eine Anleitung zur Erzeugung photographischer Bilder in jeder beliebigen Farbe und auf jedem beliebigen Material, für Anfänger und Geübtere, sowie für Graveure, Holzschneider etc.
92 löchert) so ist leicht einzusehen, dass alle Fehler des Papiers nothwendiger Weise auch auf die Copie mit übertragen wer den; durch Retouchiren müssen dann alle Fehler beseitigt und das Bild vollendet werden, wodurch aber leider, zumal wenn dieses von ungeschickten Händen ausgeführt wird, die Aehnlichkeit sehr beeinträchtigt, und überdies sehr viel Zeit erfordert wird. Da nun das Glas die Mängel des Papiers nicht besitzt, so suchte man es diesem zu substituiren. Herschel ist der Erste gewesen, welcher Versuche dieser Art angestellt hat. Mit der Anwendung des Glases stellte sich auch sogleich die Schwierigkeit ein, das Jodsilber, oder die sonst anzuwen dende empfindliche Substanz darauf zu befestigen. Niepce, der sich viel mit diesem Gegenstände beschäftigte, versuchte verschiedene Mittel, wie Eiweiss, Leim, Stärkekleisleru.s.-w., und erhielt auch ganz gute Bilder, aber immer nur auf Kosten der Empfindlichkeit, weshalb diese Methoden sich nicht gut für Portraitirung lebender Wesen eignen. Abgesehen hiervon tritt für den Anfänger bei den mit Eiweiss behandelten Glas platten noch eine andere Schwierigkeit ein, die eine neue Quelle von Fehlern wird und nur durch Uebung beseitigt werden kann, wie aus Folgendem ersichtlich sein wird: Das Weisse einer beliebigen Anzahl von Eiern wird mit einem gleichen Volumen destillirtes Wasser versetzt, und in einem tiefen Gefässe zu Schnee geschlagen. Nachdem der Schnee wieder ganz flüssig geworden ist, filtrirt man das Klare ab und übergiesst damit die vorher ganz rein geputzte Glas platte recht gleichmässig. Wenn man diese Flüssigkeit, durch Neigung der Platte, möglichst gleichmässig auf derselben ver- theilt hat, lässt man dieselbe an einer Ecke der Platte wieder ablaufen; es haftet alsdann eine nur sehr dünne Schicht an dem