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Auerthal-Zeitung : 01.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189909017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18990901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18990901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-01
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 01.09.1899
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8 Dortmund, 30. August. Zu Oberhausen kam e- kxt einer polnischen Hochzeit zu einer furchtbaren Prügelet, bet welcher 15 Personen zum Theil schwer verletzt wurden. Mehrere Personen erhielten Schuß- ver'etzungen, da ein junger Bergmann sich das Vergnügen machte, sämmtliche Läuse seines Revolvers in den dichtesten Knäuel abzuschießen. Ein junges Mädchen, das durch die Brust geschossen wurde, ist gestorben. 8 Würzburg, 28. August. 100 Bäckergehilsen traten in den Ausstand. H Paris, 29. August. Um die Festung GuerinS war nachmittag- besonders viel Publikum. Man enrdeckte, daß die Etngeschlosfenen von verschiedenen Stellen die Grenzmauer des anstoßenden Hauses durchbrachen, um die Wasserleitung anzubohren. Sofort wurden Gegenmaßregel getroffen. Aus dem Dache ließ Guerin Kübel ausstellen, um, falls es regnete, Wasser aufzufangen. Es stellt sich heraus, daß der Arzt Lorenzi, welcher seit mehreren Tagen nicht mehr zugelassen wird, Botschaften vermittelte und sogar den Kranken abriet, die Festung zu ver lassen. Eine Anzahl Bewohner der Rue Chabrol verklagt die Stadt Paris auf Entschädigung, die zwischen zehn und hundert Francs pro Tag schwankt. 8 Madrid, 29. August. Die Gesellschaft vom „Roten Kreuz" ist über die letzten Nachrichten von den Philippinen sehr befriedigt Aguinaldo Hut nämlich versprochen, alle spanischen, kranken Kriegs gefangenen in Freiheit zu setzen. 8 Oporto, 30. August. Gestern sind hier zwei schwere Erkrankungen an der Pest vorgekomimn. 8 New-Uork, 29. August, Bei dem Waisenhaus brand in Sparkill (Staat New-Hork) wurden 6 Per sonen getötet und 20 verletzt. Aus Aue und Umgebung. Aue, den 31. August 1899. — Bei Ihren Majestäten fand Montag Nach mittag 2 Uhr rm Sommerhoflager Pillnitz Familien- tusel statt, an welcher Se. Königl. Hoheit der Groß herzig Friedrich Franz IV. von Mecklenburg- Schwerin, Ihre Hoheiten, die Herzöge Paul Fried rich und Heinrich Borwin von Mecklenburg-Schwerin und Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Stre- litz, sowie Ihre Königl. Hoheiten, die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses theilnahmen. — Ihre Majestät die Königin kam Mittags ebenfalls aus einige Zeit ins Residenzschloß. — Der Allgemeine Turnverein hat morgen Freitag Abend nach dem Turnen Versammlung. — Der 30. August ist der Gedenktag der Schlacht bei Beaumont, welche Sachsens heutiger König 1870 mit der von ihm befehligten Maasarmee zur sieg- reichen Entscheidung brachte und von hervorragenden Strategen als eine Musterschlacht bezeichnet wird. In oerselben kämpften 75100 Deutsche mit 276 beschützen unter Sachsens Kronprinz gegen 67 600 Franzosen mit 246 Geschützen, das 5. Korps unter General de Failly. Die Franzosen begannen an s Ueber die Straße. Skizze nach dem Leben von A. Wendt. (Nachdruck verboten.) Zwischen ihr und mir befand sich ein tiefer stei ler Schlund- Wir waren so nah bei einander, daß ich bei Hellem Licht die Farbe ihrer Augen erkennen konnte, öennoch war der Abgrund zwischen uns, in dessen Tiefe ein reißender Strom über gewaltige Steine und Klippen dahinrauschte. Des Morgens stoß der Strom abwärts, mittags war er voller brandender brausender Wogen, nach mittags zog er sich meist nordwärts nach der Gegend der Druckerei und Brooklyn-Brücke zu. Es war ein Strom von Menschen und der Schlund war die Nassaustraße