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Auerthal-Zeitung : 06.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189803063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-06
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 06.03.1898
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-riM« VjM. P^nmlGefahrm preiSgegeben find, diettiur ligen Tagen auf einem der in ihrem ganzen Umfange begreifen Mn, >u » find Aus Koudo«. Ehen zwischen Chinesen und Engländerinnen'' gehörten in letzter Zeit nicht zu den Selten heiten. Meistens waren es Mitglieder der chinesischen Gesandtschaft in London, denen es während der Dauer ihres Aufenthaltes in der englischen Metropole gelang — so seltsam es auch klingen mag — Herz und Hand einer schlanken, blonden Miß zu gewinnen und die dann nach kurzer Zeit die junge Gattin nebst ihrer Mitgift nach dem femen China entführten. Wie nun aber diese vertrauensseligen, oft kaum 20jährigen Frauen dort von den Söhnen des Himmlischen Reiches behandelt werden, darüber gibt jetzt der ,North China Herold' klaren Auf schluß. Augenblicklich existieren in Schanghai — so schreibt dieses Blatt — fünf oder sechs, wahrscheinlich aber noch weit mehr junge Eng länderinnen, die sich in London mit jüngeren Mitgliedern der chinesischen Gesandtschaft ver heirateten, mit ihren Männern hierher kamen, sehr bald von diesen schändlich verlassen wurden GerichtshaUe- Gcra. Wegen Ermordung seiner 16 jährigen Geliebten wurde der 25 Jahre alte Stallschwcizcr Hugo Schädlich aus NeinSdorf bei Zwickau, ein ganz verrohter Mensch, dem die eigene Mutter noch auf dem Sterbebette geflucht, zum Tode verurteilt. Hildesheim. Vor dem Schwurgericht stand die Frau eines Gasthofsbesitzers in GoSlar unter der Anklage des Mordes. Sie hatte am 9. De zember v. in höchster Erregung über den Rückgang ihres Geschäfts, in dem Augenblick, als ihr ein Pianino gepfändet werden sollte, ihr vierjähriges Söhnchen erschossen und sich dann selbst töten wollen. In der Verhandlung ließ der Staatsanwalt die Anklage auf Mord fallen und stellte die Schuld frage aus Totschlag unter Zubilligung mildernder Umstände. Die Geschworenen verneinten die Schuld ftage, worauf Freisprechung erfolgte. der in ihrem ganzen Umfange begreifen Mn, der mit den Verhältnissen dieses Landes ver traut ist. Ein blutjunges Ding von höchstens 17 Jahren hat man vor wenigen Tagen in eine« leeren Hause eingeschlossen vorgefunden. Die Aermste war nur mit einem Nachthemd bekleidet und kauerte halb ohnmächtig auf dem kahlen Boden deS vollkommen ausgeräumten Zimmers. Der ehrenhafte Gatte hatte ihr alles abgenommen, was sie besessen, ihre sämtlichen Kleidungsstücke, ihre Schmucksachen und den HauSrat, der von ihrem eigenen Gelde ange schafft worden war. Die bedauernswerte junge Frau hatte schon 24 Stunden laut jammernd und schluchzend in den öden Räumen zuge- bracht, ehe sie von mitleidigen Nachbarn entdeckt wurde. Man nahm sich ihrer an, so gut es gehen wollte, und benachrichtigte die englische Gesandtschaft in Peking, die Schritte thun wird, um dem unglücklichen Wesen die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. ES ist nun im höchsten Grade zu bewundern, daß der im chinesischen GesandtschastSamt in London ange stellte englische Sekretär, der es ganz genau wissen dürste, welchem Schicksal seine Lands männinnen entgegengehen, die armen ahnungs losen Opfer nicht auf das eindringlichste warnt, ihre Hand einem Chinesen zum Ehebunde zu reichen und gar diesem in sein Land zu folgen. Es wäre die Pflicht und Schuldigkeit dieses ManneS, solche Heiraten mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern und