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Der sächsische Erzähler : 16.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193408165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340816
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-16
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 16.08.1934
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Hektar. Davon ist «in Gut in der Lommatzscher Gegend über SOO Hektar groß. Li« Sächsische Baüernfledlung rechnet damit, daß st« bis Ende diese» Jahres 80 bl» SO Skdberstellen auslegt, und daß sie im Jahr« 1S3S «ine Fläche von SSM Hektar der Neu- und Anltegersiedlung zufahren kann. Außer den oben angeführten Gütern bearbeitet die Sächsische Bauernsiedlung zur Zeit im Erzgebirge, und zwar in Heidersdorf bei Sayda, eine Sledlungsflache von etwa 25 Hektar, in Olbernhau eine Fläch« von SS Hektar und in Schwarzbach bei Schwarzenberg von etwa SS Hek tar. Die Kaufverträge über diese Objekte sind bereits ab- ^eMossen. 'Auch die Siedlung ist zum Teil schon durchge- ÄM EAebirge, vor allem in der Gegend von Olbern hau und Marienberg, steht eine Fläche von rund 270 Hektar der Besiedlung zur Verfügung, und zwar handelt es sich um Neu- und Anllegerstedlung. SaardrMe im Reich, avfgepaft! Beachtet -en 31. August! Der 31. August, der Endtermin für die Einsichtnahme in die Abstimmungslisten, die bet den saarländischen Ge meindebehörden aufliegen, rückt immer näher. Das Der- antwortungsbewußtseirr an. der deutschen Saar-Sache for dert gebieterisch, daß auch der letzte Saarländer an di« Wahlurne geht. Wir richten deshalb an alle im Reiche an sässigen Saardeutschen den eindringlichen Appell, nicht läs sig zu seiu.und sich rechtzeitig um die Sicherung ihres Wahl- rechts zu kümmern. Mer Patriotismus ist unnütz, wenn sich die Saarlän der nicht voll und ganz für ihre Belange einsetzen. So ist es ander Zeit und dringend geboten, durch einen Bekannten im.Saargebiet zu erfahren, ob der Eintrag in die Wahlliste dort auch wirklich erfolgt ist. Es empfiehlt sich,,eine schriftliche Bestätigung darüber besorgen zu lassen. Kleins Muhe darf zu viel sein, wenn es gilt, eine Stimme zu sichern. — Sammelformulare genügen in kei nem Falle; jeder Stimmberechtigte muß vielmehr seine UnterWrift -gesükdert abgeben. M das Za am IS. Aagast. Berlin, IS. August. Zur Volksabstimmung am 19. August haben weitere Verbände und Persönlichkeiten Auf rufe erlassen, in denen es u. a. heißt: Der Relchshqndwerksführer, Klempnermeister Pig. Schmidt, sagt in einem Aufruf an da» deutsche Handwerk: Unter Adolf Hit ler» Regierung wurden wir Handwerker wieder hossnungsfreudig und opferwillig» Nolz und selbstbewußt wie iu aller Zeit. Da, Handwerk ist wieder zu Ehren gekommen. Sein anderer ist wie Adolf Hitler vom Schicksal dazu berufen, überhaupt de» deutsche« Reiche» und Volke» zu sein. Deutsche Handwerksmeister und Hand werksgesellen, Betriebssichrer und Vekrlebsgefolgfchasten, lut am 19. August Eure Pflicht! Der Geschäftsführer der Reichsmusikkammer, Präfidialrak Ih^rt, schreibt: Ein Führer zeigt den weg zur Freiheit; und ein Glaube beseelt uns alle: Deukschkindk Und so werden die eineinhalb Mil lionen Mitglieder der Reichsmustkkammer am 19. August mit einem freudigen 2a dem Führer Bekenntnis ablegen. Der Relchsamlslesler des RS.