in New Jork City. Sie wohnte auf der westlichen Seite, ich auf der östlichen, ungefähr 150 Fuß über dem Strom. DaS Hinüberkommen märe leicht gewesen, aber ich hatte keine Veranlassung dazu. Wie Hütte ich wohl in das Comptoir der Herren Stoughton u. Blank treten können, um zu sagen: „Meine Herren, ich bin ge kommen, Ihrer Sekretärin zu erklären, das ich sie bewundere." Die junge Dame war stets sehr sauber und nett gekleidet und ihr Haar stets hübsch geordnet. Ihr Pult und Schreibtisch befanden sich nie in Unord nung und daraus schloß ich, daß sie eine gute Er ziehung gehabt hatte. Als der Frühling kam, standen ihre sowie auch meine Fenster häufig offen. Damals an einem Hellen sonnigen Tage iah ich, daß ihre Augen die Farbe der Haselnuß hatten; ich hatte immer geglaubt, sie müßten blau sein, als Pendant zu ihrem lichtbraunen Haar. Sie war von schlanker zierlicher Figur und blaß, nicht kräftig genug, wie mir scheinen wollte um so viel zu arbeiten. Der Mann, welcher ihr die meisten Briefe dik- tterte und sie unterzeichnete, n ar ein sonderbarer Mensch. Er sah nicht älter aus als 35 Jahre, aber sein Haar war ganz weih. Er war aus seine Weise diesem Tage ihren Abmatsch auf da- rechte Maas ufer, ihr linker Flügel wurde dabei aber durch Trup pen des 4. deutschen Armeekorps — 8. preußische Division unter Generalleutnant v. Schöler — bei Beaumont erreicht und ihre Nachhut im Lager über- fallen. Die Franzosen stoben in panischer Furcht davon. Nach einem glänzenden Artilleriegefecht drangen die Deutschen hart hinter den Franzosen in das Städtchen Beaumont, während zugleich von links her Abteilungen des 1. bayerischen Korps ein- rückten; sie nahmen den Ort und zwangen den Feind, sich nach Mouzon zurückzuziehen. — Frankirung von Ansichtspostkarten. Häufig kommt es vor, daß die Empfänger von Ansicbtsposl- karten Strafporto zahlen müssen, weil die Karten ungenügend srankirt sind. ES sei deshalb daraus hingewiesen, daß Ansichtspostkarten nur einer Drei- Pfennig-Frankatur bedürfen, wenn der Text bis fünf geschriebene Worte enthält und der Ausdruck „Postkarte" durch den Vermerk „Drucksache" ersetzt ist. In allen anderen Fällen ist eine Fünfpfennig' Frankatur erforderlich. — Wie wir hören, beabsichtigen die Sozialde mokraten, entgegen dem srüberausgesprochcnen Ent schlüsse der Wahlenthaltung, im Kreise Hartenstein- Land einen Kandidaten auszustellen. — Für die Pariser Weltausstellung von 1900 werden innerhalb des Deutschen Reiches bereits jetzt Gutscheine zum Preise von je 20 Francs vertrieben, die einerseits ein Recht aus 20 Eintrittskarten und eine Reihe anderer Erleichterungen für den Besuch der Ausstellung gewähren, andererseits aber zur Teilnahme an einer in den Jahren 1896 bis 1900 in 29 Ziehungen stattfindenden Lotterie mir einer langen Reihe zum Teil recht erheblicher planmäßiger Gewinne berechtigen. Die einzelnen deutschen Staats regierungen haben für ihre Bezirke dieser Tage des- halb daraus hingewiesen, daß die gedachten Gut scheine, ganz gleich, welche Bezeichnung man ihnen beilegen möge, gleichzeitig die Eigenschaften von Lotterielosen haben, sodaß etwaigen Käufern die Folgen des Spielens in auswärtigen Lotterien drohen würden. — Die sächsischen Staatseisenbahnen im Jahre 1898. 