wenigstens alles zu versuchen, Len Angehörigen der bethörten Mädchen ein klares Bild von dem ehelichen Leben zu entwerfen, da» die zarten, verwöhnten Geschöpfe an der Seite des bezopften „Chinaman" erwartet. und hat tüchtig gelernt. Deine Kenntnisse find nur mittelmäßig ausgebildet, du hast es zu wenig ernst genommen mit dem Lernen und würdest außerdem schon darum nicht leicht eine Stellung finden, well du mit der Verwöhnung des Reichtums erzogen wurdest. In der Weise hat d der Reichtum auch seine Schattenseiten, Er lachte bitter auf. „Aber, Papa, so ganz arm find wir ja noch nicht," sagte sie sanft tröstend, „haben wir nicht unsre schöne Besitzung?" Sie öffnete das Fenster. Park und Garten lagen in lichtem Sonnenglanz vor ihr. Ueber der Blütenpracht der Bäume zitterten goldene Lichtspiegelungen, der laue Frühlingswind trug ganze Wellen von Wohlgeruch zu ihnen herein. „Die Welt ist herrlich allenthalben," sagte fie fröhlich, „sorge doch nicht allzusehr um den kommenden Tag, Papa, noch immer lebt unser Herrgott. Die Götter im Olymp lebten von Nektar und Ambrosia und wir begnügen unS mit Blumenduft und Vogelsang." „Wenn das möglich wäre/ entgegnete der Kommerzienrat lachend; „schon um deinetwillen will ich retten, was zu retten ist und deshalb in wenig Tagen selbst nach Amerika reisen, um mich um den Stand der Angelegenheit zu küm mern. ES wäre zum Verzweifeln, wenn ich daS ganze Kapital verloren geben müßte." „Die Ungewißheit um dein Schicksal würde mich entsetzlich ängstigen. Du wirst mich mit dir nehmen, Papa," bat fie flehentlich. „Kind, das ist unmöglich," erwiderte er freundlich, „zur Zett herrschen in Amerika epide ¬ mische Krankheiten. Du stellst dir die Reise viel zu leicht vor." „Entweder kommst du in meiner Begleitung nach New York oder gar nicht," sagte fie sehr entschieden; „wenn du fortgehst, ohne mich mit zunehmen, reise ich mit dem nächsten Zuge nach." „So sei es denn, Valeska, rüste dich in einigen Tagen zur Abreise, besuche vorher noch Frau Burger, vielleicht können wir über ihren Sohn etwas in Erfahrung bringen." ValeSka traf sofort Vorbereitungen zur Ab reise, wähle fich einen dunkeln, bequemen Reise anzug, und nachdem der Tag der Abreise fest gestellt war, nahm fie fich vor, Frau Burger zu besuchen, um fich zu verabschieden und ihr Grüße an Irma aufzutragen. Drei Jahre waren seit der heimlichen Abreise Ernst Burgers verflossen. Für Frau Burger drei Jahre voll aufreibender Sorgen und Kummer. Von dem leichtsinnigen, dem Mutterherzen trotz alledem noch teuren Sohn war keine Kunde in die Heimat gelangt. Frau Burger hatte von Tag zu Tag, dann von Monat zu Monat, zuletzt von Jahr zu Jahr auf eine Botschaft gehofft. Daß dabei ihr Haar grau und ihre Augen vom Weinen trübe ge worden, war ihr ganz entgangen. Zu dem seelischen Kummer gesellten fich die Sorgen um daS Dasein. Die einst so traulich behagliches Wohnung war kahl und unwirtlich geworden. Die besten Möbel und BUder, daS gut erhaltene Instrument waren verpfändet worden, um die Kosten für Irmas letztes Studienjahr und einige drückende Schulden Ernsts zu decken. Zw« (Fortsetzung folgt.) aufzudecken, Steckzwiebeln, Schälolten, K< zwiebeln zu legt». -Die Spargelbe« graben und wenn nötig aufzufüllen. MeerreGg. Artischocken, Sauerampfer find zu Pflanze« bez». umzulegen, die Wege zu reinigen, die Gemüse beete zu graben und zum Bepflanzen fertig zu stellen. Die Mistbeete find bei Sonnenschein zu beschatten. In den Gurken- und Melonen beeten find die Zwischevpflanzen (Salat, Radie», Karotten) sofort zu entfernen, wenn fich die Ranken entwickeln und gleichmäßig verteilt werden müssen. Die Treibbohnen werden, sobald