-Lehrerbundes, Schemm, an die deutsche Lehrerschaft: Diese Volksabstimmung ist ein Vorgang von größter außen- politischer Tragweite. Paul von Hindenburg Hölle Adolf Hitler nicht zum Reichskanzler berufen, wenn er ihn nicht für den Fähig sten und Vesten der Ration gehalten Hölle! Deutsche Erzleher und Räuberherrschaft an -er OstchinaVahn. Bedrohlicher Anstieg des Banditenunwesens in den letzten sieben Monaten. Seit die Ostchinesische Eisenbahn-Aktiengesellschaft, die aus einem chinesischen Präsidenten und 10 russischen Vor standsmitgliedern bestand, im Jahre 1897 den Beschluß faß te, den Bahnbau der Ostchinabahn zu beginnen, sind di« Kämpfe um diese Bahn nicht zu Ende gegangen. Schon während des Bahnbaues gab es zwischen Russen und Chine sen Streitigkeiten. Die Bahn wurde 1726 Kilometer lang. Ihre Schienenstränge liefen vom Endpunkt der transsibiri schen Bahn, Tschita, bis nach Wladiwostok, dem russischen Hafen am Stillen Ozean. Rußland bekam das Recht, dle Ostchinesische Eisenbahn wirtschaftlich ausgubauen. 36 Jabre nach Inbetriebnahme der Bahn sollte China die Möglichkeit haben, die Konzession zurückzukaufen. Noch vor Ablauf die ser Zeit jedoch entstand der Konflikt mit Mandschukuo, der ehemaligen Mandschurei. Die politischen Reibereien um die Ostchina-Bahn nahmen bedrohlichen Charakter an. Ja pan, das treibend und entscheidend hinter Mandschukuo stand, ließ keinen Zweifel darüber, daß di« Ostchinabahn, wenn nicht auf Verhandlungswege, so durch Gewalt von Mandschukuo (beziehungsweise Japan) „erworben" würde. Neben den politischen Schwierigkeiten, di« in der Frage der Ostchinesischen Eisenbahn zu überwinden sind, ist die Ostchinabahn dauernd und in der letzten Zeit in gestei gertem Maße, von: Mer anderen Gefahr bedroht. In einem Bericht, den-di« Direktion der Bahn über bi« allge meine Lage gab,' wird diese Gefahr in aller Offenheit ge nannt. Sie heißt Räuber- und Banditenunwesen und ist seit Jahrzehnten bekämpft worden, ohne daß es gelang, sie zu besiegen. In keinem Lande der Welt gibt es soviele Geheim bünde und Organisationen wie in Asien, in China. Die Räuber- und Morübanden, die „Kongsis", wie sie in China ganz allgemein genaünt werden, haben natürlich vor der Ostchinesischen Eisenbahn nicht halt gemacht. Der Bericht, den der Verwalter -der Ostchinabahn, Rudyi, über die ersten sieben Monate des Jahres 1934 gibt, beweist, daß das Ban ditenunwesen sich sogar in verstärktem Maße auf die rusch ligste chinesische Eisenbahn verbreitet hat. Die Verluste an rollendem Gut, denen die Eisenbahn ausgesetzt war, betru gen allein über 300 000 Goldrubel. Die Sicherheit der Dahn ist in keiner Weis« gewährleistet. Di« Räuber verstehen es in hervorragender Weise, Eisenbahnunfäll« und Kato- Erzieherinnen! Ich weiß, daß 3hr Euch alle p»m Fithrer und Reichskanzler bekenne» «erdet. Der Generallnspekkor für da» deutsch« Straßenweseo, vr. Zug. Ladt an alle bei der vnrchsahrnng de» Sttaßenbanproaramm» des Führer» Beschäftigten: Alle, denen die Mürbe« cm den» giganti schen Lauprogramm des Führer» znsölll, alle danken am 1L August dem Führer für di« Wendung de» deutschen Schicksal» durch «in begeistert« Ja. vr. Jag. Todt al» Präsident der Reichs gemeinschaft der technischen-wlssevschastllchen Arbeit an die deut schen Ingenieure: Die Männer der Technik werden sich in fester Geschlossenheit hinter den Führer stellen. hältni» zu den Festpreisen kür Getreide und zu den Preisen für sonstige Futtermittel gebracht sein. Darüber hinaus sind, wie NdZ. meldet, bereit« di« notwendigen Schritt« eingelei- tet, um in Kürze auch die Preis« und -andewzuschläge für zuckerhaltige und ander« wichtig« Futtermittel in entspre chendem Verhältnis festzulegen. Jeder Bauer tut demnach, wie NS.