1. Alljährlich wird von der Ltaatseisenvahn- Verwaltung ein statistischer Bericht über den Betrieb dsr vom sächsischen Staate verwalteten Eisenbahnen herausgegepen, der eine große Menge schätzbaren Materials ausweist und vermöge der ihm beigege- benen Tabellen nnd Karten ein klares Bild vom Stande unserer Eisenbahnen und deren finanziellen Ergebnissen liefert. Das interessante Werk knüpft zunächst daran an, daß bei dem immer mehr zu nehmenden Umfange des Staatsbahnnetzes die im wesentlichen feil dem Jahre 1869 bestandene Ver- waltungsordnung unserer Staatseisenbahnen Mängel aufgewiesen habe, welche das Bedürfnis nach einer Neuordnung schließlich als unabweisbar erkennen ließen. Die alte Verwattungsordnung hat denn auch am 1. Januar d. I. einer Neuorganisation Platz machen müssen, deren Endziele daraus gerich- ter sind, unter den obwaltenden Verhältnissen mannichsache und nicht unwesentliche Vereinfachungen durchzusühren, und auf diese Weise auch finanzielle sehr aufmerksam gegen sie und sie sah zu ihm auf wie zu einem großen Herrn. Ich wundere mich darüber, daß er ihr nicht ansah, daß sie einer länge- ren Ruhe und des Ausenthaltes in reiner Wald- und Gevirgslust dringend bedurfte. Aber wahr scheinlich war sie unentbehrlich im Geschäft, indessen glaube ich, Gevatter Hein wird ihm einmal klar machen, daß kein Sterblicher unentbehrlich ist. Außer diesen beiden Personen waren noch zwei Schreiber und ein Buchhalter im Comptoir und ich glaube, alle waren sehr entzückt von der reizenden Sekretärin. Der jüngste von ihnen war augen scheinlich in dieseloe verliebt und wurde oft für seine Aufmerksamkeit ungefähren. Es war ein schlan ker hübscher Junge mit maissarbenem welligen Haar, welches er aus der Stirn nach hintenüber gestrichen trug. Dann war noch ein kräftiger, untersetzter sehr cnergiicher Bursche da, welcher außerhalb des Comptoirs seine Beschäftigung zu haben schien, denn er hatte nur in den frühen Morgenstunden mit ihr zu sprechen. Sie behandelte ihn so freundlich, daß es bei mir ein eifersüchtiges Gefühl erregte, denn ich bildete mir ein, in sie verliebt zu sein — von jen seits der Straße. Schließlich noch war da veralte Buch halter, welcher irgendwo außerhalb der Stadt wohnen mußte, denn er brachte lhr Blumen mit, welche die Blumenhändler nicht verkauften, und leg- te sie aus ihr Pult, ehe sie kam. Ich sah ihn wohl zwanzig Minuten damit beschäftigt, ein Sträußchen Feldblumen für sie zu ordnen. Niemals, so oft ich auch beobachtete, sah ich ihn sie zuerst ansprechen, stets erwartete er ihre Anrede. Eines schönen TageS im Juni kam sic nicht in das Comptoir. Ein Blumenstrauß erwartete sie und ich sah dem alten Buchhalter die Angst darüber im Gesicht an, als die Minuten vergingen und der Platz an ihrem Pult unbesetzt blieb. Als der weißhaarige junge Mann kam, war sein erster Blick ebenfalls nach dem Pult gerichtet, welches zum ersten Mal seit langer Zett verschlossen blieb. Nun kam ein Knabe mit einem Brief, den er dem Vorsteher übergab, welcher, nachdem er ihn ge lesen , wieder nachdenklich nach dem verschlossenen Vorteile zu erzielen. Große- Interesse bietet die erstmalig in den Bericht aufgenommene Äcgenübe. stellung des Verkehrs in dem Zeitraum von 1877 bis 1897. Im erstgenannten Jahre dienten inner- halb Sachsens 1856 Kilometer Eisenbahnen dem öfsen'ltchen Verkehr, nach fünf Jahren, 1882, waren 2142 Kilometer Bahnen vorhanden 1887 betrug die Länge der Bahnen 2414 Kilometer und nach 10 Jahren, 1897, war dieselbe aus 2995 Kilometer, also um beinahe zwei Drittreile mehr als 1877. Mit der steten Zunahme d.r Bevölkerung hat auch der Personenverkehr eine fortlaufende Steigerung aufzuweisen und hierzu hat vor allen Dingen das Bestreben unserer Staatsregierung beigetragen, immer mehr Landesteile durch Erbauung von Eisenbahnen dem großen Verkehr zu erschließen. Von den in Sachsen bestehenden 143 Städten be sitzen 134 Bahnverbindung durch das sächsische Netz, drei liegen an fremden Bahnen und nur noch sechs mit zusammen etwa 9000 Seelen entbehren noch jeden Bahnanschlusses. Mit dcm fortschreitenden Anwachsen des Verkehrs ist auch die Anzahl der Züge gestiegen, denn während im Jahre 1877 im ganzen 332 000 Züge abgelassen wurden, erreichte man im Jahre 1897 die Zahl 830 990 