fich zwei wirkliche Blätter zeigen, bi» zu den Keimblättern mit Erde aufgefüllt und wenn fie an da» GlaS anstoßen, umgelegt. Bei Erbsen hat das Umlegen in jedem Falle zu geschehen, sobald man fie in lauwarmen oder kalten Kästen zieht. Rhabarber und Meerkohl find, wenn man fie stckh genießen will, mit Pferdedung zu decken. Ebenso kann Spargel — bei offenem Boden schon im Februar — auf diese Weise getrieben werden, ein Verfahren, welches fich für die zu entfernenden Beete ganz besonders empfiehlt. Obstgarten: Die Erdbeeren find von abgestorbenen Blättern und etwa noch anhaftenden Ranken zu reinigen, mit der Zinkenharke zu lockern und etwa 3 Zentimeter hoch mit ver rottetem Dung zu decken. Die eingesandeten Samen von Kern- und Steinobst find auszu säen. Das Auspflanzen der Obstbäume ist vor zunehmen, sobald es die Witterung gestattet, vorzüglich daS Beerenobst soll sobald als möglich in die Erde kommen. Sind im Herbst gepflanzte Bäume oder Sträucher vom Frost gelockert, so find fie fest zu treten. Die Beerenobststecklinge find auszupflanzen. Baumpfähle und Baum bänder find in Ordnung zu bringen. Mit dem Veredeln des Steinobstes ist möglichst bald zu beginnen. Der Schnitt der Obstbäume ist möglichst bald zu beenden. Um daS Blühen von Pfirfischen und Aprikosen möglichst hinaus- zuschieben, bedeckt man fie bei Sonnenschein mit Matten, die man nachts abdecken kann. Das Topfobst wird an geschützter Stelle des Gartens mit dem Topf in die Erde eingesenkt. Die Klebgürtel find nochmals äufzufrischen, denn es wird noch manches schädliche Insekt gefangen. Aus demselben Grunde find, wenn es noch nicht geschehen ist, die Baumscheiben umzuspaten. Ist der Wein gedeckt, so wird er frei gemacht, bleibt aber vorerst noch niedergelegt, um später ausgenommen und beschnitten zu werden. Löbtau i. G. Die behördlichen Erhebun gen über die Massenvergiftungen haben insofern zu einem Ergebnisse geführt, als konstatiert worden ist, daß die fraglichen Brödchen aus zwei verschiedenen Sorten Mehl, die auch aus verschiedenen Mühlen herrührten, hergestellt wor den find. Das Riehl ist, und zwar je ein voller Sack zusammengefchüttet und gemischt worden. Da nun aber der eine Sack der letzte war von <tner Lieferung, von der der betreffende Bäcker meister schon längere Zett gebacken hatte, der andere aber wieder der erste war von einer neuen Lieferung au» einer anderen Mühle, so kann nicht behauptet werden, ob der Giftstoff in dem alten oder dem neuen Sacke enthalten gewesen ist, um so weniger, als beide Säcke frisch geöffnet und gleichzeitig völlig entleert worden find, Rückstäme also, die man beson ders untersuchen könnte, nicht mehr vor handen find. Nach Aussage deS Bäckermeisters find die beiden Säcke verschlossen gewesen, wie fie aus der Mühle kamen. Nach dem Quantum deS vorgefundenen Giftes ist anzunehmen, daß .das Gift nicht von ungefähr in den betreffenden SiL gekommen ist. Man neigt daher zu der Annahme, daß eS fich um einen nichtswürdigen Bubenstreich oder um einen, indirekt auf den . hart bettoffenen Bäckermeister abzielenden Rache- ak handelt. Pillkallen. In einem Dorfe bei Pillkallen verlieb kürzlich eine Magd ihren Dienst bei einem Dorflehrer, der nach alter Sitte die Leichen zu Grabe zu geleiten hat. Die Magd sowohl, wie ihre Mutter gaben als Grund für die Aufgabe deS Dienstes an, fie fürchte fich . vor den Geistern, die den Herrn Lehrer heim- begleiten, wenn er die Leichen besungen habe. ' Nach einem alten Volksglauben in Littauen kehren nämlich die Geister der Verstorbenen wieder in ihre Behausung zurück, wenn fie nicht durch ein zwischen dem Hause und dem Fried- Hofe befindliches