-Lanlwost erklärt, gut daran, s aegenwärttg nicht Ehr Futtermittel zu kaufen, al» er zur Deckung der lau senden Bedarf» unbedtnA benötigt. Var Präsident der Rokgemeinschast der deutscher» Ms- fenfchast und Nobelpreisträger, Prof. Johanne» Start, an die Gelehrten und Harscher: wir deulsche« Wissenschaftler bewundern Ae SeulaMäl und di« Tatkraft Adolf Hiller». Mr seh«» in seine« bisherigen Talen dl« Rettung und Einigung de» deutschen Volke», wir haben «in unerschütterlich« Vertrauen zu seiner Führung de» deulsche« Vol- ke» l» die Zukunft. s E» liegen noch «veiler« zahlreiche Ausrufe vor. E» ist an- möglich, sie auch nur au»z«g»w«ise zu erwähnen. Sie beweisen alle die Geschlossenheit de» deutschen Volke« am 19. August. Das Eigentum der deutschen evangelischen Gemeinde in Kairo zurückgegeben. Die deutsche evangelische Kirche in Kairo, die wie die anderen Ge bäude der Gemeinde Schule, Krankenhau- und Pfarrhaus — während des Krieges beschlagnahm Md englischen und amerika nischen Missionsgesellschaften überlassen wuroe, ist nach zehnjäh. rigen Verhandlungen jetzt mit dem übritzetz!. Eigentum der Ge meinde zurückgegeben worden. Festpreise auch für Futtermittel. NdZ. Bersin, 16. August. (Kg. Funkmeld.) Di« Reichs- regrerung-hat gleichzeitig mit der Festsetzung der Preise für Brotgetreide auch die Preise für Futtermittel festgelegt; un mittelbar darauf folgt« di« Einführung von Festpreisen für Oelkuchen. Weiterhin hat der Reichsminister für Ernäh rung und Landwirtschaft di« Neugeschaffenen Organe der Getreidewirtschaft angewiesen, unverzüglich Festpreise und strophen hervorzurufen, sobald sie wWen, -Hqß mit der Ost chinesischen Eisenbahn irgendein« Mi^ Leföchekt wird, in deren Besitz sie zu gelangen wünschen. -F--' Die Behörden sind gegen das Räuberümvesen macht- los. Eine Zeitlang versucht« man, «s dadurch unschädlich zu machen, daß man dem gefürchtetsten Banditen hohe Amts würden und angesebene amtliche Stellen übertrug. In keinem dieser Fälle ist ein Erfolg zu verzeichnen gewesen. Der Stab der Wachtvuppen, die Mr die Sicherheit der Eisenbahn, -er durch sie beförderten Güter und Memchen zu sorgen hatten, verhält sich neutral. KMer der Soldaten will sich mit üen Räubern überwerfen- Di« Bahnverwaltung hat nunmehr zum Selbstschutz gegtUMDie Züge der Ost chinesischen Eisenbahn verkehren Mx^am Tage. Genau« Streckenuntersuchungen «erden vor. Abfahrt eines jeden Zuges vürgenommen. Die Perspnenzüge sind von Panzer wagen begleitet. Me dies« Vorsichtsmaßregeln verschlin gen natürlich ebenfalls eine Unmenge W-rubßl. Pie Auf wendung der in die Hunderttqusende Wenden Summe er weist sich jedoch als notwendig, wenn nwn-ieStansiik der letzten sieben Monate betrachtet, die sich auf das Banditen unwesen bezieht. Danach haben sich vom 1. Janüar 1934 bis 6. August 1934 folgende Vorfälle abgespielt, die die Räuber, die sich als di« neuen Herren der Ostchlmchahn füh len, in Szene gesetzt haben: " - - . 16 Eisenbahnkatastrophen, - 41 Fälle von Beschädigungen -es Bahnkörpers, 91 bewaffnete Ueberfälle, - 116 Fälle der Gefangennahme von Bähnanaestellten, 9 Fälle der Beschädigung von Telefon- und Telegrafen leitungen, 46 Morde, - 102 Verwundungen, 42 Raubüberfälle, 22 Brandstiftungen. Die einfache Aufzählung dieser Untaten beweist wohl zur Genüge, daß das Banditenunwesen die Ostchineftsche Bahn zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verurteilen würde, wenn jetzt nicht in energischster Weise gegen die Räuber Front gemacht wird. Güterverkehr und Menschenbeförde- rung gehen natürlich in weiteste»« Maße zurück, wenn die Unsicherheit der Ostchinabahn noch immer zunimmt. Japan hat sich in Mandschukuo schon mit guten Erfolgen an die Ausrottung des Räuberunwesens begeben. Inwieweit e» gelingen wird, diese Säuberungsaktion auch auf die Ost chinesische Eisenbahn auszudehnen, steht noch dahin. Der kühnste Abenteurer -e- Weltkriege-. Der neue deutsche Gesandte tu Bogota. Dor einigen Tagen sind im Bereich de» Auswärtigen Amtes mehrere Versetzungen vorgenommen worden, voq denen eine Reihe von Gesandten und Generalkonsuln b«. troffen wurde. Unter den Gesandten befindet sich u. a.