Zügen, die im Jahre 1898 sogar aus 877 675 Züge stieg. In diesen Zügen fanden 1877 18 288 556 Personen, im Jahre 1897 aber 52 606 214 Personen und im Jahre 1898 60 943 873 Personen, also ungefähr das rtt/zfache von 1877 Beförderung. Wie der Personenverkehr, so hat sich im Lause der Jahre auch dec Güterverkehr gehoben. Während derselbe im Jahre 1877 nur 8 783 116 Tonnen betrug,stieg derselbe bis zum Jahre 1897 um »ast das Drei fache, nämlich auf 22 990 314 Tonnen und im Jahre 1898 aus 24 134 658 Tonnen. SLetzsisetze». Schlema, 29. August. Aus der Rechnung des hies. Frauenoereins auf die Zeit vom 1. Juli 1898 bis 30. Juni 1899 ist folgendes zu berichten. Die regelmäßigen baren Beiträge betrugen 398 M. Hierzu kommen 206 M. 41 Pf. Kassenbestand, 75 M. vom Bezirksausschuß, 27 M. bo Pf. Ertrag der Kirchen kollekte am Erntedankfest 1898, 266 M. 35 Pf. außer ordentliche Beiträge, darunter 120 M. Ertrag eine- Konzerts der vereinigten Gesangvereine von Ober- und Niederschlema und 41 M. 99 Pf. Kapitalzinsen. Außerdem hat auch in diesem Jahre eine regelmäßige Unterstützung von Witwen, Wayen und Altersschwachen mit Mittagsessen stattgesunden und sind nicht weniger als 2080 Portionen Mittagessen gewährt worden. Mit dankenswerter Bereitwilligkeit unter zogen sich verschiedene Mitglieder der Anfertigung von Kleidungsstücken für die Weihnachtsbescherung. Die Einnahmen betrugen in Summa 1925 M. 80 Pf. Oberschlema, 29. August. Der Turnverein hielt am Sonntag sein Schauturnen. Die Uebungen wurden exakt ausgesührt. Dem Damenreigen wurde besonderer Beifall gezollt. Schneeberg, 31. August. Der K. S. Krieger verein hat Sonnabend, den 2. September Monats- -Pulle schaute, so daß ich mir ungefähr den Inhalt des Briefes denken konnte. Der Buchhalter beob achtete den Vorgang und faßte endlich den Mut, eine bescheidene Frage an seinen Vorgesetzten zu richten. Die Antwort, die er erhielt, schien, nach sei nem Aussehen zu urteilen, sehr ernster Natur zu sein. Was es immer für eine Nachricht war, er teilte sie seinen Kollegen in der Frühstückspause mit, während der Chef abwesend war. Auch diese nahmen sie sehr ernst auf, denn sie iahen ganz be trübt aus und der jüngste von ihnen war gerade zu niedergeschlagen. Am anderen Morgen jedoch war das junge Mädchen wieder zur Stelle und nahm die Begrüßung seiner Mitarbeiter freundlich entgegen, Am Nach- mittag stand sie wenige Minuten am offenen Fenster, ich konnte sie genau erkennen und sand sie sehr schlecht aussehend, ja ichtimmer noch als Vas; ein Hauch von Schwermut umgab sie Ich hiett sie für eine von jenen Unglücklichen, welchen man schon in der Jugend ansiehl, daß sie nicht alt werden, weil sie den Todeskeim bereits in sich tragen. Drei Tage später war sie wieder abwesend; dann sah ich sie während ein paar Tage; dann fehlte sie einen Lag, und den Rest der Woche verbrachte ste an ihrem gewohnten Platz. Montag, Dienstag und Mittwoch vergingen, ohne daß sie zu sthen gewesen wäre. Am späten Nach mittag des letzten Tages kam ein Herr, dem man den Arzt auf eine halbe Meile Entfernung ansah, und hatte eine lange, sehr ernste Unterredung mit dem Ches der Firma, dann gingen sie zu den Tages ereignissen über, rauchten ihre Cigarren und lachten, als ob gar nichts Ernstes vorläge. Ich muß ge- stehen, daß dieses Benehmen meine Achtung vordem Grauhaarigen um ein Bedeutendes verminderte. . Die ganze Woche hindurch war nichts von ihr > zu sehen. Am Montag sah ich Ungewöhnliches im Comptoir mir gegenüber vorgehen. Zuerst kam der alte Buchhalter, und da er allein war, setzte er sich aus ihren Stuhl und ich sah Thränen in seinen Augen. Dann kam der junge Mann mit dem mais gelben Haar, und aus mein Wort, ich war entfett
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