Gewässer aufgehalten werden. »Mtzn findet daher alte Littauer Kirchhöfe auch stets durch einen Fluß oder Bach von der Ort schaft getrennt. Bei dem neu angelegten Kirch- . Hofe in besagtem Dorfe war das nun nicht der Fall, und daher die Geisterfurcht der beiden an den allen Volksanschauungen hängenden weiblichen Personen. Paris. Zwei 10 und 12 Jahre alte Bürger schüler, durch Lederstrumpf- und Robinson- Geschichten angeregt, hatten den Beschluß ge faßt, dem unangenehmen Zwang der Schule zu r entweichen und in die weite Welt zu gehen. Das nötige Bargeld verschaffte fich der ä tere der Burschen, indem er die Juwelen seiner Mutter stahl, Wertsachen im Bekage von 35 000 Frank, und 10 Zwanzig-Frank-Stücke. Damit ging'S los. Zunächst sollte Köln besucht werden, und von dort wollte man fich nach ' Hamburg und Amerika wenden. Eine Kutsche wurde genommen und in einem Geschäft für Reise - Effekten die für die Reise nötig erachtete Ausrüstung besorgt. Soweit ging alles gut. Die Wellreisenden begaben fich zum " Bahnschaltcr des Nordbahnhofes. Der ältere verlangte kühnlich: „Zwei Billets zweiter Klasse nach Köln, der Stadt, wo eS so lustig ist." Der Beamte betrachtete fich die grotesk ausge statteten Persönchen, lachte und schickte sie nach dem Lyoner Bahnhof. Von dort aber wurden fie nach dem Südbahnhofe gesandt. Hier merkten fie, daß man sie gefoppt hatte, und trollten be schämt heimwärts. Die bereits vermißten Welt reisenden wurden zu Hause mit lebhaften Kund- > gedungen, schlagenden Beweisen väterlicher Liebe, begrüßt. Nancy. In der Nacht zum Sonntag fand ein Flurschütz in der Nähe der Stadt in einem Tümpel mehrere Stücke einer Leiche, die als diejenige deS ehemaligen Briefträgers und Grundbesitzers Ancillon aus Leyo erkannt wurden, obwohl der Kopf noch nicht gefunden " Derben konnte. AIS der Mörder wurde der einzige Sohn Ancillons, ein 24 jähriger Mann, verhaftet, der seinen Vater im Streit erschlagen und dann die Leiche mit Hilfe der Mutter zer sägt hatte! Die Stücke trug der Vatermörder nach dem drei Kilometer weit entfernten Tümpel. Die Mutter hat bereits gestanden, indes der > Sohn beharrlich leugnet. London. Nach einer,Times'«Meldung aus bar und nervös. Auch im Verkehr zeigte er fich heftig und verdrossen und unter dieser ver düsterten Stimmung hatte selbst sein einziges Kind zu leiden. Valeska zitterte, sobald eine Nachricht aus Amerika einlief. „Laß dir doch die Sache nicht so angelegen sein, lieber Papa," bat fie schmei- chelnd, als er wieder eine geschäftliche Hiobs post von drüben erhalten, „für uns beide langt eS gewiß und auf unserm letzten Gang können wir den Mammon doch nicht mitnebmen. Christus, unser Herr, sagt schon, eS sei leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in daS Reich Gottes komme." „Kindskopf, du kennst den Wert des Gelds» nicht!" brauste er auf. Sein Blick streifte die kostbare Einrichtung, die reich vergoldeten KonsolS mit den geschliffenen Venetianerspiegeln, die herrlichen Gemälde und wertvollen Statuen, Vasen und Nippe» und so weiter zählten zu den Annehmlichkeiten de» Reichtum». „Meinst du, e» sei so leicht, die Früchte eine» arbeitsvollen Leben» abenteuerlichen Glücks rittern als Beute hinzuwerfen. Nein, tausendmal nein! Dagegen wehre ich mich bis -um letzten Atemzug. — Und was willst du beginnen, wenn ich dich allein, mittellos mtt großen Ansprüchen zurücklafse?" Ihr feines Antlitz «rötete bis zu deu dunkeln Haarwurzeln. „Arbeiten — einen Platz im Leben ausfüllen. Irma muß fich ja auch ver suchen." Er lachte spöttisch. „Irma ist in Not und Entbehrung groß geworden, dazu ist fie begabt Kuntes Altertet. Zur Behandlung des Gelenkrheuma