ön Generalkonsul i. e. R. Lr. v. Heutig, der zum Gesandten in Bogota, der Hauptstadt von Columbien, in Südamerika ernannt worden ist. Damit tritt nach IHjähriger Paus« Meder ein« Persön- lichkelt in den diplomatischen Dienst zurück, die zu den in- teressantesten der deutschen Diplomatie überhaupt gehört. Zwanzig Jahre nach Kriegsbeginn gewinnen seine Aden- tkuer während des Weltkrieges von neuem große Aktualität. Heutig ist ein Sohn des früheren Cohurgischen Staatsmini sters von Hentig. Im Jahre 1914 wurde er Offizier und befand sich gerade bei seiner Truppe im Osten, als er plötz lich den Befehl, erhielt, nach Berlin zurückzukehren. Dort gab ihm der damalig« Reichskanzler von Bethmann-Holl- weg ein Schreiben an den Emir von Afghanistan zugleich mit dem Auftrag, an der Spitze einer deutschäurkischen Ex pedition nach Afghanistan durchgubrechen. So unmöglich die Lösung dieser Aufgabe erschien, gluckte sie Hentig den» noch. Quer durch die persische Salzwüste marsäsiereno, ge lang es ihm, sich zwischen den englisch-indischen Truppen yuf der einen Seite und den russischen Truppen auf der an- derey Seite durchzuwinden und nach Afghanistan zu ent kommen. Der diplomatische Schachzug Bethmann» hatte insofern Erfolg, als durch di« Haltung Afghanistan» starke englische- Truvpenmaflen an der nordindischen Grenz« fest gehalten wurden. : Als die Engländer «inen hohen Preis auf den Kopf Hentigs ausgesetzt hatten, zog «r es vor, nach etwa ein jährigem Aufenthalt in Afghanistan, das Land zu verlas sen. Seinem ersten Marsch durch, die persische Salzwüste fügte er eine neue unerhörte Leistung hinzu. Er wanderte Mer das Pamir-Plateau durch Turkestan und die Wüste Gobi nach China, wo er zunächst einige Monate unbehelligt blieb. Als die Entente China zwang, in den Kreis der kriegführenden Mächte gegen Deutschland einzutreten, floh > Hentig nach Schanghai. Ms blinder Passagier schmuggelte et sich in einem Kabinenschrank auf einem javanisch. Damp fer, also auf einem Schiff einer deutsch-feindlichen Macht. Als Honolulu in Sicht kam, sprang er über Bord und schwamm an Land. - 7 Nun schien ihn aber sein Schicksal zu erreichen. Da in zwischen Amerika in den Krieg eingetreten war, wurde ec hei seiner Landung gefangen genommen. Pa die Ameri kaner aber für derartige Abenteuer und. sportliche Hochlei stungen, zu denen auch das kilometerlange. Schwimmen an hie Küste von Honolulu gehörte, einen besonders entwickel ten SiNn besitzen, behandelten sie Hentig in keiner Wesse als Gefangenen, sondern feierten ihn geradezu al» einen Helden. Sie verfrachteten ihn sicher nach San Franzisko und später nach New Bork, und als Zeichen ihrer besonde ren Hochachtung vor diesem außerordentlichen Manne brach ten sie ihn sogar noch nach Europa und. boten ihm die Mög lichkeit, nach Deutschland zu entkommen. Hentig ging nun ganz in diplomatischen Dienst über. Bis zum Kriegsende war er bei der Deutschen Botschaft in Konstantinopel tätig. Einige Jabre später übernMm er das Generalkonsulat in San Franzisko, das er bis Anfang 1933 innehatte. Seine Wiederverwendung im diplomati schen Dienst wird man als eine Belohnung für di« großen Dienste ansehen dürfen, die er seinem Vaterland« während des Weltkrieges geleistet hat.
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