon Steuerabzug 40 RM. E« bleiben 4ßO RM., die der Berechnung des pfändbaren Teiles der Bersorgungsge- bührniffe zugrunde zu legen sind. Davon find pfändungs frei nach 8 SSO Abs. 2 der ZPO. 180 RM. Es bleiben 330 RM. Hiervon sind pfändbar X ---- 110 RM. Hauswalde, 18. März. Oeffenlliche Semeindeverord- netensihuug. An» 8. März wurde die Sitzung ordnung»< gemäß um 8 Uhr vom Vorsitzenden Bürgermeister Schade eröffne?. — Wegebausache Röderbrunn. Der Bürgermeister berichtet, daß der Sandgrubenbesitzer Pötzsch in das Gebot von Mark 4,75 pro Kubikmeter eingetreten ist. Mit dem Anfahren des Sandes durch Pötzsch ist inzwi schen begonnen worden. — 2. Der Bürgermeister berichtet weiter, daß der jetzige hiesige Lehrer Widascheck wieder ab gerufen und an anderer Stelle außerhalb Sachsens versetzt wird. Als neue Handarbeitslehrerin ist vom Schulausschuß einstimmig Frau Pilz gewählt worden. — 3. Kenntnis ge nommen wird weiter von einer Mitteilung des Bürgermei< sters über den Stand der Statutenordnung hinsichtlich des Schulbades. Weitere Mitteilungen bleiben abzuwarten. —, 4. Von den Trinkwasserentnehmern des Hirtenbrunnens, wird durch ein vorliegendes Gesuch beantragt, anstatt der Pumpe ein« laufende Rohrleitung bis an den Teich zu legen. Das Kollegium verhält sich nicht ablehnend, doch soll vorerst der Bauausschuß alles Nähere besichtigen und dann Bericht erstatten. Inzwischen soll auch nochmals mit den Abneh-' mern wegen einer evtl. Beihilfe in Fühlung getreten werdens — 5. NeuregelungderGebllhrenordnung. Der Bürgermeister gibt bekannt, daß die derzeitige Gebühren- ordnung einer Revision bedarf. Die jetzt bestehenden Sätze, werden vorerst zur Vorlesung gebracht und entsprechende j Abänderungen getroffen. Besonders zu erwähnen ist, daß, Arbeitsbücher, und zwar das erste Buch gratis, für jedes! weitere Buch bis zu 50 Pfg. erhoben werden kann. Beschlos-' sen wird weiter: Anmeldungen für Um- und Anbauten Mk.! 1.—, für Neubauten Mk. 2—. Siedlungsbauten sind frei. Für Beglaubigungen 25—50 Pfg., für Gewerbeanmeldün- gen Mk. 1—2, gegen die Stimmen der Mitte, für Wander gewerbescheine Mk. 1.50, für Führungszeugnisse Mk. 0.50, für besondere Bescheinigungen Mk. 0.25. Arbeiterbeschei nigungen für Fahrkarten werden hiervon nicht berührt und sind frei auszustellen. Ausländeranmeldungen. Dieser Satz wird gestrichen. Tanzvergnügungen: Hier beschließt man nach kurzer Debatte, den bisherigen Gebührensatz Mk. 1.— weiter beizubehalten. Die anderen nicht erwähnten Sätze bleiben in der bisherigen Form und Höhe bestehen. — 6. Grundsteuer-Zuschläge. Es handelt sich um Er hebung von 150N. Nach kurzer Debatte kommt man zur Abstimmung. Gegen die geschlossene Rechte und Mitte wird eine Erhebung von 150A abgelehnt. Die gesamte Linke ist für einen 150^igen Zuschlag. — 7. Gehaltsfrage des Bürgerm e i st e r s; In Abwesenheit des Bürgermeisters wird dieser Punkt vom stellv. Vorsitzenden Otto Haufe er läutert.. Die Meinungen der Parteien gehen auseinander, und ziehen sich solche auch zu einer kurzen Besprechung zu rück. Bei Wiederbeginn der Sitzung schreitet man sofort, zur geheimen Abstimmung. Mit 7 gegen 5 Stimmen wird; eine Gehaltserhöhung abgelehnt. — 8. Verschiedenes.! Krankenversicherung des Fleischbeschauers Zschiedrich. Laut! einem vorliegenden Schreiben der