tismus bedienen fich die vielfachen Methoden im wejentlichen der Einwirkung der Wärme. Natürlich find dieser gewisse Grenzen gezogen. Ein Herr Tallermann aus England hat jedoch neuerdings Apparate konstruiert, welche gestatten, einzelne Glieder des Körpers Temperaturen von wett über 100 Grad für längere Zett auszu setzen, wodurch die Wirksamkeit der Wärme anwendung außerordentlich erhöht wird. Die ersten dieser Apparate, welche nach Deutschland gelangt sind, wurden unlängst im Verein für innere Medizin und später an Kranken demon striert, und hat fich thatsächlich ergeben, daß ohne unangenehme Empfindungen ein Arm oder ein anderes Körperglied halbe und ganze Stunden lang der Einwirkung besonders hoher Temperaturen unterworfen werden kann. Trost. Junge Dame: „Sie verstehen fich aufs Grögenmaß, Herr Leutnant, sagen Sie mir aufrichtig: bin ich eigentlich klein oder schon mittelgroß?" — Leutnant: „Aber gnädi ges Fräulein find entschieden eine der mittel größten Damen, die ich kenne!" Avancement. „Avanciert denn Ihr Junge beim Militär?" — „O ja; erst hat er das Dienstmädchen vom Feldwebel poussiert, und jetzt hat er schon die Köchin vom Oberst!" Falsch aufgefastt. „Sammeln Sie auch Zigarrenspitzen für unsere Waisenkinder?" — -Kindern sollte man doch aber da» Rauchen - - -- - - ... wurde M l. Sebastopol vor einigen Tagen auf etijem Spaziergange, den er in Begleitung «ine» Dieners in der Umgebung der Stadt unter nahm, angefallen und niedergeschlagen; auch der Diener wurde mißhandelt. Beide blieb« be wußtlos liegen und wurden beraubt. Bisher sind keine Verhaftung« in dieser Angelegenheit vorgenommen worden. Livorno. In dem Dorfe San Pietro beging der Zollbeamte Eatelant Selbstmord. Im Schlafzimmer seiner Wohnung fand man eine große Kiste mit der Aufschrift: „Eine Lehre für Ehemänner." Neben der Kiste lag eine illustrierte Zeitung mit einer Zeichnung „Rache eine» verratenen Ehemannes. Die Kiste ent hielt die Leichname der Gattin und de» fünf jährigen Sohne» Catelant». Die Ursache de» Verbrechens ist ohne Zweifel in der ehelichen Untreue der Signora Catelani zu suchen. Sie war schon in früheren Jahren einmal mit einem Offizier entflohen, hatte aber die Verzeihung ihres Gemahls zu erlangen gewußt. Seit einiger Zett unterhielt fie em neues Verhältnis, von dem ihr Mann Kenntnis erhalten hatte. Die ermordete Frau zählte 35 Jahre. Ihr Mann war 50 Jahre alt. Er war fleißig, hatte ein sicheres Einkommen und ging völlig in der Sorge für seine Familie auf. Konstantinopel. Die türkischen Frauen haben jetzt auch ihre „Frauenbewegung. In Konstantinopel weilt augenblicklich die ägyptische Prinzessin Nafsli - Hauum, und diese hat eS durchzusetzen gewußt, daß man eine Regierungs- Kommission einsetzte zur Prüfung der Rechts verhältnisse der türkischen Frau. Ein höherer Beamter des Justizministerium», des Polizei- Ministerium» und ebenso ein Beamter deS kaiser lichen Palastes find Mitglieder dieser Kom mission, an deren Beratungen die Prinzessin Naffli teil nimmt. Sie verlangt vor alle» folgende Reformen: „Einführung des obligatori schen Schulunterrichts für alle Mädchen der mohammedanischen Religion vom 7.—12. Lebens jahre," ferner, „daß die verheiratete Frau eigenes Verfügungsrecht über ihr eingebrachtes Vermögen behalte," und drittens „Aufhebung der dem Ehemann zustehenden Gewalt über Leben und Tod der Frauen seines Harems." Nur ungem und mit schwerem Herzen hatte Frau Burger ihre Tochter nach Ungarn ziehen lassen. Irma hatte, nachdem fie ihr Haupt examen glänzend bestanden, anfangs in der Heimat eine Stellung angenommen, allein der ' Vater ihres Zöglings war an eine Universität nach Japan berufen worden und so war fie ge- < -wungen, anderwärts nach einem LebenSerwerb Hfich umzusehen. Durch ein angesehenes Ver- ' MÜtelungSbüreau, das deutsche Lehrkräfte für das ' Ausland suchte, erhielt fie den Platz hier in Ungam nachgewiesen. Frau Burger und auch der Kommerzien rat Günther hatten fich Irma» Abreise wiedersetzt; ValeSka bat fie herzlich, doch in ihrem Hause zu leben, allein Irma war zu stolz ' gewesen, dies Anerbieten anzunehmen, um so mehr, als eS bekannt war, daß ValeskaS Vater n letzter Zeit bedeutende Verluste erlitten, die einen Reichtum stark vermindert hatten. Durch eine Beteiligung an einem großartigen amert- i «mischen Unternehmen, daS außerordentlichen Gewinn versprochen und nun als Gründungs schwindel fich herauSgestellt, standen ihm außer dem noch weitere Verluste in Aussicht. ValeSka lebte sorgenlos in den Tag hinein, «fie war ein Kind der Freude, deS Frohsinns und kümmerte fich wenig um Gewinn oder Ver lust im Geschäft ihres BaterS; als dieser jedoch immer bleicher und niedergedrückter nach Hause kam und sein verfallenes Gesicht von schlaflos I verbrachten Nächten zeugte, wurde fie ängstlich, st Die beständigen Aufregungen wirkten nach- «eilig auf Günthers Gesundheit. Der «inst so » blühende Mann verfiel sichtlich, er wurde reiz- Gartenarbeiten im März. Blumengarten: Im März häufen fich die Arbeiten dadurch ganz gewaltig, daß die Vorbereitungen für den kommenden Sommer zu treffen find. Man beende sobald als möglich den Schnitt der Ziersträucher und pflanze die geschnittenen Stecklinge ein. Die Decken von den Zwiebelbeeten und von den empfindlichen Stauden find zu entfernen, die Gartenwege zu reinigen und frisch zu beliefen, die Rabatten zu graben, wobei man zu groß gewordene Stauden durch Abstechen mit dem scharfen Spaten in daS gewünschte Maß zurücksührt. Die abgestochenen Teile geben prächtiges BermehrungSmaterial. Einfassungen von Buchsbaum find neu an- und umzulegen, Einfassungen von niedrigen Stauden gewächsen zu Pflanzen. Die Rasenflächen wer den abgeharkt und gewalzt. Die zarteren Sträucher und die hochstämmigen Rosen werden von den Winterdecken bestell, ebenso die Beete mit niedrigen Rosen, doch behalte man das Deckmaterial bei der Hand, um diese Pflanzen vor plötzlich eintretender Kälte schützen zu können. Es ist das in diesem Jahre um so nötiger, als dieselben durch die milde Winter- witteruttg verweichlicht find. Die hochstämmigen Rosen bleiben darum am Boden niedergelegt. Ueberwinterte Stecklinge von Blütensträuchern find zn verpflanzen. In die im Februar vor bereiteten Beete find auszusäen: Astern, Balsa minen, Hahnenkamm, Nelken, Sommer-, Herbst- und Winterlevkoyen, Pyrethrum, Löwenmaul, Chinesernelken rc. Wer kein Frühbeet hat, säet die Blumensamen in Samennkpfe und stellt fie ins warme Zimmer. Will man Georginen und Cannastecklinge machen, so find die Knollen ein zupflanzen und warm zu stellen. Harte Sommer gewächse, die das Verpflanzen schlecht vertragen, wie Rittersporn, Nemophilen, Lein rc. find an Ort und Stelle auSzusäen, wenn eS nicht besser schon im Februar geschehen ist. Im freien Lande blühen bei günstiger Witterung: Scilla, Oor^äkttis dalbosa, Maßlieb (Bellis), Frühlings- Leberblümchen, und in wärmeren Lagen auch schon Veilchen. Gemüsegarten: Wenn es nicht schon geschehen, find sofort zu säen a) im Freien: Schwarzwurz (für einjährige Kultur), Hafer wurz, Wurzel - Petersilie und Kerbel; Mitte deS Monats: die zweite Erbsensaat und Spinat; d) im Mistbeet: Sellerie und alle Frühgemüse, Kohlarten und Kopfsalat; etwas später: Porree, > strengstens verbieten!
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