Amtshaüptmannfchaft ist Zschiedrich ablehnend beschieden worden. Die Gemeinde hat demnach keine Krankenkassenbeiträge für Zschiedrich zu zah-', len. — Der K re d i t a u s s ch u ß der Girokasse hat fol gende Zinssätze in Vorschlag gebracht: Bei täglicher Verfü gung 5s/„A, bei 3inonatlicher Kündigung 6A, bei 6monat- licher Kündigung 7Ai Das Kollegium erteilt einstimmige Genehmigung. — Fahren des Leichenwagens. Die Frist über die seinerzeit vereinbarte Regelung Mit Gutsbesitzer Schimk ist abgelaufen und ist auf Grund dieses die Stelle jetzt neu zu besetzen. Gegen 1 Stimme der Rechten beschließt man, für dieses Jahr 1928 aus besonderen Gründen das Fahren Herrn Schimk nochmals zu überlassen. Ab 1929 ist eine neue Entscheidung zu treffen. Fischbach bei Arnsdorf, 15. März. Lin 25jähriges Jubi läum konnte vor kurzem der im Spätsommer und Herbste 1902 neuerbaute Gasthof zum „Schwarzen Roß" hier feiern. Am 27. Februar wären es 25 Jahre her, daß jenes Gasthaus bezogen und dem öffentlichen Verkehr übergeben wurde. Sein Erbauer war H. Hase, der aber bereits am 28. März es an H. Kunath verkaufte. Gegenwärtiger Be- sitzer ist H. Micklisch. — Das schmucke Gasthaus, das direkt an der Kreuzung der Bautzner Landstraße und des' von Fischbach nach Wilschdorf führenden Fahrweges liegt, ist in freundliche Aufnahe gekommen und ein beliebter Ausflugs ort geworden. Gern wird das „Schwarze Roß" an Sonn- und Festtagen aus der Umgegend besucht, besonders auch von den Arnsdorfern und Radebergern, die nach hier meist die Wege durch den herrl. Karswald wählen. Am 27. Febr. 1903 wurden die Pforten des alten „Schwarzen Rosses"^ das wenige Schritte davon entfernt liegt, für den öffent lichen Verkehr geschlossen. Das 1773 erbaute Gebäude (jene Zahl trägt der'Verschlußstsin der Haustüre) hat viel Äer< kehr gesehen und hat eine reiche geschichtliche Vergangen heit. Das „Schwärze Roß" bei Fischbach war das Stands quartier der russischen Juden, wenn sie zur Leipziger Messe zogen oder auch von da wieder heimkehrten. Nach Eröff nung der Bahnlinie Dresden—Bischofswerda—Görlitz ließ freilich der Fuhrmannsverkehr auf der Bautzner Landstraße ganz wesentlich nach. — Viel erzählen könnte das „Schwarze Rotz" aus den Kriegsjahren 1812 und 1813. Hohe Offiziere sind hier im Quartier gewesen. Hundert tausende von Kriegern find an ihm vorübergezogen. — Die, alten Gasthöfe an der Bautzner Landstraße, zu denen das Fischbacher „Schwarze Roß" zählte, waren einst wichtige Verkehrsstationen, wie unsere heutigen Bahnhöfe, und jedes von ihnen hat seine eigene Geschickte. Nach der Er öffnung der Eisenbahn wurde es hier freilich recht still, doch infolge der heutigen Verkehrsmittel wird es wieder beleb ter. — In der Nähe de? „Schwarzen Rosses" lag der be rüchtigte „Schwarze Teich", von dem heute nur noch eine kleine sumpfige Pfütze übrig ist. In früheren Zelten ging zur Nachtzeit niemand gern am Schwarzen Teich vorüber; denn hier trug sich sonst allerhand sonderbarer Spuk zu, von dem die Leute noch heute zu erzählen wissen. — Durch den regen Autoverkehr auf der Bautzner Landstraße ist nun freilich die Ruhe der Spukgeister gestört worden und sind sie darum von dannen gezogen und das wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen.
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